
und dort sind auch die mancherlei Stachel- und zackenköpfigen Fische
zu suchen, wie Scorpaena, Synancidiuin und Peristethus (Periste-
dion), alle ihrer gefürchteten Stacheln wegen unterschiedslos ikan
seitan, Teufelsfisch, genannt, und die langstrahlige Pterois, krapo-
matjan, Tigerbarsch, dem früher mit Unrecht die Fähigkeit zu fliegen
wegen seiner langen Brustflossen-Strahlen angedichtet worden.77)
All diese eigenthümlichen und auffälligen Fischformen spielen
aber keine grosse Rolle auf dem Markte, die Korallenfische im Allgemeinen
sind nicht als Speise beliebt, manche sogar mehr oder
weniger entschieden als schädlich gefürchtet. Eine grosse Anzahl
der in verschiedenen Welttheilen als für den Verspeisenden giftig berüchtigten
Fische gehören den vorzugsweise Korallenriffe bewohnenden
Familien an, namentlich den P e c to g n a th e n , wie z.'B. Tetro-
don Honkeneyi am Cap, T. sceleratus Forst, in der Südsee, Balistes
bursa auf Mauritius, B. vetula in Westindien. Auf der Insel Batjan
wurden Dr. Bernstein und ich ängstlich vor dem Genuss eines
I-isches derselben Familie, Monacanthus, seines vermeintlichen Giftes
wegen gewarnt; wir gebrauchten die Vorsicht, die rauhe Haut zu
entfernen, assen aber das weisse Fleisch ohne allen Nachtheil.78)
An die Korallenfische schliessen sich unmittelbar diejenigen
an, welche zwischen Tangen leben, da letztere im indischen Archipel
hauptsächlich auf Korallengrund wachsen; es gehören hieher hauptsächlich
die N ad e ifis c h e , Svgnathus, worunter der häufigste in diesem
Meere, Gastrotokeus biaculeatus, schon durch seine grasgrüne
Farbe (mit rosenrothen Flecken an den Enden der Segmente) seinen
Aufenthalt anzeigt, und die Seepferdchen, die mit ihrem Wickelschwanz
sich an den Meergewächsen festhalten, letztere auch hier
ikan kuda, Pferdefisch, der Gestalt des Kopfes wegen genannt.
Die Fische des o ffenen Meeres stehen mehrfach im Gegensatz
zu denen der Korallenriffe; sie sind meist länger gestreckt, hinten
dünn, haben eine tief eingeschnittene Schwanzflosse und kräftige,
aber nicht ununterbrochen lang gedehnte Rückenflossen und sind
meist silberfarbig oder doch bläulich, ohne besonders vortretende
Zeichnung; die ersteren Eigentümlichkeiten mögen ihnen ein anhaltendes,
energisches Schwimmen erleichtern, die Färbung verbirgt
sie in dem klaren, das Tageslicht zurückspiegelnden Wasser. Hieher
gehören im Allgemeinen die Scomberoiden und Scombresociden,
viele Carangoiden und die meisten Clupeoiden, malaiisch temban
oder bulan-bulan. Unter den Scomberoiden sind hauptsächlich die
Makrelen, malaiisch kembong oder geinbong, die weit verbreiteten
Boniten, tjikalang, und die Thunfische, tonggol, zu nennen, unter
den Scombresociden die Hornhechte, Belone, und die charakteristischen
Halbschnäbel, Hemiramphus, auf Java beide djulong genannt,
auf den Molukken die ersteren als tsjaka-lang oder abgekürzt
sako, die letzteren als mulut - batang, Stock-im - Mund, unterschieden
, und die fliegenden Fische (Exocoetus), ikan terbang. Endlich
noch zwei-eigenthümlich lange zusammengedrückte, stark gezähnte
Fische, der spitzschwänzige Trichiurus, mal. putjuk oder
layor, und Chirocentrus, dieser der Körperform und des Silberglanzes
wegen nicht unpassend ikan parang, Säbelfisch, von den Malaien
genannt; wahrscheinlich auch Sphyraena, Diese Fische sind
durchgängig bei den Eingebornen als Speise beliebt und stellen ein
wesentliches Kontingent zu dem Bestand der Fischmärkte, um so
mehr, als manche schaarenweise zu leben scheinen und daher ahch
gleich in grösserer Anzahl zusammen gefangen werden. Vergiftungs-
fälle kommen aber auch durch sie vor, in Westindien sind mehrere
Sphyraenen (barracuda und becuna), ein Caranx und die Borstenflosse,
Clupea thrissa, als gefährlich bekannt; im Mittelmeer gilt
das Fleisch des Thunfisches, sobald es nicht mehr ganz frisch ist,
als schädlich; und auch im Gebiet des indischen Archipels fehlt es
nicht'ganz an ähnlichen Beispielen: Valentyn beschreibt den weitverbreiteten
Boniten (Thynnus pelamys L.), unter dem malaiischen
Namen ikan kamatian, t.ödtlicher Fisch, indem er hinzufügt, gewiss
in sehr übertriebener Weise, dass Jeder, der davon esse, sogleich
todt niederfalle, und Cantor erzählt von mehreren in Benkulen 1823
und 1825 vorgekommenen Vergiftungsfällen durch einen härings.-
artigen Fisch, der für die sonst unschädliche Clupeonia perforata
gehalten worden war, aber vielleicht doch die auf den Seychellen
als schädlich bekannte Moletta venenosa C. V. gewesen sein könnte.-79)
Es ist immerhin zu beachten, im Gegensatz zu den vorhin berührten
gefürchteten Korallenfischen, dass es sich hier um solche Arten
handelt, die entweder selbst (der Bonit) oder deren nächste Verwandte
häufig ohne Schaden gegessen werden, dass also eher an
einen krankhaften Zustand des betreffenden Exemplars oder beginnende
Fäulniss desselben zu denken ist, als an, eine besondere
Eigenheit der Art-.
Zu den Fischen des offenen Meeres gehören auch noch die
Haie, malaiisch tjutjut, auf den Molukken gorango, unter denen der