dort mehrfach Arten erwähnt, welche anch im Bismarck-Archipel in gleichen oder verwandten
Formen beobachtet werden.
Ebenso verdienen Beachtung die Mittheilungen W o o d fo r d s in seinem Buche: Under the
headhunters 1890 über seine Fangresultate auf den Salomons-Inseln.
1886 veröffentlichte Ed. H o n r a th in der Berl. Ent. Zeitschrift Bd. X XX Heft I, p. 129
einige neue Arten von Neu-Pommern, die von Parkinson gesandt waren, so Parpilio parkinsoni,
Acraea fumigata zugleich mit einem kurzen Bericht darüber (Sitzungsber. p. X). Fortsetzungen
folgten 1. c. 1887, p. 350, Taf. xj. Fig. 4. über Pap. agamemnon var. neopommeranus und 1. c. p. 1888
p. 250 über Charaxes pyrrhus v. kronos von Neu-Pommern.
1888 veröffentlichte M a t h e w in den Trans. Entom. Soc. Lond. Lebensbeschreibungen über
einige hierher gehörige Arten mit sehr interessanten Bemerkungen über die Tagfalter-Fauna in
Mioko und Matupi. —
Nachdem der Bismarck-Archipel deutsches Schutzgebiet geworden war, dauerte es auch
nicht lan g e, dass, wie schon früher durch die Thätigkeit der Firma G o d e f r o y von dort und
den Südsee-Inseln Lepidopteren nach Deutschland gekommen waren, deutsche Forscher sich dorthin
aufmachten. Ein umfassendes Material brachten die auf Veranlassung meines verehrten Freundes,
Landgerichtsraths W o lf v o n S c h ö n b e r g in Naumburg a. d. Saale unternommenen Reisen
des bekannten Naturalisten C. R ib b e junior im Bismarck-Archipel und Nachbarschaft, sowie des
ebenfalls von Herrn von Schönberg unterstützten Sammlers .W a h n e s. 1894 bereits konnte ich
über die mir von dem Vater des Reisenden C. R ib b e , dem Herrn H. R ib b e zur Verfügung gestellten
Lepidopteren aus Neu-Lauenburg und Neu-Pommern berichten in den Jahrb. des Nass.
Vereins für Naturkunde, Wiesbaden.
Englische, namentlich auf Veranlassung von W\ von R o th s c h i ld in jenen Gegenden
sammelnde Forscher, so die. Capitaine C o t t o n und W^ eb ste r brachten in den letzten Jahren
neues Material, welches von G r o s e Sm ith in den Novitates Zoologicae, in den Annals Mag. Nat.
Hist. 1894, sowie in den Rhopalocera-Exotica von H. G r o s e S m i t h and K i r b y (1895) behandelt
wurde, wie auch von W a r r e n und W. v o n R o t h s c h i ld in den Novitates Zoologicae.
C. R ib b e selbst gab in der I r is 1895, sowie in der Insektenbörse 1897 und in der Societas en-
tomologica 1898 kleinere Mittheilungen über seine Fangresultate und Züchtungen unter Erwähnung
mehrerer neuer Arten. In jüngster Zeit gab C. R ib b e Beiträge zur Lepidopteren-Fauna des
Bismarck- und Salomons-Archipels in der I r is p. 25 (1898) heraus, in welcher er alle diejenigen
Arten von Rhopaloceren, die er während seiner vierjährigen Reise auf den Inseln des Bismarck-
Archipels und auf den Salomons-Inseln fing, bespricht und einige neue A r ten und Lokalformen
beschreibt und abbildet. Einige Bemerkungen über seine Reisen und über die Länder, welche er
sammelnd durchforschte, schickt C. R ib b e seiner interessanten und, weil auf eigenen Beobachtungen
beruhend, doppelt werthvollen Arbeit voraus. Ich werde Gelegenheit haben, auf dieselbe
verschiedentlich zurückzukommen.
Zu erwähnen is t endlich noch die gelegentlich einer Arbeit über Neu-Guinea-Schmetter-
linge von Dr. B. H a g e n über solche von Neu-Pommern gemachten Mittheilungen in dem Jahrb.
der Nass. Ver. für Naturkunde 1896. —
Die Lepidopterenfauna einer bestimmten Gegend wird durch verschiedene Factoren beeinflusst,
von denen wir nächst der geographischen Lage die Beschaffenheit und die Zusammensetzung
des Bodens und die unter dem Collectivbegriff: ,Klima4 zusammengefassten Momente der
Feuchtigkeit, der Wärme, des Lichtes und so weiter und die von ihm abhängende Vegetation
in erster Linie zu berücksichtigen haben.
Die unter dem Namen „Bismarck-Archipel“ seit der kaiserlichen Verordnung vom 17. Mai
1882 unter deutschen Schutz gestellte halbkreisförmige Gruppe schmaler Inseln lieg t im westlichen
grossen Ocean, durch die 90 km breite Dampierstrasse von dem östlichen Neu-Guinea getrennt,
zwischen 2 und 67*° südlicher Breite und 148 bis 150° östlicher Länge von Greenwich.
Sie besteht aus der westlich gelegenen kleinen Kook-Insel, dem grösseren Neu-Pommern (früheren
Neu-Britannien), den nördlich davon gelegenen sogen, französischen Inseln, der unter dem Namen
Neu-Lauenburg (früher Duke o f York) zusammengefassten Gruppe kleiner Inseln, von denen Mioko
die bekannteste ist, sowie aus Neu-Mecklenburg, früher als Neu-Ireland bekannt. Nach Westen
schliessen sich an Neu-Hannover und die Admiralitätsinseln,' nach Südwesten Deutsch Neu-Guinea,
weiter südlich folgen Englisch Neu-Guinea, die Trobriand- und Entrecasteaux-Inseln, Woodlark
und die Luisiaden und weiterhin Australien. Nach Osten folgen zunächst die deutschen Salomons-
und Shortlands-Inseln (Alu), denen die englischen Salomonen sich anschliessen. Nach Südosten
hm liegen die Neuen Hebriden und Neu-Caledonien, unter französischer Suprematie stehend;
nach Nordosten die deutschen Marschalls-Inseln und im stillen Ocean endlich die verschiedenen
Gruppen verwandter Inseln, wie die Ellice-Inseln, die Fidschi-Gruppe, der Tonga-Archipel, der
Samoa-Archipel und so weiter. Zu allen diesen genannten Inseln und Inselgruppen haben die im
Bismarck-Archipel vereinigten Beziehungen, am innigsten natürlich zu der grossen, als Centrum
des Papua-Gebiets zu betrachtenden wichtigen Insel Neu-Guinea und dann zu den östlich gelegenen
Salomons-Inseln. WmM
An dem Aufbau der Bismarck-Gruppe nehmen ältere Sedimente, ebenso wie ältere und
jüngere Eruptivgesteine und endlich Korallenkalk Theil. Jüngere vulkanische Gesteine zeigen
sich auf Neu-Pommern als Vulkane, und Korallenkalke steigen an den Küsten empor, während in
Neu-Mecklenburg sich Gerölle von Thonschiefer, Sandstein und Porphyr finden. Es scheinen zwei
Gebirgszüge aneinander zu treten, von denen der eine in der Fortsetzung der Salomonen durch
Neu-Mecklenburg und Neu-Hannover bis zu den Admiralitäts-Inseln hinzieht, während der andere
Neu-Pommern und die vulkanischen Inseln von Neu-Guinea umfasst. Der erstere Zug is t der bedeutendere
und die Gebirge Neu-Mecklenburgs steigen bis zu 2000 m an. Die Meerestiefen
sprechen für einen näheren Anschluss an Neu-Guinea, mit welchem Neu-Pommern und Neu-
Mecklenburg durch einen in weniger als 1000 m Wassertiefe gelegenen unterseeischen Rücken
verbunden sind. Neu-Mecklenburg wird in seiner ganzeü Länge von einem Gebirge durchzogen
und ze ig t in seiner Mitte eine Erniedrigung. Im Süden setzen jüngere und ältere Eruptivgesteine
einen 1000 m hohen Rücken zusammen, der zum Theil steil zum Meere abfällt, zum Theil von gehobenem.
Korallenkalk umgeben ist. 'D e r Westen hat durch steile Küstenabfälle keine Häfen,
während an der Südspitze sich einige finden. Etwas nördlich vom 4° folgt eine Erniedrigung,
die vom Grafen P f e i l im Jahre 1888 zu einer Durchquerung der Insel benutzt wurde. Den
Norden bildet ein schmaler Sandstreifen, hinter dem sich kristallinischer Kalk zu bedeutender
Höhe erhebt, der von lichtem Wald bedeckt is t mit Unterholz. Wasserarme gibt es hier weniger,
während auf der Ostseite mehr Bäche sich finden, indem das Gebirge zum Meere sanft abfällt.
Das im nordwestlichen Theil von Neu-Mecklenburg beginnende Schleinitzgebirge (2000 m) besteht
aus sedimentären Gesteinen. Der äusserste Nordosten läu ft in eine Ebene aus und der östliche
Strand is t mit Kokospalmen bestanden und gu t bewohnt. Neu-Mecklenburg is t noch wenig durch