
reise im Schutzgebiet der Neu-Guinea Comp., Insektenbörse 1897 und Iris xj) auf Matupi und auf
der dieser Insel gegenüberliegenden Gazellenhalbinsel, öfters am Fusse des Muttervulkans. Die
Entfernung der Gazellenhalbinsel von Matupi is t eine sehr g er inge, ebenso wie die von Neu-
Lauenburg. Eine Vermischung beider Formen der grösseren und der kleineren Ornithoptera wäre
nicht schwierig. A u f beiden Inseln bildet Aristolochia die Raupennahrung. Dagegen ist, wie obenbemerkt,
Neu-Lauenburg korallinisch, die Gazellenhalbinsel hat, wie B o u g a in v i l l e , auf welcher
Insel urvilliana, wie in Neu-Mecklenburg fliegt, vulkanischen Boden: der Boden kann also keinen
Einfluss auf die Erzeugung der Farbe haben. — Es verdient aber bei der Beurtheilung dieser
Färbungen bemerkt zu werden, dass sie auf einer Kombination von Pigment und optischen Farben
(vergl. B a e r , Zeitschr. für wissensch. Zoologie, Band (35, p. 62) beruhen und bei den verschiedenen
Priamusformen dieselben in wechselnder Stärke und Form je nach der Beleuchtung u. s. w. erscheinen.
D ie Raupe von 0. urvilliana is t zuerst von W o o d f o r d (1. c. p. 62 ff.) nach Exemplaren
von Alu (Shortlands-Inseln) beschrieben worden, dann von M a t h e w (1. c. taf. 6 f. 1 ) , nach
Exemplaren von Mioko (welche M a t h e w als poseidon aufführt, die .aber als solche nicht gelten)
R ib b e . sammelte dieselben in allen Stadien auf den Shortlands-Inseln (Iris xj. p. 64). Puppen
erhielt er auch von B o u g a i n v i l l e und T r e a s u r y . Er bemerkt, dass man auf grösseren
Inseln die Raupen und Puppen seltener antreffe, als auf kleinen, wo die Futterpflanze üppiger
gedeiht und wo man die Raupen gemeinschaftlich lebend in Anzahl trifft. (Iris, Jahrgang 1890..
Bd. vjj. p. 39.) Neuerdings schilderte er die ganze Verwandlungsgeschichte nach Exemplaren
von Mioko (Neu-Lauenburg) und bildet die Raupe (1. c. Taf. I f. 3, 4, 5) und Puppe (f. 6) ab,
welche ich (1. c. p. 65.) bereits früher nach von H. R ib b e erhaltenen Exemplaren beschrieben hatte.
Die Raupe is t nach der zweiten Häutung sammetschwarz oder röthlichgrau mit röth-
lichen Fleischzapfen und einem gelblichweissen Mittelstreifen auf dem 7ten Leibesringe, sowie ausstreckbaren
Zapfen auf dem Halsring. Sie verwandelt sich in eine hellbraune, durch einen Faden
um die Brust befestigten Puppe, welche in vier Wochen den Schmetterling liefert..
Die mir vorliegenden Puppenhülsen von bornemanni sind gelbbraun, die Rückenparthieen und
Flügelscheiden heller, aber nicht so hell goldgelb, als dies R ib b e von der croesus-Puppe (Ir isIV
Taf. I.) angibt.
Im Uebrigen verweise ich hinsichtlich der Erscheinungsweise der Schmetterlinge und
Raupen und Puppen auf meine Bemerkungen in dem Jahrb. Nass. Ver. f. Nat. 1894, p. 68, wo auch
die früheren Erfahrungen von W o o d f o r d und M a th ew mitgetheilt sind. Ebenso vergleiche
man. die Darstellungen C. R ib b e ’s in Ir is vjjj. p. 104. T. 1 f. 3—6. 1895. Dieser macht auch
darauf aufmerksam (Iris xj. p. 64), dass die Aehnlichkeit der verschiedenen Raupen und Puppen
der Ornithoptera nicht so gross sei, und dass alle Abbildungen, auch die von ihm gegebenen, recht
mangelhaft seien und sich darum die Unterschiede schlecht erkennen l i e s s e n .^ ^ H
In der Ausbeute von Professor D a h l befinden sich verschiedene, theils gezogene, theils
gefangene Exemplare von 0. bornemanni. Sie zeigen keine wesentlichen Verschiedenheiten. Sowohl
ein gezogenes cf (4. Februar 1897) a ls.e in gefangenes (1. Februar 1897) haben eine schwache
grünliche Bestäubung der Mittelader. D ie Thiere wurden zu verschiedenen Zeiten des Jahres gefangen
, waren aber Ende Juli und dann wieder in der Regenzeit besonders häufig, zu ändern
Zeiten sehr selten. Sie flogen sehr hoch um die Baumkronen und besuchten die Blüthen mehrerer
Baumarten. Es finden sich folgende Daten verzeichnet: 19. Juni 1896 Ralum Wald; 28,. Ju li 1896;
August 1896; ferner 2. Januar 1897 Lowan Wald; 2. Januar 1897, Ralum Wald; 9. Januar 1897
gezogen; 3. Februar 1897 gezogen. D ie Grössenverhältnisse schwancken von 135—150 mm Ausmaass.
Gattung Papilio L .
Diese schöne Gattung is t über die ganze Erde mit Ausnahme der ganz nördlich gelegenen
Gegenden verbreitet. Sie erreicht ihre grösste Entwicklung besonders in den Tropen und im
indoaustralischen Gebiete in hervorragender Weise. Im malayischen Archipel is t sie eine domi-
nirende, nimmt aber von Westen nach Osten, sowie nach Australien hin, ab. Die Charaktere der
Gattung sind nach S c h a t z die folgenden: Kopf gross, mit runden stark vortretenden Augen.
Palpen bis kaum zur Hälfte der Stirne reichend, die beiden ersten Glieder beim cf fast immer
verwachsen, ziemlich dick, beim 9 zweigliedrig, vorderseits mit steifen, langen Haaren bekleidet,
le tztes Glied klein, knopfförmig, kurz behaart. Fühler mässig lang, gebogen, mit allmählich verdickter
Keule. Vorderflügel dreieckig, oft sichel- oder eiförmig. A st 4 und 5 der fünfästigen
Subcostale bildet eine Gabel, deren Aeste in den Aussenrand gehen: D ie untere Discocellulare
lieg t in der Richtung der mediana, wodurch die untere Radialader als vierter Medianast erscheint.
An der Basis der Medianader lieg t eine kleine Querader, vom Grunde der Submediana
g eh t ein kurzer Zweig zum Innenrand. Die Hinterflügel haben einen tie f ausgeschnittenen Innenrand,
die Praecostalader is t zweispaltig, die Discoidalzelle geschlossen. D ie Vorderfüsse tragen
einen stark entwickelten Sporn an der Schiene, die Klauen sind einfach. Die Raupen haben
haarlose Fleischzapfen oder sind g la tt, am ersten Ring finden sich zwei zurückziehbare Tentakeln.
Im Bismarck-Archipel gibt es eine ansehnliche Zahl von Vertretern der Gattung. Sie
lassen sich in 1 1 Gruppen vertheilen, von denen indess jede nur eine oder zwei Arten zeigt.
A. Polydorus-Grxuppe.
3. Papilio polydorus Linné, Amoen. acad. vj. p. 401 (1763); S y st. nat. xjj. p. 746 Nr. 10
(1767) Clerck, Icônes Ins. II. T. 33 f. 2 (1764). >
Pap. leobotes de Haan, Verh. Nat. Gesch. p. 38, T. 6 f. 3. (1840.) Molukken.
Pap. polydorus? Salvin and Godman, Proc. Zool. Soc. 1877, p. 149 Nr. 37: Duke o f York
Island.
||§ ||f f | — Godman and Salvin, Pr. Zool.,Soc. 1879. p. 160 Nr. 46. (N. Ireland.)
— Pagenstecher, Jahrb. Nass. Ver. f. Nat. 1894, p. 7 0 .1
Pap. polydorus novobrittanicus Rothschild, Nov. Zool. II. p. 242. (1895.)
— — Hagen, Jahrb. Nass. Verf. f. Nat. 1897, p. 50 (Neu-Guinea) Herbertshöhe.
— — Ribbe, Iris vjjj. p. 110 (1895). Raupen, Puppe; Ir is xj. p. 68 (1898).
Diese A r t hat schwarze, zum Theil weiss angelaufene Vorderflügel, ebensolche Hinterflügel
mit mehr oder weniger entwickelten discalen weissen Flecken. Sie wird von R o th s c h ild
in 8 (9) Subspecies abgetheilt je nach der mehr oder minder grösseren Abweichung von der auf
den Südmölukken auftretenden typischen Form. Ihr Vorkommen erstreckt sieh von den Süd-
molukken bis zu den Salomonen und Queensland. D ie im Bismarck-Archipel auftretende Subspecies
novobrittanicus hat den Kopf und Thoren schwarz und nur die S tirn , die Seiten der
Brust mit mehr oder weniger entwickelten rothen Haaren bekleidet, den Hinterleib lebhaft roth.
A uf den Vorderflügeln sind die weissen Streifen wohl entwickelt, namentlich auch die in der
vorderen Discalparthie. Die submarginalen rothen Flecke der Hinterflügel sind alle auf der
Oberfläche sichtbar, der letzte etwas schwärzlich beschattet. Der weisse Fleck in der Zelle ist
g ro ss, die discalen Flecke kurz und breit. Die auf Neu-Lauenburg und Neu-Mecklenburg vorkommenden
Exemplare zeigen bereits Uebergänge zu der auf den Salomons-Inseln fliegenden Form