
C. R ib b e fasst inexpectata als Lokalform von alimena auf. Er sagt:
„Unter den typischen Stücken von alimena, die ich in Rubiana erbeutete, befinden sich zwei Stücke, die
schon annähernd die breite weisse Aussenrandsbinde der Hinterflüge], wie sie für inexpectata charakteristisch ist, aufweisen.
Interessant ist, dass die Weiber der letztgenannten Art grosse Aehnlichkeit mit der seltenen Cethosia antippe
haben; mir ist es oft passirt, dass ich beim Fangen dachte, ich hätte antippe, statt dieser waren es aber nur inexpectata-
Weiber. Als Vaterland ist mir Heu-Lauenburg und Neu-Pommern bekannt.“
Inexpectata lieg t mir aueb in einem Exemplar von Neu-Hannover aus der Rothschild’seben
Sammlung (März 1897 Webster) vor. Auch hier fä llt die Aehnlichkeit mit der ebenfalls von
dort vorhandenen Cethosia antippe auf. Doch belehrt die zweite subapicale und submarginale aus
kleinen Flecken bestehende Binde neben der aus grösseren Flecken gebildeten inneren, sowie der
ganz dunkle Hinterleib neben dem Flügelschnitt sehr bald eines Bessern.
R yp. inexpectata var. Jcuramata Ribbe.
C. Ribbe, Ir is xj. p. 118: Neu-Mecklenburg.
Ueber diese Varie tät sagt C. R ib b e :
„Eine ähnliche Art (sic!) wie inexpectata fing ich in Neu-Mecklenburg. Die Männer haben schmälere, blaue
Binden, wohingegen die weissen Flecke schärfer ausgeprägt auftreten. Die Weiber haben keine weisse Binde auf den
Vorderflügeln, sondern an Stelle derselben tritt eine weisse Fleckenreihe. Die bei inexpectata mit der weissen Binde
parallel laufende, äussere weisse Fleckreihe ist bei kuramata nicht vorhanden. Die Hinterflügel haben die weisse
Zeichnung, wie man sie bei inexpectata-Männern (also nicht so breit wie bei den Weibern) findet, die Gesammtfärbung
der Flügel ist braunroth mit blauem Schiller. Ich glaube, dass eine Abtrennung von inexpectata ganz gerechtfertigt
ist, denn die angeführten Merkmale sind sehr constant.“
Exemplare dieser Varietät von Neu-Mecklenburg habe ich nicht gesehen , dagegen sind
efef und' 99 von inexpectata Godm. and Salv. in der D a h l ’schen Ausbeute von Ralum 5. Mai 1896,
Lowon bei Ralum 28. Mai 1896, 2. Februar 1897.
Rypolimnas lutescens Bu tle r , Proc. Zool. Soc. Lond. 1874, p. 283 Nr. 49, Taf. 44 f. 3:
Ovalah, Fiji.
_ Ribbe, Iris xj. p. 119 : Neu-Mecklenburg, Neu-Georgia, Shortlands-Inseln.
C. R ib b e führt diese Form auf und sagt:
„Einige Stücke, die ich in Neu-Mecklenburg, Neu-Georgien und auf den Shortlands-Inseln erbeutete, stimmen
mit der Butler’schen Form recht gut überein, die von den Salomonen sind in der Gesammtfärbung dunkler als die
von Neu-Mecklenburg. Ich kann Grose Smith nicht beistimmen, dass lutescens eine weibliche Form von anomala sei,
denn auch die Männer von lutescens sind mit solchen von anomala gar nicht zu verwechseln. Vergl. Nov. Zool. V. I.
(1894 p. 350 Nr. 102)“.
Ich kann über diese mir in Natur unbekannte Form nichts sagen. Die Abbildung bei
Butler lä sst sie als eine anomala erscheinen. Die Beschreibung lehrt:
„D. 1. 9 : Flügel oben kastanienbraun, rauchbraun in der Mitte, Vorderflügel am Apicaldrittel und Marginal-
parthie schmutzigbraun; ein breiter postmedialer blässerer Rand; sieben deutliche gerundete discale weisse Flecke
zwischen den Adern; Aussenrand schwarzbraun, innen zuweilen mit weissen Schuppen gerandet; Hinterflügel im
Aussendrittel blasser; sieben verbreiterte weisse Flecke zwischen den Adern ; Aussenrand breit dunkel, schmal schwarz,
durchsetzt von zwei unterbrochenen gewellten perlweissen Linien; Fransen abwechselnd weiss; Körper braun, Kopf
und Vorderbrust schwärzlich, weissgefleckt; Flügel unten blasser als oben; Basale zwei Drittel rauchig anstatt kastanienbraun;
Apicaldrittel der Vorderflügel heller, marginale weisse Schuppen deutlich, zwei submarginale Linien wie auf
den Hinterflügeln bildend; Basalhälfte der costa mit weissen Schuppen, drei schwarzgerandete weisse subcostale Flecke
iii der Zelle; acht discale weisse Flecke auf den Hinterflügeln; Körper braun weissgefleckt; Palpen unten weiss. 3 Zoll
4" Linien Ausmaass. Ovalau. Fiji. Verwandt mit D. porphyria Cramer.“ Butler 1. c.
Rypolimnas misippus L.
R . misippus Linné, Mus. Ulr, p. 264 (1764).
-— — C. Ribbe, Iris xj. p. 119: Neu-Pommern.
R . missipus de N icév ille. und Martin, J. As. Soc. Bengal Vol. 6 4 , p. 414: Sumatra etc.
Diese im männlichen Geschlecht der R , bolina, im weiblichen der D. chrysippus ähnliche A rt
wurde von C. R ib b e in einem einzigen Exemplar auf Neu-Pommern erbeutet. Die A r t hat
eine ungemein weite. Verbreitung, von Nord-Australien und Neu-Guinea auf der einen Seite bis
Florida auf der ändern.
Rypolimnas pithoka Kirsch.
H. p . Kirsch, Mitth. Dresd. Mus. I. p. 125 T. vj. f. 11 (1877).
Hagen, N. J. f, N. 1897, p. 88: Herbertshöhe; Ribbe, Ir is xj. p, 120: Neu-Mecklenburg,
Neu-Lauenburg, Neu-Pommern, Bougainville, Shortlands-Inseln, Ysabel.
Diadema unicolor Salvin and Godman, Pr. Zool. Soc; 1877, p. 144 pl. xxjjj. f. 1, 2
(Duke o f York Isl,.). '
„Länge des Vorderflügels 33 mm. Dié Oberseite dunkelbraun, auf den Vorderflügeln nur der Aussenrand,
namentlich nach den Hinterecken hin und in sehr'geringer Breite heller gefärbt, aber dicht am Rande eine fast linien-
förmige», dem Rande parallele Binde von der Grundfarbe, aüsserdem hur noch drei untereinander stehende weisse
Pünktchen nahe der Spitze; die Hinterflügel am Vorder-Und Aussenrande ziemlich breit hellbraun mit einer dicht am
Aussenrand verlaufenden, schmalen dunkelbraunen Binde und sieben weissen, nach hinten allmählich kleineren Punkten
in einer bis zur Mitte dem Rande parallelen, dann aber der Analccke zugewendeten Reihe. Die Unterseite der Vorderflügel
am Costalrande wie bei ammala, die weissen Flecke aber kleiner, diè Randbinde dicht am Aussensaum etwas
deutlicher als oberseits, und ausser den drei nahe der Spitze stehenden weisslichen Punkten, diese Reihe fortsetzend,
noch fünf nach der Hinterecke hin allmählich grössere milchweisse, schwärzlich eingefasste Flecke; auf den Hinterflügeln
wie oben, nur ist die Grundfarbe nach der Basis hin weniger gedunkelt, die Flecke innerhalb des Aussenrandes
viel grösser als oben, und mehr bläulich.“ Kirsch.
H a g e n hält die Form unicolor nur für. Lokalvarietät. Das cf unterscheidet sieb dureb
einfarbige braune. Oberseite, welche jedoeb die submarginalen bläulichen Punktreiben der Unterseite
aller Flüg e l auch auf der Oberseite zeigt. D ie 99 gleichen dem cf,• nur sind die Punkte
vor dem Aussenrand weiss, sta tt bläulich.
Die Beschreibung, welche S a l v i n a n d G o dm a n für ihre unicolor geben, lautet:
„cf. 3 . 6 Ausmaas. Oben einfarbig dunkelbraun, der Rand der Hinterflügel kaum bleicher mit einer
schmalen submarginalen Linie, eine Reihe kleiner blauer Flecke parallel zu dem äusseren Rande beider Flügel, unten
etwas bleicher, drei blaue Flecke in der Zelle nahe der Subcostalader, und eine deutliche Reihe parallel dem Aussen-
rande, ein marginales dunkles Band mit einem centralen lichteren Band umgibt den Aussenrand beider Flügel. Nahe
verwandt mit D. perryi (Proc. Zool. Soc. 1895, p. 613. T. 67 f. 3), aber verschieden durch die einförmige Färbung der
Oberseite und die Verkleinerung der submarginalen Flecke beider Flügel,“
C. R ib b e , lv c. 120 se tz t unicolor gleich pithoka K. Männer und Weiber variiren sehr in
der Gesammtfärbung, wie in den Fleckenreihen, wie dies R ib b e .b e i zahlreich von ihm gefangenen
Stücken nachweisen konnte.
In der D a h l ’schen Ausbeute feh lt die Art.
Von Neu-Hannover (März 1897 Webster) lieg t mir aus der v. Rothschild’sehen Sammlung
in Tring ein Exemplar vor (cf). Es unterscheidet sich von der Abbildung bei' Salvin and
Godman durch die völlige Abwesenheit der kleinen submarginaien Flecke auf der Oberseite der
Vorderflügel. 1 A u f den Hinterflügeln sind nur drei ganz schwache obere zu sehen. Auch auf
der Unterseite sind die Flecke kleiner, als auf der Abbildung. Da nur ein Exemplar vorliegt,
weiss ich n ich t, ob diese Erscheinung der Verkümmerung der Randflecke eine constante ist bei
den Exemplaren von Neu-Hannover.