versteintee H o lz , welches besonders in Schlesien a u f dem k le in en , mit nordischen Geschieben des U r-,
Uebergangs- und T e r tiä r-G e b irg e s bedeckten HOlienztige, we lcher sich ans d e r Umgegend von G r .-G lo g a u
am linken U fer d e r Oder bis Grü n b erg e rs tre c k t, in einzelnen flachen, oft 1 F u s s langen Bruchstücken,
gemeiniglich unmitte lba r a u f d e r Oberfläche vorkomint, woher ich e s von Jakobskirch d urch H e rrn Rek to r
K l o s e , von Dalkau durch den v erstorbenen Geheimen Medicinalrath D i t t r i c h , von G rü n b e rg durch
H e rrn Apotheke r M e i m a n n , sp ä te r aber auch aus d e r Umgegend d e r S ta d t P o sen durch den damaligen
F e stu n g s - B au - D irc c to r H e rrn Major v o n P r i t t w i t z empfing. Die F a rb e dieses Holze s ist gewöhnlich
weisslichgrau, zuweilen auch schwarz, in welchem letz te ren F a lle nach Auflösung des v e rste in e rn d e n Materials
durch F lu s s s ä u re , die organische Substanz in F o rm ein e r b ra u n e n , a b e r noch S tru k tu r zeigenden Masse
zurückbleibt. Ich habe eine v o rläu fig e, die cha rakte ristischen Merkmale dieses H o lze s entha ltende B e schreibung
und Abbildung bereits im J a h r e 1 8 3 9 g e lie fe rt (v. L e o n h a r d u n d l l r o n n N . Jah rb u ch fü r Mineral.
Gcogn. u. Geol. 1839. T af. Y III. B .), um d a rau f aufmerksam zu machen u nd dadurch vielleicht die F o rm a tion
kennen zu le rn e n , wo e s , so zu s a g e n , anstehend ist. E s kommt in ausge zeichneter W e ise mit
unseren Eichenhölzern ü b e re in , so dass es sich in d e r T h a t durch wesentliche Merkmale nicht von ihnen
unterscheiden lässt. Ich nannte es damals Kloedenia q u crco id cs, zu E h re n des H e rrn D ire k to r P ro f.
Dr. K l o e d e n zu B e r lin , welchem die Kenntniss d e r Geschiebe und d e r geognostischen V e rh ältn isse der
E benen Nord d eu tsch lan d s, insbesondere d e r M a rk , bekanntlich viel v e rd a n k t, indem ich m eh r die B e rü c k sichtigung
d e r V e rd ien ste dieses » la n n e s, als die bei Bezeichnung d e r fossilen Pflanzen zu beobachtenden
R egeln im Auge b e h ie lt, ü b e r welche ich mich sp ä te r in d e r Ein leitu n g zu dem ersten und zweiten
H e fte d e r Gattungen d e r fossilen Pflanzen n ä h e r anssprach. Zufolge d e rse lb e n , so wie rücksichtlich der
sp ä te r entdeckten B lü th e n o rg an e , d ie auch unzweifelhaft zu r Ga ttu n g Que rcus g e h ö re n , glaube ich den
Namen Kloedenia zweckmässiger mit dem von Quercites v ertauschen zu m ü s se n , um die unzweifelhafte
Analogie zu bezeichnen, und behalte es mir vor, je n e dem Andenken g rö s se r V e rd ien ste gewidmete Beze ichnung
ein e r ande ren wenige r zweifelhaften Ga ttu n g zuzuwendeii. V o r zw'ci J a h r e n e rh ie lt ich von H e rrn
D r. T h o m a s u n te r Coniferenhölzern aus den Samlündischen B e rn s te in la g e rn , auch ein Stück Eichenholz,
welches sich in se in e r äusse ren und in n e re n S tru k tu r von dem d e r Je tz tw e ll ebenfalls nicht unterschied,
ganz und g ar gpschw’ärzt w a r, wie Eichenholz welches lange Z e it im W a s se r gelegen h a tte , und beim
Anziinden auch nicht den eigenthümlichen brenzlichen Ge ru ch d e r B raunkohle , insbesondere des bituminösen
Coniferenholzes, sondern n u r den des gewöhnlichen jetz tw e ltlich e n E ich e n h o lz e s, v e rb re ite te . W ä h re n d ich
wegen des letzten Umstandes noch z ö g e rte , es als wahrhaft fossil zu b e tra c h te n , empfing ich von H e rrn
O b e r-B e rg ra th Dr. N ö g g e r a t h in Bonn ein ebenfalls ganz geschwärztes Ho lz, weiches notorisch 60 F u s s
u n te r vulkanischem T ra s s von ihm se lb st gefunden w a r, sich ganz wie jen e s Eichenholz v e rh ie lt und auch
beim Anzünden denselben bren zlich en , dem des je tz tw e ltlich e n Holze s ganz ähnlichen Ge ruch v erb reitete.
E s s c h e i n t a l s o , wenn man sich b e rech tig t h alten d a r f, aus diesen w e n ig e n , freilich ziemlich sicheren
B eobachtungen einen Schluss zu z ie h e n , d a s s d e r e i g e n t h ü m l i c h e , d i e B r a u n k o h l e c h a r a k -
t e r i s i r e n d e b r e n z l i c h e G e r u c h v o r z u g s w e i s e d u r c h d i e d e r s e l b e n b e i g e m i s c h t e n
C o n i f e r e n , w e l c h e ü b e r a l l i n ü b e r w i e g e n d e r M e n g e i n i h r V o r k o m m e n , u n d z w a r
i n s b e s o n d e r e d u r c h d a s i n d i e s e n u r s p r ü n g l i c h e n t h a l t e n e , a b e r v e r ä n d e r t e H a r z
v e r m i t t e l t w e r d e .
Indem ich also n u r noch a n fü h re , dass ich endlich auch ein ganz dü n n es S p litte rc h en E ich e n holz
mit ziemlich wohlerhaltener S tru k tu r in einem S tü c k e hellgelben B e rn s te in (L. 3')0) gefunden habe,
schlage ich v o r , diese verschiedenen S tü ck e E ich e n h o lz , von , denen sich nicht bestimmen lä s s t, ob
s ie von eine r, oder von mehreren Arten stammen, da das H o lz d e r verschiedenen Q u e rc u s -A rte n in se in e r
anatomischen S tru k tu r ungemeiii übereinstimmt, vorläufig Q u e r c i t e s p r im a e v u s ’) zu nennen, da es das
e rs te ist, welches man im fossilen Zustande entdeckte, bis es den we iteren Uortschrittcn d er vergleichenden
Anatomie gelingen d ü rfte , fe in e re Unterschiede nachzuweisen.
H ie rh e r gehören nach meinen Untersuchungen auch die W u rz e ln , welche H e rr A y c k e im J a h r e
1833 vierzig bis fünfzig F u s s tie f u n te r d e r Erdoberfläche (s . dessen F ragmente u. s. w. S. 26 2 7 ) ,
mehrentheils in gleiche r Richtung mit dem B e rn ste in in einigen Benistcingriiben des Bcrnadowcr h’orst-
bezirkes, unweit G r o s s -K a tz bei Danzig entdeckte. Sie scheinen nach sciueii Bcoliachtungcn d o rt, wie auf
ihrem u rsprünglichen B o d e n , in ih re r natürlichen aufrechten L a g e , mit den Zase rn nach unten, Irisch und
biegsam, ohne S p u r von Brau n k o h le n n alu r vbrzukommen, sind selten dicker als ein F e d e rk ie l, gewöhnlich •
ä usse rst fe in v e ra ste ll, umschliesseii nicht n u r häufig B cm s te iiis lü ck e , sondern liängen oft mit ih ren feinsten
F a s e rn fest daran, sollen auch zuweilen durch denselben h indurch gehen und sich darin verzweigen, so dass
sie th eilweise ganz fest von demselben umgeben werden. Mit unbewaffnetem Auge sah H e rr A y c k e auf
ih re r Oberfläche v ie l g rö sse re Oeffnungen, ab e r weder Markstrahlen noch Ja h r e s rin g e , erkannte crste re
sehr richtig fü r p u n k tirte G e fä s s e , glaubte ab e r in ih n en , wie in den um dieselben befindlichen Ilolzz ellen
harzähnliche Substanzen zu entdecken. D e r v ersto rb en e v erdienstvolle M e y e n konnte dergleichen nicht
wah rn ehm en , was auch mir an den E x em p la ren nich t g e la n g , welche H e r r A y c k e mir a u f mein Gesuch
mittheilte (L . 1032 & 6 3 8 ). I n den äu s se rs t za rten Endigungen d e r Wurzeln u n se re r jetztwe ltlichen
Eichen findet man keine Markstrahlen und H o lz rin g e , sondern n u r ziemlich g ro s se , um einige wen ig e , in
der Mitte ab e r noch untersch eid b are Markzellen g ru p p irte p u n k tirte G e fä s s e , umgeben von prosemehyma-
tösen p u n k tirten Holzzellen. Sobald sie ab e r n u r 'a L in . D u rchm esser e rre ic h en , e rk en n t man schon die
Anfänge von fü n f g ro s se n , v on dem centralen Mark ausgehenden M a rk strah len , die bei grö sse rer Dicke
immer m eh r an Umfang zunehrnen. Ganz dieselben anatomischen Ve rh ältn isse finden n u n , meinen U n te rsuchungen
zu fo lg e , auch b ei den von H e rrn A y c k e beobachteten Wu rz e ln S ta t t, d ah e r dieselben wohl
v o r w e l t l i c h e n E i c h e n , ab e r niemals dem B e r n s t e i n b a u m e angehören k ö nnen, ü b e r dessen wahre
Na tur w ir hinreichenden Aufschluss e rth e ilt zu haben glauben. D a , wie sich aus dem folgenden ergiebt,
sogar E ichenblüthen und zu ihnen gehörendes sternförmiges H a a r im B ern stein selbst beobachtet worden
sin°d, also E ich e n jed e n fa lls in d e r Nähe d e r Bernsteinbäume v eg e tirten , so konnten auch wohl die Wu rzeln
d e r e rs te re n von dem s e h r flüssigen und in grösse r Menge abgesonderten H a rz e der letzte ren umschlossen
w e rd en .') — E s g eh t hieraus genügend h erv o r, dass je n e Wu rzeln den ih n en von H e r rn A y c k e gegebenen
Namen B e r n s t e i n w u r z e l n , also W u rz e ln des B e rn ste in b a ume s, nich t verdienen. — Auf Tafel VII.
haben wir in F ig . 27 die W u rz e ln in ih re r n atürlichen L ag e und auch den v e rg rö sse rte n Q u e rsch n itt einer
derselben abbilden lassen. Man sieht in F lg . 27 h e i a die von oben herabkommenden stä rk e ren Wu rzelä stc ,
b die h e rv o rtre te n d en E n d e n d e rs e lb en , c v erw itte rten B e rn s te in , d anhängenden Sand. F ig . 28 zeigt den
Que rschnitt sta rk v e rg rö s s e r t, a den M a rk cy lin d e r, b die fü n f grossen aus demselben entspringenden Mark-
S trah len G die p u n k tirten Ge fässe des H o lzk ö rp e rs mit den d dazwischen Hegenden Holzzellen, e die Rinde.
f T R ü N C I , S T Ä M M E .
(Q U B R C IN I Ü M U n g e r . )
S t r a t a a i i n o t i n a r e g u l a r l a d i s t i n c t a . R a d ü m e d u l l ä r e s u t r i u s q u e fo r m a e m a j o r e s e t
m i n o r e s : m a j o r e s ( o m n i a U g n i s t r a t a p e r m c a n t c s ) r a r i o r e s f e r e a e q u e d i s l a n t e s a d
' ) Aug dyn sp ä t.T bpi Plniti-g aiigiiführcndcn Gründen bann ich mich niehr ve ran lasg t seh en , Ihr Q u e r c i t e s die von Herrn ü n ^ e r
Mr Elchcnholn d e r V o rwe ll v n rg e s cH a s e n e Bcnennong- Q n e r c l n l n m anso n ehmen , weil dio No lhweo d ig k eil Ihr eine solche
A H n d o rn n g n irg co d s h e rv o rlrill, und die E n d lso o g in i o o . doch auch nichts a n d eres a ls eine Aelinlici.beit her.eichnen soll, was
«Hc allg^oniciti angenommene E in lig u n g in i l c s aiicli le iste t.
>J Auch hei Bern ad owo , wie ül)erall in unserem aurgcschwcmmtem B o d e n , rn lie t der Be rnstein an sc cundäror S t a t t e ; die von
A y c k c 5 0 bis 6 0 Kuss lie f d a selb s t g e fu n d en en , „ fr is c h und b iegsam , wie noch le b e n d ,“ sieb ro rh a llrn d cn W u ra c ln mögen
aber a llerd in g s d o rt „ in ihrem iirsprüngliehcii Bo d en “ seyn. Ich g ianbe n ic h t, d a ss der lla r/.sa ft un se re s Piniten bis «n den
\Vur/.cl/,aserii de rjenig en Eichen d ran g , die g le ic h z e itig im Be rn stcinwalde e x is tir te n , sondern d a ss Eichen, die in weit sp a tere r
Z eit a u f Jü n g e re n , iib e rg e la g e rte n SciMchtcn w u ch sen , ihre W u rz eln b is in die T ie fe sen kten , wo schon verschwcmmter, g e s
tra n d e te r Bernstein la g ( s . S . 1 7 ) .