
gezackt und zerrissen. Die braune Binde der Hinterflügel ist breiter als bei dem Manne, auch ist die Gesammtfärbung
der Flügel mehr rothbraun. Vergleicht man var. neopommerana mit der Stammart, so wird man, vor allem, wenn man
die Unterseite in Betracht zieht, es wohl gerechtfertigt finden, dass das Thier einen Namen als Lokalform erhält.“ Ribbe.
Der in der D a h ¡’sehen Ausbeute vorhandenen Fa lter (cf) dieser Art kommt der von
Distant als var. loallacä abgebildeten und beschriebenen Lokalrasse sehr nahe. E r is t gefangen
14. Mai 1896 am Strand bei Ralum, und stimmt nicht ganz mit der Beschreibung R ib b e s von
seiner Varietät: die G-rundfarbe der Vorderflügel oben is t sammtschwarz, die costä is t gelblich-
weiss; am Ende .des ersten D rittels derselben zwei kleine rothbraune Streifenflecke. Das etwas
hellere Apicaldreieck wird durch eine rahmfarbene unterbrochene schiefe Querbinde abgetrennt,
die an der costa aus vier durch die Adern getrennten Flecke besteht, am Aussenrand aus zwei
länglichen Streifenflecken, deren äusserster sich nach dem Apex zu in eine Fleckenbinde gleicher
Färbung fortsetzt. Zwischen dieser, welche nach aussen und innen schwärzlich gerandet ist,
und der schiefen Querbinde lieg t ein grösser ovaler rostbrauner Fleck, in welche ein oberer weiss-
licher und ein unterer schwarzer Fleck (Andeutung des Ocellus). D ie Hinterflügel sind blau,
lebhaft purpurn schimmernd, am Grunde schwärzlich mit rahmfarbenem Aussenrande, in welchem
drei parallele g ewellte Randlinien. Nahe dem Afterwinkel ein ganz kleiner schwarzer Augenfleck.
D ie Unterseite is t der R ib b e ’sehen Beschreibung fa st gleich. Stücke von Sumba sind an
Grösse (85 mm Aussen) gleich, haben mehr weissgelb und weniger rothbraun am Apex der Vorderflügel
und deutlicher obere, undeutlicher untere Augenflecke. Auf den Hinterflügeln ein schwarzer
oberer und rostbrauner, schwarz gerandeter, blauschwarz centrirter unterer Augenfleck (am
Hinterwinkel).
Die Raupe dieser auf trocknen sandigen grasigen Plätzen fliegenden Art is t dunkelpurpurbraun
; jedes Glied trä g t kurze Dornen und zwei laterale Reihen kleiner, gelber Flecke. Die
Puppe is t gelblich, dunkelbraun gefleckt. D ie Raupe lebt auf Antirrhinum orontium. Forsayeth
(Tr. Ent. Soc. Lond. 1884, p. 882) fand sie auf kleinen Labiaten.
„Der Kopf und Leib ist nach ihm tief dunkelschwarz, in’s bräunliche schimmernd. Der Nacken ist gelblich
orange, der Körper mit aufgerichteten Dornen mit starken radialen Haaren besetzt. Der Kopf zweispaltig, mit einem
rötlichen Fleck im Centrum der Stirn, ein kleiner Dornfortsatz auf jeder Seite. Die Puppe ist am Schwanzende aufgehängt
gelblich an den Flügelscheiden, sonst purpurfarben mit rahmfarbenen Linien.“
Ju/nonia villida Fabr.
P. vitlida Fabr., Mant. Ins., p. 35 Nr. 366 (1787), Donovan, Ins. New Holland, pl. 25
f. 3 (1805).
„Alis dentatis fuscis: fascia postica fulva, ocellis duobus.“
P. vellida Fabr., Ent. S y st. III. p. 91 Nr. 283 (1793).
— — Butler, Proc. Zool. Soc. 1874, p. 181: Vanua Valava, Ovalu, Navigator Islands;
1875, p. 620: Fiji,
J . vellida F., Godman and Salvin, Proc. Zool. Soc. 1877, p. 144: Duke o f York Island;
1878,. p. 646: Neu-Guinea.
— — Semper, J. Mus. Godef. XIV. p. 13 (1878), Australia, Neu-Caledonia, Salomons-
Inseln, Samoa, Yäp.
; — Mathew, Life Hist. Austr. Lep., Trans. Ent. Soc. 1888, p. 146 pl. vj. f. 1.
— — Röber, Tijd. v. E. Bd. 34, p. 304: L e tti.(1,894)...
K-S frÄ — Pagenstecher, N. J . f. N. 1894, p. 80.
N
J . vellida Fabr., de Nicöville and Elwes, J. As. Soc. Bengal Vol. 66 p. 686: Sumba; Vol. 64
p. 407: Sumatra.
— Grose Smith, Nov. Zool. I p. 349.: Neu-Guinea; Miskin, Annals Queensl. Mus. I
p. 40: Australia, Tasmania, F iji (1897). .
var. bismarckiana Hagen, N. J. f. N. 1897, p. 8 6 : Neu-Pommern.
— —- Ribbe, Ir is xj. p. 115: Neu-Pommern, Neu-Mecklenburg, Nussa, Neu-
Lauenburg (etwas dunkler).
H a g e n , 1. c. p. 86 macht auf das starke Variiren der Schmetterlinge aufmerksam. Bei
der von ihm als bismarckiana bezeichneten Form von Herbertshöhe hängen die zwei Augen auf
der Oberseite der Hinterflügel durch den rothen Hof zusammen, bei einem Exemplar sind sie
durch die dunkle erste Mediana fein getrennt, während sie bei den Neu-Guinea-Exemplaren (var.
astrolabiensis Hagen) immer getrennt sind. Der bei den Neu-Guinea-Thieren vor den beiden
Ocellen der Vorderflügel oben in der Mitte auftretende gelblich weise Fleck — als Fortsetzung
der schmalen discalen, aus drei gelblichweisen Flecken bestehenden Querbinde, welche vor dem
Ende der vorderen Hälfte des Vorderrandes quer zu dem rothen Feld zwischen beiden Ocellen
zieht — fehlt bei den Exemplaren aus Herbertshöhe, die Binde endigt also am Innenrand des
die Ocellen einschliessenden rothen Flecks. Die Unterseite gleicht der Neu-Guinea Form.
In der D a h l ’schen Ausbeute sind Exemplare von Ralum Strand 14. Mai 1896 und Pflanzung
24. Februar 1897, von Neu-Lauenburg 14. November 1896 und 17. November 1896. Von Neu-
Hannover liegen einige gleiche Exemplare (Februar, März 1897 W e b s t e r ) aus der v. R o t h -
s c h i l d ’schen Sammlung vor.
Der häufige und weit verbreitete Schmetterling fliegt nach M a t h e w (1. c.) auf offenen
Plätzen, sich zeitweise mit ausgebreiteten Flügeln auf den Boden setzend.
„M a th ew fand die Raupen in Sidney auf Plantago major und lanceolata, auch auf Antirhinum und ändern
Pflanzen, wie Daphne. Der lebhaft, selbst an demselben Orte, so namentlich in Samoa, variirende Schmetterling fand
sich in Sidney, Brisbane, Thursday Island, Hobart, Neu-Guinea, Fiji, Neu-Hebriden, Neu-Caledonien, Samoa, Friendly
Island, Rotumah, Gilbert, Ellice und Marshall Islands. Die voll erwachsene Raupe ist 37 bis 40 mm lang, cylindrisch,
stark im Vergleich zur Länge, nach dem Kopf hin sich versclimälernd. Ihre Oberfläche ist schwärzlichbraun, bei
einigen Individuen dunkler, als bei ändern; eine Reihe von dorsalen, subdorsalen, an und unter den Luftlöchern stehenden,
kurzen, stumpfen, fein verzweigten Dornen tragend, wie einen grauen mondförmigen Streifen auf jedem Segment
über den Luftlöchern, eine schwache, etwas unterbrochene weissgrüne Linie an den Luftlöchern. Der Kopf ist schwarz,
herzförmig, oben eingeschnitten mit einem ganz kurzen stumpfen Dorn auf jeder Seite und sparsam mit feinen
schwarzen Haaren bekleidet; das zweite Segment zeigt, wenn der Kopf zum Fressen ausgestreckt wird, einen orangegefärbten
Halskragen. Die Beine sind schwarz, der Bauch und Analfüsse am Ende und an der Basis mit hraungelben
Flecken. Die kurze, dicke Puppe ist mit dem After an der Unterseite eines Blattes angeheftet, an einem Stamm oder
Stein. Sie ist tief dunkelbraun mit grauen Flecken und Punkten.“
Die sonst in Indien häufige und noch auf Neu-Guinea fliegende Junonia laomedia (atlites)
ist bisher im Bismarck-Archipel nicht angetroffen worden.
Gattung Precis Hübner. (Schatz, p. 127.)
Bei dieser Gattung erscheinen die Fühlerkolben allmählich verdickt, die Hinterflügel am
Innenrande etwas vorgezogen, an mediana 3 häufig einen Zahn tragend. D ie Zelle der Vorderflügel
is t offen oder geschlossen, die der Hinterflügel offen. Die Unterseite der Flügel is t mit
Augen geziert. — Die Raupen sind cylindrisch mit einigen Reihen kurzer Dornen, die Puppen
am Kopf zugespitzt, die dorsalen Segmente mit Höckern.