„Verwandt mit mytilme, aber kleiner und mehr grau in Farbe. Die weissen Flecke über der Zelle der Vorderflügel
beim cT fehlend, alle Flügel mit zwei unvollkommenen submarginalen Reihen weisser Flecke, beim 9 stärker
entwickelt als beim c f ; die innere Reihe auf den Hinterflügeln deutlich grösser als die andere, die weissen Flecke auf
den Hinterflügeln gegen die Mitte fünf an der Zahl. Duke of York Isl.“ Butler.
In der D a h l ’sehen Ausbeute mehrere Exemplare von Mioko (12. Februar 1897).
Der so weit verbreitete JDanais chrysippus is t im Bismarck-Archipel noch nicht beoba
chtet worden.
Gattung Euploea Fabr.
Die vornehmlich in der indoaustralischen Region bis nach Australien (aber auch in Mauritiu
s, Bourbon und Madagascar) verbreitete Gattung Eip lo ea zeichnet sich durch meist dunkle
Färbung, durch die mit Anhängseln versehenen Mittel- und Hinterfüsse, durch die gegen das Ende
hin allmählich verdickten, wenig mehr als die Hälfte des Körpers langen Fühler, sowie dadurch
aus, dass der erste Subcostalast der Vorderflügel stets vor dem Zellende entspringt. Der Hinterleib
is t keulenförmig; die cf cf tragen einen Haarbüschel an demselben. Die männlichen Vorder-
füsse haben einen einfachen oder undeutlich zweigliedrigen Tarsus, die weiblichen Vorderfüsse
sind an der Spitze keulenförmig, undeutlich zweigliedrig und dornig, die Mittel- und Hinterfüsse
stark, die Klauen mit Anhängseln versehen. Die Männchen der Euploea-Arten besitzen meistens
als geschlechtliche Auszeichnungen eigenthümlich beschuppte Stellen auf der Oberseite der Vorderflügel,
welche als Seidenstreifen, Filzstreifen „brands“ bezeichnet werden und auf den Hinterflügeln
sogenannte „Spiegel“, welche als Duftapparate betrachtet werden. Diese eigenthümlichen
Apparate werden zur systematischen Eintheilung vortheilhaft benutzt. So th e ilt Butler die
Gattung Euploea in 7, Moore in 5 Gruppen.
D ie Euploeaen sind mittelgrosse oder selbst grosse Schmetterlinge von dunkelbrauner bis
schwarzer Färbung, weiss oder bläulich gefleckt und bei den cf cf häufig mit blauem Schiller.
Einzelne Arten werden zum Theil oder selbst ganz weisslich. Sie haben einen langsamen Flug
und vielfach einen sehr lokalen Charakter. Die Raupen besitzen vier Paar fleischige Fäden, gewöhnlich
auf dem vorletzten Gliede und auf zwei oder mehr ändern Gliedern, im übrigen haben
sie den Typus der Danaiden. Die Puppen sind kurz, stumpf, mit abgerundetem Hinterleib, glockenförmig,
mit Gold- und Silberflecken geschmückt.
Gruppe A., subgenus Patosa Moore.
1. Euploea (Patosa) obscura Pag.
cf9. E . obscura Pagenstecher, N. J. f. Naturk. 1894, p. 74: Neu-Lauenburg.
— — Hagen, N. J. f. Naturk. 1897, p. 174: Herbertshöhe, Neu-Pommern. .
— — Ribbe, Iris xj. p. 95 (1898), Taf. IV. f. 2: Neu-Lauenburg, Neu-Pommern.
Da die am angegebenen Orte von mir mitgetheilte Beschreibung des cf nicht für alle
Exemplare dieser A r t p asst, gebe ich hier eine weitere nach von Herrn R ib b e erbeuteten
Exemplaren.
c f 58—62 mm Ausmaas. Vorderflügel dreieckig, kurz breit. Vorderrand schwach geschwungen. Aussenrand
leicht konvex, Aussenwinkel gerundet, Innenrand fast gerade. Hinterflügel breit, Vorderwinkel etwas vorstehend. £ 9
Oberseite der Vorderflügel einfarbig schwärzlichbraun; bei einigen Exemplaren nahe dem obern Aussenrand ganz
schwache Spuren submarginaler Punkte. Hinterflügel längs des Vorderrandes hellerbraun. Die Unterseite der Vorderflügel
wie auf der Oberseite dunkelbraun, am Innenrande etwas heller gefärbt. Am Apex längs des obern Aussen-
rands fünf kleine bläulichweisse mehr punktförmige, submarginale Flecke, in der Mittelzelle ein ebenso gefärbter, und
zwischen ihm und den submarginalen zwei ebenfalls punktförmige bläulichweisse Fleckchen. Hinterflügel einfach
dunkelbraun. Vom Vorderrande bis zur Mitte des Aussehrandes stehen vier bläulichweisse Fleckchen, im Discus fünf,
welche sich um einen in der Mittelzelle liegenden gruppiren. Am Grunde des Flügels, wie an Kopf und Brust einige
hellere Fleckchen. Fühler, Kopf, Brust und Hinterleib schwärzlichbraun.
9 55 mm. Oberseite der Vorderflügel mattbraun, mit vier schwach entwickelten weisslichen Fleckchen längs
des Aussenrandes. Hinterflügel am Vorderrande etwas heller, mit drei kleinen submarginalen Fleckchen. Unterseite
der Vorderflügel mattbraun, am Innenrande etwas heller, namentlich auch zwischen mediana und submediana, mit
sieben submarginalen, drei discalen und einem Fleck in der Mittelzelle, welche etwas stärker vortreten als beim cf.
Hinterflügel mit kleinen marginalen weissbläulichen Fleckchen, mit acht submarginalen nach unten an Grösse abnehmenden
Flecken und sechs im Discus. Kopf, Brust und Hinterleib schwarz mit einzelnen weisslichen Fleckchen;
Antennen und Beine schwarz Mioko.
R ib b e fing die A rt in Neu-Lanenburg und Neu-Pommern. Er glaubt, dass sie aueb in
Neu-Mecklenburg vorkomme, wiewobl er sie von dort nicht erhielt.
2. Euploea (Lontara) doretta Pag.
Euploea doretta Pagenstecher, J. N. V. f. Naturk. 1894, p. 72. Neu-Lauenburg.
— — C. Ribbe, Ir is xj. p. 96 (1998). Neu-Lauenburg.
„cf 70 mm. Oberseite der Vorderflügel einförmig sammtartig schwarzbraun, mit drei kleinen schwach ausgeprägten
hellbläulichen Punkten am Apex. Hinterflügel etwas lichter, namentlich gegen den Vorderrand und Aussenrand
hin. Unterseite der Vorderflügel heller braun, am Innenrande bläulich weiss. Längs des obern Aussenwinkels
stehen sechs kleine, bläulichweisse Punkte, parallel denselben vor der Mittelzelle vier etwas grössere, gleichfarbige,
und in der Spitze der Mittelzelle ein etwas grösserer. Die Hinterflügel sind auf der Unterseite wie die Vorderflügel
gefärbt, mit fünf bläulichen Flecken am obern Aussenrande, vier marginalen und sechs discalen Flecken, von denen
der obere der grösste, und einer in der Mittelzelle. Ein kleiner bläulicher Fleck am Flügelgrund. Antennen, Kopf,
Brust und Hinterleib schwärzlich. Vorderrand der Vorderflügel an der Basis konvex. Aussenrand anfangs konvex,
dann gerade; Hinterrand gerade. Hinterflügel mit abgerundetem Vorderwinkel und Innenwinkel und leicht konvexem
Aussenrand.
9 68 mm Ausmaass. Vorderflügel wie beim cf, doch der Aussenrand leicht gewellt, hell schwärzlichbraun,
die äussere Hälfte mehr aufgehellt; im Apex drei deutliche weissbläuliche Flecke, von denen der obere der grösste.
Hinterflügel ebenso gefärbt, mit drei marginalen kleinen und drei grössern submarginalen Flecken. Die Unterseite
ist heller gefärbt, die beim cf angegebenen sechs submarginalen Flecke sind auf den Vorderflügeln viel stärker entwickelt,
besonders die discalen; längs des Innenrandes ein länglicher heller Streifen. Die Unterseite der Hinterflügel zeigt
12 marginale, 7 submarginale, 7 discale und einen Fleck in der Mittelzelle. Am Flügelgrund einige helle Fleckchen.
Die etwas kantenförmig erscheinenden Fühler schwarz, ebenso die Palpen, der Kopf, die Brust, der Hinterleib und die
Beine. Mioko: Neu-Lauenburg.“ Pag. 1. c.
Die A r t is t nach C. Ribbe in Neu-Lauenburg recht selten.
3. Euploea malaguna C. Ribbe.
E . malaguna C. Ribbe, Soc. Entom. xjj. Nr. 23 (1898) Neu-Pommern; Iris xj. p. 96 (1898).
„cf Kleiner als doretta, sonst in Form und Farbe dieser gleich. Längs des Aussenrandes der Oberseite der
Vorderflügel drei und mehr, kleine blaue Flecke. Hinterflügel, deren Oberseite dunkler, als bei doretta, mit heller
Aussenrandspunktreihe, die aus drei bis vier Punkten besteht. Die Flügel schillern bei gewisser Beleuchtung blau.
Unterseite ähnlich wie bei doretta, nur der Gesammtton dunkler. Die erste Aussenrandsbinde der Hinterflügel fehlt.
9 unbekannt. Aus dem Innern von Neu-Pommern.“
C. R ib b e fing nur wenige Stücke dieser A r t auf einem „Kriegszuge“ in das Innere der
Gazellenhalbinsel. Die A r t steht doretta Pap. nahe; sie unterscheidet sich nach Ribbe durch das
Vorhandensein einer Aussenrandspunktreihe der Vorder- und Hinterflügel der Oberseite und
durch das Pehlen der ersten Aussenrandsbinde der Vorderflügel auf der. Unterseite. (Letzteres
is t allerdings bei einem mir vorliegenden Ribbe’sehen Exemplare nicht ganz der Fall). Dagegen
finde ich als weitere Unterschiede das Vorhandensein eines Vorderrandsflecks der Hinterflügel
bei doretta und das Auftreten einer Reihe (8) kleiner marginaler Flecke der Unterseite der Hinterflügel
bei malaguna ausser zweien submarginalen am Apex, während doretta cf 3 marginale, 3 (oder