
Panther nur eine Farbenspielart des gewöhnlichen, nicht eine eigene Art (Felis melas
Peron) ist, wie auch vom afrikanischen, sowie vom Jaguar und Kuguar schwarze
Individuen Vorkommen, vergl. meine Bemerkungen im »zoologischen Garten« 1864
S. 279. Raffles, Transact. Linn. soc. XIII. 1821 pag. 250 fuhrt allerdings rimau-
kumbang als spezielle Namen für den »schwarzen Tiger« an, aber er unterscheidet
in dieser Abhandlung überhaupt nicht den Panther vom Tiger und scheint daher
den malaiischen Namen des Panthers auf die schwarze Abart allein bezogen zu haben;
wenigstens deutet der oben angegebene Sinn des Wortes entschieden auf ein geflecktes
Thier.
9) Der scheinbar einheimische Name, welchen Pteromys petaurista Pall, aus
Hinterindien seit Buffon in den zoologischen Büchern führt, t a g u a n , stammt von
den philippinischen Inseln — allgemeine Historie der Reisen Bd. XI. S. 428, Pallas
miscellanea zool. pag. 55 — und ist höchst wahrscheinlich nur eine Variation von
caguang, wie P a te r G. J. Camel den philippinischen Namen eines fliegenden Säugethiers
schreibt', das vielmehr Galeopithecus Philippmus sein dürfte, vgl. oben S. 194.
10) Die erste Nachricht über Hasen auf Java, welche ich aufzufinden vermocht,
ist in Major Thorn’s history of the conquest of Java, London 1815, pag. 218, und
lautet:' hares and rabbits are pretty common, and deer and antilopes also pleritiful;
es ist hier im Allgemeinen von Java die Rede, aber doch wohl zunächst an die Umgegend
von Batavia gedacht; von Kaninchen auf Java habe ich nie etwas gesehen
oder gehört. Doch sagt der alte Valentyn in seiner Beschreibung von Batavia, oud
en nieuw Oost Indie, Bd. IV. pag. 255 (1724 — 1726, neue Ausgabe durch Keyzer, 8vo.,
1858, Bd. III. S. 540), unmittelbar nach der Aufzählung der zahmen und einiger wilden
Vögel: »es gibt auch Kaninchen, doch nicht im Ueberfluss«; und bald darauf nennt
er eine ziemliche Anzahl wilder Säugethiere, aber nicht, den Hasen. Was Thorn sich
unter seiner Antilope gedacht, ist zweifelhaft, vielleicht*den Kidjang, Cervus (Prox)
muntjac, als dem Hirsche ähnliches, zarteres Thier. Eine Antilope kommt auf Java
nicht vor. In den Vocabularien der malaiischen Sprache werden wohl auch Namen
für Hasen oder Kaninchen genannt, kawelu und kelintji, klintji, ersteres kann aber
vielleicht auch ein-ganz anderes Thier sein und das letztere ist nach Roorda v. Ey-
singa erst aus dem holländischen konyntje entstanden. Derselbe Lepus nigricellis
findet sich auch auf der Insel Reunion (Bourbon) nach Maillard, hier ohne Zweifel
eingeführt.
u ) Wenn in früheren oder auch neueren, aber nicht speziell zoologischen Schriften
ein F aulthie r, holländisch luyaard, von den Sunda-Inseln oder auch Ceylon genannt
wird, so ist damit immer der Faulaffe, Stenops, gemeint; ebenso unter dem Namen
Flusspferd, Hippopotamus, nicht das rein afrikanische Thier dieses Namens, sondern
der indische Tapir.
12) Näheres hierüber in P. J. Veth’s Bomeo’s W este r-a fde ling, Zaltbommel 1854,
I. S. X I I ; dass Elephanten früher von chinesischen Kolonisten 'eingeführt worden
seien, klingt unwahrscheinlich, da der Elephant in China nirgends, unseres Wissens,
vorkommt und namentlich nirgends zahm1 gehalten wird, ausser etwa früher am kaiserlichen
H ö f zu Peking als Paradestück, auch nicht in ändern chinesischen Kolonieen.
Wohl aber könnte man fragen, ob jenes Elfenbein etwa von fossilen Thieren, wie
das sibirische, stamme. Resident Schwaner, der längere Zeit auf der Ostküste ßofneö’s
und in steter Berührung mit den Eingeborenen gewesen und den ich 1863 deshalb
befragte, hat keinen Elephanten daselbst gesehen und kannte auch keinen einheimischen
Namen für das Thier. Aber in den dajak’schen Liedern, welche Missiönar
H a r d e l a n d a u f der Südostküste gesammelt, (Hardeland, Versuch einer Grammatik der
dajak’schen Sprache, Amsterdam 1858, 8vo.), kommt ein eigener Name, njawaloi,
vor, der mit Elephant übersetzt wird, doch fügt der Uebersetzer und Herausgeber
selbst hinzu, dass dieses Thier im südlichen Borneo, gegenwärtig unbekannt sei. Auch
die älteren Nachrichten über das Vorkommen von Elephanten auf Mindanao und den
S olo-Inseln (Jesuit Gemelli Carreri) haben sich nicht bestätigt, wahrscheinlich beruhen
sie auch auf zeitweise von dortigen Fürsten zahm gehaltenen. Ueber das Rhino-
ceros von Borneo vergl. die neuesten Angaben von Wallace in Proc. zool. soc. 1874
pag. 498, wo auch eine gute Abbildung von Rh. Sondaicus, Tafel / 8, wie im vorhergehenden
Jahrgang, Tafel 67, eine von Rh. Sumatrensis mitgetheilt ist.
13) v. Rosenberg in der Tydschrift voor indische T a a l-, Lan d - en Volkenkunde.
Batavia L 1853 pag. 399 und II. 1854 pag. 379.
14) Schon Piso und Valentyn geben als Vaterland des B ab i-ru sa ganz richtig Buru
an, aber da es als merkwürdiges Thier von den Holländein, bei denen sich die Neigung,
fremde Thiere lebend zu erhalten, früh entwickelt ha t, öfters nach ihren Hauptniederlassungen
Amboina und Batavia gebracht wurde, so kamen diese als Vaterland
des Thiers in manche Bücher, so Amboina z. B. bei Zimmermann specimen zoologiae
geographicae pag. 552, Java bei Gmelin in der 13. Ausgabe von Linne’s Natursystem
S. 221, ja Ternate noch bei Bleeker reis door de Minahassa en den molukschen Archipel
1856 I. S. 190. Bomeo bei Zimmermann 1. c. dagegen ist wohl nur ein MissV
verständniss für Buru, holländisch Boeroe oder Boero geschrieben. Schon Valentyn
erzählt Manches von seinem Leben im F reien ; der Baum Waringin, dessen Blätter
er als seine Nahrung nennt, ist eine Ficusart.
15) Man hat auch noch einen Cynocephalus nigresCens und einen Inuus fuscoater
von Celebes beschrieben, welche wohl nicht als eigene Arten von dem oben genannten
niger unterschieden sein* dürften. Dieser schwarze Affe von Celebes ist übrigens
•den afrikanischen Pavianen nicht besonders nahe v e rw a n d t,'so wenig als der Babirusa
den afrikanischen Warzenschweinen, und daher der kühne Gedanke von A. Wallace,
wegen beider einen uralten Zusammenhang dieses Gebiets des Archipels mit Afrika
zu postuliren, nicht gerechtfertigt. Die Anoa findet ihre nächsten Verwandten, wenn
man sie als Rind betrachtet, auch in Asien, als Antilope dagegen allerdings in
Afrika an der Elenn - Antilope, A. oreas.
16) Die Zibethkatze geben übereinstimmend die verschiedenen Autoren als auf
Celebes, Ternate, Batjair, Halmahera und Amboina vorkommend an; da sie aber,
früher vielleicht häufiger als je tz t, des Zibeths wegen auch von den Menschen lebend
gehalten wurde, so wird dadurch fraglich, ob sie der ursprünglichen Fauna dieser
Inseln angehört. Der alte Valentyn sagt von diesem Thiere in dem angeführten Werke
S. 270: »Die Zibethkatze findet sich auch auf Amboina, ist aber nicht von allen zugehörigen
Inseln bekannt; sie kommt hier allein, wie ich glaube, auf der Insel Buru ursprünglich
vor. Aber* da dann und wann wohl einige auf Amboina aus ihren Behältern
entkommen sind, und sich dann hier fortgepflanzt haben, so werden dann und wann
auch hier einige gefangen.« Paradoxurus musanga wird neben den grossen Sunda