Fam. Hesperidae.
Bei dieser, den übrigen Tagfaltern sehr selbständig gegenüberstehenden Familie is t der
Kopf gross, so breit als der Thorax, der Körper kräftig. D ie Palpen sind rauh und dick behaart,
die Fühler mit abstehendem Haarpinsel am Grunde, mit langer und dicker Keule. Die
Augen sind gross und nackt. Sechs vollkommene Füsse in beiden Geschlechtern, die Schienen
der Hinterfüsse mit vier Sporen. Die Vorderflügel haben zw ö lf ungestielte Adern, die Hinterflügel
zwei Innenrandsadern; 2 bis 7 ans der Mittelzelle, Ader 5 dünn.
Die Raupen sind fast nackt, mit dickem Kopf, nach hinten verdünnt; sie leben in Blättern
eingesponnen. Die Puppen sind stumpf.
Die Schmetterlinge sind in allen Welttbeilen verbreitet ; sie fliegen meist rasch und sitzen
in der Ruhe mit halb aufgerichteten Flüg e ln, zumeist am Tage, aber auch früh Morgens und
selbst spät Abends erscheinend.
Nach W a t s o n (A proposed Classification o f the Hesperiidae P. Zool. Soc. 1893, p. 3 ff.)
lassen sich drei Subfamilien unterscheiden: 1 ) Pyrrhopyginae, welche als ausschliessliche Bewohner
der neuen W e lt hier nicht in Betracht kommen, 2) Hesperiinae und 3) Pamphilinae. D ie beiden
letzten Familien sind im Bismarck-Archipel vertreten.
Subf. Hesperiinae*
»cf mit Costal falte, Ader 5 der Vorderflügel meist näher an 6, als an 4. Die Arten ruhen mit ausgebreiteten
Flügeln (mit wenigen Ausnahmen). Antennen in einer feinen Spitze endend.
Subf. Pamphilinae.
„cf mit discalem Band auf Vorderflügeln; Ader 5 der Vorderflügel näher an 4 als an 6. Sie ruhen mit über
den Rücken erhobenen Flügeln (wenn nur sich sonnend einige Arten mit erhobenen Vorderflügeln und gesenkten
Hinterflügeln.) Zelle der Vorderflügel beinahe immer weniger als 2/3 der Länge der costä. Antennen in feiner Spitze
endigend.
Subfam. Hesperiinae. S e c t i o n A.
Fühlerkolbe gewöhnlich, hakig umgebogen, zuweilen sichelförmig, immer in feiner Spitze endigend. „Drittes
Palpenglied klein oder horizontal vorgestreckt: Zelle der Vorderflügel stets mehr als 2/3 der Länge der costa. Discocellularen
sehr schief. Ader 5 leicht näher an 4 odor 6. Hinterflügel häufig mit Schwauz oder Zahn an der Sub-
mediana. Meist in neuer Welt vertreten.“ Nur eine Gattung im Bismarck-Archipel.
Casyapa Kirb y (Chaetocneme Felder). Watson p. 29.
„Fühler lang; Keule allmählich verdickt, sich zu einer feinen Spitze zuspitzend. Vorderflügel: ( f mit Costal -
falte; Innen- und Aussenrand ungleich; Zelle gerade 2/3 der Länge der costa; Ader 12 die costa vor dem Zellende
erreichend; Ader 8 von der obern Zellecke; Ader 7 unter der Ecke; untere Discocellulare kurz, beinahe aufrecht, mittlere
Discocellulare und untere Discocellulare ungleich, aufrecht in derselben geraden Linie; Ader 5 gleichweit von 4 und 6;
Ader 3 vor dem Zellende, etwas mehr als zweimal so weit von der Flügelbasis als vom Zellende; Ader 2 dreimal so
weit vom Zellende als vom Flügelgrund. Hinterflügel gleichmässig gerundet, nicht vorgezogen; Zelle lang, mehr als
über die Hälfte der Flügel gehend; Ader 7 kurz vor Zellende, dreimal so weit von 8 als von 6; Discocellulare schwach»
beinahe aufrecht; Ader 5 fehlend; Ader 3 gerade vor dem Zellende; Ader 2 dreimel so weit von der Flügelbasis als
vom Zellende. Hinterschienen dicht behaart, nur mit Endsporenpaar.“ Watson.
Das Geschlecht is t auf Ostindien beschränkt.
Casyapa callixenus He w.
Chaetocneme callixenus Hewitson, Desc. Hesp., p. 28 Nr. 2: Dorey.
52 mm. Einfarbig schmutzig braun mit Goldbronce überzogen. Unterseite dunkelbraun, gegen den Hinterrand
der Hinterflügel heller. Fühler gelblichbraun, Kopf und Palpen goldgelb. Hinterleib goldbraun, unten heller.
Ein Exemplar in der D a h l ’schen Ausbeute von Lowon bei Ralum 8. Januar 1897.
S e c t i o n B.
„Fühler selten gekrümmt, gewöhnlich stumpf endigend. Drittes Palpenglied entweder klein oder vorgestreckt,
in dem letzteren Falle kräftig. Palpen nicht über Scheitel ragend. Auf den Vorderflügeln Zelle weniger als 2/3 der
Länge der costa; Ader 5 immer näher an 6 als an 4. Hinterflügel öfters gelappt, aber niemals mit deutlichem Schwanz
oder Zahn auf der Submediana; Ader 5 niemals völlig entwickelt. Die Arten sitzen in der Ruhe mit flachen Flügeln,
häufig auf der Unterseite der Blätter. In der alten und neuen Welt vertreten. Manche haben eine Costalfalte beim cf
auf den Vorderflügeln, viele haben auch beim cf an den Hinterschienen einen Haarpinsel. Zwei Paar Sporen an den
Hint erschienen. “
Genus Tagiades Hübner 1816, (Watson p. 53, 1. c.)
(Pterypospidea Wallengreen 1857.)
„Fühler, Keule schlank, in beinahe rechtem Winkel gebogen, Endtheil ziemlich lang. Palpen vorgestreckt,
drittes Glied klein. Vorderflügel: Innen- und Aussenrand ungleich; Zelle weniger als % der Länge der costa; Ader
12 die costa vor dem Zellende erreichend; Discocellulare beinahe aufrecht, die untere die längste; Ader 3 kurz vor
dem Zellende, dreimal so weit von 2 als von 4; Ader 2 beinahe zweimal so weit vom Zellende als vom Grunde der
Flügel; unterer Rand der Zelle zwischen den Ursprüngen von Ader 2 und 3 stark gekrümmt. Hinterflügel gleichmässig
gerandet; Ader 7 vor dem Zellende, ungefähr zweimal von 8 als von 6; Discocellularen und Ader 5 sehr zart;
Ader 3 kurz vor dem Zellende, zweimal so weit von 2 als von 4; Ader 2 beträchtlich näher dem Zellende als der
Basis des Flügels. Hinterschienen behaart, mit zwei Sporenpaaren.“ Watson.
In Afrika und Asien verbreitet.
Tagiades japetus Cramer.
Papilio japetus Cramer, Pap. Exot. Taf. 365, E. F . (1782).
Tagiades brasidas Dobe rty, J. As. Soc. Bengal 1891, p. 191.
P. japetus Cr., Elwes vand Edwards, Pr. Zool. Soc, 1897, p. 141: Java, Sumatra, Bali,
Lombok, Amboina, Philippinen?
■j. 1 ."Pagenstecher, N. J. f. Nat. 1884, p. 81: Amboina.
Röber, Tijd. v. Ent. Ed. 8 4 , p. 322 (1891). Ceram, Goram, Elores, Key,
' , Timor, ‘Gant.
— — de Nioöville and Martin, J. As. Sog, Bengal vol. 64 p. 531, Sumatra.
aa. ¿e Nicöville and Elwes, J. As, Soc. Bengal vol. 66 p. 719, Bali, Lombok.
Diese A rt sobeint stark zu variiren, besonders in der Begrenzung des weissen Eieckes
der Hinterflügel durch schwarze Flecken oder Binden. R ö b e r meint, dass die unter den Namen
japetus, attieus, menaka Moore, trebellius Hopffer, neira Plötz und wohl noch einige andere Formen
zu einer A r t gehören, welche den ältesten Namen japetus Cr. zu führen habe So is t die von
S ä l v i n a n d 'G o d r n a n , Pr. Zool. Soo£Tl877«;fc-<nf( a ls 'verwandt 'm it'**«*»' v<jn Duke of
York Isl. aufgeführte Form, hei welcher der grosse weisse Fleck , der Hinterflügel von einem
dunklen Rand umgeben wird, zwischen ihm und den weissen Fransen des Aussenrandes, offenbar
nichts anderes als japetus Cr. Auch die beiden von B u t l e r , Annals Mag N. Hist. ser. 5- vol.
X p. 154 (1882) aufgeführten Formen: Tagiades clericüs mit einer marginalen Reihe von beinahe
zusammenfliessendeu schwarzen Flecken am Hinterrand der Hinterflügel und Tagiades
■presbyter mit einem grossen submarginalen Fleck und schwarzem Rande scheinen mir nichts
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