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I. Der Vorderfuss mit einem Mittelsporn. 3. 4. 4.
R h y a c o p h i l a . Pictet.
Die von P ic te t beschriebene li. prisca g e h ö r t, wie frü h e r b em e rk t, zu den H y d ro p sy c h id en . Ich
kenne von d ie se r G a ttu n g n u r ein 6 mill. langes Männchen (c o ll. P . 0 . No. 6 1 7 .). S ein e E rh a ltu n g ist
nicht so gut, dass eine vollständige Beschreibung mit S ic h e rh e it gegeben we rden könnte. De r stark b eh a arte
K o p f zeigt deutliche Nebenaug^en. Die dünnen F ü h le r mit etwas stärke rem walzigem Basalgliede sind k u rz e r
als das T h ie r . Die T a s te r kurz, dünn, cy lin d risch ; die beiden G ru n d g lie d e r kugelig, die d re i ände rn langer
und von g leich e r Länge. Die F lü g e l wie bei Rhy aco p h ila, d e r r. discoidalis d e r Oberflügel mit zwei Gabeln
von g leich e r Länge. Bei den app. anal, infer. sch e in t a u f einem q uadratischen G ru n d g lied e em k ü rz e re r
Löffel eingelenkt. In allem nicht Erw äh n ten ze ig t das mässig beh a a rte T h ie r die d e r G a ttu n g Rhyacophila
zukommenden Kennzeichen. Ich schlage den Namen R h . occulta fü r diese Art vor.
II. Der Vorderfuss ohne Mittelsporn. 3. 4. 4.
Agapetus. Curtis.
A g a p e t u s a e q u a l i s . Hagen. Tab. VIII. Fig. 30.
Long-. C. alis 5 mill.
E s lagen 9 Stucke vor.
. B e s c h r . Männchen. G e s ta lt kurz und kräftig. K o p f b r e it, S ch eitel gewölbt mit d re i deutlichen
N ebenaugen; H in te rh a u p t lang b e h a a rt, wulstig (w e n ig s te n s sind die beiden d o rt gewöhnlichen bimförmigen
W ü ls te d e u llic h ). Augen g ro s s , h albkuge lig, stark v orspringend. F ü h le r k rä ftig , u ngefähr so lang als der
L e ib , also k ü rz e r als die F lü g e l; sie entspringen zwischen den A u g e n , elwas nach v o rn e , weit von ein a n d e r
g e tre n n t, nehmen gegen die S pitze hin an S tä rk e a b , und bestehen aus etwa 35 mit wenigen kurzen an lie genden
Ha a re n bekleideten G lied e rn . Das Gru n d g lied is t k o lb ig , dicker und etwas länge r als die übrigen,
das n ächste k u r z , die übrigen lä n g e r, deutlich ab g e se lz t, etwa s länge r als breit. R ie fe rta s te r lä n g e r-a ls d er
K o p f , cy lin d risch , g e r a d e ; die beiden e rste n G lie d e r d icke r als die fo lg en d e n ; das e rs te Glied k u rz , die
drei folgenden fast gleich lang (d a s d ritte etwa s lä n g e r) und von d e r doppelten L än g e des Gru n d g lied e s,
das letzte wenig lä n g e r, mil eiförmige r S p itz e . L ip p e n ta s te r cy lin d risch , g e r a d e , halb so lang als die
K ie f e rta s te r, das Gru n d g lied s e h r k u rz , das zweite lä n g e r, das d ritte noch einmal so lang als das zweite
mit kurz er Spitz e. T h o ra x lang b e h a a ri; P ro th o ra x klein und w u ls tig , in d e r Mitte g e th e ilt; Mesothorax
gewölbt mit zwei ein g e d rü ck ten P u n k te n , im H in te re n d e ein ru n d lich e r Wulst. F ü s se lang und d ü n n , die
Schenkel p la tt, die Vorderschienen elwa s k ü rz e r, die Mittelschienen so lang, die H in te rsc h ien en etwas länge r
als die Schenke l. Sporen 2. 4. 4 . , die d e r V o rd e rfü sse k ü rz e r, bei den übrigen d e r in n e re S porn länge r.
T a rsu s lang und d ü n n , das e rs te G lied u ngefähr noch einmal so lang als die S p o ren d e r H in te rfü s se . Die
elwas gebogenen H in te rsc h ien en oben ih re r ganzen L än g e nach mit einem dichten Saum langer H a a re .
F lü g e l d re im a l so lang als b re it mit ellip tisc h e r S p itz e , d e r V o rd erran d mehr g e ra d e , d e r H in te rra n d gegen
die S pitz e hin k o n v ex , die Basis etwas schmäler. G e ä d e r d e u tlic h ; Subcosta und r. subcostalis einfach,
dicht an d e r Basis eine Anastomose mit d e r C o s ta , und etwas tie fe r zwischen Súbeosla und r. subcostalis.
Die e rs te D is c o id a l-Z e lle k u rz , wenig län g e r als b re it; von ih r entspringen d re i gleich b reite noch einmal so
lange A p ic a l-Z e lle n , die Mittlere am Anfänge ge rad e und etwas k ü rz e r. Die zweite D is c o id a l-Z e lle (c e lla
T h y rid ii K o l.) län g e r und s p ilz e r , mit d e r e rs le n durch eine Anastomose an ihrem u n tern E n d e ic rb u n d e n .
D e r H in te rran d mit d re i Gabelzwetgen und einfachem Cubilus. Die ü n le rf lü g e l von g leich e r G rö sse und
kaum etwas grösse r als die O b e rflü g el; sie haben n u r die e rs le D is c o id a l-Z e lle , von derselb en F o rm ond
G rö sse d e r O b e rflügel; doch se tz t ih re u n te re S ch lu ssad er als gerade Anastomose zum r. subcostalis durch,
und die e rs te -A p ic a l-Z e lle e n tsp rin g t als Gabelze lle elwas tiefe r. Die zw eite D isc o id a l-Z e lle neb st Anastomose
f e h lt, d e r mittlere Gabelzwe ig des H in te rran d e s wird durch eine einfa che A d e r v e r tr e te n . Die F lü g e l sind
fe in und dich t b e h a a rt, jed o c h s o , dass die krä ftigen Adern deutlich s ich tb ar b le ib e n ; rin g s h emm ein
H a a rsa um ; die H in tc rflü g e l sind schwächer b eha art. Die Adern sind n a c k t, mir d e r Cubitus und die h in ler
ihm liegenden L ä n g sa d e rn zeigen einen Kamm regelmässig g e s te lite r a u fre c h te r län g e re r H a a re . H in te rle ib
ru n d lic h , sp in d e lfö rm ig , die Basis ziemlich stark. Auf d e r C n te rso ile re ic h t von d e r Milte des H in te rr a n d e s
d e s v o rle tz te n B in g e s ein ru n d e r zungenförmigcr L ap p e n mit etwa s schm äle rer B a s is frei ü b e r den letzten
ziemlich langen H in te rle ib s rin g . Die 'Verbindungshaut zwischen den beiden letzten Bingen ist übrigens
zirmlich la n g , so dass d e r Lap p en fast gänzlich a u f ih r r u h t , wenn die Binge s ta rk au se in a n d er gezogen sind.
Die app. anal, infer. sind zw eig lied rig ; das G rundglied dick und p rism a tisch , u n te n on dor Basis h ö ck e rarlig
v o rtre te n d ; das zweite G lied ist etwas län g e r, in F o rm eines b re ite n ovalen L ap p e n mit d e r innen etwas
koncaven S e ite , dem app. d e r gegenüberstehenden S e ite zu gekehrt. D ie ap p . anal. sup. bilden zwei gerade
dünne u nd cylindrische F o rts ä tz e , elwas k ü rz e r als die u n teren . Zwischen dense lben liegt noch ein spitz er
A p p a rat, d e r zam P en is g eh ö rig erscheint.
Die F ä rb u n g besonde rs d e r Oberflügel ist ziemlich g u t erh alten und k astan ie n b rau n , die F ü h le r
h e lle r geringe lt.
Die Weibchen haben die Mittelfüsse nicht e rw e ite rt; d e r H in terle ib ist v e rlä n g e rt; die beiden letzte n
Segmente fe rn ro h ra rlig ausgezogen. Aus dem letzten ragen zwei k u rz e zweigliedrige Leg e la s te r v o r, deren
Basalglied d icke r und kolbig ist.
Ob ein 6 mill, langes P ä rc h en und ein kaum 4 mill, langes We ibchen zwei diffeienlen Arten angeh
ö re n , wage ich nicht zu entscheiden.
Unterfamilie 7. Mys t a c i den.
Auch diese Familie ist u n le r den Bern stein -E in sc h lü sse n s e h r d ü rftig v e rtre ten . Die wenigen Stücke
sind ü b erd ie s meist so schlecht e rh a lte n , dass eine genaue Beschreibung je tz t nicht möglich ist. Ich habe
9 Stücke g e se h e n , die 4 Ga ttungen und 6 Arten angehören.
Odontocerus. Leach.
Ein 14 mill, langes S tück mit seh r grossen Netzaugen. S p o ren 2. 4. 4.
Von eine r zweiten 13 mill, langen A rt mil über 15 mill, langen F ü h le rn , kleineren Nelzaugen, breiten
F lü g e ln , S p o ren 2. 4. 4. sah ich das Männchen und das We ibchen.
Mystacides. Latr.
Drei 6 mill, lange S tü c k e , S p o ren 2. 2. 2. gehören ein e r Art a n , die im G e ä d e r M. fe rruginea Rbr.
am nächsten stehen möchte. Ein v ierte s etwas k leineres Stück g eh ö rt vielleich t ein e r ändern Art an. Eine
d ritte A r t bildet ein kleines 4 mill, langes Stück.
Ein 6 mill, langes Stück würde durch die Z a h l seiner S p o ren 2. 4 4 ., » äh ren d die T a s ie r die bei
Mystacides gewöhnlichen Ve rh ältn isse z e ig en , sogar e in e r eigenen G a ttu n g angehören.
Von grossem In te re s se ist das Vorkommen von P h ry g an id en -G eh ä u sen im Bernstein. Da gegenwärtig
wenigstens von ein e r A r t sich er bekannt ist (E n o e cy la sylvatica R b r.), dass ihre L a rv e ausserhalb des Wa ssers
lebt, so ist ih r Dasein im B ern stein erklä rlich. Ein kleines walzenförmiges 4 mill, langes P h ry g an id en -G eh ä u se
sche int aus P a rtik e lch e n von altem H o lz ziemlich unregelmässig zusammengesetzt. Die daraus halb vork riechende
L a rv e e rin n e rt durch ih re langen F ü s s e an die Mystaciden. Zwei ande re 17 mill, lange (jedoch
unvollständige ) und 3 mill, bre ite Röhren sind aus regelmässig q u ee r gelagerten dünnen Pflanzenfasern gebildet,
ähnlich L im n o p h ilu s -A rte n . P ic te i h a tte sie fü r ein E tu i ein e r T in e id e g eh a lte n , H e r r P ro f. Z e lle r meint
je d o c h , dass sie zu Ph ry g an id en gehöre. W a s mir sonst von derartigen Gehäusen v o rla g , g eh ö rt nach
P ro f. Z e lle r sich e r zu P sy ch e .
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