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Ue b er die Na tur d ieses B ruchstücke s g esteh e ic h , lange in Zwe ifel gew esen zu seyn. Zunächst
hielt ich c s fü r ein Blatt o der Ha lm e in e r Cypera ce a, da sich aber hierzu kein passendes Analogon finden
wollte, wandte ich mich zu den Coniferen u nd glaube mit vie le r Bestimmtheit, dass e s ein B ru ch stü ck eines
B la tte s i s t, wie wir es in d e r Ga ttu n g Piims L k . bei den mit 3 o d e r 4 B lä tte rn v erseh en e n A r te n , wie
z. B . P in u s rigida vorfindon, die a u f d e r einen S e ite mit ein e r deutlich h e rv o rtre te n d en s c h a rf begrenzten
Carina, a u f d e r ande ren en tw e d er flach oder schwach gewölbt sind.
E in e sp ä te re intere ssante Entdeckung meines g ee h rten H e r rn Mita rb e ite rs b estätig te meine h ie r
ausgesprochene Vermuthung, indem e r drei in B e rn ste in eingeschlossene, ähnlich gebildete und zu d re i neben
einander liegende Nadeln fand, welche, obschon d e r u n te re T h e il derselb en fehlt, doch höchst wahrscheinlich,
wie sich aus d e r nach unten konnivirendcn Richtung derselben e rg ie b t, T af. V. F ig . 3 ü , in ein e r Scheide
e in s t vereinfgt waren u nd somit alle diese R e s te d e r nordamerikanischen P in u s rig id a o d e r ein e r ande ren,
in die Nähe derselben gehörenden A rt so nahe s te h e n , wie ich es ob en , ohne vou d ie se r neuen Beo b achtung
Kenntniss zu h ab e n , v ermu th e te . An einigen vom B e rn s te in entblössten S te lle n kommt noch die
Carina d e r Nadeln deutlich zum Vorschein.
Mit viel g e rin g e re r Bestimmtheit kann ich mich über ein an d e res, wahrscheinlich im v e rtrockne ten
Zustande in den B e rn s te in gerathene s nadelförmiges B la tt au ssp re ch e n , w e lc h es, T a b . V. F ig .34, a u f d e r
einen S e ite k o n k a v , a u f d e r anderen konvex, F ig . 35, und mit ein e r schwachen Carina v e r s e h e n , erscheint.
Die anatomische S tru k tu r lä sst sich nich t deutlich genug erkennen, obgleich man h ie r und d a in L än g sre ih en
steh en d e S tomatien gleichfalls unterscheidet.
C O N I s. S T R O B I L I , Z A P F E N .
(C o n ites S t e r n b . P in u s U n g . P ity s E n d l . & U n g . )
PINITES THOMASIANUS Goeppert.
P . s t r o b i l i s c y l i n d r i c o - o b l o n g i s b a s i e t a p i c e v i x a t t e n u a t i s , s q u a m i s a p i c e t r a p e z o i -
d e i s r a r i u s q u i n q u a n g u l i s u m b o n e t r a p e z o i d c o - e l e v a t o - p r a e d i t i s , l a m i n a s u p e r i o r i
p y r a m i d a t a s u b r o t u n d a t a , l a m i n i s c o l l a t e r a l i b u s d i l a t a t i s a c i e t r a n s v e r s a e x q u i s i t a .
Die u n te r diesem Namen h ie r zu beschreibenden Zapfen sind mit ganz b eso n d e re r S o rg fa lt in allen
Stad ien d e r E rh a ltu n g von H e rrn Dr. p lnl. T h o m a s gesammelt worden, so dass ich dadurch in den Stand
g e s e tz t wurde, umfassende Abbildungen und vollständige Beschreibungen zu liefe rn.
Die ganz e ig enthümliche, von allen bis je tz t bekannten Zap fen d e r J e tz tw e lt abweichende F o rm
d e r T ab . II I. F ig . 12, 13, 14 abgebildeten Zap fen veranlassten meinen g ee h rten F re u n d B e r e n d t , dieselben
als eine eigenthümliche, d e r fossilen F lo ra eigene G a ttu n g zu b etra ch ten u nd u n te r dem Namen Diplocarpus
zu beschreiben (P re u ssisc h e P ro v in z ia lb lä tte r. Ju n ih e ft 1836. S. 6 2 3 ), wozu e r sich um so m eh r v eran las
s t sehen d u rf te , als nich t e in z eln e, sondern m eh re re Bild u n g en d ie se r Art Vorlagen und gewichtige
Auc toritä tcn diese Meinung u n te rs tü tz te n .') Ich glaubte dieselben a b e r n u r fü r bis a u f die B a sis d e r Schuppen,
wo die beiden Saamen in den für. sie bestimmten Aushöhlungen lie g e n , abgeriebene u nd dann durch langes
H e rum tre ib en im W a s se r ab ge rundete P in u s -Z a p f e n e rk lä re n zu können un d fand diese Ansicht durch
Untersuchung sowohl je tz tw e ltlic h e r, als d e r von H e rrn Dr. T h o m a s mir mitge theilten vorwelllichen
Zapfen b e s tä tig t; d eraungea chtet h ie lt ich e s , um künftigen Einwendungen zu b eg e g n en , fü r n ö th ig , vollständige
Abbildungen d e r verschiedenen Zustände in n a tü rlich e r Grösse zu liefern.
»} Ich Lin d e r g ew is s rich tig e ren Meinung meines g e e h rte n F reu n d es G o e p p e r t b e ig e tre ten und nehme die Benennung
„ D ip lo c a rp u s “ also w ieder «iiriick. Die be ifö llig c Zustimmung d e s Grafen S t e r n b e r g , dem ich e in ig e d ie s e r fossilen Zapfen
7,ur Beu rth eilu n g übersehickt h a l te , und die Hoffnung mir au s o s t- und westp re iiss iseh en Gräb ere ien a alilre ich ere E x em p lare
7,11 v e rsch affen , v e rle ite ten mich zu je n e r Bek anntmachung. B.
Tab. III. F ig. 1 2 , d e r jü n g s te von a lle n , noch in vollkommen geschlossenem Zustande abgerundet.
Bei a die bei den Arten d e r A b ie tin e n -G ru p p e immer zu zwei liegenden Saamen. — Fig. 13 ein etwas
älte re r, gleichfalls abge rundete r, geschlossener Zapfen. — F ig . 14 ein beschädigter Z ap fen , d er einen T h e il
d e r inneren Achse bei b zeigt. — F ig . 16 ein stark abge riebencr, und F ig . 15 ein in geringerem G rad e
g e ro llte r u nd n u r überall sta rk beschädigter Z a p fe n , dessen S chuppen oberhalb abgebrochen s in d , was sehr
leicht geschehen k o n n te , d a sie d urch un d durch in wahre Braunkohlenmasse v e rän d e rt sin d , also braun-
schwärzlich, m itu n te r selbst glänzend schwarz und überall ze rbre chlich erscheinen. Vielleicht wa ren beide
Zapfen g eöffnet, als sie fossil w'urdcn. S e h r in tere ssan t wa r es n u n , n ich t bloss F ig . 18 und 19 ganz
w'ohlerfaaltene geschlossene (L . 6 88) , sondern F ig . 17 einen th eilweise geöffneten, aber oberlialb stark
beschädigten (L . 7 7 0 ) und endlich F ig .20 g a r einen im geöllnetcn Zustande fossil gewordenen und dem-
ungeachtet noch in wu n d e rb a re r W e ise e rhaltenen Zapfen zu bekommen (L. 6 -6) , dessen B asis nur
einigermassen beschädigt i s t, wofür ich mich H e rrn Dr. T h o m a s , da ich noch n ie fossile Zapfen in so
trefflichem G rad e d e r E rh a ltu n g sah, äu sse rst v e rpflichtet fü h le , und es mir e rla u b e , diese A rt mit seinem
Namen zu bezeichnen. S p ä te r, nachdem diese Abbildungen längst an g e fe rlig t w a re n , h a tte H e r r Dr.
T h o m a s die G ü t e , mir noch einen Z ap fen m itz u th cile n , welcher sogar noch mit d e r Basis v erseh en ist,
nach welchem ich die B eschreibung entwe rfen will.
Die Län g e d ieses cy lin d risch -e ifö rm ig en Zapfens b e trä g t 2 Z. 4 L . , die grösste B re ite o der d e r
Q u e rd u rc hm e s se r, d e r sich n u r nach oben und u n ten etwas v errin g e rt, IV4 P . Zoll. W ie bei den Zapfen
d e r Jetz tw e lt sind die S ch u p p en um den S tie l herum k leiner und bleiben geschlossen, vergrösscrn sich nach
oben allm äh lig , erlangen in d e r Mitte die vollkommenste Entwicke lung und we rden nach d e r S pitz e hin
wiede r klein er, sind h ie r aber nich t geschlossen, sondern geöffnet und steh en fa st senkrecht. Die Schuppen
selbst sind wie bei d e r je tztwe ltlich en Ga ttu n g P in u s L k. d e r Achse überall eingefügt und an d e r Basis
zu r Aufnahme d e r Saamen mit zwei länglichen Aushöhlungen v e rs e h e n , dagegen an d e r S pitze schildförmig
verdickt. D ie verd ick te F lä ch e ist trapezoidiscli in d e r Mitte genabelt. Die Kanten sind nach oben
etwas ab g e ru n d e t, die beiden u n te re n s ch ä rfe r bezeichnet. Zuweilen bildet sich unterhalb, bald z u r re ch ten
bald zu r linken S e ile d e r trapezoidisclien F lä ch e noch ein W in k e l a u s , d e r zwar immer k le in e r als
die ande ren i s t , a b e r doch die F lä ch e dann fünfeckig erscheinen lässt. D e r Nabel selbst is t ebenfalls
trapezoidiscli und durch eine v e rtie fte Lin ie von allen S e iten von d e r F lä ch e g e tre n n t, in d e r Mitte mit
eine r kleinen stumpfen E rh a b en h e it v e rs e h e n , von welcher sich v ie r K a n te n re chtwinklig fortselzen, ivelche
den ü b e r je n e v e rtie fte L in ie hinauslicgenden K a n te n d e r übrigen F lä ch e d e r Schuppen en tsp re ch e n und
in gleiche r Richtung verlau fen . Die im Que rdurchme sser liegenden sind ganz besonde rs ausgezeichnet und
in solchem G ra d e rü c k en artig e rh ab en , dass es beim e rste n Anblick e rs c h e in t, als we rde die ganze Fläche
d e r S chuppen in zwei T h e ile gethe ilt. B e i n ä h e re r Untersuchung e rkennt man ab e r auch eine nach oben
und unten verlau fen d e erh ab en e L in ie , die sich ab e r n u r wenig von den übrigen d iv e rg iren d cn , aus den
re chten Win k e ln d e r v ie r H a u p tlin ien nach dom Rande sich erstreckenden Erhöhungen auszeichnet. Para lle l
mit den beiden u nteren Winke ln d e r Schuppenfläche v e rlä u ft ein etwas he lle r gefärbte r, '/a Lin. b re ite r
R a n d , d e r von dem übrigen schwarz gefärbten T h e il d e r Schuppe seh r ab stich t, wie dies auch bei allen
je tztwe ltlich en Zap fen angetroffen wird. Auch kann man an diesen Zapfen deutlich die Ve rschiedenheiten
bem e rk en , welche durch die L ag e derselben gegen den Stamm o der Zweig veran lasst w e rd e n , indem, wie
bei den je tz tw e ltlich e n Z a p fe n , an d e r ein s t gegen den Stamm gerichteten Seile, die Schuppen viel kleiner
und mehr g edrängt als an d e r cntgegengese tz len, o der d e r Sonnenseite ersclieinen.
Jed o c h nich t bloss die äu s s e re n , sondern auch die inneren T h e ile d ie se r Zap fen sind vortrefflich
erhalten, so dass die Saamen selbst in dem geöffneten Zapfen (T a b . l i l . Fig.2.')) noch mit ihren f l ü g c l f ö r -
m i g e n F o r t s ä t z e n (alae) v erseh en erscheinen, die aus langge streckten flachen, mit wellig gebogenen M an-
dungen v erseh en e n Z e lle n b e s te h e n , F ig . 26. Die Schaa le o der T e s ta des Saamens ist durch und durch
gebräunt und häuflg an ein e r S te lle durch Ve rwitte rung z e rstö rt, in welchem F a ll dann das In n e re gewöhnlich
le e r zu sey n pflegt. Ist sie a b e r noch u n v e rle tz t, so f i n d e t m a n f a s t im m e r n o c i i d i e H ü l l e d e s
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