
Vorderfüsse der tfW sind sehr kurz und zart, mit kurzem eiförmigen Tarsus; kaum ein Drittel
der tibia, diese halb so lang als der Schenkel. Die Vorderfüsse der 99 sind länger , anliegend
•beschuppt, die Innenseite des Schenkels behaart mit gleich langer Schiene und Tarsus, welcher
vom zweiten bis vierten Glied mit je zwei schwachen Dornen besetzt ist. D ie Raupen haben
einen kleinen zweispaltigen Kopf mit zwei Spitzen; sie sind gegen die Mitte etwas verdickt, nach
dem Kopf hin v er jü n g t, mit einzelnen höckrigen Wärzchen oder Hörnchen. Puppen am Kopf
zweispitzig.
Die namentlich in Indoaustralien reich vertretene Gattung ze igt im Bismarck-Archipel
nur wenige Arten.
Neptis venïlia L.
P. v. Linné, Mus. Ulr. p. 290 (1764); Clerck, Icônes T. 32 f. 4 (1764); Cramer, P. E. III.
T. 249, B. C. (1782).
Athyma venüia Godman and Salvin, Pr. Zool. Soc. Lond. 1878, p. 646: Nen-Guinea; Kirsch,
Mitth. Dresd. Mus. 1877, p. 126: Neu-Guinea.
Limenitis venüia Boisduval, V. Astr. p. 173 Nr. 4 (1832).
— — Montrouzier, Fauna de l ’isle de Woodlark 1857, p. 128.
m<t **(«•:'••— Godman and Salvin, Pr. Zool. Soc. 1879, p. 158 : New Ireland.
N . vmüia Pagenstecher, N. J. f. N. 1894; Hagen, N. J. f. V. 1897, p. 87; Miskin, Annals
Queensl. Mus. I. p. 45: Austr.
Oberseite schwarz, mit weisser, von den Adern durchbrochenen, von der Mitte des Vorderfliigels quer dnrch
beide Flüge] gehenden, nach aussen und innen hellblau eingefassten Binde, weissbläulichen, submarginalen kleinen
Flecken, sowie zwei kleinen, rundlichen, oberhalb der Mittelzelle an der Costa und zwei grösseren länglichen nach
aussen von jenen nach dem Apex zu gelegenen weisslichen Flecken. Fransen abwechselnd weiss und schwarz. Die
Unterseite hellerbraun mit den gleichen Flecken und Binden, sowie mehreren weisslichen Punktflecken am Grunde der
Vorderflügel ; die submarginalen Flecke sind unten grösser.
Neptis venüia novohannoveram Pag.
Durch die Güte der Herren von R o t h s c h i ld und J o r d a n liegen mir von Neu-Hannover
einige Exemplare einer Neptis v o r , die ich als Lokalvarietät zu venüia ziehe. Sie unterscheidet
sich von der typischen Form durch eine auffallende Verbreiterung des discalen weissen Fleckens
oder Bandes aus. Dieser nimmt auf den Hinterflügeln als breiter oblonger weisser Flecken den
ganzen Discus ein, erreicht die costa und den Hinterwinkel nicht ganz und is t nach aussen hin
vio lett umrahmt, ebenso wie der von der Mediana durchzogene weisse Fleck der Vorderflügel
nach dem Innenrande hin violettblau umgeben ist. D ie übrigen Zeichnungen sind w ie bei der
typischen venüia.
Neptis nemeus de Nicéville.
N . n. de N ic év ille , Journ. As. Soc. B en g a l, Vol. 6 6 , pt. II. p. 538, . Fig . 4, Neu-Bri-
tannien. 1897.
„Ausmaass 2 .2 Zoll. çf. Oberseite: Beide Flügel schwarz, mit perlweissen schimmernden Flecken. Vorder-
flügel mit einem ziemlich langen keulenförmigen Streifen, der bis an die Basis reicht, ein runder Fleck in der Mitte
und ein dreieckiger Fleck über dem Ende der Discoidalzelle, drei kleine auswärts schief gelegene subapicale Flecke,
zwei viel grössere, beinahe verbundene discale Flecke getrennt durch den zweiten Medianast, eine submarginale Reihe
von sechs kleinen Flecken. Dieselbe in der Mitte gebrochen, eine kaum sichtbare Reihe von marginalen Flecken; ein
verlängerter bläulichweisser Streifen in der Mitte des Suturaltheils, Hinterflügel in der Mitte durch einen ovalen Flecken
eingenommen, der aus fünfTheilen besteht, eine submarginale Reihe von sechs linearen Flecken. Unterseite: Vorderflügel
mit einem blassen Streifen, welcher den basalen Th eil der Subcostalader begrenzt, alle Flecke im Discus deutlicher
als auf der Oberseite, besonders die marginale lineare Reihe. Hinterflügel : Die fünfgetheilte ovale discale Parthie
wie auf der Oberseite; vor derselben ist ein runder kleiner basaler Fleck und ein verlängerter bleicher subcostaler
Streifen, die submarginalen Flecke mehr hervortretend als oben; mit einer marginalen linearen Reihe von acht Flecken.
Abgesehen von ändern Charakteren dient der ovale weisse, auf die Mitte der Hinterflügel begrenzte Fleck ziim Unterschied
von N. laetaria und N. namican. Diese Art ähnelt Th. aequicinetus Godm. and Salv. oder Th. hiero Godm. and
Salv.“ de Kiceville.
Die Art is t nach einem einzigen Exemplar aufgestellt.
Von Neu-Hannover liegen mir aus der v. Rothschild’ sehen Sammlung cf9 von nemeus de
Nicöv. vor. Die beiden Exemplare entsprechen der Beschreibung und Abbildung bei diesem
Autor. Die marginalen und submarginalen weisslichen Flecke sind schwach bläulich, namentlich
die untern; am Hinterrande der .Vorderflügel in der Mitte ein schmaler Streifen beim cf.
Der grosse discale Fleck der Hinterflügel geht nicht bis zum Hinterrand.
Neptis praslini Boisd.
Limenitis praslini Boisduval, Voy. Astr. I. p. 131 (1832).
N. p r. Staudinger, Exot. Schm. p. 146 pl. 50 $ (nec cf) 1886.
— ■■ ^ c^v^ eJ J°ur. ■A-8, Soc. Bengal Vol. LXVj. pt. 2 Nr. 2 p. 534 (1897), Fig. 1,
Neu-Irland, Queensland.
— — Gr. Semper, Jour. Mus. Godefr. XIV. p. 16: Cooktown.
C. Ribbe, Iris xj. p. 1 2 i: Neu-Mecklenburg, Neu-Lauenburg, Neu-Pommern.
„Flügel schwarz mit einer marginalen Reihe weisser Flecke; die Vorderflügel haben einen länglichen, in
drei getheilten Streifen und ein queres Fleckenband, die Hinterflügel sind in der Mitte durch ein breites weisses Band
durchzogen “ Boisd.
Der Güte des Herrn R ib b e verdanke ich die Ansicht zweier von ihm als N. praslini
(vera) bezeichneten Stücken, von denen das eine von Neu-Pommern, das andere von Neu-Mecklenburg
stammt. Beide entsprechen indes hinsichtlich des rundlichen weisslichen Discalflecks der
Hinterflügel nicht der Abbildung Staudingers und auch nicht der de Nicövilles eines Exemplars
von Cooktown. De Nicöville nimmt dasselbe zwar als typ isch an, bemerkt aber doch dabei, dass
möglicherweise die australischen Exemplare verschieden seien von der echten praslini. Auf den
Abbildungen Staudingers und de Nicövilles reicht der rundliche weissliche discale Fleck auf der
Unterseite bis zur costa, was de Nicöville als bezeichnend annimmt. Dies is t bei den beiden mir
vorliegenden Exemplaren nicht der Fall. Vielmehr entspricht das Exemplar von Neu-Mecklen-
burg der Abbildung von nemeus und is t der ovale Fleck auf die Mitte der Hinterflügel beschränkt.
Am Innenrande is t in der Mitte ein länglicher weisslicher Streifen.
, C. R ib b e s a g t, dass ihm eine grosse Zahl von den genannten Orten vorliege und bezeichnet
es als auffallend, dass die Männer au f der Oberseite der Vorderflügel in der Mitte des
Innenrandes einen hellblauen länglichen Fleck haben.
Neptis laetaria Butler.
N. laetaria Butler, Annals and Mag. N. Hist. ser. 3, vol. XVjjj. p. 98 Nr. 1 (1866),
B u t l e r h a tte diese Form von Neu-Guinea als Athyma laetaria von N. praslini abgetrennt,
welche von K i r s c h (Mitth. Dresd. Mus. 1877, p. 125) als N. praslini ebenfalls von Neu-Guinea
aufgeführt w ird, wie von G o d m a n a n d S a l v i n , Proc. Zool. Soc. 1879, p. 158 Nr. 27) von
New Ireland. Auch de Nicöville trennt in seiner Arbeit über Neptis praslini und die ihr verwandten
Arten (Journal As. Soc. Bengal Vol. 65 T. 2, p. 535, 1897) Neptis laetaria Butler von
praslini, mit der sie vielfach verwechselt wird. Indess geht der ovale weisse discale Fleck der
Hinterflügel auf der Unterseite bei laetaria nicht bis zur costa heran, sondern der basale weisse