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baunies, wenn sic namentlich seh r bald in dichte Massen vom H a rz oingehüllt werden. So besitze ich zwei
Stücke (L. 1116) in welchen das Holz noch mit vollkommen we isse r F a rb e , ähnlich d e r unseres Uothtannen-
holzcs zu sehen ist.
Unter den p l a t t e n f ö r m i g e n S t ü c k e n d e r zweiten A rt o der d e rje n ig en , welche z w i s c h e n
d e n J a h r e s r i n g e n gesessen haben und j e nach dem Umfange dos Stammes o der Astes m eh r oder minder
flach gebogen, a u f d e r einen Seite mehr oder minder kon k av , a u f d e r än d e rn S eite konvex s in d , u n te rscheidet
man zweierlei F o rm e n , e rs te n s so lch e, welche Im Ho lze z w i s c h e n z w e i J a h r e s l a g e n , und
so lch e , d ie zw isc h e n d e r l e t z t e n H o l z s c h i c h t u n d d e r i n n e r n R i n d e n l a g e o d e r d em B a s t
gesessen haben. Die e rs te ren zeigen a u f b e i d e n S e i t e n d i e A b d r ü c k e d e r H o l z z e l l e n u n d d e r
3 I a r k s t r a l i 1 e n , wie sie im Längsschnitt in ih ren Endigungen gegen die R inde hin erscheinen (L. 1122
und 1144); die letzte ren n u r a u f d e r einen S e ile , welche konkav zu sey n p fleg t, während die ande ren
durch eine imrege lmä ssige re, zuweilen mit B e rn slein tro p fen bese tz te Oberfläche sich au sz eich n e t, indem sich
solche Stücke olTenbar wohl zuweilen an Aestcii b ild e te n , d eren Rin d e fe h lte , o d e r durch den zwischen
Rinde und FIolz erfolgenden Ha rze rguss hinweggedrückt wird. A u f T af. I. F ig . 12 ist e in Stück d e r letzten
A r t, und a u f Ta f. II. Fig. 8 ein T h e il desselben v erg rö ssert abgebilde t; a die Abdrücke d e r H o lz z
e lle n , b die d e r Mark strah len , und zwar b M ark strah len , die n u r aus e in e r einfachen R eih e von Zellen,
b b die aus mehreren bestehen uad einen grossen Ha rzg a n g c einschliessen. Ande rwe itige Stü ck e dieser
Art en th ä lt meine Sammlung noch viele u n te r L . 660 , 6 1 , 1123 — 1132 und 1134.
Dass ein solcher s ta rk e r E rg u ss zwischen H o lz un d R in d e , wie eben e rw ä h n t, w irklich zu-
W'eilen S ta tt fa n d , zeigt ein pra chtvolles S tü c k , welches ich habe in zwei T h e ile schneiden lassen u nd in
m einer Sammlung u n te r L . No. 1066—67 b ew ah re , wovon eine H ä lfte T a f. I. F ig . 4 abgehildet ist. B e i d
sieh t man das wohlerhaltene, n u r schwach gebräunte H o lz des Astes, an welchem das Stück s a s s ; bei c den
zwischen d e r Rinde und dem Holze befindlichen wa sse rhe llen B e rn s te in , d urch welchen hindurch man die
Rinde a erb lic k t, die wieder von anderweitig grösstentheils in T ro p fen abgesoiulerlem B ern stein e b umgeben
ward, we lcher höchst wahrscheinlich aus den überhängenden Zwe igen herabfloss.
An einem ände rn schon oben env äh n ten Stücke Ta f. I. F ig . 5 sieht man, wie d e r reichliche H a rz erguss
sogar die Ja h re s rin g e altorirle und von ein a n d er g etre n n t hat. Die zum e rste n Holzringe gehörenden
H o lz re s le sind mit a , die dos zweiten mit b b ez eich n e t, die an vielen P u n k te n durch den B e rn ste in c von
ein a n d er g etre n n t erscheinen. De rgleichen Stücke kommen nicht selten v o r, wenn man u n te r grösse ren
B e rn ste in v o rrä th en n u r darnach su c h t, wie ich denn ü b erh au p t E x em p lare, die a u f d e r R inde oder zwischen
d en Rindenschichten des Baumes gesessen haben (L . 1041, 1 0 5 8 , 1 0 3 6 ), bei weitem am häufigsten wahrgenommen
habe. Aus dem überaus grossen H a rzreichthum des Bernsteinbaume s e rk lä rt sich auch das häufige
Vorkommen von co n c en trisch -sch aa lig c n S tü c k e n , die durch den zu verschiedenen Zeilen erfolgenden
Ha rze rguss gebildet wurden.
Wenn d e r K e rn aus einem länglichen T ro p fen b e s ta n d , um welchen sich die .späterim E rg ü sse
a n le g te n , entstanden nicht selten G e b ild e , welche wie Aoste von dikotyledoncn Bäumen erscheinen und
wohl zu d e r Sage von in B e r n s t e i n v e r w a n d e l t e n H ö l z e r n Ve ranlassung gegeben haben,
vergleiche T af. V II. Fig. 6 u. 7. W ie es sich damit eigentlich verh ält, sieht man am besten im Que rschnitte,
d e r n u r lauter unrcgelmässige, bald h a lb e , bald g an z e , o der auch wohl in ein a n d er laufende concentriseho
K re ise zeigt. Siehe F ig. 6 und 7 b. (A ehnliche S tü ck e en th ä lt meine Sammlung u n te r No. 1046— 1052.)
H ie rh e r gehört auch die Bildung d e r sogenannten T r o p f e n Taf. VII. F ig .3 , 4 , o d e r S t e c k n a d e l n
T af. V II. F ig .5 , oder des B e r n s t e i n s im B e r n s t e i n F ig .2 , aus einzelnen T ro p fen bestehend (b ) , die
sp ä te r von eine r grösseren iMasse, als eben hinreichte sie n o thdürftig zu umkleiden, umflossen wurden.
— 6.5 —
Dass ein so flüssiges H a rz in mannigfaltig gebildeten F o rm en e rh ä rte te , (Ta f. VII. F ig . I ein vielfach
geivundencs Stück) d a r f Niemand wundern. Auch ward nicht selten vermode rtes oder v e rfau lte s Holz,
an welchem es in den vorwelllichen Urwäldern wohl nicht fe h lte , vom B e rn ste in umflossen, ivie denn d e r
sogenannte s c h w a r z e F i r n i s s d e s H a n d e l s , m e i n e n n t c r s u c h u n g e n z u f o l g e , s e i n e
s c h w ä r z l i c h e o d e r s c l iw a r z b r a u n e F a r b e g r ö s s t e n t l i e i l s s o l c h e n e i n g e s c h l o s s e n e i i
H o l z s p l i t t e r c h c n v e r d a n k t . (L . 1059, 1063, 1085, 1090, 1110— 14.) W e n n man Stücke dieser Art,
die überau s häufig vorzukommen p fleg e n , ze rre ib t und m it Oel übergossen u n te r das Mikroskop bringt,
so e rk en n t man mit L e ic h tig k e it die einzelnen Holzz ellcn, ivelchc in ih re r S tru k tu r mit d e n e n , die ich vom
Bernsteinbaume b e re its b e sc h rieb , übereinslimmen.
Nachdem es mir n un a u f diese W e ise geglückt wa r, d a s H o l z d e s B e r n s t e i n b a u m e s in sehr
verschiedenen A lters - S tadien aufzufinden, gelang es au c h , d i e R i n d e desselben nachzuweisen. T af. I.
F ig. 1 zeigt uns ein Stück B e rn s te in , welches zwischen d e r K o r k - und wohl auch d e r P a r e i i c h y m -
s c h i c h t e und d e r Ep id ermis d e r R in d e e rg o s sen , die Ep id ermid a lsch ich t selbst noch a u f d e r Obe rfläche
träg t. Sie is t noch mit iveisslicher F a rb e erhalten, welche d e r Oberfläche d e r Rinde , namentlich den
au f ih r zuweilen befindlichen F le ch lcn la g e rn , eigen ist. In d e r T h a t sehen w ir auch a u f derselben parallele,
1 — 2 Lin ien lange und % L in ie b re ite V e rtie fungen mit wulstigen R ändern a , ähnlich den L ire lle n oder
F ru ch tg eh ä u sen d e r Arien d e r Ga ttu n g O p e g ra p lia , am ähnlichsten O p cgrapha sc rip ta b. re c ta F r i e s ,
die sich d urch ih re p arallelen F ru ch tg eh ä u se auszeichnet. Jed o c h sind die a u f dem B ern stein stü ck e v o rhandenen
p arallelen F u rc h e n v iel g rö sse r als h i e r , und da sich nun auch überdies in keinem einzigen eine
S p u r des Discus e rh a lten h a t, so möchte ich wohl a u f diese Aehniichkeit m it d e r Bildung eine r F le c h te
aufmerksam machen, sie a b e r vorläufig noch nicht d a fü r e rklä ren. — T a f . I . F ig .2 ist ein Stück B ern stein
von iveisslicher F a rb e mit u o h le rh a lte n e r in n e re r und äu s se re r R in d e , die ab e r a llzusehr verk o h lt ist,
als dass man im S tan d e u ä r e , zusammenhängende , zur mikroskopischen B e tra ch tu n g gee ignete Schnitte
daraus zu erhalten. Die Q u e rrisse sind h ie r noch s tä rk e r au sg e b ild e t, u nd auch schon e inz elne, wahrscheinlich
d urch enge re Z e llen g e tre n n te Rin d en stü ck e v o rh a n d e n , ivie sie a u f d e r R inde ä lte r e r j e tz tw
e ltliche r Coniferen vorzukommen pflegen. Die anatomische S tru k tu r erkannte icli in einem in B ern stein
eingeschlossenen Rindenstück T af. I. F ig. 15, dessen Abstammung sich durch Vergleich mit d e r Rin d e von
T a f .I. F ig .4 ergab. — Taf. I. F ig . 16 zeigt die einzelnen, mit wellenförmig gebogenen R ändern versehenen Zellen.
E in ähnliches Stück b esitze ich in m einer Sammlung u n te r L . 1117. D e u tlich e r sah ich die S tru k tu r d e r
Rindenzellen in einem kleinen im B e rn ste in eingeschlossenen Bru ch stü ck e T af. I. F ig. 18, dessen Zellen offenbar
in v e rro ttetem Zustande eingeschlossen ivurden und dah e r, namentlich am Rande, zum T h e il iso lirt erscheinen.
F ig . 19 zeigt dieselben vielfach v erg rö s se rt mit ih ren stark pun k tirten o d e r g etü p fe lte n Wandungen.
Obschon ich nun je d e Ge leg en h e it e rg riff, um die in und mit dem B ern stein vorkoinmenden v e rkohlten
o der n u r gebräunten Holzstücke zu untersuchen, die sich u n te r L . 5 7 0— 73, 581, 686, 1091 — 1100,
11®2—9, 1117 in meiner Sammlung befinden, so zeigten sie doch in allen w e s e n t l i c h e n K e n i i z e i c i i e n
eine so g rosse U e b ere instimmung, höchstens Abweichungen hinsichtlich d e r Län g e und G rö sse d e r P ro sen -
chymzelleii, (V erschiedenheiten, die auch leich t durch das A lte r bedingt sey n können) dass ich keinen Augenblick
a n s te h e , vorläufig wen ig s ten s , die Ansicht au sz u p re c h en , d a s s d e r i n P r e u s s e n (im engeren
Sinne des W o r te s ) v o r k o m m e n d e B e r n s t e i n w a h r s c h e i n l i c h v o n e i n e r A r t a b s t am m t , d i e i c h
w e g e n i h r e r A e h n i i c h k e i t m i t d e n C o n i f e r e n d e r J e t z t w e l t , z u d e r v o r w e I t 1 i c h e n G a t t
u n g P i n i t e s z i e h e , m i t d em N a m e n P i n i t c s s u c c i n i f e r b e z e i c h n e und we ite r un ten näher
cha rakte risiren we rde. — Nur die S tru k tu r eines e in z ig e n , ab e r n u r im Abdrucke a u f B e rn ste in erhaltenen
E x e rn p la re s , 4’af. II. H g . 8 , hat in mir zuweilen Zweifel h e rv o rg e ru fe n , und zwar « e g e n d e r in mehrfacher
Reihe vorhandenen b b , einen Ila rzg a n g c einschliessondcn Markslrahlenz ellen, die ich in den vielen an d e ren
■von mir u n tc rsu ih teu E x em p la ren niemals wahrnahm. Jed o c h ist dies Bruchstück zu unzureichend, um d ar-
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