
Frauenf., polygramma Martens und ciliata Reeve, alle vier in demselben
Tümpel, doch die zweite bei weitem die zahlreichste. Dass es
auch an Süsswasserkrabben, hier hauptsächlich Parathelphusa Sinensis
M. E., nicht fehlt, ist in einem Tropenlande selbstverständlich.
Die häufigeren Fischformen auf dem Markte in Bangkok' sind
Cyprinoiden, manche mit lebhaft rothgefärbten Flossen, Labyrintli-
kiemer (namentlich Osphronemus und Opliicephalus), Siluroiden,
Notopterus und Coilia, Aale und nicht selten auch Rochen (Rhino-
batus ligonifer und armatus, Pteroplatea micrura u. s. f.); seltener
ist Polynemus paradiseus L. und der im Leben aalähnlich schleimige
Mastacemblus argus Gthr., mit ziegelrothen Flecken längs den
Seiten. Die gewöhnlichsten Orustaceen des Marktes sind Lupa
(Scylla) Tranquebarica F., diese wohl aus dem Meer, und Palaemon
carcinus F.
Die siamesischen Namen, welche ich namentlich auf dem
Fischmarkt zu hören bekam, sind folgende: I
pla go, Saurus,
— gula, Corvina nasus,
kathing, Osphromenus,
—- koba, Therapon,
— krua, Gobius,
— lai, Aal,
—■ lok, Clarias,
■— ma (Pferdefisch), Anabas,
— lin ma (Pferdezungenfisch),
Cynoglossus u. Synaptura,
— pen, Caranx,
■— plia, ein schwarzer Cyprinoid
(Merulius chrysophecadion),
salet, . „O
sphromenus,
pla ten, Periophthalmus,
.— timbantu, Süsswasser - Syg-
nathus,
— to, Siluroid (Arius),
— to heo, Belone,
— tshalam, Haifisch (Carcharías)
,
—- tso, ein rothflossiger Cyprinoid
( Hampala macrole-
pidota),
— tson, )
tgjjQH Í Ophicephalus,
mungroi, Clupea,
sisiet, Scomber,
kong oder kung, Garnele (Palaemon).
gilt wie in China und im indischen
— silibia,
Der Schlangenkopf, Ophicephalus,
Archipel für einen der besten Fische, und namentlich nach Pallegoix
auch für eine gute Krankenspeise; aus den kleinen Garnelen (Palaemon),
vermuthlich sowohl denen des Flusses als denen des
Meeres, bereitet der Siamese durch Zerstossen mit Salz eine violette
pikante Zuspeise zum Reis, kapi genannt.2)
F rö s c h e , siamesisch kab, sind häufig, darunter fand ich zu
Bangkok wie Petsliaburi den äusserlieh an unsere Unke erinnernden
Oxyglossus litna Tschudi. Die häufigste W a s s e r s c h la n g e des Me-
namstroms, mir von den Eingeborenen bis zum Ueberdruss gebracht,
ist die bekannte unschuldige Homalopsis buccata L. sp. Aber auch
die interessantere F ü h lf a d e n s c h la n g e , Herpeton tentaculatum
Lacep., wurde mir gebracht und die auf ihren Schuppen aufgewachsenen
kleinen Conferven bewiesen, dass sie eine Wasserschlange
sei. Die sogenannten Fühler waren platt und wurden nur wenig
selbständig bewegt; der Kopf platt, der Leib vom Stielrunden nach
hinten ins Dreiseitige übergehend, indem die Rückenseite eine
stumpfe Mittelkante erhält und unter stumpfen Winkeln in die
Bauchseite übergeht; die Farbe dunkelbraun, in der vordem Hälfte
fast ganz gleichmässig, in der hintern treten auf dem Rücken drei
Paar, am Bauch ein Paar schwarzer Längslinien hervor.8) Zum
Beissen war das Thier nicht zu bringen. Die Siamesen nannten
diese Schlange mir nuang. K ro k o d ile , take, sah ich mehrmals,
lebende und todte, in den Kanälen zwischen Bangkok und Petslia-
buri, es war stets die bekannte, weit verbreitete Art, Crocodilus
biporcatus Cuv.; nirgends sah ich die von Perrault 1699 beschriebene,
seitdem verschollene Art mit zwei mittleren Längskämmen
hintereinander auf dem Scheitel, Crocod. galeatus Cuv. = Siamensis
Schneid. Auch S ü s sw a s s e r s c h ild k rö te n sind in Siam zahlreich,
und zwar wie in den übrigen ostasiatischen Ländern sowohl die
harmlosen Emys, siamesisch tao, als die weichschaligen bissigen
Schnappschildkröten,* Trionyx, siamesisch taphab.
3. Wirbellose Landthiere.
Unter den Insekten Siams sind die L e u c h tk ä f e r (Lam-
pyris), hing noi, mit Recht berühmt. Wenn man auf dem Flusse
oder einem Kanäle des Abends dahinfährt, erscheinen die Bäume
am Ufer oft förmlich ll'uimnut durch die Menge derselben und man
bemerkt mit Erstaunen, dass die Leuchtkäfer Eines Baumes gleichzeitig
aufleuchten und gleichzeitig dunkel werden. Dieses ist schon
C. Kämpfer 1690 aufgefallen und seitdem von fast allen Berichterstattern
über Siam wiederholt; es ist auch im Allgemeinen richtig,
aber .doch nicht streng genommen; einzelne Lichtpunkte sieht man
auch während der dunkeln Zwischenzeiten und das Aufleuchten,
wie das Dunkelwerden geschieht nicht ganz plötzlich, sondern die
Lichtmenge steigt und fällt etwas langsamer als bei dem einzelnen
14 •