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 Wiltellinie  dos  F lü g e ls ,  und  verliiufi  melir  o d e r  minder  gegabelt  (Abtheil.  1.),  o d e r  u ngethe ilt  (Abtheil.  2.).  
 S ie  en tsp rin g t  a u f  den  ü n te rn ü g e lii  e iniger  A rte n ,  wie  es  scheint  konstant,  aus  d e r  Basis  d e r  v.  su b co sta lis;  
 4)  die  vena  submedlana  v e rlä u ft  bogcnlormig  gegen  den  H in te rran d   des  F lü g e ls,  und  sende t  nacb  Jn n e n   eine  
 g rö sse re  Anzahl  s trahlenförmiger  Zweige,  die  sich  m itu n te r  gabeln,  jedoch  u n te re in an d e r  nie  verbinden.  Ganz  
 am  Jnncnw inke l  d e r  hornigen  Fiü g e lb asis  findet  sich  bei  allen  von  mir  u n tersuchten  Arten  eine  kurz e  Ader,  
 welche  noch  a u f  dem  hornigen Dreieck  ih r  Ende  e rre ic h t,  und  die  ich  für  5)  die  ru dimentae re  v.  postcostalis  
 h alte.  W ir  finden  bei  H e e r  diese  Adern  ande rs  b en a n n t,  nämlich  v.  marginalis  (c o sta lis),  scapularis  (subcos 
 ta lis ),  e x te rn o -m e d ia   (m ediana),  interno-mcdia  (submediana).  Ich  habe  P ic te ts   Bezeichnungen  beibehalten.  
 Bem erk en   muss  ich  no ch ,  dass  ich  H e e rs   (l.  c.  Pag.  22.)  Ansicht  ü b e r  den  V e rla u f  se in e r  vena  mediastina,  
 welche  unmittelbar  in  die  marginalis  münden  so ll,  nicht  theilen  k a n n ,  v ielm eh r  seine  v.  scapula ris  fü r  das  
 Analogon  d e r  v.  mediastina  ansehc. 
 Die  Ve rgleichung  d e r  fossilen, Arten  mit  den  noch  je tz t  lebenden T e rm ite n   musste  gegenwärtig  d ü rftig   
 ausfallen.  H e e r   h at  die  beiden  Abtheilungen  Ramburs  zu  eigenen  U n terg attu n g en   T e rm o p sis   und  Eu terme s  
 erhoben.  Meinen Untersuchungen  zufolge  finden  sich  fü n f  versch ied en e T y p e n   des F lü g e lg e äd e rs .  Unter  den  
 B e rn s te in -T e rm ite n   sind  d re i  v e rtre ten . 
 Die  bedeutende  Anzahl  d e r  S tü c k e ,  welche  mir  Vorlagen,  ist  nicht  ohne  In te re s se .  Sie  bilden  ü ber  
 ‘/g  d e r  sämmtlichen  Bernstein-INcuroptcren,  und  u ngefähr  16®/o,  ein  Verhiiltniss,  welches  mit  dom  von  P ic te t  
 angegebenen  fast  übereinslimmt.  Jed e n fa lls   waren  s ie ,  wie  allerdings  überall  wo  T e rm ite n   Vorkommen,  im  
 B e rn ste in lan d e   nich t  selten.  Ob  es  sogenannte  T h u rm -T e rm ite n   (die  in  d e r  E rd e   bauen),  o d e r  B aum -T e rm iten  
 gewesen  s e ie n ,  lässt  sich  gegenwärtig  nicht  en tsch e id en ,  da  w ir  ü ber  die  lebenden  Analoga  in  d ieser  
 H in s ich t  noch  zu  wenig  Bestimmtes  wissen.  Dass  eine  E rm itte lu n g   d ie se r  Ve rh ältn isse  in  B e tre ff  der  
 Bodenbeschaffenheit  des  ehemaligen  B ern stein lan d e s  von  W ic h tig k e it  sei,  leu ch te t  von  se lb s t  ein,  und  es  wird  
 dah e r  eine  sp ä te re   Bestimmung  d e r  Arten  nach  diesen  Ka tegorien  von  besonderem  W e rth e   sein.  E s   gehört,  
 wie  ste ts   u n te r  den  B ern s te in -In sek ten ,  die  grosse  Mehrzahl  d e r  S tü ck e  den  kleineren  Arten  an,  die  grösse ren  
 werden  n u r  durch  19  Ex em p la re   v e rtre ten .  Ich  weiss  nicht,  ob  man  a u f  den  von  B e re n d t  H e ft  I.  P ag .  51.  
 an g e fü h rten   Umstand  Gewicht  legen  d a r f,  dass  e r   in  g rö sse ren   Qu an titäten   (I  Scheffel)  frischgesammelten  
 Ne h ru n g er  S eestein s  m eh re re   T .  antiquus,  ein  an d e res  Mal  m eh re re   Lachnus,  ein  d ritte s   Mal  m eh re re   Anthiciden  
 ohne  die  frü h e re n   In se k te n   auffand.  Da  die T e rm ite n   wohl  n u r  beim  Schwärmen,  also  ste ts   in  g rö s se re r  
 Anzahl  in  den  B e rn ste in   kam en ,  so  liegt  h ie r  allerdings  d e r  Schluss  n a h e ,  dass  je n e   durch  denselben  Sturm  
 ange spülten  S tü ck e  zusammen  in  einem  primitiven  L a g e r  gelegen  haben.  Es  w ürde  also  eine  ö fte r  w ied e rho 
 lte  Beobachtung  d e r  Art  ein  wichtiges  Moment  in  d e r  Contro v erse  ü b e r  die  frü h e re   L a g e   des  B e rn s te in lande 
 s  bieten.  Die  B emerkung  von  B e re n d t  1.  c.  P ag .  5 8.,  dass  aus  dem  häufigen  Vorkommen  d e r Term iten   
 geschlossen  werden  k ö n n e ,  ih re   L eb e n sweise  sei  mehr  die  d e r  heutigen  tropischen  Arten  als  d e r  wen ig e r  
 gese llig  im  Süden  von  E u ro p a   lebenden  g ewesen,  ist  wohl  nicht  zutreffend,  da  nach  den B eric h te n   von Bobe-  
 Moreau  T .  lucifugus  bei  R o ch efo rt  während  des  Schwärmens  auch  in  un zäh lb are r  Menge  h erv o rb rich t.  Dass  
 sich  S olda ten  und  Nymphen  im  Bernstein  nicht  v o rfin d e n ,  isl  schwer  e rklä rlich.  Wenn  B e re n d t  angiebi,  
 A rb e ite r  seien  so  selten,  dass  n u r  a u f  e twa  20  T e rm ite n   im B e rn s te in   eine r  käme,  so  ist  se lb st  diese  Angabe  
 noch  zu  h o ch ,  da  u n le r  den  je tz t  153  u n tersuchten  Stücken  imme r  n u r  das  eine  abgebildele  Individuum  
 (coll.  Mg.)  vorliegt. 
 Von  frü h e re n   Publika tionen  fossiler  T e rm ite n   is t  Folg en d es  zu  berichten.  Bei  Sendel  T ab .  I. F ig .  5 ,   
 6.,  7.,  30.  und  Tab.  VI.  F ig.  23.,  finden  sich  T e rm ite n -A rte n   abgebiidet,  doch  is t  ih re   Bestimmung  unmöglich. 
   Heme ro b ites  antiquus  G e rm a r  Mag.  I.  Pag.  16.  ist  ein  T e rm e s   und  wird  mit  Sendels  T ab .  I.  Fig.  5.  
 v erein ig t.  Ouchakoff  T e rm e s   fossile  B ulle t.  Moscou  1838  P ag .  37.  g eh ö rt  zu  T .  antiquus.  H e e r   beschreibt  
 in   se in e r  F au n a   d e r  T e rtia e rg e b ild e   1849  drei  T e rm ite n   in  Bernstein  T .  B rem ii,  T .  d eb ilis ,  T .  pusillus.  
 Au f mein  Ersu ch en   war  H e e r  so  freundlich,  mir  die Originale  z u r Ansicht  zu  senden.  T . Bremii  ist  eine  sichere  
 sp ä te r  anzuführende  B e rn s te in -A r t,  die  beiden  ände rn  sind  in  Copal  g e la g e rt  und  scheiden  aus  d e r  fossilen  
 F au n a .  T .  pusillus  habe  ich  in  der  Angabe  nach  Ostindischem  Copal  au fg efu n d en ,  T .  debilis  ist  ein e   neue  
 Art  aus  d e r  Ablheilung  d e r  T .  morio  F abr.  Auch  aus  ande ren  fossilen  L ag e rn   sind  uns Term ite n   mitgetheilt.  
 So  stellen  in  B ro d ie  T ab .  2.  F ig .  6.  sich er  und  T ab .  9.  F ig .  9.  wahrscheinlich  T e rm ite n   aus  dom  Wealden  
 En g lan d s  d ar.  T in e ile s  lithopilus G e rm a r  (Münster V. 8 8 .)  und  seine Apiaria  antiqua  (G erm.  iiov.  acta. XXII. 2.)  
 aus  Oeningen  sind  gleichfalls  T e rm ite n .  Ausführliche  und  schöne  Mittheilungen  von  Abbildungen  begleitet  
 lie fe rt  H e e rs   treffliches  We rk   ü ber  7  fossile  A rte n ,  T.  p ro c c ru s ,  T.  H a id in g e ri,  T.  p ris tin u s,  T.  obscurus,  
 T.  croaticus  aus  Radoboj  und  T.  speclabilis  u n d T .  insignis  aus Oeningen.  T.  pristin u s  war  schon  frü h e r  von  
 Ch arp e n lie r  (Nov.  Acta. XX.  Tab,  23.)  beschrieben  und  abgebildet,  jed o c h   mit  T.  p ro c eru s  zusammcngeworfeii.  
 Sämmtliche  fossile  Arten  sind  sich er  von  den  j e tz t  lebenden  bekannten  Termiten  und  die  des  IJe rnstcins  von  
 den  d e r  ande ren  Schichten  verschieden.  Die  le tz te ren   zeigen  v ie r Arten  von  so  auffälliger G rö sse   (T.  procerus,  
 H a id in g e ri,  in s ig n is ,  sp e c la b ilis ),  dass  sie  die  grössten  j e tz t  lebenden  aus  Hrasilien  und  Afrika  beträchtlich  
 üb e rrag e n .  Nur  d r e i,  T.  p ris tin u s ,  o b scu ru s ,  croaticus  geh ö ren   zu  E u te rm e s ,  die  ändern  zu  Termopsis. 
 T e r m e s .   Linné. 
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 D e r  äu s se re   Bau  dieser  G a ttu n g   ist  bei  B u rm eister,  We stwood  und  Ram b u r  ausreichend  beschrieben.  
 Nur  in  B e tre ff  d e r  F ü s se   ist  ü b e rs e h e n ,  dass  eine  ganze  Anzahl  von  Arten  zwischen  den  Krallen  einen  
 H a ftla p p en   fü h rt.  Auch  die  Bewaffnung  d e r  Schienen  ist  stä rk e r  als  d o rt  angegeben.  Dei  einigen  Arten  
 finden  wir  an  d e r  S pitz e  d e r  S chienen  fü n f  D o rn e n ,  von  denen  einige  beweglich  s ch e in e n ,  und  überdies  
 einige  kleinere  längs  d e r  Aussense ite .  Unbezweifelt  s te llt  d e r  Bau  d e r  F ü s s e ,  wozu  noch  die  stark e  Sohle  
 des  T a rsu s   zu  rechnen  ist,  die  appendices  anales,  F re ssw e rk z e u g e   und  selbst  die  ganze  gesellige L e b c n su e is e   
 d e r  T e rm ite n   dieselben  den  Bla tten  s e h r  nahe.  Ob  aus  d e r  Ga llung  Te rm e s  mehrere  Ga ttu n g en   zu  machen  
 seien,  o d e r  ob  diesen  Ablheilungen  n u r  ein  n ie d e re r  W e rth   beizulegen  ist,  bleibt  noch  zu  entscheiden.  H e e r  
 hat  die  von  Ram b u r  gebildeten  zwei  Abthellungen  zu  Untergattungen  erhoben.  Bei  d e r  ersten  T e rm o p sis  
 schickt  die  ven a  subcostalis  zahlreiche  schräge  Zweige  zu r  v.  costalis;  bei  d e r  ändern  Eu terme s  v e rlä u ft  sie  
 ohne  solche  Zwe ige  nahe  d e r  v.  costalis  bis  z u r  F lü g e lsp itze .  Prü fe n   w ir  den  In h a lt  d ie se r  beiden  G ruppen  
 nach  den  übrigen  K en n z e ic h en ,  so  e rsch e in t  Euterme s  re ch t  gleichartig.  Alle  h iehe r  g ehörige  Arten  haben  
 a u sse r  dem  Mangel  d e r Que rade rn  im  Randfelde,  und  dem Mangel  eines H a flla p p en s  zwischen  den  F usskrallen,  
 n u r  zwei  kurz e  Enddornen  unten  an  d e r  S pitz e  sämmtlicher  S ch ien e n ,  ein  mehr  oder  weniger  herztörniiges  
 nach  hinten  v eren g e rte s   H a lssc h ild ,  und  ste ts   zwei  deutliche  Nebenaugen.  E s   gehören  in  diese  Ablheilung.  
 ausse r  den  drei  erwähnten  fossilen  Arten  bei  H e e r ,   eine  B e rn ste in  - Art  und  die  grosse  Mehrzahl  d e r  je tz t  
 lebenden  Arten.  B e tra ch ten   wir  das  F lü g c lg e äd e r  d erse lb en ,  so  scheinen  sie  in  zwei  G ru p p en   zu  zerfallen.  
 Bei  d e r  einen  (a lle   fossilen  A r te n ,  a u sse r  T .  pristinus  und  von  d e r  lebenden  T .  morio  nebst  Ve ru an d ten )  
 ist  die  V.  mediana  seh r  weit  von  d e r  v.  subcostalis  g etre n n t  und  v erläuft  ge rad e   und  in  d e r Mitte  des Flüf/el*;-  
 Dies  sind  Eu terme s  im  engeren  Sinne.  Bei  d e r  ändern  v e rlä u ft  sie  d e r  v.  subcostalis  nahe,  ist  gebogen*und  
 mehr  o der  m in d er  stark   g eg ab elt,  die  F lü g e l  länger  und  schmäler.  Ih r   gehören  die  Mehrzahl  d e r  lebenden  
 Arten  ( T .   fa ta le ,  decum an u s,  d iru s   e tc .)  a n ,  ich  nenne  sie  T erm es.  Von  fossilen  Arten  kennen  wir  nur  
 T .  pristinus. 
 S chw ierig e r  isl  die  genaue  C h ara k lerisiru n g   d e r  ände rn  G ru p p e   Term o p sis.  Ich  vcrmiilhole  früher,  
 dass  alle  ih r  zngcharlgoii  Arten H a fllap p en   führen,  habe  jed o c h   gefunden,  dass T .  Tiator Burrn.  eine Ausnahme  
 macht.  S ein e  an  d e r  S chicnenspitzo  stark  bcdornlen  F u s se   zeigen  K ra lle n ,  zwischen  welchen  ich  selbst  bei  
 s ta rk e r  Ve rg rö sseru n g   keine  S p u r  eines  H a flla p p en s   nachweisen  konnte.  Die  Nebonaugcn,  bei  d e r  Mehrzahl  
 v o rh a n d en ,  sind  kaum  a n g e d eu te t  als  gelbe  P u n k te   bei  T .  viator.  Das  B rustschild  ist  stets  nach  hinien 
 e rw e ite r t,  mehr  v ie re ck ig ,  die  F ü s se   s tä rk e r  bodoriit.  Ohne  gegenwärtig  eine  nähere  E in lh e ilu n g   geben  zu  
 wollen,  möchte  ich  h ie r  zwei H a u p tg ru p p en   fe sthallen.  Bei  d e r  ersten , Ka lotc rmes  mihi  v e rlä u ft  dio  v.'.  mediana  
 mediana  
 u n g eg a b e lt,  d e r  v.  subcostalis  seh r  gen.ahert  und  p a ra lle i,  durch  mehr  oder  wenige r  zs  
 Qu e rad e rn   mil  ih r  verbunden.  H ie h e r  g eh ö rt  von  fossilen  Arten  T .  Beren d tii  und  afl 
 •  zahlreiche  senkrechte  
 affinis,  von  lebenden 
 T .  flavicollis  und  unbeschriebene  Arten  m einer  Sammlung  aus  B ra s ilie n ,  R io ,  Columbien,  Cuba.  Bei  der  
 zweiten  G ru p p e   T e rm o p sis   v e rlä u ft  die  v.  mediana  e n tfe rn te r ,  nichl  parallel  und  ist  in  d e r  S pitz enhälfte  
 mehr  o der  minder  stark  und  oft  s e h r  unregclmässig  gegabelt.  H ie h e r  gehören  die  fü n f  bei H e e r  beschriebenen  
 Arten,  aus  dem B e rn s te in  T .  Bremii  und  gracilicornis,  von  den  lebenden  T .  ochraceus,  viator  und  die  übrigen  
 bei  Ram b u r  beschriebenen  Arten. 
 In   B e tre ff  d e r  aufgestelllon  Arten  habe  ich  die  von  P ic te t  beschriebenen  fü n f  nicht  v ermehren  mö«?en.  
 Allerdings  zeigen  einzelne  sp ä te r  zu  erwäh n en d e  Stücke  Ve rsch ied e n h e iten ;  Ich  habe  mich  jed o c h   vorläufig  
 n ichl  von  ih rem   specifischen  W e rth e   überzeugen  k ö nnen,  und  es  lieb e r  vo rg e zo g en ,  sie  den  verwandten  
 Arten  anzureihen. 
 I.  Abtheilung.  Die  vena  subcostalis  schickt  zahlreiche  schräge  Zweige  zur 
 vena  costalis. 
 Gruppe  Ka l o t e rme  s.  mihi. 
 1.  T e r m e s   B e r e n d t i i .   F ie le t.  T a b .V .   F i g . 2 .   (b .  c.  d,  e .) 
 Long:.  C.  a fo   21  -  1 9   mill.  L o n g ,  corpor.  12  —  1 0   mill.  L o n g ,  alao  1 7   -   1 5   mill.  E x p .  alar.  3 6   —   3 2   mill. 
 Es  lagen  3   Stücke  v or,  die  T y p e   P ic te ts   (f rü h e r   T.  G edanensis  b en a n n t),  ein  z e rstö rte s  .Männchen, 
 und  ein  seh r  schönes  vollständige s  T h ie r.