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H ie rh e r g eh ö rt wahrscheinlich auch das T a b .V . F ig. 67 & 68 ab g e b ild e te , 1 Zoll la n g e , n u r mit
d e r S pitze e rh a lten e s , unterhalb abgebrochenes B la tt von g e lb lic h -g rü n lic h e r F a rb e , welche n u r durch die
Zellen d e r oberen L agen des P arenchyms hervorgebraclit w ird , indem die d a ru n te r befindlichen in bräunliche
Substanz v e rän d e rt ersclieincn. Das B la tt ist län g lich , vollkommen ganzrandig, spitzig und von fe s te r
le d c ra rlig c r Consistenz, so d a ss, ausse r dem J litle ln c rv e n , mit unbewaiTnelem Auge weder a u f d e r unteren,
noch a u f d e r oberen S e ite Ne rven gesehen we rden können. T a b .V . F ig. 68 Vergrösserung eines T h e ile s
d e r u n te re n F lä c h e , a d e r M ilte ln e rv e , b Z ellen des Parencliyins. ila u tp o r e n vermochte ich nich t deutlich
zu erkennen. ( I n dem akademischen S lin e ra lic n -Cabinet zu Kö n ig sb erg .)
D E R M A T O P H Y L L I T E S R E V O L Ü T Ü S G o e p p . & B e r . T a b .V . F ig. 69 & 70.
E in 6 L in . langes u nd IV4 L in . b re ite s , linienförmiges, etwas zu g e sp itz te s , am Rande stark
zurückgerolltes, mit kurzem S tie le versehene s B lä ttc h en von s c hm u tz ig -g rü n lic h e r F a rb e u n d so led e ra rtig e r
C o n s is ten z , dass man a u f d e r oberen F lä c h e , F ig . 7 0 , n u r den Anfang des M itte ln e rv en zu u n tersch eid en
vermag. Die Oberiläche zeichnet sich durch eine Menge hläscheiiartig au fg ctrieb e n er Zellen a u s , von
denen ich nicht zu behaupten v e rm a g , dass sie eine warzige Oberfläche b ild e ten , die vielmehr durch im
P are n ch ym befindliche Luftblasen aufgetricben w u rd e n , was um so g lau b h a fter e rsc h e in t, als d e r B e rn s te in
selbst, in welchem das Blä ttchen r u h t, reich an ähnlichen Blä schen ist. A u f d e r R ü c k s e ite , F ig . 6 9 , sind
zwei dem Rande gen äh erte p arallele Längslinien sich tb a r, d ie , meiner Ansicht n a c h , die Gren ze des an
beiden S elten zurückgerollten Blä ttchens bezeichnen, ab e r keine N e rv en v orstellcn. — E in diesem ähnliches
zweites B lä ttc h en , welches ab e r n u r mit seinem u n te re n T h e ile e rh a lten i s t, sieh t man T ab . V. F ig . 60.
D E R M A T O P H Y L L I T E S M IN U T U L U S G o e p p . & B e r . T a b .V . F ig .6 1 .
E in k le in e s, sp atelfö rm ig e s, g an z ran d ig e s, e in n e rv ig e s, gelblich-bräunliches, sich in den B la ttstie l
verschmälerndes, led e rartig es, am Rande etwas zurückgerolltes, oberhalb fa st abgestutztes Blä ttchen, welches
a u f beiden Oberflächen eine ähnliche S tru k tu r wie D. poro su s zeigt. B lä ttch en d ie se r A rt kommen ö fte r vor.
D E R M A T O P H Y L L I T E S A T T E N U A T U S G o e p p . & B e r . T ab . V. F ig . 62.
E in 6 L in . la n g e s, 2 Lin. b re ite s , oberhalb glänzend g rü n lic h -b ra u n e s , unterhalb b ra u n e s , v o llkommen
ganzrandiges, stumpfiiches, in den nich t e rh alten en S tie l schwach verschmälerte s, a u f beiden S eiten
g lattes B la tt von le d e ra rtig e r Consistenz , so dass die wen ig en , von dem Vlittelnerven in mässig spitzen
AVinkeln ausgehenden Ne rven e rs t bei d e r V e rgrösserung sichtbar werden. Die anatomische S tru k tu r
stimmt mit d e r von D. Kalmioides (F ig . 67 & 6 8 ) ü b erein . H a u tp o re n s in d , wie d o rt, ebenfalls nicht
zu bemerken.
D E R M A T O P H Y L L I T E S D E N T A T U S G o e p p . & B e r . T a b .V . F ig . 64 & 65.
E in in se in e r Form von den vorigen s e h r abw eich en d es, ab e r ebenfalls led e rartig es B la t t, das
n u r in seinem oberen T h e ile in 2 L in . Län g e und merkw ürdigerw eise noch mit se in e r u rsprünglichen
d unkelgrünen F a rb e erh alten blieb. De r Mitte lne rv e rsch e in t a u f d e r oberen F lä c h e , F ig . 6 4 , v e rtie ft,
a u f d e r un teren erhaben, und setzt sich ü b e r die Blattfläche hinaus stachclähnlich fo rt (fotiuin mucronatum).
Die Blattfläche ist zu beiden S eiten oberhalb etwas k o n v ex , unterhalb schwach g eb o g e n , mit e n tfe rn t
stehenden stumpfen Zähnen besetzt. Seitennerven sind wegen d e r led c ra rlig cn BeschafTcnlicU des B la lle s
n ich t sichtbar. A u f d e r oberen F lä ch e sind keine Stomatien v o rh a n d e n , eine desto g rö sse re 3Ienge findet
sich dagegen a u f d e r unteren. Auf le tz te re r sieh t man noch ein p a a r kreisförmige V e rtie fungen, vielleicht
die Anfänge von B la ttp ilz e n , wo rü b er ich jed o c h keine Gewisshe it erlangen konnte. F ig .64 die obere,
F ig. 65 die u n tere S e ite. Ich bin nicht a b g e n e ig t, dies B la tt mit d e r Blattform mancher Chrysanthemum-
Arten zu v erg le ich en , z. B. mit d e r von Chr. Lcucanthcmum, jedoch kann man auch wohl an Kricacccn,
wie etwa P y r o l a , denken. (Im Besitz des H e rrn O b e rleh re r M e n g e . )
D i e l e d e r a r l i g c f e s t e S t r u k t u r sämmtlicher h ie r b esch rieb en er B lä ttc h en , d a s g e r i n g e
H e r v o r l r e t e n d e r N e r v e n , s e l b s t d e s M i t t e l n e r v e n a u f d e r o b e r e n F l ä c li c , d i e n a c h
u n t e n f a s t b e i a l l e n v o r k o m m e n d e z u r ü c k g e r o l l t e B e s c h a f f e n h e i t d e s B l a t l r a n d c s ,
d i e e i g e n t h ü m l i c h e I n s e r t i o n d e s B l a t t s t i e l e s , welche bei mehreren A rte n e in e r Einlenkung
nahe k ommt, zeichnen dieselben s e h r aus und n äh e rn dieselben durch die angegebenen cha raklerislischen
Merkmale s e h r d e r F am ilie d e r Eric ace ae, u n te r welchen in den Ga ttu n g e n A z alea , R h o d o d en d ro n , Kalmia
und Andromeda ähnliche B la ttfo rm en angc trolfen w e rd en , jed o c h vermochte ich u n te r den mir zu r U n te rsuchung
zu Geb o te s teh en d e n jeiztweUlichen A rte n d ie se r Ga ttu n g en keine entschieden analoge Formen
aufzufitiden, noch wenige r sie mit denen d e r h eu tig en F lo r a P reu s se n s o der Deutschlands zu paralleÜsiren.
L E G U M I N O S A E ?
* E N A N T IO P H Y L L I T E S S E N D E L I I G o e p p & B e r . Tab . V. F ig .5 7 .
E i n Z w e i g m i t e n t g e g e n g e s e t z t e n B l ä t t e r n , o d e r e i n g e f i e d e r t e s B l a t t , welches
S e n d e l (a . a. O. Tab . V III. F ig . l a & I b . S. 2 65 — 2 6 9 ) schon abhildete und beschrieb, und K l e i n für
die Summe v on 50 Duka ten fü r das D re sd e n e r Cabinet e rw a rb , woselbst es noch j e tz t aufbewahrt wird.
Vier B la tlp a a re sind erh a lten , das oberste z u r H ä lf te abgebrochen. Die B lä ttc h en selbst sind von ungleicher
Grösse und n ic h t, wie solches bei g efiederten B lä tte rn d e r F a ll zu seyn p fleg t, v on d e r Basis nach d e r
Spitze an G rö sse abnehmend, indem das u n te rs te P a a r , w ofür ich F lg. 5 7 a erk lä re n mö ch te, k le in e r als
das nächstfolgende ist. Die B lä ttc h en se lb st sind 6 bis 8 L in . la n g , 2 bis 3 L in . b r e it, v e rk e h rt-c ifö rm ig -
länglich und v erschmälern sich allmählig in dem steiigelumfassemien B la ttstiel. Ob dieselben sämiiitlich in
ein e r E b en e lie g e n , un d v ie lle ich t etwas angeschwollen o der v erd ic k t s in d , welche Kennzeichen mehr als
alles Ande re fü r die N a tu r des gefiederten B la tte s und fü r seine Ve rwandtschaft mit den Leguminosen
spre chen w ü rd e n , vermag ich nicht zu b estim men , da ich n ich t G e le g en h e it h a lte , das Original zu sehen,
sondern es n u r nach d e r Abbildung k en n e , welche mein g e e h rte r 3 Iita rb e ite r aiife rtigen lie s s , die auch
ü b e r die Anwe senhe it u nd den V e rla u f d e r Ne rv en keine Aufschlüsse e rth e ilt. D e r B e rn s te in , we lcher es
umsch liesst, soll s e h r dunkel u nd schon in s ta rk e r Ve rw itte ru n g begriffen s e y n .* ) B r e y n e , wie die
übrigen Na tu rfo rsc h e r je n e r Z e it, gewohnt die Originale d e r P e tre fa k te n in ih re r Umgebung zu suchen,
hielt dies vielfa ch g e d e u te te , bald fü r einen M y r te n - , bald fü r einen Buchsbaumzweig geha ltene Inclusum
fü r das g efiederte B la tt ein e r P fla n z e , welche d e r Coronilla v aria am nächsten kommen s o l l , eine Ansicht,
die ich nicht zu th e ilen v ermag , ohne jed o c h im Stande zu s e y n , etivas Gen ü g en d es d a rü b e r sagen zu
können. D e r Name is t deshalb auch ganz allgemein gehalten u nd bez ieht sich a u f die ein a n d er gegenüber
stehenden B lä ttc h en . Ic h will sogar nich t mit G ew issh e it b e h a u p te n , ob es seinen P la tz wirklich u n te r
dieser Abtheilung v e rdient.
' ) Die s mö g e a ls e r s t e r EiitscliiiIdigHiigsgrund g e lte n , wcslialb die A b b ililmig nur ungen ü g en d atisläilcn k o n iite: d e r trü b e Hornstein
is t th e ilw eise so g a r « e rb rö ck c it und sd ilc c iit «iisainmcngclilebt. Ein « w e i t e r Grund lie g t nocli d a rin , d a ss dies merkwürdige
Fra gm en t w a l i r s c l i c i n l i c l i n a s s in die liquide Bernsteiiiinasse g e rie th . Alle Biättuhen sind fölglicb sta rk inkrustirl, wodurch
e s schon für sich allein immüglicli w ir d , den V erlau f d e r N erv en «u e rk en n en ; sie scheinen ü b rig en s in der T h a t sämmtlich
in e in er Eb en e «u lie g en . "