Hallesus. S te p h .
1. H a l l e s u s r e t u s u s . Hagen.
Lo n ^ . c. alis 1 5 mill.
Ea lag ein Slück (coll. B e r .) v o r, femina. Die Län g e des T h ie re s is t vielleicht noch bedeutender,
doch sind d ie Spitz en d e r F lü g e l so zerbrochen, dass sie sich nicht bestimmte r angeben lässt. De r Habitus,
die schlanke F o rm in d e r S eitenansicht, und die am H in te rra n d e gegen die S p itz e hin etwa s ausgeschweiften
und dann b re ite r werdenden F lü g e l ahnen dem T y p u s d ie se r Lnlerfamiiie .
B e s c h r . F ü h le r ziemlich k rä ftig , unvollständig (m eh r als d ie halbe Län g e des T h ie r s ist erh alten ),
mit kurzen deutlich abgesetzten G lie d e rn ; das Gru n d g lied etwas län g e r und s tä rk e r als die übrigen. K o p f
miitelmässig g ro s s , oben sta rk beha art. K ie fe rta ste r sta rk in Schimmel g e h ü llt, desshaib nicht ganz deutlich
zn enlziffern. R ech le rscits sieht man deullich die beiden lelzten ziemlich langen, cylindrischen S p ilz en g lied er
nnd das Ende des v o rh e rgehenden. D e r linke T a s te r g eh t durch eine S p a lte und ist dann herobgebogen, ich
glaube nn ihm ein kurzes G ru n d g lied , ein elwas länge res zweites zu sehen. Die d re i ü b rig en , namentlich
das fünfte etwas lä n g e r, alle cylindrisch. L ip p e n ta s te r k ü rz e r, d ic k , die beiden G ru n d g lied e r seh r kurz,
gleich Inng, gegen die S p ilz e d ic k e r, das Endglied so lang als b e id e , elliplisch. T h o ra x re la tiv k le in , oben
b eha art. F ü s se lang, kräftig, Schienen bedornt, S p o ren 1. 3. 3. H in te rle ib lang, ru ndlich, die Sp itz en nicht
siclilbar. Oberflügel lan g , schm a l, gegen die S pitz e e rw e ite r t, am H in le rra n d e etwas au sg e b u ch te t, dünn
und weilläuftig b eha art, die Cubital-Adern mit ein e r einfachen Reihe au frec h t steh en d e r H a a re b e s e tz t; A de rn
ziemlich k rä ftig ; von den Apical-Zellen ist n u r die Basis s ich lb a r; dio e rs te un d fü n fte etwa s län g e r als die
übrigen und sp ilz , die zweite und v ie rte b re it, g erade ab g e s tu tz t, k u rz e r, die zweite am G ru n d e elwas
erweitert, die d ritte etwas län g e r, sp itz ; d ie e rs te Discoidal-Zelle lang und b re it. D e r R e s t ist nicht sichlbar.
Ve rw. So unvollständig das T h ie r e rh a llen i s t, lä s s l sich doch folgendes schliessen. Die Zahl und
F o rm d e r A p ic a l-Z e lle n weisen cs sich er zu den H e le ro p a lp e n , die Z ah l d e r S p o ren zu den Limnophiliden.
U n te r den beiden Ga ttungen derselben, welche eine gleiche Zahl S p o ren fü h ren , Ha lle su s un d Chaetopteryx,
kann es n u r zur erslen gezogen werden, da die kurzen und bre iten F lü g e l von C h a e to p te ry x ein ganz ande res
Bild gewähren. U n te rs tü tz t wird noch diese Bestimmung durch die Grö sscn v o rh ältn isse d e r K ie fe rta ste r.
B e i allen bekannten Ga ttu n g en d e r Limnophiliden is t nämlich das zweite Glied das lä n g s te , dann folgen in
abnehmender G r ö s s e , mehr o d e r minder c o n sla iit, das d r ilte , v ie rte , fü n fte , e r s te ; letz te re s i s t immer das
k loinsle , das fünfte jed o c h m itunte r län g e r nls das v ie rte (Dcsmolaulius, S ta thmophorus), o der län g e r als das
d rilte (P h a c o p te ry x ). N n r H a lle su s (und auch S la lhmophorus) haben das d ritte Glied am längsten nnd gleich
lang dem fü n fte n , das zweite und v ie rte sind wied e r gleich lang, doch k ü rz e r. E in ähnliches Verhältniss,
beso n d e rs ein k ürz ere s zw eites G lied ze ig t die fossile Art. U n te r den lebenden Arten stehen ih r in F o rm
und V e rh ä ltn iss H . nigricornls u nd seine Ve rwandten nahe.
Unterfamilie 3. Se r i c o s t omi d e n . S te p h .
Die Ga ttungen und A rte n derselben bilden in mancher H in s ich t die Abnormitäten u n te r den P h ry ganiden.
E s sche int fa st als wenn sich die Na tur darin gefallen hätte, in je d e r g rö sse ren F am ilie sich einen
Th e il zu e rw ä h le n , um die Mannigfaltigkeit und das A b stru se j e d e r möglichen Form und L au n e darin zu
ve re in en . Unter den Odonaten sche inen dazu die Gomphiden und C a lo p te ry g id e n , u n te r den E p h em e ren
P a lin g e n ia , u n te r den P h ry g an id en die S ericostomiden und C h a e to p te ry x -A rte n e rseh en zu sein. L e id e r ist
diese Unterfamilie fü r die lebenden Arten so ungenügend b ek a n n t, dass die Ve rgleichung d e r fossilen Arten
s e h r e rs chw e rt wird. E in e sp ä te re genaue Kenntniss d e r Ex o ten lie fe rt uns sicherlich noch z ah lreich e den
unterg eg an g en en Arten n äh e r steh en d e F o rm en . Kolenati h a t g ewiss unnatürlich mit denselben die H y d r o p tiliden
v e r e in t; ich fasse die Abtheilung in dem von S te p h en s und M'estwood angegebenen Umfange. Es
sind die Mitgliede r d ieser Familie elwa s re k lih aU ig e r u n te r den Bernsfein-Insdlcteh v e r tr e te n , denn es lagen
12 Stücke v or. Da dies jed o c h imme r nur einzelne Stücke ve rsch ied e n e r Ga ttungen sin d , d ü rfen sie als
S e lten h e iten b e tra ch te t werden. Alle u n lersuchlen S tü ck e passen in B e tre ff d e r S p o ren z ah l und an d e re r
Eigenthümlichkeiten nicht genau in den Schematismus d e r heutigen Ga ttungen. S ie bilden 4 Ga ttu n g en und
7 Arten.
Trichostomum. B urm .
1, T r i c h o s t o m u m p r o a v u m. Hagen. T ab . V III. F ig. 25.
L o n g . C. alis 1 7 mill.
E s lag l Stück (c o ll. P . 0 . 1 4 3 .) v o r , mas.
B e s c h r . K o p f b re it und k u rz , oben (w en ig ste n s seiilich bestimmt) long b e h a a rt, Scheitel wulstig,
eins d e r h in tere n Nebenaugen sichtbar. Augen g ro s s , h albkuge lig, stark vorsp rin g en d . Der vorhandene
T h e il d e r unvollständigen F ü h le r isl k ü rz e r als die F lü g e l; Gru n d g lied s e h r gro ss und d ick , viel länger als
d e r K o p f (3V , m ill.) , nach aussen und unten leich t äförmig g eb o g e n , überall namentlich unten und gegen
dio S p itz e hin s e h r lang und dicht b e h a a rt; die folgenden G lied e r viel d ü n n e r, jedoch noch re c h t kräftig,
k u rz , fa st so lang als b r e it, seh r fein nnd dicht beha art. K ie fe rta sle r elwa so lang als der K o p f , gerade
ab steh e n d , das letzte G lied b re it und löffelförmig e rw e ite r t, gleichfalls lang und dicht b e h a a rt, weshalb die
Gliede rung d o r T a s te r nicht ganz deutlich zu entziffern ist. Ich sehe zwei s e h r ku rz e , cylindrische G ru n d g
lie d e r , das d ritte wenig lä n g e r, gegen d ie S pitz e hin e rw e ite r t, das vierte und letzte s e h r b re it, eiförmig,
innen löffelartig h o h l, lang beha art. Die s e h r d ü n n e n , cylindrischen L ip p e n ta s te r sind fnst noch einmal so
lang nls die K ie fe rta s le r, Sgliederig, das Grundglied k ü rz e r und dicker, das zweite noch einmal so lang, das
d ritte noch elwas län g e r und sch a rf zugespilzt. T h o ra x dick u nd kräftig, oben lang b eh a art. F ü sse schlank,
Schenke l ru n d lic h , in der Milte etwas s lä rk e r, Schienen cy lin d risch , wenig k ü rz e r, gla ll und nackt; S p o ren
2. i . ( 4 . ? ) , an den V o rderfüssen k ü rz e r; T a r su s etwas länge r als die S c h ie n e , innen kurz bedornt. Von
den H in le rfü s sen is t nur dor T a rsu s nnd die Basalhä lfto dor S chiene sichtbar. H in te rle ib k rä ftig , rundlich,
die S pitz e verdeckt. F lü g e l lang und b re it, ih r Vorderrand flach ellip lisch , die S pitze s tump f und nach hinten
sc h ie f ab g e s tu tz t, d e r H in te rr a n d ist u n d eu tlich ; die ziomlich derben A de rn erscheinen d u n k ler g efärb t als
die Membran; die v ie r e rs te n Apica l-Zellen fast gleich lang und bre it, dio zweite und vierte etwas schmäler,
oben g erade, die fünfte muss en tw e d er als fehlend b etra ch tet werden, o der isl b re ile r und viel länge r als dio
ü b rig en ; die e rs te Discoidal-Zelle schmal und spilz, so lang als die Apical-Zellen. Die F lü g e l sind mil feinen
kurz en H a a re n bekle ide t und zum T h e il abgerieben, d e r H in te rra n d gesäumt, im Basallheil stehen die H a a re
län g e r und d ic h te r , b esonde rs au f den Adern.
Ve r w. E s passt diese Art nich t genau in die lebenden G a ttu n g e n , am besten zu Trichostomum
Burm. b. (S p a th ld o p te ry x K o l . ) , doch stimmt das G e ä d e r in d o r Bildung der A p ic a l-Z e lle n nicht überein.
T . proavum is l die g rö sste mir bekannte B e rn ste in -P h ry g a n id e und durch die an g e fü h rten Kennzeichen von
allen lebenden Arten leicht zu sondern. L e id e r lies das einzige n u r Iheilweise e rh alten e Slück, welches von
diesem merkw ürdigen T h ie r e v o rla g , eine Anzahl wichtiger T h e ile n u r undeutlich oder g a r nicht erkennen,
namentlich ist die G lied e ru n g d e r K ie fe rta ste r h ieh e r zu rechnen.
Mormonia. C n r f i s .
1. M o r m o n i a t a e n i a t a . F ie le t. T ab . VII. F ig . 5. (b . c. d .)
Long-. C. aliB 7 mill.
E s lagen 2 S tü ck e v or, mas e t femina. P ic te ts Besch reib u n g , von d e r ich jed o c h wesentlich abweichen
muss, la u te t: , ,
„W iew o h l die Mundtheile des einzigen vorliegenden Stü ck es s e h r schw er zu entziffern s in d , glaube
ich d o ch , dass man diese Art sicher z u r T rib u s d e r Sericoslomiden rechnen darf. Die ganze F o rm des
Kö rp ers, d e r F ü h le r, die beha arten F lü g e l mit undeutlichem G e ä d e r etc. geben ein Ensemble von Merkmalen,
welches vergebens bei den übrigen T rib u s gesucht wird. Die Ve rgleichung je n e r accessorischen Organe
sch e in t mir die h ie r beschriebene Arl u n te r den G a ttu n g e n und U n te rg a ttu n g en , in welche man die Sericostomiden
gespa lten h a t, d e r Ga tlu n g Mormonia Curtis zuzuweisen. Sie h a t wie die Insekten d ie se r Ga ttung
lange und nahe beisammenslehende F ü h le r , mit langem und dickem G ru n d g lied e ; wahrscheinlich waren im
L eb e n die v o rd e ren P a rth ie n des K ö rp e rs und besonde rs d e r K o p f stark b e h a a rt, und ein I h e i l d e r H a a re
ging bei d e r Fossilisalio n v erlo ren . Z u d em stimmen alle wahrnehmbaren Kennzeichen mit Ausnahme eines
einzigen mit jenen ü b e r e in , welche Curtis se in e r G a itu n g Mormonia zu g e lh eilt hat. E s haben namlich die
Mitlelschienen u n se re r A rt n u r ein P a a r S p o re n , während Corlis zwei P a a r e dase lbst beschreibt. Ich muss
jedoch beme rken, dass sich u n te r den In s e k te n meiner Sammlung, welche ich bei Mormonia e in g e reih l habe ,
gleichfalls eine mit n u r einem P a a r S p o ren an den Mittelschienen b e fin d e t, M. hirta. „ . . ,
B e s c h r . K o p f mittelmässig g ro s s , Augen ziemlich v o rsp rin g e n d , F ü h le r an d e r B a sis s e h r nahe
beisammen s te h e n d , mit seh r dickem und nach innen etwas erweitertem G ru n d g lied e . Die übrigen Gliede r
b eso n d e rs gegen die S p itz e hin deu tlich mark irt. F ü h le r beinahe so lang als die F lü g e l. K ie fe rta ste r sehr
v e rlä n g e rt (das Slück ist also e in W e ib ch en ), jed o c h so gefallet, dass ih re G lied e r s.ch nich t gehörig u n te rscheiden
lassen. L e ib und H in te rliü g e l sind v erste ck t, dio V orderflüge i sind schmal m.t abge rundete r Spilze,
2 6 *