M.
.D ie vier M i l t e l a u g e n stehen im Q u a d ra t, sind gleich g ro s s ; die zwei v o rd em weit unten und
vo rw ä rts sehend , die zwei hintern an dem obern Rande d er Kopfabdachung und sehen mehr v orw ärts als
aufwärts. Die fasl dicht genäherten S c i t e n o u g e n haben die G rö sse d e r M itte la u g en , liegen etwa s sch ief
om Seitenwin k el d e r Abdachung und sehen schief s e itw ä rts ; das h in te re ist vom h in tern Mittelauge fa st so
we it e n tfe rn t als die zwei Mitlelaugen von einander.
De r K o p f ist gew ölbt, vorn n ie d e re r als h in te n , von den h in tern ö lilte la u g en an gegen den
B ru strü ck e n etwas a u fs te ig e n d ; e r ist k u r z , mit ein e r deutlichen S cheidungsfa lte zwischen K o p f und T h o ra x .
D e r T h o r a x n äh e rt sich dem Umriss nach dem k re is ru n d e n , ist hoch g ew ö lb t, fast etwas buckelig,
mit eine r län g lich e n , ziemlich eiförmigen deutlichen R ückengrube und schwachen Seitenfa lten.
Die F r e s s z a n g e n sind von oben nicht sichtbar.
Dio etwas kurz en T a s t e r sind von ganz gewöhnlicher G e s ta lt; eine k u rz e B o rs te des d ritten
G e le n k s , eine gleiche am v ierte n s teh en auswärts a b ; übrigens sind die Ge len k e fein beha art.
D e r H i n t e r l e i b is t kurz eifö rm ig , k u g ela rtig g ew ö lb t, mit k u rz en , rückwärts liegenden Hä rch e n
e twa s w'eitschichtig b e se tz t, je d e s aus einem seh r kleinen Knötchen entspringend.
Die B e i n e haben stämmige S ch en k e l, sind etwas k u rz , die zwei Vo rd e rp a a re ziemlich gleich lang,
doch das zweite etwas k ü rz e r als das e r s t e , das E iid p a a r etwas k ü rz e r als das zw e ite , das d ritte b re ite r als
das v ie rte ; alle sind fein und seh r kurz b e h a a rt, mit k u rz en feinen S ta che lborsten a u f den Schenkeln u nd auf
den Sch ien b e in en ; die obern re chtwinklich abstehenden Knieborsten und zwei obere Schieiibeinborsten sind
ebenfalls k u rz , doch ziemlich deutlich sichtbar.
Das ganze T h ie r ist von F a r b e m e ssin g g elb , d e r H in te rle ib h e lle r als die übrigen T h e ile und
etwas weisslich, A n f die u rsp rü n g lich e F a rb e läs s t sich kein Schluss ziehen.
A m i i e r k . S o rein der Stein diese weibliche Spinne von oben bcobnciitcn la s s t, so wenig- is t dies von unten d e r F a ll: eine Ein-
niiscbnng fremder ä la s s e v c rlln s le it die Un te rse ite s o , dass F r e s s z a n g e n , B ru s t, Bauch mit Genitalien und Sp innwarzen nicht g e seh e n
werden können. Auch die T a s te r sind e tw as v e rs te c k t, doch bemerkbar.
[H e u i. Das beschriebene Thier ist kein Weibchen, sondern ein Miinticlien, was dem Scli.irfblick des Hrn. Koch enig.mgcii ist, aber iinzweilel-
haft 7.U erkennen ist, wenn man das Tliier von beiden Seiten ansieiit. Bei besserer Schleifung des Steins würde das Thier auch von unten klar
liegen. Was iiiiii die Gattung anbelangl, so verweist Koch auf seine Uebers. des .Aracb. I. p 8 ., gibt aber hier an , dass die Stirnaiigen kleiner und
von einander entfeniler sind als die Scheilelaugeii, wns wohl feslgelinilen werden muss, wenn die Gatlung bestellen soll und bei Ero tuhcrculata sich
in der That so findet. Bei der hier bescliriebenen Art gibt nun Kocli zwar beide Augen als gleicli gross und gleicli entfernt .in, aber sie sind au
dem Original etwas schwer zu sehen. Bei zwei Exemplaren meiner Sammlnng, einem M.'timchen und einem Weibclien, treffen nicht allein diese
Merkmale zu, sondern auch die langen, fasl kammaviig stehenden Borstchen an der Innenseite der Schenkel und Fersen, die sich nn iiibercnlata vor-
flnden, hei dem Weibclien deutlich, bei dem Männchen, dessen Beine, wie hei dem Exeinpl, von Berendt, unter den Leib gescbiagen .sind, aber
nicht. Auf den Knien ist eine, niif den Schenkeln sind zwei oder drei Borsten, die bald spilzwiiiklicli, bald fnst reclitvvinklicli absleheml sind.
Die Kolben des Männchen sind klein und fast kngelriind. Die Haare des Hinterleibs kommen aus kleinen nabelähnliclien Knötchen, die in einer
Vertiefung liegen. Die Farbe des Vorderleibs bei beiden helibraun. M.]
E R O S P H A E R I C A K o c h & B e r .
T ab . IV . F ig. 21.
V o r d e r i e i b g eA v ö lb t , m i t e i n e r h e r z f ö r m i g e n R ü c k e n g r u b e ; H i n t e r l e i b k u r z -
e i f ö r m i g , w e i t s c h i c h t i g m i t H ä r c h e n b e s e t z t . B e i n e n i c h t s t ä m m i g . — L än g e wie bei
d e r vo rh e rg eh e n d en Art.
Das vo rlieg en d e einzige E x em p la r s te llt eine männliche S p in n e mit noch nicht vollständig z u r F o r tpflanzung
ausgebildeten T a s te rn vor. Sie u n te rsd ie id e t sich von d e r vo rh e rg eh e n d en Art n u r wenig und ist
s e h r wahrscheinlich das an d e re G e sch le ch t zu d ieser. D e r V o rd e rle ib ist etwas lä n g e r, d e r K o p f etwas
g ew ölbte r und die Rück en g ru b e des T h o ra x m eh r herzförmig. Die S chenkel d e r Beine sind wenige r
stämmig. Alles Uebrige stimmt mit je n e r überein.
Das crsle Ge lenk d e r T o s lo r ist k u rz , das ziveile zicmlicli gleich d ic k , c ln a s mit d e r S p ilz e ü ber
den K o p f lie rv o rsto lien d , das folgende selir k lein , das vierle scliüsselförmig mit d e r holilori Seile an dem
Endgliede a n lieg e n d , das E n dglied ungemoin dick und scliiin eiförmig; alle G e len k e fein b ch a a rl, eine v or-
sleh cn d e B o rs te a u f dem dritten G e len k e ziemlich lang.
A n m e r k . A u d i Lei diesem E-xemplav, wovon i
Ucherdtes feh lt das v o rd ere B diipaa r.
r eins v o r lie g t, is t die Un te rse ite w eg en Vcrfitislerting des Stein s nicht sichChar.
[B em . Das Oiiymal dieser Art der Konigsberge.-Sammlung nngel.örig, habe ich nicht gesehen halle sic aber fiir eine gnic Art Dass da»
beschriebene fluer mcbt das Mäuncben der vorigen Art ist, wird dem dort Angegebenen klar sein und erhellet auch L der hwe lenden
Behaarung der la s s e . Ich habe in meiner Sammlung zwei Weibchen und ein Männchen, alle mit dem fas, ku.relrimden 0. ^ 7, von ob ^
gedrucklen Ilimeileibe und dns Männchen mit denselben unausgebildclen angeschwollenen Tasterkolben. Zwar sind die Ko’lben kurz vor der letzten
Häutung imuier clwa.s grosser nls nacli derselben, liier nber scheint noch eine besondere Auftreibung, wie sie an weichen eingeschlossenen Theilen
z.. B. den. Hinterleibe der Spinnen öfters vorkommt. stattgefundea z.. haben, sei e s , dass Bm-nsteinflüssigkeit - Spiooeii Öfters vorkotnrnl,slntigefundcn zu iiaoen,Beinsteinffiissi-keit ood, el er rOo e: il eindmn;. .„i<.r Sie
geschlossene Luft und Fliissigkcit wegen höherer Temperatur der umbiillenden Masse .sich ausdehnicn. Durchgeschlagene Tliiere lh,dcl m
mmer hohl und leer von Bernstein, so dnss also ersteres wohl kaum der Grund der Au.sdchiiunB ßcwe.sen sein L-.nnn I .ifl cl.n- I, ” ,1„1. , fast
hlnscn aas dem zeirissenen Le.be vorgcdri.ngen ist. Die Leibesform isl dadurch niclit unwesentlich veränderi, was bei weichen Theilen wohl zu
beacliten ist. Bei einem Weibchen der vorliegenden An ist der ilintcrieib zu einer kugelrunden, durchsichihzcn Blase mit eii.i.'en dunkeln Kiirnerr.
Ul, 11 Ex .; E. coronala, 2 E.t,; K. cjxciilpia 4 E t, M.]
G a tt. T H E R I D I U M .
(W a lc k e n a c r. Tableaii des arancidea p . 7 2 .)
T H E R ID IU M O V A T U M K o c h & B e r .
T ab . IV . F ig . 22.
V o r d e r l o i b u n d B o i n e s c h w a r z b r a u n , l e t z t e r e z i o m l i c h l a n g ; H i n t o r l o i b l ä n g -
l i c h - e i f ö r m i g , s e h r f e i n d i c h t , m i t k u r z e n H ä r c h e n b e s e t z t . — Län g e des Vordorleibs
des H in te rle ib s I d e r zwei V o rd erb e in e u ngefähr 2 % " '.
Die A u g e n sind bei dem vorliegenden E x em p la r nicht ganz deutlich zu e rk e n n e n , doch weichen
solche von d e r Ste llu n g d e r T h e rid id e n nich t ab.
D e r V o r d e r l e i b ist etwas länglich mil g e ru n d e ten S eiten des T h o ra x , g ew ö lb t, ohne sichtbare
Rückengrube.
D e r län g lich -e ifö rm ig e H i n t e r l e i b ist v om h o ch , ü b e r den R ücken d e r Län g e nach gewölbt,
h inten ziemlich stark a b fa llen d , etwas dicht nnd se id en a rtig b e h a a rt, doch n u r bei g u te r V e rg rö sse ru n g zu
erk en n en .
Die S p i n n w a r z e n sind kurz und s teh en in F o rm ein e r Rose.
Dio weiblichen T a s t e r sind e h e r k urz als lan g ; das zweite Ge lenk s te h t mit d e r S pilz e etwas
ü ber den Ko p fran d v o r, das d ritte ist knica rtig g e fo rm t, das vie rte k u rz , kaum ein wenig länge r als dick,
das fü n fte etwa s d ic k e r, vorn eifö rm ig , ab e r mit lange r kegelförmiger S pitze und dabei in eine scharfe
S pitze auslaufend. Alle G e len k e sind fein b eh a art ohne einzelne v o rsteh e n d e Borsten.
Dio B r u s t isl b r e it, g ro s s , gewölbt und von herzförmige r F orm.
Die H ü f t e n s teh en g ed rä n g t, sind kurz und nnlen g ew ö lb t, das zweite Ge lenk ist s e h r kurz.
Die B o i n e sind von m ittle re r L än g e ; dio Schenke l von d e r Wurzel an gcwölbl und etwas verdickt,
die übrigen G e len k e von gowölmliclier F o rm . Alle B ein e sind mit selir kurzen Härclien ziemlich dicht
v e rse h e n ; kurze feine S ta che lborslcn a n f ilcii S c h e n k e ln , eine K nieborsle und obere Schienbe inborsle vor
d e r S pilze steh en rcchtwinkücit ab und sind ziomlich deutlich siclilbar.
Die ursp rü n g liclie F a r b e des T h ie r s sche int ein tiefes Braun o der S chwarz gewesen zu sein. Die
je tz ig e F ärb u n g isl ein d unkles Braun mit Messingschimmer, welclier den H in lc rlc ib diclilcr b ed e ck t, daher
d ie se r ein h e lle re s Aussehn hat.