Sammlung befiudet. Beide sind riemlich wohl erh alten und unterneheiden aieh nieht weaentlich von
einander. Das eratere lat an f Tab . II I. F ig. 1 in n a tü rlich e r Gröaae nnd F ig . 2 vergröaa ert dargeatellt.
Ba liegt in völlig weinklarem B e rn s te in , ist von brauner F a rb e . S Lin. lan g nnd 2 L in . b r e it, von
lä n rilc h -ra n d e r Form nnd etwas lanzettförmig gek rümm t, wie man auch aus d e r Abbildung e rseh en kann.
An“ d e r Basis sitzen einige weissliche Harzklümpchen (F ig . 2 a ) , von we lcher ähnlichen Ha rzmasse auch
einige d e r unteren Schuppen überzogen sin d , die sich ganz deutlich durch ih re weissliche F a rb e und durch
ih re IJndurchsichligkeit von dem einschliessenden B e rn ste in u n te rsc h e id en , woraus man vielleicht mcht mit
Unrecht den Schluss ziehen k önnte, dass dieses H a rz von den Harzseh n p p en abgesondert ward. D ie em-
zelnen, in acht senkrechten Reihen ü b e reinande r stehenden S chuppen liegen so dichtgedrängt an - un d ü b e rein
a n d e r, dass man die G e s ta lt ih re s u nteren T h e ile s nicht zu unterscheiden vermag. W ah rsch e in lich sind
sie rundlich-oval. In F ig. 3 ist eine einzelne Schuppe, so we it sie sichtbar ist, etwas v e rg rö s se rt abgebiidet,
um den unregelmässig gezähnten Rand nnd ih re aus langgestreckten Parenchymze llen gebildete S tru k tu r zn
zeigen, u n te r denen man keine Gefässe zu erkennen vermag.
In dem oberen T h e ile des seh r durchsichtigen Bern stein s e rk en n t man deutlich eine m it einem
kurzen Stie le v ersehene A n th e re , welche mit den oben beschriebenen An th eren d e r Cupnliferen (Quercites
Meyerianus G o e p p . & B e r . ) identisch zu sey n scheint.
Das zweite Kätzchen ist um 1 L in . länge r und V, L in . b r e ite r , ü b rig e n s , was die G e s ta lt der
Zahl d e r Schuppeiireiheii betrifft,- nich t wesentlich verschieden, sondern wahrscheinlich n n r etwas ä lte r, so dass
es wohl von derselben Art wie das vorige stammt. E s is t eigentlich auch etwas gekrümmt und in d e r M ilte
schwach znsammengedrückl, von we lcher Seite es h ie r jed o c h (Tab. II I, F ig . 6) nicht abgebildet is t. An d e r
Basis ist es nicht kahl wie das v o rig e , sondern im ganzen Umfange mit o v a le n , ko n k av en , l ' / , - 2 Ltn.
lan g en , stumpfen Schuppen (a n Z ah l 6 ) umgeben, die im Ganzen n u r wenig abstehen und ziemlich eng
das Kätzchen umschliessen. Auf d e r genannten Abbildung, die, wir wollen es nicht v e rhehlen, d e r Z eic h n er
n ieht unserem Wunsche entspre chend liefe rte, erscheinen s ie , well e r sie auch von d e r S eite aufuahm, fast
spitz, was sie aber, wie schon erwähnt, in d e r N a tu r nieht sind. R ic h tig e r zeigt sie die von e in e r an d e ren
S e ite gelieferte Abbildung Ta f. V. F ig. 1 0 , wo auch die oben erwähnte schwach gekrümmte Beschaffenheit
desselben h erv o rtritt. Ih r e z e llig e , durch la n g g e stre ck te , etwas gewundene P aren ch ym ze llen gebildete
S tru k tu r tr itt schon b e i massiger Vergrösserung deutlich hervor.
W a s nun die Abstammung d ie se r Kätzchen betrifft, so wa r ich anfänglich fast geneigt, sie fü r aus-
gebildete Zapfen ein e r P in n s -A rt zu halten, ähnlich vielleicht P in u s nigra (s. T ab . 111. F ig . 10), jed o c h ü b e rzeugte
ich mich später, dass nicht bfilss die F orm, sondern die a u f einem v erhältnissmässig kleinen Baume
in grösse r Zahl znsammengedränglen S ch u p p en , so wie das Ste llnngsve rhältniss d erse lb en , sie wesentlich
von allen mir b ek an n ten , mit kleineren Zapfen v ersehenen Coniferen u n te rsc h e id e t, und sie in d ie se r
Beziehung am meisten einem Zapfen von P ic e a excelsa L k ., im jü n g e re n Z u stan d e zu vergle ichen s in d ,
m it dessen anatomischer S lrn k tn r sie auch seh r Übereinkommen. D a nun ab e r das beschriebene männliche
Kätzchen u n te r den mir bekannten Coniferen d e r J e tz tw e lt, den F ic h ten [P in u s Abies L . , P ic e a
excelsa L k.) auch seh r nahe s te h t, so wäre e s wohl möglich, dass beide fossile Kätzchen von einer
A rt stammen, was jedoch Niemand, so weit bis je tz t das Material vorliegt, mit G ew issh e it beh au p ten kann.
Inzwischen h a lte ich doch fü r n o thwen d ig , diese beiden intere ssanten R e s te , welche wahrscheinlich noch
lange als Ke p räse n ta n ten d e r weiblichen B iü th e des Fichtengeschle chtes im fossilen Zustande dienen dürften,
mit einem eigenen Namen zu belegen, nnd schlage v o r, sie z u r E rin n e ru n g an den um die Na turgeschichte
des Bernsteins und um die geognostischen Ve rhältnisse seines F u n d o rte s s e h r v e rd ie n ten P ro fe s so r Dr.
W r e d e mit dem Namen A b i e t i t e s W r e d e a n u s zu bezeichnen.
2) C Ü P R E S S I N E A E R i e h .
B e re its im J a h r e 1836 fand ich eine mit männlichen und weiblichen B lü th en versehene Cupressinea
(Cupre ssites B rongniartii G o e p p . De flor. in statu fossili 183T. Nova Acta Acad. C .L . C. Nat. Curios. Tom.
X VIII. T ab . X L II.) und in demselben J a h r e in d e r Sammlung des H e rrn D ire k lo r H a r d t zu Bamberg eine
F ru c h t an P flan z e n ä sten , aus H e rin g in T y r o l , welche bis dahin als eine F u k o id e c u n te r dem Namen
Cystoscirites taxifolius S t e r n b . au fg efü h rt worden wa r. Ich n an n te sie vorläufig Cupressites Hardtii
(Vergl. m. Üebers. d e r P fianzenverste ine rungen in G e r m a r ’ s Handb. d e r Mineralogie, 2. Aufl. H a lle 1837.
S. 429). U n g e r , d e r diese Beobachtung wahrscheinlich ü b e rs a h , bildete sie sp ä te r als C. tax ifo rmis ab
(C h lo ris protog. T a b . 8 ). Durch die im B e rn ste in entde ckten Arten w ird diese G ru p p e s e h r vermehrt,
indem ausse r Cupressus noch T ax o d ium , T h u ja , und höchst wahrscheinlich auch Ju n ip e ru s hinzukoramen.
E in e noch bed eu ten d ere E rw e ite ru n g e rh ä lt sie durch die wichtige S ch rift von Jam e s Scott B o w e r b a n k :
a h isto ry o f th e fossil fru its and seeds o f th e London Clay P . I. London 1 8 4 0 , in we lcher B. seh r viele
zu Cupressus, T h u ja un d Callitris gehörende F rü c h te aus d ieser te rtiä re n Formation b esc h reib t und abbildet,
Tab. IX . & X ., fü r welche e r insgesammt, d a e r sich nich t immer fü r die Id e n titä t mit d e r einen o der der
anderen d ie se r Ga ttungen zu entscheiden wagt, m it lobenswe rther Vorsicht den Familiennamen Cupressinltes
in Vorschlag bringt.
C U P R E S S IT E S B r o n n , B r o n g n i a r t , G o e p p e r t .
F l o r e s a m e n t a c e i , i n d i v e r s i s r a m i s m o n o i c i . — M a s : A m e n t a t e r m i n a l i a s e s s i l i a ,
s p a r s a , e l l i p t i c a , e s t a m i n i b u s p l u r i b u s a x i a m e n t i ( s c u A n d r o p h o r o c o r a r a u n i )
i n s e r t i s , f o r m a t a. F i l a m e n t a e x c e n t r i c e p e i t a t a . j \ i i t h e r a e q u a t u o r , s u b g l o b o s a e ,
f i l a m c n t o s q u a m a e f o r r a i s u b t u s a d m a r g i i i e m i n f e r i o r e m a f f i x a e , u n i l o c u l a r e s
r im a d e h i s c e n t e s . P o l l i n i s g r a n u l a , q u a e i n C u p r e s s i t e B r o n g n i a r t i i o b s e r v a -
v im u s , r o t u n d i u s c u l a p o r i s t r i b u s a e q u i d i s t a n t i b u s m a r g i n a l i b u s d i s t i n c t a . —
F e r n : S t r o b i l i o v a t i e s q u a m i s q u a d r i f a r i i s im b r i c a t i s a p i c e s u b p a t u l i s m a r g i n e
a n g u l a t i s e t d o r s o s u b t u b e r c u l a t i s c o m p o s i t i . *)
* F L O R E S MASCULI.
CUPRESSITES LINKIANUS G o e p p . & B e r . T a b .IV . F ig. 13 & 14.
E in luäniiliches Blüthenkätzchen mit noch geschlossenen Antheren in so wasserklarem B ernstein,
dass man die in d e r Diagnose erwähnten T h e ile sämmtlich, j a sogar den Ansatz d e r Antheren an dem
u nteren Rande d e r S ch u p p en , wenn man das Kätzchen namentlich von d e r S e ite b e tra c h te t, noch deutliche r
zu unterscheiden vermag, als es h ie r abgebildet ist. Das fast 2 L in . lange und V2 Lin. breite, fa st elliptische
Kätzchen b es teh t aus drei senkrecht ü b e r ein a n d er gelagerten S c h u p p en re ih en , welche h ie r als die S taubfaden
o der S ta u b träg e r zu b etra ch ten sind. Diese Schuppen sind nach Aussen k o n v ex , a n lieg e n d , rundlich,
eiförmig, stumpflich, weisslich-gläiizend, schwach ausgerandet, aus seh r verlä n g erte n Zellen gebildet, wie wir
dies an denselben Organen auch bei den jetztwe ltlichen C ypressen finden. Die schön gelb gefärbten Antheren
sind fa st alle noch g eschlossen, n u r oberhalb sche int e i n e derselben geöffnet zu s e y n , wie sich denn
auch ü b e r derselben zwei runde Bläschen befinden, deren eines einem geöffneten P o lle n k o rn ähnlich sieht,
welche Behauptung ich jed o c h nicht zu v erb ü rg en vermag. A u f d e r Oberiläche d e r Antheren selbst e rkennt
man bei massiger Vergrösserung g rosse regelmässige Parenchymzellen.
*) Wenn man diese Diag n o se mit d e rjen ig en ve rg le ic lit, welche den je tztwe ltlich en A rten d ieser Gattu n g •/.nliommt, so wird man sie
freilich iinvollstiindig- finden, je d o ch hin ich d e r Meinung-, d a ss bei solchen, beiden Flo ren an gehörcndcn Gattu n g en die Diagnose
d e r fossilen n u r S c h ritt für S c h ritt den Je desm aligen Entdeckungen fo lg en mu ss, und sich so ailmShlig e rs t vervoilstiindigen
k a n n , wie denn auch in d e r T h a t d i e s e D iag n o se schon v ie l meiir Daten a ls die e rs te r c , a. a. 0 . von mir g e lie fe rte , en th ält.
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