
Rückkunft von der Tour in die Lagune und auf den Taal-Vulkan
befiel, nicht, dieselbe g'ehörig zu benutzen; so machte ich nur von
Bord aus noch eine Bootsfahrt mit dem Schleppnetz., die mir aus
sandhaltigem schwarzem Schlamm, in zwei bis vier Faden Tiefe,
verschiedene interessante Thiere verschaffte, von Crustaceen die
Gattung Iphis und Leucosia marmorea, von Conchylien lebende
Ranellen, Nassen und Solarium, von Seesternen eine achtarmige
Luidia; endlich einen interessanten Sipunculiden (Thalassema), mit
sieben violetten Längsstreifen bemalt. Auch eine Qualle, Cassiopea?,
fand sich im Mai nicht selten in der Bai.
7. Zamboanga auf Mindanao.
13. —19. Juni 1861.
Zamboanga oder Samboanga, am Südende der südlichsten
Insel der Philippinen, Mindanao, als fester Platz der spanischen
Herrschaft zwischen die mahomedanischen Seeräuberstaaten und die
Gebiete der noch unbekehrten Bewohner der Westseite von Mindanao
eingeschöben, wurde mir hauptsächlich interessant durch die benachbarte
kleine Insel Santa Cruz, wo ich zuerst eine Korallenbank kennen
lernte. Der Rand der Insel ist eben, kaum über die See erhaben
und besteht aus grobem Grus, hauptsächlich spitzeckigen Korallentrümmern,
zwischen denen einzeln»grössere Korallen und Muscheln,
namentlich Schalen der Riesemnuscliel, Tridacna, tagalisch taclovo,
umherliegen; die Hauptmasse der Insel wird von wenig mehr als
mannshohem Manglegebüsch, Rhizophora, eingenommen, zwischen
und unter dem überall seichtere oder tiefere Pfützen von Meerwasser
sich hindurehziehen, so dass man hier weder mit Waten noch
Schwimmen vorwärts kommt, sondern nur durch Klettern auf den
zahlreichen Stützen der Manglestämme, bald über, bald im Wasser.
An diesen Stämmen finden sich häufig Krabben (Grapsus strigosus),
und Springfische (Periophthalmus), auf den Zweigen Litorina scabra,
in den Pfützen erregten zahlreiche handgrosse hellgrüne Sterne,
drei bis vier Fuss unter Wasser, meine Aufmerksamkeit, es war eine
Einzelkoralle, Fungia patella, der die bis zolllangen, cylindrischen;
zahlreichen Arme jenes befremdende Aussehen gegeben.
Der umgebende Korallengrund. soweit er bei Ebbe sichtbar
wird, stets von zahlreichen Lachen und Strömehen durchsetzt, wird
von bunten Fischen, Krabben und Seesternen belebt, obwohl die
Korallen in dieser Höhe fast alle schon abgestorben sind; ich fand
zwischen ihnen einen hell gummigutt-gelben Antennarius, blau- und
weissgebänderte Chaetodon, himmelblaue Seesterne (Linckia miliaris),
rosenrothe, dunkelrothgefleckte Viereckkrabben, Trapezia, schwarze
Bogenkrabben, Chlorodius und grüngelbe Schwanenkrebse, Gono-
dactylus. chiragra neben mehr unscheinbaren Krabben, Seeigeln,
Holothurien. Am meisten freute mich ein dreizehnarmiger Seestern
(Echinaster solaris). Von Conchylien fiel hauptsächlich Oliva fune-
bralis auf, deren äussere W eichtheile ganz ähnlich wie die Schale
blass grünliehbraun mit kleinen schwarzen Flecken gefärbt waren.
Ferner fand sich zwischen den Korallen ein eigenthümlicher Sipun-
culide (Aspidosiphon Cumingi), beiderseits mit einer gefurchten Endscheibe'.
Aus Korallengrund von 3 — 4 Faden Tiefe wurde das derbe
pilzförmige Sarcophyton heraufgezogen und noch in 25 Faden Tiefe,
auf steinigem Grunde, ergab das Schleppnetz eine Reihe von Krabben,
Ringelwürmern und Seesternen, sowie hübsche Hydroidpolypen aus
den Gattungen Sertularia, Thujaria und Plumularia, und zahlreiche
lederartige Ascidien.