
genannt, von Sclilegel früher mit C. macrochynchos Tein, des
indischen Archipels vereinigt, in Eigenschaften und Benehmen unserer
deutschen Rabenkrähe, G. corone, ähnlich. Die Rolle unseres
Bussards in Häufigkeit und Trägheit spielt eine nahe Verwandte
unserer G ab e lw e ih e , mit weniger tief gegabeltem Schwanz, Milvus
govinda Sykes (M. melanotis Tem.); im Winter, obwohl kein Schnee
lag, war er oft auf den Dächern der Häuser in Yokohama zusehen
und stand im Verdacht, Hühner zu rauben. Der S p e rlin g stimmt,
wie in ganz Ostasien, mit dem deutschen Feldsperling, Passer
inontanus L. sp., überein. An den schlammigen Ufern der Canäle
und Bäche sieht man sehr oft die weissflügelige B a c h s te lz e , Mota-
cilla lugens 111., und vielleicht noch öfter den schönen weissen
S ilb e r r e ih e r , ArdeagarzettaL., Naumann (Garzetta egrettaBp.), an
stillen, mehr bewachsenen Gegenden auch einen E isv o g e l, Alcedo
Bengalensis Gmel., kaum zu unterscheiden von der europäischen
Art. Seltener ist der grosse graue F is c h r e ih e r , Ardea cinerea L.,
und der als kosmopolitischer Vogel bekannte N a c h tr e ih e r, Ardea
nycticorax L. Die Hecken im Felde werden von verschiedenen
Ammerarten und einem Verwandten unsererRothschwän,zch.en,
Ruticilla aurorea Pall., belebt, welch letzteres in Färbung und Benehmen
auch an die Heckenschmätzer erinnert. Im Walde findet
man recht häufig eine wilde T au b e , blau mit zwei schwarzen Flügelbinden,
kaum von der Urfärbung unserer Haustaube zu unterscheiden,
wahrscheinlich ColumbaintermediaBp.; ferner braune W ü rg e r (Lanius
bucephalus Tem.), einige Drosselarten und einen dem europäischen
recht ähnlichen H ä h e r , Garrulus Japonicus Bp., etwas kleiner, mit
mehr Schwarz an den Seiten des Kopfes. Geschätztes Wildpret
in Japan, wie in Europa, liefern die F a s a n e n , wovon in den Umgebungen
von Yokohama die beiden Japan eigenthümlichen Arten
gar nicht selten sind, Phasianus versicolor Tem., von der Grösse
unseres Fasans, vorherrschend oben grau, unten grün, und der
noch schönere bronzeglänzende Phasianus Sömmeringii Tem., mit
weit längerem Schweif; dieser kam mir mehrmals auf meinen Ex-
cursionen, über den Weg dem Gebüsch zulaufend, ganz nahe; noch
Ende November wurden welche geschossen, sie sind also zweifelsohne,
wie unsere Fasanen, Standvögel. B ek a ssin en , von unseren
Seeofficieren gelegentlich erlegt, stellten sich als Scolopax stenura
heraus. Grosse K o rm o ra n e (Halieus capillatus Tem.?) nisten schaa-
renweise innerhalb der Mauern des kaiserlichen Palastes auf Bäumen
mitten in Yeddo; eine andere, kleinere Art, H. urile Gmel. sive
bicristatus Pall, sp., erhielt ich von Fischern, welche ihn in ihren
Netzen gefangen hatten. Um die Schiffe auf der Rhede von Yeddo
endlich sammelten sich während der ganzen Dauer unseres Aufenthaltes,
September bis Januar einschliesslich, zweierlei Möven, eine
grössere, unserer Silbermöve verwandte, und eine kleinere, roth-
schnäblige, Larus melanurus Tem.. (crassirostris Vieill.); in Perry’s
Reisewerk werden zwei andere, braun- und schwarzköpfige Arten,
L. ichthyaetus Pall, und L. brunneicephalus Jerd., als in der Bai
von Yeddo vorhanden erwähnt, vermuthlich Sommervögel.
In der zweiten Hälfte des October sahen wir (Herr Schottmüller
und ich) mehrmals Gesellschaften des w e issen K ra n ic h s auf
den Feldern, es gelang uns aber nicht, welche zu erlegen. Noch
in den letzten Tagen des November, nachdem mehrere Nachtfröste
eingetreten waren, fand ich in einem Bauernhause eines abgelegenen
Thaies in Käfigen den niedlichen B rille n v o g e l, Zosterops Japonicus
Tem., zeisiggrün mit gelber Kehle und einem weissen Ring um das
Auge, und die Beständigkeit, womit, so oft ich in den folgenden
Tagen wieder dahin kam, neue Exemplare desselben zu haben
waren, Hess mich glauben, dass sie auch in dieser Jahreszeit gefangen
werden, also Standvögel sind, wie unsere Goldhähnchen
und Zaunkönige. In der Gefangenschaft füttert man sie hauptsächlich
mit dem saftigen Fruchtfleisch der sogenannten Dattelpflaume,
Diospyros kaki.
Den ganzen Winter über nicht selten bei den Wildpret-
händlern, also Zugvögel, welche des Winters Japan besuchen,
waren mehrere w ild e E n te n und G än s e , von ersteren die in
Deutschland bekannte Krik-Ente, Anas crecca L., und die schönere
ostsibirische A. glocitans Pall, (formosa Gmel.), der Scheitel weiss
und schwarz gebändert, ein metallgrüner bogenförmiger Fleck an
den Seiten des Kopfes; von wilden Gänsen war häufig die kleinere
Blässengans, Anser albifrons Gmel.? (Schnabel rosenroth mit
pomeranzengelben Mittelstreifen und Kieferrändern, Füsse pomeranzengelb),
seltener die ostsibirische grosse Gans, Anser grandis Gmel.
(von Schnabel zu Schwanzspitze 0,850 Met., wovon auf Kopf und
Hals 0,430, Flügelspitzen den Schwanz nicht erreichend; Schnabel
-schwarz mit einem pomeranzengelben Gürtel nahe der Spitze; Füsse
pomeranzengelb). Auch ein kleiner P o d ic e p s kam im Winter vor.
Mitte Januar erhielt ich endlich aus Yeddo noch durch die Auf