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einzelnen Jnliro sla g o n , so wie die d e r Markstrnhion in horizonta le r Richtung zu u n te rsc h e id en ; d ie des
M a r k s t r a h l o n l ä n g s - o d e r C e n I r u m s c h n i t t e s , um den seitlichen V e rla u t d e r Markstrahlon und die
Wandungen d e r Ilo lzz ellen zu e rk en n en ; un d die des R i n d e n I ä 11 g s s c h n i t t e s , we lc h er die Endignngon
d e r Markslrahlcn und die licsch a ireiih cit d e r Ilo lzz ellen und Gefiisse a u f d ieser S eile zeigt. (8 . m. Abh.
ü b e r das Studium d e r Terstcinton Ilä lz o r. B r o n n und L e o n h a r d Zcitschr. 1837 S. 403.) S e it dieser
Z e it wende ich das eben erwähnte V e rfa h ren auch bei an d e ren , in ähnliche Kohle v erwande lten Hölze rn,
und gewöhnlich mit glücklichem E rfo lg e an.
D e n Q u e r s c h n i t t o d e r d i e h o r i z o n t a l e A n s i c h t d e s o b i g e n S t ü c k e s lie fe rt Ta f. II.
F ig . I. Man sieh t bei a die Mündungen d e r H o lz - o der Prosenchymz ellen des alte ren T h e ile s des Jah rrin g e s ,
bei a a die des jü n g e re n , welche etwas en g e r sind. Die S tru k tu r d e r T ü p fe l (P o re n ) o d e r die linsenförmigen
zwischen den in d e r Richtung d e r Markstralileii liegenden Wandungen befindlichen Zwischenräume,
wie auch den T ü p f e l- o der P o re n k a n a l, konnte ich n u r bei seh r s ta rk e r V e rg rö sse ru n g , wie sie F lg . 2 aa
d arg estcllt i s t, e rk e n n e n , dagegen die Markstrahlzellcn F ig . I b sich ziemlich deutlich und an einzelnen
Ste llen seihst noch p u n k tirt zeigten. Die zwischen den Markstrahlen und dem Holz in den engeren Zellen
sich befindenden P o r e n , (s. in dem Qu e rsch n itt von P in u s Abies T ab . I. F ig . 20 a e ), d e ren näh e re R e n n t-
niss ich H e rrn S c h l e i d e n verdanke, vermochte ich nicht zu unterscheiden. S e h r ausgezeichnet erscheinen
die grossen mit B e rn s te in erfü llte n H a rz b e h a lte r F ig . 1 c und d, wovon ich den einen, dem e rs te re n an Grösse
gleichen, von T af. I. F ig . 8 entnommen, d arste llte (siehe T ab . II. F ig . 4), um die parencliymatös-zellige B e schaffenheit
desselben zu zeigen, w eiche ich so wie sie h ie r d a rg e ste llt ist, deutlich zu unterscheiden vermochte. —
Im M a r k s t r a h l c n l ä n g s s c h n i t t sieh t man F ig . 3 a die mit T ü p fe ln bese tz ten H o lz - oder
Prosenchyraz ellen. Die T ü p fe l stehen in einfacher Län g sreih e in ziemlich gleiche r E n lfe rnm ig von einander,
etwa zu 12 in je d e r H olzz elle, die nach d e r Art d e r Pro sen ch ymz ellen mit ih ren sch ie f zugespilzten >Vandungen
(siehe F ig . 3 a c ) bei ein a n d er liegen. — ' Die T ü p fe l oder P o re n nehmen die ganze B re ite d e r Ilo lz z e lle ein
un d zeichnen sich insb eso n d ere durch ih ren grossen iniiern H o f aus. In horizonta le r o der mit ilmen in
re ch twin k lig e r Richtung liegen b die p u n k tirten Markslrahlenzellen ihnen an. A u f die b re ite ren Ilo lz zellen
b d kommen gewöhnlich 3, 4, 5, a u f die enge ren b e 1—2 T ü p fe l, die .nur aus Einem H o fe bestehen.
H äufig fehlen auch die T ü p f e l, wenn die Wandungen v e rro tlo t sind b f , in welchem F a lle man dann die
T ü p fe l d e r d aran liegenden Holzzellen erblickt. Gewöhnlich v e rmisst man auch die v ertika len M'anduiigen b c ;
wo sie e rh a lten sind, sieh t m a n , dass also in e in e r ganzen Markstrahlenzelle sich 15 — 20 P u n k te vorfinden.
Die horizontalen b b und v ertika len M^andungen b c selbst erscheinen nich t g e tü p fe lt, wie dies bei den Conife
ren d e r J e tz tw e lt gewöhnlich d e r F a ll zu seyn pflegt. Jed o c h ist es wohl möglich, dass n u r d e r v erkohlte
Zustand diese z a rte re Organisation zu e rkennen v e rh in d e rt, wenigstens möchte ich es nich t wagen, dies als
eine Eigenthümlichkeit d e r fossilen Art ansprechen zu wollen. —
Im R i n d e n l ä n g s s c h n i t t , o der dem Län g ssch n itte parallel d e r R in d e , sicht man keine T ü p fe l,
weil sie a u f den d e r Rinde zugekehrten Wandungen (P rosenchymzellen) fe h le n , F ig . 6 a , wie dies bei den
C o n ife re n , wozu u nsere Pflanze unstreitig g e h ö rt, gewöhnlich ist. Man sieht bei a c die spitz zugehenden
Wandungen d e r Holzzcllen und die Endigungen d e r zwischen denselben h erv o rtre lc n d en M aik strah le n b, welche
aus 4 bis 16 v ertik a l übereinande rstchenden, unbestimmt eckigen, mehr rundlich elliptischen Zellen bestehen,
an deren Wandungen man h ie r und da noch die un s tre itig einst v o rhandenen T ü p fe lk an ä le zu erkennen
v ermag , wie dies auch bei den Holzzellen d e r F a ll ist. S elten schliessen diese Zellen noch ein grosses
Ha r?g e fä ss e in , welches sich gewöhnlich in d e r Mitte d e r Markslrahlcn b e fin d e t, wie dies in einem auf
ein e r B e rn stein p lattc befindlichen Abdruck T a f . II. F ig . 8 a b zu sehen ist. Gewöhnlich a b e r en th a lten sie
sämmtlich eine nicht g eringe Menge H a rz , so dass sie, mit blossem Auge b etra ch tet, in d ie se r Richtung schon
als kleine gelbe L inien sich auf dem schwarzen G ru n d e des Holze s leich t e rkennen lassen. —
s p ä t e r fand ich u n te r Rohbernstein noch zwei S tü c k e , in welchen auf eine höchst in lcrc ssan ie
W e ise d e r B e rn s te in d e r F o rm und Richtung d e r .lahre sringe fo lg en d , zwischen dieselben in v e rtik a le r
Rich tu n g , h ie r und da n u r in das Holz ü bergreifend, abge lagert crsclicint, und zwar in beiden Stücken von
v ersch ied en er F a rb e : in dem e rste n Tab. I. F ig, 5 die äu sse re Schicht a am Rande des llo lz rin g cs b
durchsichtig gelb, und an e in e r S telle, wo sie in den zweiten Jah re s rin g b c ü b erg reift bei d weisslich gelb;
in dem zweiten T ab . I. F ig . 8 ist die äu sse re a a u f dem Ho lze b befindliche L ag e milehweisser und
u ndurchsichtig (B a s ta rd b e rn s te in ) , die in n ere c durch die Holzlage h g e tre n n te , hellgelb mit weisslichen
F le cken, woraus u n te r ändern, wo rau f w ir sp ä te r noch einmal zurückkommen, unverkennbar hervorgeht,
dass d e r weissliche und d e r gelbe B e rn s te in nicht von zwei verschiedenen B aumarten stammen. Tre fflich sieht
man in d ie se n , wie das gewöhnliche bituminöse Holz n u r gebräunten, nicht schwarz verkohlten, unten abg
eru n d e ten , also wahrscheinlich aus d e r S e e stammenden S tü c k e n , schon mit unbeua irnelem Auge die mit
gelbem H a rz e o d e r B e rn s te in g efü llten B e h ä lte r o der Geflässe, w e lc h e , wie dies auch bei den flarzge rässen
der jetztwe ltlich e n Coniferen d e r F a ll i s t , vorzugsweise in dem jü n g s te n T h e ile des Jah rrin g e s Vorkommen.
Von d e r Richtigke it d ie se r Angabe überzeugte ich mich d urch die anatomische S tru k tu r , indem die den
B ernsteinlagcn nach innen zunächst befiiullichcii Holz-Schichten n u r die engeren Proscnchyniz clleii enthielten,
welche den Jah reswu c lis zu begrenzen pllegen. Die S tru k tu r des Holzes dieser Stücke stimmte mit dem
vorigen Tab . I. F ig . 6 ü b e r e in , so dass ich n u r die Abbildung d e r enge ren Zellen des .lahrrlngcs hier
beifüge T a f. U . F ig . 1 , we lche, wie dies auch bei den je tztwe ltlich en Coniferen d e r F all zu sey n pflegt,
netzförmig sp iralig g e s tre ift sind. Zuweilen findet man diese spiralige Streifung auch selbst au f d e r den
Markstrahlen zugewendeten S e ite , wie F ig . 5 zu zeigen bestimmt ist.
Auf eine e rfreu lich e W e ise wurde a b e r die Kenntniss des Bernsteinbaume s noch durch ein Stück
v e rv o llstän d ig e t, welches mir mein F re u n d R a t z e b u r g jü n g s t überschickte. E s s tellt einen jungen, aber
entrinde ten, n u r schwach gebräunten Ast dieses merkwürdigen Baumes dar. E s is t 1— 8 Zoll la n g , V2 Zoll
dick und trä g t überall die S p u ren des Rollens o der d e r Abreibung durch die We llen an s ic h , d ah e r es
wahrscheinlich von d e r See ausgeworfen ward. Man sieht cs etwas verg rö ssert a u f Tab. I. F ig . 7. E s besteh
t ohngefahr aus zwölf J a h re s rin g e n , wovon sechs durch die abgeriebene Beschaffenheit des Stammes
bei a re ch t deutlich h e rv o rtre te n , in denen die grossen im Que rschnitt o der von oben b wie kleine Kreise,
von d e r S e ite wie bei c als ebenso gefärbte L ü ngsstreifen erscheinenden B e rn s te in - oder H a rzb e h alter schon
dem unbewaffneten Auge sich zeigen. Auch h ie r befindet sich die grös.ste Menge derselben in den engeren
T h eilen d e r J ah re s rin g e . Alle Markstrahlenzcllen sind mit Bernstein an g e fü llt, und bei d sehen wir ganze
Lagen innerhalb g e lb lich e n , gegen das H o lz weisslichen B ern stein in diesem verhältnissmässigen kleinen
Holzästchcn abgesondert. — Dieses in tere ssan te Stück zeigt uns a u f äu s se rs t anschauliche W e ise , wie
unendlich gross d e r Ila rz rc ich th um dieses Baumes gewesen sey n m u ss, d e r nich t blos in d e r R in d e , sondern
auch in seinem In n e rn in allen Richtungen H a rz a b so n d e rte , j a d e r grösste 4'Jieil des Bernsteins,
welcher im Handel u n te r dem Namen B e r n s t e i n i n P l a t t e n o d e r F l i e s s e n (s ic h e Aycke’s F ra g mente
S eite 9 3 ) g e h t, g eh ö rt Stücken a n , die en tw e d er in c o n c e n t r i s c h e r Richtung z w i s c h e n d e n
J a h r e s r i n g e n gese ssen h a b e n , oder in e x c e n t r i s c h e r dieselben durchsetzten.
Die e rs te re n die ich in den von mir untersuchten Quantitäten B e rn stein s seltene r, als die letzte ren
fan d , zeigen a u f ih re r Oberfläche den Abdruck d e r J a h r e s rin g e , an denen häufig auch noch H o lz sp litte r
sitz en , insbesondere wenn das Stück fast schief oder nicht vollkommen vertika l im Stamme sich befand,
wie dies auch bei Tab . 1. F ig . 7 d an dem d o rt abgesonderten B ern stein zu sehen ist. Ein ausgezeichnetes
E x em p la r d ie se r A r t, siehe Ta f. I. F ig . 1 4 , verdanke ich H e rrn P ro f. E. M e y e r in Königsberg. Man
s ic h t, dass die Ja h re s rin g e im Allgemeinen sich ziemlich en tfe rn t von einander h a lte n , a u f d e r anderen
S eile des Stückes sitz en H o lz sp litte r, deren S tru k tu r mit den von mir oben beschriebenen Exemplaren
des Bernsteinbaumes übercinstimmen. Merkwürdig e rscheint die E rh a ltu n g einzelner S p litter des B e rn s te in -
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