dem nordwestlichen Theil von Neu-Mecklenburg erhielt er von befreundeten Händlern ein leider
wenig brauchbares Material. ■ A u f den unter dem 149° Grad östl. Länge Hegenden französischen
Inseln, die er nur auf wenige Stunden und bei ungünstigem W etter besuchen konnte, sah er eineii
grüne Ornithoptera fliegen; konnte aber an kein Sammeln denken.
Mit W a h n e s zusammen ging dann B ib b e nach der Insel Munie, welche B o u g a in vÄ s
gegenüber lieg t, der grössten der deutschen Salomons-Inseln, und nach Tauna, einer der Ihor t-
lands-Inseln, woselbst er unter Unterstützung der eingeborenen Fänger wegen der sonst feindseligen
Eingeborenen sammelte. D ie in der Bougainville-Strasse liegende Gegend der Insel Bou-
gainville und das dahinter gelegene Gebirgsland scheint besonders gutes Sammelterrain zu sein,
■das er iudess nicht seihst exploriren konnte. Auch auf einigen ändern Salomöns-Inaeln konnte
ß i b b e etwas sammeln.
Höchst belehrend sind auch die kurzen Mittheilungen, welche M a t h e w in seiner S Ä -
histories o f ßhopalocera from the Austr. region in den Transi-Ent. Hoc. I.ond. I f l l j p . 137 über
seine Streifzüge in Mioko und Matupi und die. dabei aufgefundenen Tagfalter gib#£ Bei seinem
ersten Besuche von Mioko am 22. November 1882 sah er Ornithoptera urvilliana z u e r st Er schildert
d ie Insel als klein, nicht mehr als 3- bis 4 Meilen im Umkreis betragend, dicht bewaldet mit
Bäumen, von denen einzelne eine immense Höhe und Umfang erreichen, der Untergrund bedeckt
mit verschiedenartiger und üppiger Vegetation. Er fand 0 . urvilliana o V und o o ihren Abend-
flug machend, mehr V ö g eln , als Schmetterlingen gleichend, auch eine Raupe davon, welche ihm
auf Weihnachten in Siflney das vollkommene Insekt lieferte. Am ändern Morgen glückte es ihm
m it geeigneten Vorrichtungen 6 Exemplare selbst zu fangen und andere von den Eingeborenen
zu erhalten, auch mehrere ßaupen auf Aristolochien zu finden. Am 16. Ju li 1883 kam er in
Matupi in der Blanche Bai, 20.Meilen von Mioko an, wo H e rm sh e im & Cb1, ihre Niederlassung
haben und setzte von hier in einem B oote die zwei Meilen nach Neu-Britannicn über, um ..bembi’s “
oder Schmetterlinge zu fangen. In einer Bananenpflanzung waren diese anfänglich se lten : Danais
sohrim und Melanitis leda und wenige andre. Erst als ete in den Bereich des Waldes kam, wo
die von den Grossfusshühnem gebildeten Hügel sich zeigten, fand er an blüthentragenden Bäumen
Danais, Euploea-Arten, Papilio polydorus, Diadema alimma und einige Lycaenidm. An einem Baume
mit dunkelgrünen Blättern und kleinen röhrenförmigen Blüthen mit starkem Geruch sah er auf
der Oberseite-goldengrüne:.'und schwarze Omithopteren fliegen. Die Thiere-schienen bei-dem
hereinbrechenden Abende zur ß u h e gehen zu w o llen : es gelang ihm aber nicht, gute Exemplare
zu fangen.
Am ändern Tage besuchte er wiederum das Land, sich nach einem kleinen aktiven, ungefähr
300 m hohen Vulkan ausschififend. E r gelangte durch dichtes Dschungel bald in offenes
Terrain, wo er Euploe«-Arten und Hamadryas auffand. In einer fast trockenen Schlucht flog
Pap., ulysses schnell und hoch und nicht für das Netz zu erreichen, während an 40: bis 60 Euss
hohen blühenden Bäumen zahlreiche Schmetterlinge sich gütlich thaten. An einem d ie Schlucht
abschliessenden senkrechten Abhange lagerte er an einem ,kühlen Wasserfall in romantischer Umgebung,
wo er Euploea browni antraf. A uf dem ß ückwege zur See fing er Euploea trätschkei
Boisd., E . pumila Butler, Gyrestis fratercula Salv. and Godm. und einige Lycaenidm. und Hesperiden
und endlich auch an den blühenden Bäumen, unter denen Aristolochin wucherte, grüne Ornithoptera
mit ihren braunen und weissen Weibchen in mehrfachen Exemplaren, indem sich der Nachmittag
am günstigsten zum Eang erwies. D ie ßaupen dieser Thiere fand er im Gegensatz zu den meist
hochfliegenden Schmetterlingen gewöhnlich leicht zn erreichen, so in Mioko etwa sechs Fuss hoch
von der Erde., und leere Fuppenhülsen zwei Fuss hoch, während er auf Thursday-Island die
ßaupe von O. pronomus wenige Zoll vom Boden und Puppen in der Höhe von 4 bis 6 Fuss antraf.
II.
llie Tagfalter (Rhopaloccra) des Bismarck-Archipels.
D*« Tagfalter im Allgemeinen werden nach, Dr. S c h a t z , (die Familien und Gattungen
der Tagfalter, systematisch und analytisch ¡bearbeitet, forrgesetzt-ruii j . B o e b e r , Fürth 1892)
wie folgt, e ing e thc ilt:
T a g f a l t e r : Bhopalocera.
A. Sechs vollkommene Füsse in beiden Geschlechtern.
Puppe am Schwanz und durch Querfäden befestigt.
Farn. 1. Papilioniden: Vorderfüsse mit einem Dorn an der Schiene. Klauen einfach. Innen-
rand der Hinterflügel ausgeschnitten, den Leib nicht bedeckend. Submediana der
Vorderflügel mit einem kurzen Zweig in der Flügelwurzel.
Fam. 2. Pieriden: Vorderfüsse ohne Dorn. Klauen zweispaltig. Innenrand der Hinterflügel
nicht ausgeschnitten, den Leib in der Ruhe bedeckend.: Submediana ohne Zweig,
■ an der Basis o ft gegabelt.
• 33* Vier vollkommene Füsse in beiden Geschlechtern. Vorderfüsse verkümmert, die cTcf mit
eingliedrigem, die QQ m it fünfgliedrigem Tarsus, beide klauenlos. Puppe hängend.
Farn. 3. Danaiden: Raupen g la tt, mit langen, fleischigen Fortsätzen. Submediana der Vorderflügel
an der Basis gegabelt. o o Vorderfüsse mit kantig verdicktem Tarsus.
Zellen geschlossen.
Farn. 4. Ncotropiden: Raupen mit kurzen Erhöhungen bedeckt. Submediana der Vorderflügel
an der Basis gegabelt, o o Vorderfüsse mit langem und dünnem Tarsus. Zellen
geschlossen.
Farn. 5. Acraeidm: Raupen mit verzweigten Dornen besetzt. Submediana der Vorderflügel
nicht gegabelt. Mediaua an der Basis ohne Haken. Palpen erweitert, mit einzelnen
Haaren rundum besetzt. Zellen geschlossen.
Farn. G. Heliconiden: Raupen mit verzweigten Dornen. Submediana der Vorderflügel nicht
gegabelt. Mediana am Grunde mit einem kurzen Haken. Palpen zusammengedrückt,
seitlich mit Schuppen, vorderseits mit Haaren bedeckt. Zellen geschlossen.
Fam. 7. Nymphaliden: Raupen bedornt oder glatt. Zellen beider Flügel oder wenigstens der
Hinterflügel offen oder, wenn geschlossen, durch eine feine verkümmerte (nicht
. röhrige) Ader.
Fam. -8. Morphiden: Raupen mit zweispaltigem Schwanz, g la tt oder behaart. Zellen der
Vorderflügel geschlossen, der Hinterflügel offen.