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F o i i a s u c c u b a v e l d e o r s u m im b r i c a t a .
J U N G E R M A N N IT E S C O N T O R T U S G o e p p . & B e r . Tab. VI. F ig .dO S iO .
J . c a u l e r a m o s o , r a m i s s l r i c t i s , f o l i i s a m p l e x i c a u l i b u s d e o r s u m im b r i c a t i s c o n t o r t i s
i n t e g r i s o v a t o - o b l o n g i s o b t u s i s s im i s c o n c a v i s .
Nur in einem E x em p lar vorhanden. T ab . VI. F ig . 40 in n a tü rlich e r Grö sse , F ig . 41 etwa s v e rg rö ssert.
Das S trünkchen ist fast gahelig z e rtheilt, überall dicht mit B lä ttch en bese tz t. L e tz te re s teh en in zwei
etwas gedrohten R eih en fa st a u fre c h t, sind ganz randig, e ifö rm ig -lä n g lic h , nach dem S te n g e l zu hohl nnd
nach aussen konvex und b estehen aus ähnlichen Z o lle n , wie dio beiden vorigen u nd wie sie in F ig . 37
abgebiidet sind.
Ich glaube, dass diese A rt zu dem siebenten T rib u s , zu den Jungermannideae N e e s . (Lebermoose
IV . p. 22) und zwar zur Ga ttung Ju n gcrmannia D i l l , u n te r die Abtheilung d e r Ju n g erman n iae communes
gehören d ü rf te , bin ab e r auch h ie r n ich t im Stande eine ih r einigermaassen n ahe stehende Art anzugehen.
Auf T af. V II. F ig . 21 liefe re ich noch die Abbildung ein e r merkwürdig geformten B la s e , welche
in n atü rlich e r Grösse ein e r Ju n germannia täuschend ähnlich s ie h t, bei s tä rk e re r V e rg rö s se ru n g , F ig .22,
bleibt jedoch kein Zwe ifel ü b e r die N a tu r derselb en übrig. Bei a ist sie noch m it Staub e r fü llt, d e r
wahrscheinlich zu ih re r E n tsteh u n g Ve ranlassung gab.
S u b d a s s i s 2,
A P H Y L L A E.
a. F le ch ten (Lichenes) u nd b. Algen (Algae DeC.) zweifelhaft, c. P ilz e (F u n g i) dagegen u n läugba r vorhanden.
a. L I C H E N E S , F le c h te n .
Dass die a u f Tab . I. F ig . 1 abgebildete R inde d e s B ernsteinbaume s hö ch st wahrscheinlich mit dem
T h a llu s e in e r Opegrapha bede ckt i s t, habe ich oben in d e r Abhandlung ü b e r den Bernsteinbaum erwähnt.
Ein sicheres R e su lta t vermochte ich jed o c h auch nicht zu erlangen. Die E ntdeckung unzweifelhaft zu
F le ch ten zu re ch n en d e r R e s te bleibt also noch künftigen Fo rsch u n g en Vorbehalten, was sich auch in d e r
folgenden Abhandlung fü r d ie Algen ergiebt.
b. lieber das Vorkommen von ALGEN fALGAE) im Bernstein.
W e n n auch gegenwärtig das Vorkommen von S eegewächsen in ein e r F o rm a tio n , welche sonst nur
R e s te von Landgewächsen e n th ä lt, nicht mehr so auffallend ersch ein e n d ü rfte als fr ü h e r , indem e s schon
vielfach beobachtet worden ist, so b ed ü rfen doch, namentlich beim B ern s te in , Angaben d ie se r A rt, weil man
b ish e r n u r L an d in se k te n , j a n u r seh r selten S ü ssw a sse rth ie re in demselben fa n d , d e r genauesten P rü fu n g ,
um nich t von Neuem Zweifel ü b e r den von mir angegebenen u n d , wie ich g lau b e , auch nachgewiesenen
U rsp ru n g desse lben hervorzurufen. S e n d e l glaubte (H is to r ia Succinor. S. 26 9 u n d T ab . VIII. F ig . 2)
in einem eingeschlossenen v ermeintlichen Vegetabil eine S eea lg e zu e rk e n n e n , und b ild ete ausserdem zwei
Bernsteinstücke a b , a u f d eren Oberfläche ein F u cu s vesiculosus und eine kleine Seea lge s itz e n , ü b e r d e ren
jetztwe ltlichen Ursprung e r indessen verstän d ig erwe ise keinen Zwe ifel hegt. In Ansehung d e s erstgenannten
Stü ck es wa r S e n d e l jedoch im Ir rth um ; es is t kein vege tabilischer K ö r p e r , sondern eine stauhgcfüllte,
ze räste lte B la s e , deren ähnliche von uns T ab . V II. F ig . 18 & 19) abgebiidet w orden sind (v e rg l. oben S. 39).
S c h w e i g g e r (a. a. O. S . 124) erwäh n t eine s F u cu s im Besitz des v e rsto rb en en Med.-R. Dr.
H a g e n , d e r angeblich zwischen zw ei, einst mit ein a n d er v e rbundenen B e rn stein stü ck e n gelegen haben soll,
und bemerkt dabei au sd rü ck lich , dass das Stück wohl nicht ilcr Kunst eines Bernstoindrchcrs seinen Ursprung
v e rd a n k e , wie man schon ans dom äusse ren Anscheine schliessen könne. Auch habe d er Ve rkäufer
keinen besonde ren VForth a u f dies u n te r rohem B e rn ste in entde ckte Stuck gelegt. „B e id e S tü c k e , sagt
S c h w e i g g e r , tren n te n sich leicht von ein a n d er und man e rk en n t in d e r Masse den F u c u s , welcher her-
ausgenommen werden kann und nirgends vom B e rn sle in umflossen wnr, in natürlichem Abdrucke; ohschon
n n r d e r H a n p tn e rv e gut erh alten geblieben, so lässt sich d e r eingeschlossene K ö rp e r doch a u f das bestimmte
s te als E n d stü ck des blätterigen Laube s eine s F u cu s e rk e n n e n , nnd eine zu beiden S eiten dos Ne rven
belindliche dickere, rundliche, e in e r B la s e ähnliche S te lle macht es wahrscheinlich, dass es F u cu s vesiculosus
sey , we lc h er bekanntlich am p renssischen S tran d e ungomein häufig vorkommt.“ Durch die G ü te des H e rrn
R e g ie ru n g s -R a th n nd P ro fe s so r Dr. H a g e n wurde ich in den S ta n d g e se tz t, dies merkwürdige Exemplar,
welches sich gegenwärtig noch in se in e r Sammlung b e finde t, n ä h e r zu n n tersuchen. E s b esteh t aus zwei
ü b e r einander liegenden n nd in ein a n d er p a s se n d en , a n f ein e r S e ite k o n v ex e n , a u f d e r ande ren konkaven
S tü c k e n , wovon das g rö s se re 2% Z o ll, das kleinere n u r 2 Zoll lang, beide % ~ l Zoll b re it sind. Das
kleine, aus ganz Ha rem gelbem B e rn s te in gebildet, is t a u f d e r konvexen S e ile mit ein e r dünnen, handförraig
z e rth e ilte n Holzlage bede ckt (s. T a b .I . F ig . 1 3 ), welche deutlich die oben beschriebene S tru k tu r des Born-
s tein b aum es, wie sie im Rindenlängsschnitt e rs c h e in t, z e ig t, so dass w ir h ie r u n streitig eine im B e rn ste in
eingeschlossene J ah re s lag e d e s Bernsteinbaume s v o r uns se h e n , wie ich dies zuweilen schon beobachtet
habe. D ie konvexe S eite dieses Stückes e n tsp ric h t d e r Ko n k av itä t d e r ande ren. Man e rk en n t h ie r noch
einige H o lz ro s te , u n te r welchen ab e r eine fast % L in . dicke Schicht ze rrc iblichc r bra n n er Substanz den
übrigen T h e il d e r V e rtie fu n g a u s fn llt, welche ich gianbe als die R e s te d e r Rin d e betra chten zu dürfen.
Die Bernsteinmasse desselben b es teh t aus einzelnen u n te r ein a n d er v e rk itte te n T ro p fen , wio man dies häufig
a u f d e r Rin d e des B ernsteinbaume s antrifft. In d e r V e rtie fu n g zwischen beiden S tü c k e n , d e ren F orm, wio
sreh auch ans d e r oben bezeichneten .Abbildung e rg ie b t, d e r G e s ta lt eines F n cu s keincswegos en tsp rich t,
h e g t noch ein R e s t dos von S c h w e i g g e r erwähnten F u c u s , den ich allerdings auch fü r den mittleren
T h e il eines re ch t frischen, vollkommen biegsamen u nd keineswoges etwa v e rro tte ten oder verkohlten Zweiges
vou F u cn s vesiculosus h alte, d e r ab e r offenbar in b e trü g e risch e r Absicht von dem F in d e r zwischen die sich
wahrscheinlich xufä llig von ein a n d er lösenden B e rn ste in stü ck e gelegt w u rd e , wodurch sich S c h w e i g g e r
täuschen liess.
W e n n w ir das eben beschriebene Stück ganz entschieden ans d e r R eih e d e r fossilen Algen
s treichen m ü s se n , so bleibt es bei den beiden folgenden zw eifelh a ft, ob sie h ie rh e r zu rechnen sind
oder nicht.
In einem rundlichen B e rn s te in s tü ck , Tab . VI. F ig . 6 9 , befinden sich m eh re re bräunlich gefärbte,
ze rb ro ch en e Aeste, d eren rundliche Sp itz en in e in e r S te lle , F ig . 71, wohl e rh a llen sind. S ie verzweigen sich
vollkommen gahelig, endigen sich auch in gabelige S p itz en , wie die Ve rg rö sseru n g d e rse lb en , F ig .71, d eu tlich
zeigt und ähneln a u f diese W e ise allerdings den Ve rästelungen mancher S e e a ig en , wio z. B , denen d e r
Dolessarm glandulosa A g., ab e r auch den Ve rzweigungen v ie le r F le c h te n , namentlich C o rn icu la ria , z. B.
Cornicuiaria lan a ta A c h . Tab . VI. F ig .72, welche nach M e y e r ’s Beobachtung n u r die Endverzwe igung d e r
P a rm e h a s ty g ia ist (G. F . W . M e y e r Nebenstunden m e in e r Beschä ft. im Ge b ie t d e r P flanzenkunde. I .T h .
Gottin g en 1825. T ito lk u p f e r.) Da sich nun ab e r die S tru k tu r je n e r im B e rn s te in eingeschlossenen Aeste
nicht e rkennen lässt, sehe ich mich a u sse r Stand zn bestimmen, ob sie zu den Algen o der zu den F lechten
gehören. In so fe rn es n un ab e r wahrsche inliche r ist, dass d e r B e rn s te in beim Ansfliesson die unzweifelhaft
an don Bernsteinbiinmen auch vo rh a n d en en F le ch ten cinschloss, als dass eine Meeresalgo an einen vielleicht
in d e r N a h e d e r K ü s te wachsenden Baum d ie s e r Art gelangte , so möchte ich midi e h e r fü r die Flechton-
n a tu r dieses Inklusums e rk lä re n ; ich h alte mich ab e r in d ie s e r Ungewissheit nicht fü r b e re c h tig t, ihm einen
eigenen Namen zu g e b e n , sondern begnüge mich vorläufig mit d e r möglichst treu e n B eschreibung und Abbildung
desselben. N u r so viel füge ich noch h in zu , dass sich diese Ve rzweigungen durch ih re fnst glatte
Oberfläche, durch die beständig stumpfen Win k e l d e r Gabeläste, so wie die ganz eigenthümliche Zuspitzung,
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