
T. phorcas Westw. var. uranus Staudinger, p. 200; Ribbe, Iris xj. p. 109, Neu-Pommern,
. Neu-Lauenburg.
D ie Diagnose S n e l l e n s lautet:
„Drnsttta alis anticis obtusis, mbrotundatis, fuscis, plaga alba, posticis supra fuscisi, plaga irregulari alba, ocellnm
iride maxima ochracea introrsum circumcingmte subtus ocettis duabus et macvlis duabis albis.“
Salvin and Godman beschrieben die Art, wie folgt:
„4 . 8 Zoll Ausmaa8s. Dunkelbraun, ein ovaler weisser Fleck zwischen dem Ende der Zelle der Vorderflügel
und dem Analwinkel, aber nirgends den Aussen- oder Innenrand berührend; Hinterflügel mit einem ähnlichen
mondförmigen Fleck, dessen Spitzen ein grosses Auge einschliessen, das aus einem äussern discalen Rand zusammengesetzt
wird, welcher einen bleichgelben Kreis einschliesst mit einer schwarzen Pupille, die einen weissen Fleck in
sich trägt. Unten wie oben, der weisse Fleck der Vorderflügel etwas grösser, die Hinterflügel haben ausserdem ein
Auge nahe dem Apicalwinkel, um dessen innern Rand der weisse Fleck in einer schmalen gebogenen Linie sich ausbreitet.
C. R ib b e macht auf die Schwierigkeiten aufmerksam, bei den so sehr variirenden Tenaris
gute Momente für die einzelnen Arten aufzustellen.
Ueber die Raupe von T. uranus sa g t C. R ib b e Iris vjjj. p. 113. Taf. I I I f. 10, 11 (1895) :
„Wir fanden diese Raupe auf Mami (Shortlandsinseln) an einer niedern Palmenart und zwar gemeinschaftlich
beisammen. Wohl gegen 40 Thiere waren meist in Trupps von 5 bis 6 bei einander über die Blätter und auch
über den Stamm zerstreut. Sie verpuppten sich frei am After und entwickelten sich nach 14 tägiger Puppenruhe.
Die Raupen sind faule Thiere, die nur zur Verpuppung ihre Futterpflanze verlassen, sie sind mit feinen weissen
Härchen über und über besetzt.“
Nach der Abbildung is t die Raupe an den Seiten roth, längsgestreift, schwärzlich eingefasst,
auf dem Rücken schwarz und weiss, längsgestreift, die Füsse schwarz, der Kopf schwarz
mit zwei schwarzen Hörnchen. D ie Puppe is t grün, nach dem Kopfe hin zugespitzt.
In der D a h l ’schen Ausbeute sind Exemplare von Ralum, 16. Mai 1896, 1. Juni 1896,
3. Juni 1896, 22. Februar 1897; im S e n c k e n b e r g ’schen Museum zu Frankfurt a. Main befindet
sich ein Exemplar von Neu-Mecklenburg. Herr C. R ib b e legte mir eine grosse Reihe variirender
Exemplare- von den verschiedenen Inseln des Bismarck-Archipels und den Salomons-Inseln vor.
F am . X . Satyriden (Schatz p. 195).
Die kosmopolitische Familie der Satyriden, deren Raupen auf Gräsern leben, zeichnet sich
durch folgende Merkmale a u s : Kopf klein mit nackten oder behaarten Augen und kurzen schwachen
Fühlern. Palpen stark zusammengepresst, vorderseits mit steifen, langen Haaren. Die Flügel
haben geschlossene Zellen. Die Hauptadern der Vorderflügel sind o ft aufgeblasen, die Hinterflügel
haben einen gewölbten Hinterrand zur Bedeckung, des Hinterleibs.
Die Raupen sind nach beiden Seiten hin verjüngt; g la tt oder haarig, der hintere Theil
läuft in zwei lange Spitzen aus. Der Kopf is t gerundet oder gespalten und mit zwei kurzen
Hörnchen besetzt. Die Puppe ist kurz, cylindrisch. Von den verschiedenen Gruppen, in denen
die Satyriden ze rfa llen, kommen im Bismarck-Archipel nur zwei v o r : Melanitis und Mycalesis;
die interessanten Gattungen: Argyronympha Mathew von den Salomons-Inseln und Hypocysta von
Australien sind bis je tz t nicht gefunden worden. In der Nachbarschaft kommen noch einige verwandte
Gruppen vor. Dazu treten die Elyniniidae.
Uebersicht der im Bismarck-Archipel beobachteten Satyriden.
A. Ohne stark entwickelte blasige Erweiterungen an den Wurzeln der Vorderflügelrippen, j
1. cf Ohne geschlechtliches Merkmal auf den Flügeln,
a) Augen nackt, Mittelzelle der Hinterflügel stumpf.
Hinterflügel an Ms lappig vorgezogen: Melanitis Fabr.
Arten: leda
( amabilis
l crameri
\ constantia.
B. Mit stark entwickelten blasigen Erweiterungen an den Wurzeln der Vorderrandsrippen.
1. An der Costalrippe: AcropHJiabnia (Papua Region, im Bismarck-Archipel nicht).
2. An Costal- und Mittelrippe: Ypthima (nicht im Bismarck-Archipel).
3. An der Costal, Median und Innenrandsrippe:
cT Mit geschlechtlichem Merkmal auf Vorder- und Hinterflügel.
Mittelzelle der Hinterflügel keilförmig quer abgeschnitten.
Mycalesis Hübner.
A r ten : Ingens Butler.
mineas (flagrans) Butler.
medus Fabr.
I terminus F. (remulia).
< asophis Hew.
{matho Gr. Smith.
ipkidon Hew.
< xanthias {pbscma Gr. Sm.)
| aethiops Butler.
maura Gr. Sm.
ishwa Boisd.
\loma Grose Smith.
C. Anhang: Elymniidae Herr. Sehäff.
Costale angeschwollen. Untere Diseocellulare sehr lang. Hinterflügel mit kurzer gerader
Costalader und deutlicher Praecostalzelle.
Gattung Elymnias Hb. {JDyctis Butler).
A rt: holofomes Butler.
Gattung Melanitis Fabr.
(Gyllo Boisd.) (Schatz p. 205.)
Mittelgrosse Schmetterlinge von graubrauner Grundfarbe, in der Regel an der Spitze mit
zwei schwarzen, meist gekernten Augen in einem hellen Flecke, auf der Rückseite marmorirt und
auf dem Rande der Hinterflügel mit Augenflecken.
Die Gattung is t in der östlichen Tropenzone von Afrika an bis weit in die oceanischen
Inseln verbreitet. Sie is t durch breite, dicht anliegend behaarte Palpen, aussergewöhnlich kurze
mittlere Discocellulare der Vorderflügel, nackte Augen und zweispaltige Klauen der Mittel- und
Hinterftisse charakterisirt. Die Fühler sind gegen das Ende allmählich verdickt. Die männlichen
Vorderfüsse sind sehr klein, dicht und fein behaart, die 99 doppelt so gross, beschuppt
mit fünfgliedrigem Tarsus und kurzen Dornen des ersten bis vierten Gliedes.
Die Raupen sind gegen das Ende verjüngt, in zwei Spizen endigend, in der Mitte verdickt,
mit zwei Höckerchen am Kopfe. Die Puppe is t dick, der Kopf stumpf.
Die Arten zeigen auffallenden Saisondimorphismus (de Nicöville).