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V e rw . P ic te t sagt d a rü b e r F o lg e n d e s: Die Form d e r T a r s e n , ih r zweites seh r kleines Glied und
das seh r deutliche X des G e äd ers weisen diese Art bestimmt zur Untergattung Nemoura im engeren Sinne.
Sic hat überdies ganz ihren H ab itu s , ih re p latte F ig u r, ihre hellen F lü g e l mit sta rk e n A d e rn , ih re kürzeren
Fü sse . Sie g eh ö rt zum T y p u s N. variegata und M ey e ri, denn sie h a t wie diese den P ro th o ra x ma(t mit
zwei s e h r kleinen erhabenen P u n k te n , und un tersch eid et sich durchaus von den Arten mit oben gleichmässig
plaltein und glänzendem P ro th o ra x mit s e h r deutlich erhabenen Pu n k ten . Jed e n fa lls is t es wahrscheinlich,
dass sic sich von N. variegata und Meyeri spez lhsch u n te rsc h e id e t, denn sie ist k le in e r, he lle r g e fä rb t, und
ih r G e äd e r weniger dunkel. E s ist eine grösse re Z a h l von Stücken n o thw en d ig , um d ie W ic h tig k e it d ieser
Merkmale sicher abwägen zu können. Es en tfe rn t sich diese Art nicht bedeutend von den Männchen von
N. variegata bald nach d e r Metamorphose, meiner frü h ere n N. macrophthalma. Die lebenden Nemouren sind
ih re r individuellen Abweichungen halber oft so schw er zu bestimmen, dass es mir unmöglich e rs c h e in t, in
B e tre if d ie se r Art zu einem gleichen G rad e von G ewisshe it zu gelangen, wie bei den vorh e rg eh en d en Arten.
Es sche int mir wah rsch e in lich , dass sie von den lebenden Arten spezifisch verschieden s e i , doch wage ich
nicht zu sagen, dass dies bewiesen sei.
8 . N e r a o u r a a f f i n i s . B e re n d t. T ab . VI. F ig . 12. (b. c. d.)
Lo n g . C. alis S '/ . mill. L o n g . corp. 4 ‘/a mill, E x p . a lar. Ö'A mill.
Es lagen 2 Stü ck e vor. P ic te t scheint sie nicht gesehen zu haben, denn seine B eschreibung erwähnt
ih re r nicht. W e r die Zeichnung g eliefert h a t, ist mir nicht bekannt. B e re n d t hat diese A r t, wie einige
a n d e re , wahrscheinlich au f Eric h so n s Autorität hin einge führt. D e r Name N. affinis is t schon von
S te p h en s an eine Nemoureii-Art von gleiche r G rö sse vergeben. Da mir selbige nicht bekannt ist, und möglich
e r W e ise , wie viele Arten dieses S ch riftstellers, nicht die P rio ritä t besitzt, habe ich vorläufig den Namen
nicbt ände rn mögen.
B e s c h r . D e r vorigen Art ungemein ähnlich, nur in allen Verhältnissen kleiner. Die H a u p tv e rsch ie d
e n h e it bieten die F ü h le r, K ie fe rla ste r und die S p ilz e des H in te rle ib e s . Die fast 4Va millim. langen F ü h le r
sind dicker als bei N. o cu la ris; das d ritte Glied ist k ü rz e r als die beiden e rs te n , und so dick als das zw eite;
die übrigen G lied e r sind sichtlich k ü rz e r,a ls bei d e r vorigen A rl, meist n u r d o p p e lt so lang als bre it. Bei
den Kieferta ste rn ist das e rs te Glied klein und k u rz , das zweite wenig k ü rz e r und d ü n n e r als das d ritte,
mit etwas v e rd ic k te r S p itz e; die übrigen gleich lan g , jed o c h kü rz e r als bei N. o c u la ris; das d ritte ist das
dickste und fa st so lang als b re it; das v ie rte mit sta rk v e rd ic k te r S p itz e , das fü n fte eiförmig. Die S pitze
des H in te rle ib e s war n u r bei dem abgebildeten S tücke, einem Weibchen, zu untersuchen. Sie un tersch eid et
sich wesentlich durch die V e rh ältn isse d e r sonst ähnlich geformten herzförmigen Leg ek lap p e. Es ist dieselbe
kü rz e r, fast b re ite r als la n g , während bei N. ocularis das Umgekehrte stattfindet. Alles übrige is t durchaus
wie bei d e r vorigen Art.
V e rw . Ich muss mich d a ra u f beschränken zu sag e n , dass mir u n te r den lebenden Arten keine ih r
ähnliche vorgekommen ist.
9 . N e m o u r a l a t a . Hagen.
Lo n g . C. alls T ' / i mill. L o n g . corp. 6 mill. E x p . alar. 1 2 mill.
Es Jag n u r 1 S tück (c o ll. M g .) vor.
B e s c h r . Die g rö s s te und stä rk s te d e r B e rn s te in -N em o u re n . Die k u rz en , d ü n n e n , fast nackten
F ü h le r überragen kaum die H ä lfte d e r F lü g e l; ih re z a hlreichen kurz en G lied e r sind u ngefähr so lang als
b re it, und n u r das e rs te G lied dicker als die ü b rig en ; das d ritte kaum etwas d ü n n e r und län g e r als das
zweite. K ie fe rta ste r dick, das e rs te G lied klein und d ünner als die ü b rig en ; das zweite noch einmal so lang
als b re it; die übrigen länger und d ic k e r, gleich g ro s s , das d ritte am stä rk s ten und so wie das vie rte gegen
die S pitz e erw e ite rt. L ip p e n ta s te r kurz und k rä ftig ; das letzte Glied k u g e lig , mit etwas napiförmig einged
rü c k te r Spitz e. K o p f b re it und g ro s s , zwischen den h in lern Nebenaugen etwas v ertie ft. Die Augen seh r
gross. P ro th o ra x wie bei N. ocularis, die F ü s se gleichfalls. Die bre iten und grossen F lü g e l ü b erragen fast
um ein D ritte l den H in te rle ib , ih r G e ä d e r ist wie bei N. ocularis. D e r H in te rle ib ist in d e r Milte etwas
v e rd ic k t, die letzte R ückenpla tte sp rin g t eiförmig v o r ; die beiden seitlichen Anhänge sind k u rz , dick und
stumpf, noch einmal so lang als b re it; d ah in te r und mehr nach unten ragen zwei stumpfe Kegel v or, zwischen
d enen d e r Afte r sich befinde t; die v o rle tz te B au ch p la tle n u r wenig in d e r Mitte v e rlä n g e rt und die letzte
nicht ü b e rra g e n d ; die v iertletz te in d e r Mitte etwas ausge schnitten und ih r dase lbst v e rd ic k te r Rand nach
u nten gebogen.
V e rw . Die K ü rz e der dünnen F ü h le r , die H in te rle ib s sp itz e , und die b re ite , krä ftige S ta tu r u n te rs
ch e id e t diese Art leicht von allen lebenden und B e rn s te in -A rte n .
iO . N e m o u r a p u n c t i c o l l i s . Hagen.
Lo n g . C. alis 7 mill. L o n g . co rp . 6 mill. E x p . alar. 1 0 mill.
E s lagen 3 Stü ck e vor.
B e s c h r . D i e F ü h l e r sind mit Ausnahme d e r e ilf B asalgliede r abgebrochen; sie sind dick und kräftig,
die einzelnen G lied e r so lang als b re it, die beiden erslen etwas dicker. Ein dabei liegendes Stück des
F ü h le rs z e ig t, dass die G lied e r gegen die S p itz e hin länge r werden. Von den Kieferla ste rn ist nur so viel
sich tb a r, um sich zu ü b e rz eu g e n , dass sie dick und kräftig waren. De r bre ite und kurze K o p f ist zwischen
den hinteren Nebenaugen etwas v e rtie ft. Die Augen sind gross. P ro th o ra x so b re it als d e r K o p f ohne die
A ugen, fast q u ad ra tisch , die Ecken ab g e ru n d e t, V o r d e r - und H in te rran d abgeselzt und aufgebogen; die
Oberfläche glänzend mit ein e r Anzahl e rh ab en e r P u n k te , deren vier in d e r Alitte dos P ro th o ra x im Quadrat
gestellt besonders deutlich s in d , und e in e r Anzahl k le in e re r Granulationen. F ü s se schlank und mässig lang;
bei den vier vorde ren F ü s se n ist das m ittle re T a r s a l-G lie d k ü rz e r und etwa halb so lang als das d ritte ;
bei dem einzigen e rh alten en H in te rfü s se ist es lä n g e r, mit dem dritten fa st von g leich e r L ä n g e , und beide
zusammen so lang als das erste . Allerdings ist die äusse rste S pitz e des d ritten G lied e s abg e sch liifen , und
das Ve rh ältn iss somit nicht ganz sicher. F lü g e l schmal, den L e ib kaum ü berragend, G e ä d e r wie bei N. ocularis.
H in te rle ib b re it; ü ber dem letzten Bauchschilde ra g t schräg nach oben ein lan g e r, d ic k e r, e in fa ch e r, cyliii-
d risch e r P e n is v o r; seine Basis ist etwas slärk e r, in d e r Mitte se in e r L än g e ist e r u n te r stumpfem AVinkel nach
oben gebrochen. J e d e rs e its glaube ich einen kurzen, spitz en app. analis zu sehen, und zwischen diesem und
dem P en is noch eine gerade S pitze als Analogon d e r seitlichen Haken bei L eu c tra .
V e rw . Die V e rh ältn isse d e r T a r s e n -G lie d e r und die G e n ita lie n , denn ich h a lte das Stück fü r ein
M än n ch en , unterscheiden es von allen mir bekannten Arten. Sie is t die einzige B e rn stc in -N em o u ra , welche
durch die S k u lp tu r des P ro lh o ra x P ic te ts zweiter G ru p p e angehört. Zwei sp ä te r zugekommene S tü ck e gehören
wohl zu r selben Art.
N y m p h a N e m o u r a e.
E s lag n u r eine abge streifte Nymphenhaut (c o ll. U n .) vor. Dass dieselbe e in e r Nemoura angehört
h a b e , u n te rlieg t keinem Zweifel. Sie ist 6 mill. la n g , die S chwanzborsten sind in d e r Län g e von 2'/2 mill.
abgebrochen. Die d ick e n , kurzgliedrigen F ü h le r sind 3 mill. la n g , P ro th o ra x vorn v e ren g t und abgerundet,
die F lü g e lh ü lle n lang und sp itz , d ie h in te re n m eh r eiförmig. H in te rle ib lan g , g lcich b re it, p la tt; Schwanzb
o rsten d ick , fe in b e h a a rt; F ü s s e krä ftig u nd k u rz ; T a rs en d re ig lied rig , das zweite Glied s e h r klein und
kurz, n u r von unten sichtbar.
Zu we lcher d e r beschriebenen A rte n diese H ü lle g e h ö r t, vermag ich nicht zu entscheiden. Ih re
K le in h e it sp rich t d a f ü r, dass sie zu e in e r d e r kleineren Nemouren zu re chnen sei.
In einem S tü ck e (c o ll. Mg.) Hegt eine N em o u r a -L a rv e von 7 mill. Län g e vor. Es bleibt seh r
auffällig, wie dieses n u r im W a s se r leb en d e T h ie r h at in den B e rn s te in kommen können.
Fünfte Familie. Ep h eme r e n .
Die F am ilie d e r E p h em e ren wird u n te r den B ernsteininsekten, welche mir vorliegen, d urch wenigstens
d re i A rte n , die ebenso vielen v ersch ied e n en Ga ttu n g en an g e h ö ren , re p ra e se n tirt. Die eine derselben ist aus
d e r G a tlu n g P o tam an th u s, die ich (E p h em erin es Pag. 111.) aufgestellt habe. Von den beiden ände rn möchte
die eine d e r G a ttu n g P a lin g en ia B u rm ., die ande re Baëtis L ea ch zuzuschreiben s e in , doch stimmen sie
w en ig e r mit den Merkmalen d e r lebenden Arten ü b e re in , und sind in einigen P u n k te n abweichend gebildet.
P i c t e t .
S ta tt d e r 5 (c o ll. B e r .) von P ic te t untersuchten S tü c k e lagen mir eine viel grösse re Anzahl nämlich
50 v o r, d a ru n te r vierma l die abge legte S u b im a g o -H a u t, und einmal (c o ll. M .) eine Imago im B eg riff die
letzte Ve rwandlung zu vollenden, und noch z u r klein eren H ä lf te in d e r H ü lle d e r Subimago verb o rg en . Zu
P ic te ts B earb eitu n g ist im Ganzen n u r wenig hinzugefügt. E in e E p h em e re im Bernstein h a t übrigens schon
S endel h ist. succ. Tab . I. F ig . 33. abgebildet.