
Schwan, Cygnus (musicus?), halm- tshao (tsiyao). Die Angabe
der Encyclopädie, dass Schnabel und Füsse schwarz seien,
zeigt, dass es ein Schwan und nicht die Schneegans, Anser
Hyperboreus Pall., ist; in einem anderen Bilderbuch deutlicher
dargestellt unter dem Namen gadsu.
Gans, gan, offenbar ein ihrem Geschrei nachgebildetes Wort, wie
das deutsche oder dessen indogermanisches Stammwort
(woraus auch das griechische %r[v, dorisch %oev, lat. anser).
Auch chinesisch heisst die Gans ngo, die wilde yen, im
Canton -Dialect gan. Das japanische Wort gilt gleichmässig
für die zahme (selten gehaltene) Anser cygnoides L. sp.,
wie für die gewöhnliche wilde Art, Anser albifrons Gmel.;
andere Arten erhalten besondere Zusätze, so no - ngan,
Feldgans oder Wildnissgans, eine kleinere Art; tau-gan,
eine mir unbekannte Art mit kleinem Kamm und lappigen
Wangen, beide in der Encyclopädie abgebildet; kari scheint
ein zweiter Name für die gewöhnliche wilde Art, A. albifrons,
zu sein; %isikui ist eine andere wilde, grosse Art,
vielleicht Anser grandis Gmel., für welch letztere ich aber
in den Wildprethandlungen zu Yokohama keine andere
Benennung als oki-gan, grosse Gans, erfuhr.
Enten. Die zahme Ente heisst ä%iru, die wilde kamo, letzteres
mehrere Arten umfassend, wie Anas glocitans Pall., A.
crecca L., A. Penelope L., doch lassen sich die meisten
Abbildungen dieses Namens wegen des dunkelen Kopfes
des Männchens auf die wilde Schwester der zahmen Ente,
A. boschas L., beziehen. Die Encyclopädie kennt noch ein
paar Zusammensetzungen mit kamo, so atsi-kamo, wohlschmeckende
Ente, und ko - ngamo, Kind - Ente, der
Kleinheit wegen, wie der deutsche Jäger Halbente sagt.
Dieses ist nach der Farbenbeschreibung der Encyclopädie
unsere Kriek-Ente, Anas crecca; sie soll vor der gewöhnlichen
Wildente ankommen und nach ihr wegziehen. Die
Arten lassen sich aus den gegebenen Bildern nicht erkennen.
Anas galericulata L., die chinesische Mandarinen - Ente, welche
nach Thunberg auch wild in Japan vorkommt, jedenfalls
oft zahm gehalten wird, führt den eigenen Namen oshi-
dori, stummer Vogel.
Podiceps. Ein kleiner Steissfuss, den ich im Winter zu Yokohama
frisch getödtet' bekam, und dessen weder in der Fauna
Japónica, noch in den japanischen Büchern Erwähnung
geschieht, wurde mir kai-tsin-monguri genannt, ein offenbar
zusammengesetzter Name, wofür ich aber keine befriedigende
Etymologie finden kann.
Colymbus arcticus L.? kawa-tsumuri nach einem Bilderbuch.
Uria umizusume Tem. Schleg. Diesen Namen finde ich in keinem
der mir zu Gebote stehenden japanischen Bücher; es lässt
sich aber deutlich darin umi-susme (susüme), Meersperling,
erkennen.
4. Japanische Reptilien.
In dieser Classe zeigt die japanische Fauna bei geringem
Artenreichthum doch fast noch mehr als in anderen ein merkwürdiges
Gemisch von europäisch-sibirischen, nordamerikanischen und indischen
Formen: mit europäischen Arten übereinstimmend oder ihnen
doch recht ähnlich, von den Systematikern, je nach der individuellen
Ansicht über Artunterschiede, als Varietäten oder repräsentirende
Arten betrachtet, sind mehrere Frösche (Rana esculenta und temporaria,
Bufo vulgaris japonicus), ein kleiner Wassermolch (Triton
subcristatus Schleg.), die häufige Süsswasserschildkröte (Emys vulgaris
Japónica Schleg. = E. Japónica Gray), auch einige Nattern
(Tropidonotus tigrinus Boie, Elaphis virgata und Coluber conspi-
cillatus Schleg.) sind den südeuropäischen Arten derselben Gattungen
höchst ähnlich. Eine Aehnlichkeit mit der indischen Fauna liegt in
der einzigen Giftschlange Japans, Trigonocephalus (Halys) Blom-
hoffii Boie, der Rüsselschildkröte, Trionyx (Potamochelys) Schlegeln
Brandt, der einzigen eigentlichen Eidechse, Tachysaurus Japonicus
Gray (Lacerta tachydromoides Schleg.), und dem Gecko, Platy-
dactylus jamori Schleg. (nach Gray dieselbe Art mit seinem Gecko
Chinensis aus dem mittleren China), ferner mehreren der von
Halowell in den Proceedings of the acad. of nat. hist, in Philadelphia
1860 beschriebenen japanischen Reptilien, wie Lygosaurus poecilo-
pleurus, Ophthalmidion tenue, Ixalus Japonicus, und dem einen
der Laubfrösche, welcher nach Dr. Günther zur Gattung Polypedates
gehört; zu bemerken ist dabei aber, dass auch im subtropischen
Asien überhaupt, VonTranskaukasien bis China, theilweise ähnliche
Formen Vorkommen, der Ausdruck indisch nur »die wärmeren Ge