
deutsche Rabe (altnordisch hrafn) und Krähe entstanden.
Der japanische Rabe, Corvus Japonensis Bonaparte (C.
macrorhynchos fn. jap.), ist ein Mittelding zwischen dem
Waldrahen und der Rabenkrähe Europa’s. Nach den
Ornithologen soll auch die ächte Rabenkrähe, eine unserer
Saatkrähe nächst stehende Art, Corvus pastinator Gould,
und die ostasiatische Dohle, C. Dauricus Pall., in Japan
leben; auch in der Encyclopädie finden sich Spuren, dass
die Japaner mehrere Arten unterscheiden: nach dem karasu
schlechtweg folgt nämlich als besonderer Artikel ein hasi-
futo mit grösserem Schnabel, oh der eigentliche C. Japonensis
Bp.?, dann ein xisen — garasu (hisen karasu), am
Wasser stehend, noch ganz schwarz, endlich als . ya-
mangarasu (yama karasu, Bergrahe), ein Bild, das den
weissen Halskragen des C. Dauricus hat, aber einen
Schwanz fast so lang wie die Elster. In einem anderen
Buch erscheint ein sima-karasu, Inselrabe, dem Bilde nach
nicht von den anderen Rahen zu unterscheiden. Hier sind
noch ein paar fabelhaft aussehende, langschwänzige Vögel
zu erwähnen, welche in den Bilderbüchern öfters wiederkehren,
aber vermuthlich nicht in Japan leben, so neben
dem bei der Elster erwähnten Biophorus die ähnlichen
onangadori und sanyedori, der sans’yako, auch zuweilen,
wie der Seidenschwanz, rens’yako genannt.
Paradiesvögel: In einem der Bilderbücher finden sich recht kenntliche,
nicht entstellte Darstellungen der zwei bekannten
Arten Paradisea apoda L. und regia L., ohne eigene Namen.
Die Bälge dieser Vögel bilden bekanntlich im östlichen
Theil des indischen Archipels einen Handelsartikel
und werden oder wurden als Kopfschmuck verwandt; so
mögen sie auch schon nach Japan gebracht worden sein.
S p e c h ta r tig e o d e r Sch re iv ö g e l.
Wiedehopf, UpupaL., unverkennbar abgebildet als yatsu - gasira,
Acht-Kopf, in verschiedenen Büchern, aber nicht in der
Encyclopädie; der Name bezieht sich ohne Zweifel auf die
Federn des Kopfbusches, welche als Andeutung von eben
so viel eigenen Köpfen genommen wurden; übrigens sind
es auf den Bildern mehr als acht. Die Art scheint, den
Bildern nach, durch die einfarbigen Schwungfedern von
der europäischen sich zu unterscheiden; die Flecken an der
Spitze der Haubenfedern sind wie bei letzterer, die Schwanzfedern
haben nicht nur einen, sondern zwei weisse Flecken.
Exemplare sind bis jetzt noch nicht nach Europa gekommen.
Eisvogel. Der um Yokohama nicht seltene Alcedo bengalensis
Gmel., unserem europäischen sehr ähnlich, wird kawä-
semi (Flusscicade, vermuthlich wegen des schnarrenden
Lärms, den die jungen Vögel im Neste machen) genannt,
dieser Name kehrt auch in allen Büchern wieder, nur die
Encyclopädie schreibt kawa-sebi, der Vogel ist aber öfters
verschönert mit langem weissen Federbusch und
amarantrothem Schnabel, wie meines Wissens keine Art
existirt.
Alcedo (Ceryle) lugubris Schl eg., in einem der japanischen Bücher
abgebildet unter dem Namen kabusegi (kawasemi?).
Spechte. Man kennt zwei Spechte in Japan, denen schon Temmink
die japanischen Namen als lateinische Species-Benennung
beigelegt, beide europäischen Arten ähnlich; einen Grünspecht,
awongara (awo-kara, grüne Meise), Picus awakera
Tem., und einen Buntspecht, kitsuts’ki (kitsutsuki), Picus
kizuki Tem., letzterer oft in den Bilderbüchern vorkommend;
beide fand ich lebend in den Vogelhandlungen zu Yeddo.
In dem Manuscript über die Thiere von Fiuga heisst der
Grünspecht kurikatori (Kastanienvogel).
Kukuk, Cuculus canorus L., hotongisu oder hotongiso, stets fliegend
abgebildet, die Füsse nicht gezeichnet, von dem gemeinen
Mann für fusslos gehalten.
Papageien finden sich unter den Namen omu (chinesisch wu, im
Canton - Dialect mo) und inko, auch yjnko (nach einem ändern
chinesischen Namen dieser Vögel ying), in den Büchern
abgebildet, meist schon durch die Umgebung, eine Sitzstange
mit Futternapf oder dergl., als Hausthier gekennzeichnet.
So weit sich die Arten erkennen lassen, sind es
in der Regel die rothen kurzschwänzigen Loris, welche
aus dem indischen Archipel stammen und dort so häufig
zahm gehalten werden, wie Psittacus garrulus, domicella
und grandis, sehr selten ein weisser Kakadu. Ein solcher,