Pinusha rz gebildet werden kann. W ir sehen aus d ie se r Angabe, dass es z u r Ve rwandelung des P inussa ftes
in P in u sh a rz n u r e in e r Umstellung d e r Elemente b e d a rf, die durch atmosphärische Ein flü sse leicht b ewirkt
werden kann und durch solche auch ehemals wahrscheinlich h erb eig efü h rt Avorden ist. E in e chemische
Metamorphose n a c h dem E rs ta rre n erk en n e ich n ich t an.
Die Entstchungsweise b eide r H a rz e is t augenscheinlich dieselbe. Die g rösse ren Copaistücke
lieg en , von E rd e b ed e ck t, zAvischen den P fah lwu rzeln d e r H ym e n ä e n , das liquide Ha rz d rin g t ab e r auch
aus den llin d e sp a lten des Stammes h e rv o r und fliesst reichlich zu r E rd e h erab. E in Gleiches wa r ohne
Zweifel bei dem Bernsteinbaume d e r F a l l : auch sein Wurzelstock Avird am stärk s ten um lag ert gewesen
s e y n , weil in ihm die S ek re tio n des H a rz e s , wie b e i den jetzig en P in ite n , re ic h lic h er erfolgte und weil
die längs dem Stamme herabrinnende Masse in den zunächst liegenden kleineren und grösse ren Ve rtiefungen
des Bodens zusammenfloss und dase lb st e rh ä rte te . A u f diese W e ise e rk lä rt sich bei beiden Ha rzen die
unregelmässige F o rm d e r g rö sse ren S tü c k e , die w i e a u s e i n e m G u s s e entstanden sind. Man e rk en n t
an ihnen zwar noch häufig die S p u ren äu sse re r Ein d rü ck e von W u r z e ln , S te inen u. s. w ., ab e r ih re schon
an sich bedeutungslose G e s ta lt ¡st durch sp ä te re Abrundung au f dem Mee resgründe noch so v e rän d e rt
u nd en ts te llt, dass in gene tischer Beziehung aus ih n en nichts Beleh ren d es g e folge rt we rden kann. E s
e rk lä rt sich fe rn e r daraus die verhältnissmässig grosse Menge des u n re in e n B e rn s te in s , d e r n u r zu gröberen
technischen Zwecken benutz t und u n te r dem Namen F i r n i s s zu billigen P re is e n v e rk a u ft wird. Stücke
d ie se r A rt erscheinen oft an einzelnen Ste llen k la r und du rc h sic h tig , in d e r R eg e l aber sind sie durchweg
von unorganischen S u b s ta n z en : in ihnen schwebenden undeutlichen Flocken und e rd ig e nT h e ile n , desgleichen
von zahllosen, Avie ze rsch ro o te ten , H o lz sp litte rc h en , die ich dem W u rm fra s s zuschreiben mö ch te, so erfü llt
und theilweise auch vielleich t durch den E x tra k tiv s to ff d e s H um u s so g e trü b t, dass man von ih re n organischen
Ein sch lü ssen n u r äu s se rs t selten etwas gewahr wird. Ih r e F a rb e s te ig t bis ins dunkelste Schwarzg
rü n u nd wäre ih re Masse nich t b lasig , porös und bisweilen fa st schlackenartig zu n e n n e n , so w ürden sie
ö fte r zur Ve rarbeitung tauglich seyn. A u f g lü h en d e r Kohle entwickelt sich aus ihnen zwar B e rn s te in -
g e ru c h , ab e r mit e in e r unangenehmen brenzlichen Beimischung. Zwischen diesen zuweilen sogar p e c h a rtigen
Auswürflingen des Meeres mochten m itu n te r S tü ck e Vorkommen, deren Masse fü r äu sse re E in drücke
empfänglich w a r, u nd dadurch das Mährchen vom weichen B e rn s te in hervorgegangen seyn. J e
lo ck e re r die E rd e um den Baumstämmen la g , desto häufiger musste F irn is s en tsteh e n und desto u n re in e r
d ie Masse werden. A u f fe ste rem Boden u nd in dessen V e rtie fu n g e n , e rh ie lt das herabfliessende H a rz sich
re in e r und oft völlig klar. So entstanden die sogenannten S o rtim e n tstü c k e , deren W e rth durch ihre
G rö s s e , D e rb h e it, F a rb e u nd F o rm bestimmt w ird , j e nachdem nämlich le tz te re mit möglichst geringem
S ubstanzverlust zur Da rstellung b elieb te r Kunstgegenstände geeignet ist. B ru ch d e r derben S tü c k e : glasglänzend
und grossrauschlig, wie bei and.eren H a rz e n . — Ob d e r Copal eben so un re in e Stücke zeigt,
d a rü b e r s tellt sich in den nach E u ro p a kommenden Quantitäten kein zuve rlässiges U rth e il h e r a u s , d a man,
wie schon B l o c h b em e rk te , v o r seinem Ve rpacken die K ru ste abschabt u nd die schlechten Stücke zurückb
ehä lt. Aus kleinen mir vorliegenden F ragm en te n muss ich sch lie s sen , dass ähnliche Beimengungen auch
in ihm vorh an d en sind. B ru c h ; oelglänzend u nd grossmuschlig; S tü ck e vom hiesigen S tran d e bisweilen
schon z e rplatzend durch die W ä rm e d e r Han d .
Z ah lreich er und zugleich b ele h ren d e r in Ansehung ih re r E n ts te h u n g , sind diejenigen B e rn ste in s
tü c k e , deren Substanz aus d e r Rinde d e r ZAveige und des Stammes quoll. E s lassen sicli dieselben am
passendsten nach ih re r Ürspru n g ste llc b e tra ch ten :
1) T r o p f e n . An d e r u n te re n S eite vo n Zwe ig e n , die sich in mehr o der weniger horizonta le r Richtung
vom Stamme e n tfe rn te n , e rh ä rte te d e r aussieckernde H a rz sa ft in Tro p fen fo rm. Diese T ro p fen
zeigen sich in seh r v ersch ied en er G rö ss e , von dem Umfange eine s kleinen W a s se rtro p fen s bis zu dem
eines E n te n e ie s ; sie haben eine längliche bimförmige G e s ta lt, sind mehrentheils kurz g e s tie lt und fast
immer schräg abgebrochen, ein BeAveis d e r gcAvaltsamen T re n n u n g von ih re r Bildungsstätte, Avahrscheinlich
d urch Windstoss. Einze lne , die noch weich zu Boden fielen, erscheinen plattgcdrückt. Ih r e Rin d e Avird
d urch d en h eu tig en F u n d o rt (s. av. u .) bestimmt. In fre ie r L u ft e rsta rre n d , blieb ihre Masse völlig frei
von je d e r erdigen Beimischung; ich hab e nie ein inclusum, nie eine L u f t - o d e r Wasserblase in
ihnen gesehen. Ih r e Substanz e rsch e in t beim Durchsagen nie klar und re in , immer einer trü b en
Flolke ähnlich. Auch milcIiAveissc T ro p fe n kommen v o r; ich besitze einen von d e r G rösse e in e r Muskatn
uss und m eh re re kleinere. — Bloss d e r S a ft Aveniger dick, so erre ic lu c u die T ro p fen nich t die angegebene
Grö sse , sie senkten sich abwärts, zogen einen dünnen F a d e n nach und e rh ä rte te n in so lch er G e sta lt. Diese
Bildung muss überau s häufig S ta tt gefunden h ab e n ; es liegen mir kleine g estie lte T ro p f e n , die beim
He rab fallen in u n ten befindliche liquide Masse gerie then, und sich nunmehr als B e r n s t e i n i n B e r n s
t e i n p ro d u c iren , zu Dutzenden v or. In einem S tü ck e von elAva 1 O " Oberfläche sind sogar zwei
d ie se r sogenannten S tecknadeln d e p o n irt, ein BcAveis, Avie dicht und zahlreich sie herabgcfallcn sind.
T ab . V II. F ig . 4. & F ig . 5. zeigt zAvei g estielte T ro p fen in n a tü rlich e r Grö sse . D e r Stiel in F ig . 4.
Avurde gebogen, als e r noch Aveich Avar. H g . 3. s tellt einen dicke ren Sten g el d a r und neben demselben
einen lang ged eh n ten T ro p f e n , an Avelchem m a n , Avie an e in e r Wa ch sk e rz e , die im Herabiliessen gebildeten
R u h ep u n k te erkennt.
2. S t e n g e l , S t a n g e n u n d C y l i n d e r f o r m e n . Ueberzogen sp ä te re H a rz e rg ü s se die erh ärte te n
langen Tro p fen s tie le und Stengel, so Avurden Stangen d a ra u s , d e ren T rüm m e r man ebenfalls häufig von
anderem B e rn s te in umschlossen sieht. T ab . V II. H g . 2. zeigt in n a tü rlich e r G rö sse ein solches Stück.
Die durchgehende , bei a. un d b. abgeschliffene Stange b es teh t ebenfalls aus klarem B e rn s te in , ilirc Ob e rfläche
ist ab e r mit einem schAvarzen, fast metallisch - glänzenden ilä u tc h e n b ed e ck t, das sich aus angeklebtem
S ta u b , oder durch Oxy d a tio n schon v o r d e r E inlagerung geb ild et haben muss. Die Avcisse
F a rb e d e r T ro p fen habe ich in S te n g e ln und Stan g en n ie gesehen. — E rfo lg te n nach baldigem E r h
ärten mehrmals neu e I la r z e rg ü s s e , so gingen immer d ic k e re , cylinderrörmige S tü c k e , dadurch h erv o r,
(B'ig. 7.) an d eren concentrischen Schaalen b. b. man die Zahl d e r einzelnen E rg ü s se zu zählen vermag.
Die Axe des Gylinders a. liegt selten in d e r Mitte. Ich besitze ein Stück, aus Avelchem sich ein re g e lmässig
ab g e ru n d ete r S te n g e l hcrausziehen lässt. Die oft locke r ü b e r ein a n d er lie g e n d e n , leich t abblätternden
Lame llen b. b. ähneln in ih re r concentrischen S te llu n g den J a h re s rin g en und Avcrdcn oft fü r
Holzä ste angesehen. F ig . 6 . zeigt eine solche F o rm mit s che inba re r Z e rä s te lu n g ; b. c. d eu te t die
Axe an.
3. S c h i e f e r i g e , in L a m e l l e n s p a l t e n d e , S t ü c k e . Diese lben e rs ta rrte n in flacherer Ausdehnung
entAvedor an d e r Rinde des S tam m e s , o d e r a u f d e r Oberfläche des Bodens. E i n Guss folgte dem
a n d e re n , d e r sp ä te re bedeckte a b e r d en frü h ere n nich t immer in allen P u n k te n und so entstanden
denn Aviedcr Stücke von v ie lfa ch e r, ganz unbestimmba re r G e s ta lt; oft Avuiidcrliche F ormen, die man als
C uriositäten aufhcAvahrt. In te re s sa n t rücksichllich ih re r äusse ren Oberfläche sind die am Stamme e rh ä rte
ten S tü c k e ; man sieh t an ih n e n , Avie die Masse Avährend ih re s langsamen Niederfiiesscns in einzelnen
gcAvolblcn Z ü g en und dazAvischen liegenden Avellenförmigen F u rc h e n , allmählig zum E rs ta r re n kam.
Wenn man geschmolzenes Wa chs von e in e r steilen F lä ch e langsam h erabrinnen lä s s t, so entstehen bei
ö fte re r Wiedcrliolung ähnliche Bildungen. B e le lirc n d c r aber Averden die in flachen überein an d e r liegenden
Scliicblcti e rliä rteten S tü ck e durch ihren In h a lt, denn sie bewahren in und ZAvischen ih re n bald
dick e ren , bald dimncrcii Lame llen die BcAVohner e in e r früheren W e lt.
4. P l a t t e n u n d f l a c h g e A v ö lb t e S t ü c k e . L e tz te re e n tsp re ch e n d e r Rundung des Stammes, Avelcher
sie erzeugte. S ic sind in d e r R eg el einige L in ien dick und zeigen soAvohi a u f ih re r konkaven, als
aul ih re r konvexen S e ite m eh ren th eils deutliche Holzfasern und Abdrücke von Ilolzz ellcn und
Markslrahlcn, eine F o lg e ih r e r E n ts teh u n g u n te r d e r Rin d e und zwischen den Jah re s rin g en des H o lz e s ,
ein schöne r BcAvois von d e r enormen Qu an tität des H a rz s a fte s , d e r überall im Inneren d er Bäume abg
esonde rt Avurde und durch seine Anhäufung die einzelnen T h e ile d e r Stämme auseinander trieb.
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