
viduata, so dass man auf den Glauben kommen kann, Sonnerat habe auch hier einen
afrikanischen Vogel für philippinisch ausgegeben. Der Beschreibung nach aber soll
sie nur die Grösse einer Kriekente haben. Demnach wäre sie eine eigene, mir nicht
weiter bekannte Art. Schlegel vermuthet in ihr Nettapus pulchellus. Die in der
Biblioteca inilitar gesehene war wohl auch klein, aber entbehrte der bestimmten
Zeichnung, war schwarz und weiss an Hals und Kopf, und ebensowenig konnte ich diese
an anderen von mir im Freien nur auf Entfernung gesehenen kleinen Enten erkennen.
Eine .etwas ausführlichere Liste der philippinischen Vögel habe ich in Cabanis
Journal für Ornithologie Jahrg. 1866 pag. 8 — 31 gegeben. Seitdem hat Lord Waiden
im Ibis 1871 S. 93 einen neuen-Beitrag dazu geliefert, und soeben in den Transact. zool.
soc. IX. 2. 1875 eine grössere Arbeit über dieselben veröffentlicht, worin er die Artenzahl
auf 218 gebracht hat.
6) E s werden noch andere tagalische Worte für Affen aufgeführt, so baculao,
maching und mananit; Camel erwähnt drei dieser Namen als seien es verschiedene
A rten , und Buzeta spricht im Allgemeinen von verschiedenen, und Band I. pag. 265,
in Bezug auf die Gegend von Abra im nördlichen Luzon von »unzähligen« Arten
von Affen. Doch kennt man bis je tz t noch keine andere Art mit Sicherheit von den
Philippinen. Isidor Geoffroy hatte einen aus Manila erhaltenen Affen unter dem
Namen palpebrosus als Art von cynamolgos unterscheiden wollen wegen dunklerer
Gesichtsfarbe und einem, weissen Flecken über dem Auge, schmalerer Schnauze und
längerem Schwänze. Die Gesichtsfarbe des cynamolgos ist aber überhaupt sehr verschieden,
ebenso die Schwanzlänge, wie ich selbst an den drei bei Zamboanga erlegten
gefunden habe. Alle drei hatten ein trüb röthlichgraues Gesicht, die obern
Augenlider in ihrer ganzen Ausdehnung weiss, aber keine weissen Flecken oberhalb
derselben, Ohren und Hände schwärzlich, innen im Ohr schmutzig weisse Haare.
Der Oberkopf .und der Rücken war bei allen gleichmässig mit gelb und schwarz geringelten
Haaren besetzt. Die Differenzen bestanden in Folgendem:
Altes
Männchen.
Junges
Männchen.
Junges
Weibchen.
Körperhaare überhaupt dunkler, mehr
bräunlich
gelblich gelblich.
Vorderkopf hinter den
Orbitalleisten
grossentheils
schwarz
fast ohne Schwarz grossentheils
schwarz.
Haarkamm auf dem
Scheitel
schwach stärker sehr stark.
Körperlänge von Schnauze
zu After 0,445 0,388 0,320 Met.
Schwanzlänge 0,510 0,505 0,442 Met.
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Die weissen Affen, die schon von Camel. und später von ändern genannt werden,
sind vermuthlich Albinos; ein solcher wurde als Cercocebus Philippinus von Isidor
Geoffroy beschrieben. Wenn Buzeta I. pag. 507 in der Provinz Caraga auf Mindanao
einen Orangutang wohnen lässt-, so meint er damit vielleicht den von den-Solo-Inseln
angegebenen Gibbon, Hylobates funereus Is. Geoff. Auch der schwarze Affe von
Celebes, Macacus niger Desin., soll nach einer leider nicht näher bestimmten Angabe
auf den Philippinen leben.
7) Die philippinischen Hirsche sind den europäischen Systematikern noch sehr
wenig bekannt, scheinen aber denen aus ändern Inseln des indischen Archipels nahe
verwandt. In der Revue zoologique von 1847 ist ein einfarbiger Cervus Philippinus
Desm. abgebildet, den Einige für dieselbe Art mit dem Hirsch der Marianen halten;
der Cervus pseudaxis der Zoologie du voyage de la Bonite ist vermuthlich die gefleckte
A rt, deren Camel von den S olo-Inseln erwähnte. Auch ein Muntjak kommt
nach Buzeta auf Luzon, Provinz Bataan, vor. II. Cuming bespricht ferner systematisch
noch unbekannte Wiederkäuer der Philippinen in den Proceedings of the zoolo-
gical society, 1839 pag. 93 und 1840 pag. 30, der eine scheint der Kuhantilope, Anoa
depressicornis, des nördlichen Celebes ähnlich zu sein.
8) Meyen erwähnt solcher Blutegel als Sanguisuga Tagalla, Reise S. 269.
9) Sir John Bowring, a visit. to the Philippine islands , London 1859, 8v o ., gibt
eine hübsche Ansicht eines Stückes des Taalsees und seines Vulkans, sowie einige
Details über die Methode, den Sabalo zu fangen, pag. 164; wenn er aber ebenda
das Wasser des Sees als süss angibt, so muss ich ihm aus eigener Erfahrung widersprechen.
Buzeta beschreibt auf ähnliche Weise 1. c. Bd. II. S. 436 die Vorrichtungen
zum Fange des Sabal 9 und sagt, sie werden gefangen, w'enn sie durch den
Fluss ins Meer hinunter ziehen um zu laichen. (? ) Ebenderselbe berichtet, dass der
Taalvulkan früher unthätig und angebaut gewesen, bis zum Ausbruch von 1716 (1706 ?),
dem 1754 ein zweiter heftiger folgte. Als ich ihn besuchte, w'urden nur kleine Steine
bis Mannshöhe, und nie über den Rand des Hauptkraters hinüber ausgeschleudert.
Vgl. hiemit die Nachrichten von Prof. S em p e r in.dessen obenerwähntem Werkchen
»die Philippinen«, S. 8 und S. 97.
10) CameFs Aufzählung ergibt noch eine Reihe weiterer einheimischer Benennungen
für Meerthiere, so unter anderen:
bäsac, tambasacan oder tambale für die Seekuh, Halicore duyong;
pauican für Seeschildkröte;
Tavinduyong oder tagan fü r den Sägefisch, Pristis;
tabalong, tabarong für die Kofferfische, Ostracion;
parolog und talli für das Seepferdchen, Hippocampus;
pating für Haie, petgi für Stachelrochen, Trygon;
calambutan für den Tintenfisch, Sepia;
bungcan = Gelasimus, belagan = Pa linurus;
balat für Holothurien
und eine Anzahl Benennungen für bestimmte Conchylien, die später erwähnt werden
sollen.