
liehe netsumi, Mus musculus L ., erst die siro - netsumi, weisse Maus,
auch in anderen Bilderbüchern wiederkehrend, dann unter anderen
midsu - netsumi, Wassermaus, Fische und Krebse fangend, vielleicht
Mus decumanus Pall, oder erythronotus Tem., ferner ki-iro-netsumi,
gelbe Maus, und take -n e tsumi, Bambumaus, wahrscheinlich bestimmte
japanische Arten, doch aus der dürftigen Darstellung nicht
zu e rra th en ; nur aus chinesischen Quellen entlehnt sind die zijako-
netsumi, Bisammaus, vielleicht die nach Moschus riechende grosse,
in Ostasien weit verbreitete Biesenspitzmaus, Sorex Indicus Geoff. =
myosurus P a ll., die hebi-kufi-netsumi, schlangenfressende Maus,
'9cino-n.,' F eu e r- oder Sonnenmaus, to r a -n ., Tigermaus, und gar
e in e b u ta -n ., Schweinsmaus. Die Abbildungen zu den letzteren sind
offenbar nur nach den Namen erfunden, so stellt die zur Schweinsmaus
eben ein Schwein mit Rattenschwanz dar.
■H a sen , jap. usangi (u-sa-gi), kamen im Winter häufig bei
den Wildprethändlern vor; sie gleichen in Grösse und Farbe so
seh r unserer deutschen A rt, dass ich keinen anderen Unterschied
anzugeben weiss, als die kürzeren Ohren, 0,105 Met. lang, nach
vorn gelegt beinahe die Schnauzenspitze erreichend, und den k ü rzeren
Schwanz, 0,062 Met., bei einer Totallänge des Thieres
(Schnauzenspitze bis Schwanzspitze) von 0,544 Met. (Durchschnitt
der Messungen von vier frischen Exemplaren: Maximum 0,080 und
0,564, Minimum 0,048 und 0,530 Met.). Der Schwanz ist, wie bei
unserem Hasen, zweifarbig, oben schwärzlich, unten weiss; die
F a rb e des übrigen Pelzes durchaus nicht so einfarbig dunkelbraun,
wie in der Abbildung der Fauna Japónica, sondern aus ockergelb
u n d grau melirt, wie hei der europäischen Art, und eben so die
Kehle weiss, die Spitze der Ohren schwarz. Lepus brachyurus Tem.
Fn. Jap. scheint demnach ein anderes, mehr kaninchenartiges Thier
zu sein, und die Angabe, dass L. nigricollis in Japan lebe (A. W ag ner
Säugethiere, Supplement Band IV. S. 88 und Giebel, Säuge-
thiere S. 488), beruht vielleicht bloss auf Verwechselung der Worte
Jap an und Java.
Die wilden Hufthiere sind noch etwas sparsamer hier als in
Mitteleuropa vertreten. Vom w i ld e n S c hw e i n , y am a -h u ta , Bergschwein,
genannt, erhielt ich in Yeddo einen frischen Kopf, in
Gestalt, so wie Dicke und doppelter Farbe der Borsten durchaus
dem des europäischen Wildschweines gleich, einzig durch einen
helleren, wenig abgegränzten, nicht rein weissen Streifen am Mundwinkel
unterschieden (SuS leucomystax Tem.). Der japanische
H i r s c h , ska, geschrieben sika (Gervus sika Tem. = Rusa Japonica
Gray), öfters zahm gehalten und vielfach abgebildet, ist kleiner als
der europäische, h a t meist nur acht Enden (Augensprosse, MitteU
sprosse und eine ungleiche Endgabel) und scheint auch erwachsen,
zu gewissen Zeiten, wie Damhirsch und Axis, die hellen runden
Flecke zu zeigen, welche unser Edelhirsch nur in der ersten Jugendzeit
h a t, da ihn die japanischen Abbildungen fast immer bei ausgebildetem
Geweih deutlich gefleckt, selbst in einer Schneelandschaft, darstellen
(Axis und Damhirsch sind im Sommer gefleckt, im Winter einfarbig).
Der schwarze Bückenstreif ist in den Abbildungen nur zuweilen erkennbar,
die dunkle Bückenfarbe erstreckt sich auf denselben aber
auch auf die Oberseite des Schwanzes, während Temmink l a t e r e
gar nicht angibt; ein begränztes helles Afterfeld, wie bei C. eSphus
und Canadensis, ist nie gezeichnet. Die Figur des nordchinesischen
Hirsches, welche Gray in den Proceedings of th e zool. soc. 1861
pl. XXVH. unter dem Namen Cervus pseudaxis? gegeben h a t, stimmt
re ch t gut zu den ausgefühfteren un ter den japanischen Bildern. In
einem der Bilderbücher finde ich den gefleckten als k an o -sik a vom
ungefleckten, sima-sika (Inselhirsch), unterschieden, bei übereinstimmendem
Geweih. Die Encyclopädie lässt auf den ausführlicher
behandelten sika, dessen Abbildung keine deutlichen Flecken zeigt,
noch einen ungefleckten sechsendigen o h o -sik a und einen grossfleckigen
achtegdigen s.iu, wie andere Thiere nur aus der chinesischen
Litteratur entlehnt, folgen; dieser scheint in seiner Grösse
und Endenzahl ein Verbindungsglied zwischen dem europäischen
Edelhirsch und der Gruppe der indischen Sechsender (Rusa) zu
bilden. Von der japanischen Gems e , Antilope crispa Tem., erhielt
ich in Yeddo nur die Hörner und finde in der Encyclopädie unter
den wilden Thieren Abbildungen mit den Namen kamo -sik a , W ild entenhirsch,
und yama-hidsusi, Bergziege, oder nigu, welche dieselbe
darzustellen scheinen, aber beide mit zu stark nach hinten gebogenen
Hörnern; nimmt vielleicht der Grad der Biegung mit dem Alter zu,
so dass die Abbildungen re ch t alte Thiere vorstellen? oder is t nur
dieser Charakter, wie auch sonst zuweilen, in der Zeichnung übertrieben?
Der japanische Af f e , saru, Inuus speciosus (Fr. Cuv.?)
Tem. = Papio Japonicus Ogilby, von welchem ich ein erwachsenes
Weibchen und zwei junge Männchen in der kleinen Menagerie zu