
der er auch seine einheimische Benennung kahau, verdankt, in Sambas
dagegen nannte man ihn mir pika. Der bekannteste Affe durch den
ganzen Archipel ist aber Ma ca cus cy n am o lg o s L. sp* monjet
der Malaien, in Sumatra und Borneo auch kra. oder kerra, von den
Holländern und daher in europäischen Mpnagerieen oft Javaneraffe
genannt; monjet ist vielleicht die Quelle des spanischen mono und
englischen monkey, wenn diese nicht mit einem altem, in den
Sprachen des östlichen Europa’s als maimon noch fortbestehenden
Wortstamme Zusammenhängen; der Name Makako, seit Buffon auf
diese Art übertragen, scheint dagegen afrikanischen Ursprungs und
gehört wohl mit Mokoko und Maki, den Halbaffen (Lemur) Madagaskars,
zusammen. Dieser allbekannte Affe ist die einzige Art,
welche allen drei grossen Sunda-Inseln Sumatra, Java und Borneo
gemeinschaftlich ist, und die einzige unter den bis jetzt genannten
Gattungen, die noch weiter nach Osten verbreitet ist. Ihm ähnlich
und fast ebenso häufig in den europäischen Menagerieen ist der
Schweinschwanzaflfe, M. n em e s trin u s , welcher nur auf Sumatra,
Borneo und Malakka zu Hause ist, auf Sumatra bruh oder bruk,
in unsern Menagerieen oft LaponderafFe genannt.
Von den nächtlichen grossen H a lb a ffe n besitzt der Archipel
nur zwei Gattungen, den schwanzlosen mopsschnauzigen Stenops,
malaiisch kukang, pukang oder tukang, von den Holländern öfters
luyaard, Faulthier, genannt, daher seit Buffon in den europäischen
Büchern als Lori aufgeführt I I die javanische Art, Stenops Java-
nicus Geofl. (kukang Schröd.), nur wenig von der hinterindischen
auch auf Sumatra und Borneo vorkommenden, St. tardigradus L.
sp. verschieden — und das Gespenstäffchen, Tarsius, durch die
Länge des Schwanzes, der Fusswurzel und der Ohren ausgezeichnet,
in Einer und derselben Art von Malakka über die drei grossen
Sunda-Inseln nebst Banka, wo ich ein Exemplar erhielt, bis Celebes
und auf die Philippinen verbreitet. Den Molukken fehlen beide,
wohl aber besitzen diese, wie der westliche Theil des Archipels den
sogenannten fliegenden Mäki, Galeopithecus, malaiisch kubung, der
nur mittelst der ausgedehnten Haut der Seiten, wie die sogenannten
fliegenden Eichhörnchen, grosse Sprünge macht und übrigens den
Insektenfressern näher steht als den Affen.
Unter den in Wahrheit fliegenden Säugethieren sind die
grössten und auffälligsten die obstfressenden F le d e rh u n d e , Pte-
ropus, auf allen grossen Sunda-Inseln kaluang oder kalong (daher
der Name der javanischen Stadt Pe-kalong-an), auf Timor kapauk,
von den Europäern auch »fliegende Füchse« genannt; man sieht sie
am häufigsten bei Einbruch des Abends, nicht eigentlich schaaren-
weise, sondern einen nach dem ändern in grossen Zwischenräumen
hoch in der Luft einherziehen. Die Arten sind zahlreich, aber unter
sich ähnlich, oft nur durch den helleren oder dunkleren Ton des
gelbröthliehen Halses und Nackens unterschieden, manche bis jetzt
nur von Einer Lokalität bekannt, die eine, Pt. edulis Geoff., über
den ganzen Archipel von Sumatra bis Ternate und Timor verbreitet,5)
was b^i ihrem bedeutenden Flugvermögen nicht zu verwundern ist.
Die frisch geschossenen zeigen meist einen sehr hässlichen Geruch,
der von ihrem Urin herzurühren scheint; auch habe ich nie gesehen
, dass sie von Menschen gegessen werden, doch mag das wohl
in einigen Gegenden der Fall sein, wie viele frühere Schriftsteller
angeben und auch noch Whllace betreffs der Insel Batjan erzählt.
Die kleineren insektenfressenden F le d e rm ä u s e , malaiisch kala-
luwar oder balaluwar, auch lalau oder burung-tikus, Mausvogel,
finden sich hier wie anderwärts in vielerlei Arten, namentlich auch
zahlreich in Höhlen, den Boden mit ihrem Guano bedeckend, so
z. B. eine Hufeisennase, Rhinolophus euryotis, in der Höhle Batu-
gantong auf Amboina. Zahlreich vertreten sind die auch in Europa
vorkommenden Gattungen Vespertilio und Rhinolophus; bemerkens-
werth sind noch die afrikanisch - indischen Gattungen Megaderma
und Taphozous, eigenthümlich für die grossen Sunda-Inseln die
durch einen Daumen mit plattem Nagel am Hinterfuss ausgezeichnete
Gattung Chiromeles.
Unter den I n s e k te n f r e s s e rn fehlen Igel und Maulwurf
dem Archipel, dagegen ist eine j&rosse Spitzmaus, Sorex myosuros
Pall., Bisammaus, tikus-kasturi, oder stinkende Maus, tikus-busuq,
genannt, überall verbreitet und wie die Ratten ein lästiger Eindringling
in die menschlichen Wohnungen. Eigentümlicher, nur auf
den grossen Sunda-Inseln und in Hinterindien vorkommend, sind
die Spitzeichhörnchen, Cladobates 111. oder Tupaja Raffl.; letzterer
Name ist eigentlich die malaiische Bezeichnung der wahren Eichhörnchen,
tupai, und wird von den Eingeborenen nur in Zusammensetzungen,
wie z. B. tupai-tana, Erdeichhorn, auch auf diese
insektenfressenden Analoga derselben angewandt.6)
Unter den eigentlichen Raubthieren steht auch im Archipel
oben an der T ig e r, malaiisch harimau oder nur rimau, wahrschein