Ei!
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Hydronautia. Kolen.
I. H y d r o n a u t i a l a b i a l i s . Hagon. Tab . V III. F ig . 26.
L o n g . C. alis 9 itiill. L o n g . alae sup. mill.
Es lag ein schön e rh a lten e s S lü k v o r (c o ll. B e r . ) , mas.
Be s c h r . Von der G e s ta lt und G rö sse d e r H . maculata Oliv., zahlreich umherliegende H a a re zeigen,
dass das T h ie r sta rk abge rieben ist. K o p f k u r z , k u g e lig , lang behaart. Die grossen runden Augen stark
v orspringend. Scheitel w u ls tig , Nebenaugen vorhanden (n ic h t ganz d eu tlich ). F ü lile r kräftig, wenig k ü rz e r
als die F lü g e l, in d e r Mitte d e r S lirn etwas von ein a n d e r g e tre n n t; Gru n d g lied etwas kü rz e r als d e r Kopf,
d ic k ,, kurz b e h a a rt, w a lz enförmig, in d e r Mitte besonde rs nach In n e n etwas s tä rk e r; das zweite Glied kurz,
d ü n n e r, etwas sch ie f au fg e se tz t, d e r R e s t von g leich e r S tä rk e , die einzelnen G lie d e r etwas länge r als b re it
und deutlich abgeselzt. K ie fe rta ste r k u rz , nach oben gebogen, h a rt an die S tirn gedrückt, 4 g lied e rig , cylind
ris c h , mit einem Saum von H a a re n . Die beiden e is te n G lied e r seh r k u rz , das d ritte am län g sten , das
letzte wiede r um die H ä lf te k ü rz e r, etwa s d ü n n e r und zugespitzt. L ip p e n ta s te r etwas länge r und dicker,
nackt, Sgliederig, das G rundglied seh r kurz, die beiden ände rn lang, fa st von g leich e r G rö sse , b re it, vielleicht
etwas ab g e p la tte t, das letzte eiförmig. P ro th o ra x seh r k lein , Mesothorax b r e it , d ick , w u ls tig , behaart.
F ü s se s ch lan k , fast n a c k t, Schenkel ru n d lich , in d e r S litle etwas s tä rk e r, die S chienen ein wenig k ü rz e r;
S p o ren 2. 3. 4 ., die Mitte lsporen d e r H in te rsc h ien en d e r S p itz e g en ä h e rt; S p o ren d e r V o rd e rfü sse k ü rz e r,
die übrigen länge r u ngefähr V4 des e rsle n T a rsa lg lie d e s ; an den S chienen hin und w ied e r einzelne s e h r kleine
D o rn en ; T a rsu s so lang als die S c h ie n e , das e rs le G lied beinahe die H ä lf te se in e r L än g e , unten weitläuftig
und schwach bed o rn t. F lü g e l gegen die S pitz e hin sta rk e rw e ite r t, S p itz e eifö rm ig ; V o rd e rran d weniger,
H in te rra n d stark co n v e x ; G e ä d e r seh r deullich und zum T h e il re ch t k rä ftig ; die subcosta en d e t mit ein e r
kurzen G a b e l, r. subcostalis beim P te ro stigm a stark geschwu n g en ; A p ic a l-Z e lle n fast gleich bre it, die d ritte
und v ie rte an ihrem Ursp ru n g v eren g t, die e rs te und fü n fte etwas län g e r als die übrigen und spilz . Die e rs te
Discoidal-Zelle ziemlich b re it, doch kaum von d e r halben L än g e d e r Apica l-Zellen. Unterflügel bre ite r,
G e ä d e r wie bei H . maculata. Die Membran d e r F lü g e l is t du rc h sic h tig , fa st n a c k t; nach den spärlichen
Üe b e rre sten d e r a u f derselben sitzenden H a a re scheinen sie ü b erh au p t n u r s e h r weilläuftig mit feinen H a a re
n versehen gewesen zu s e in , etwa s d ich te r im Cubita l-Theil. H in te rle ib ziemlich la n g , dick und rundlich,
das v o rle tz te G lied u n ten wulstig vo rrag en d . App. analis d eu tlich ; die oberen bilden zwei kurze, horizontal
nebeneinande r steh en d e , g erad e, dre ie ckige S p itz e n ; die u n te re n mit blattförmiger, b re ite r, d re ie ck ig e r Basis,
senden nach einem Ausschnitt einen langen p la tten Z ah n aus, d e r sich sta rk Sförmig z u e rs t nach oben und
au s s e n , un d dann mit d e r etwas löffelförmigen S p ilz e w ied e r nach innen und unten krümmt. Dazwischen
s teh en zwei div erg iren d e Spitz en, en tw e d e r den App. in term ed . o d e r dem pen is zugehörig. Ue b er die F a rb e
des T h ie rs läs s t sich kein sicheres U rth e il fä lle n , doch muss sie jed e n fa lls hell (vielleicht h e llgrau) gewesen
sein. Schienen und T a rsu s h e lle r als die Schenkel.
Ve rw. Ve rg leich t man obige B eschreibung genau mit H y d ro n a u tia Kolen (Pogonostoma Rambur,
we lcher Name längst v e rg e b e n ), so findet sich mit Ausnahme d e r doppelten Mitte lsporen d e r H in te rfü s se
und d e s übrigens fe inen Gab elastes d e r subcosta d e r Vorderflüge l eine solche Uebereinstimmung in den
Merkmalen, dass die G a ttu n g sre ch te sich er erscheinen. Ueberdiess besilze ich eine H y d ro n au tia mit g leich e r
S p o re n z a h l, welche den Anschluss bequem v e rmitte lt. Von d ie se r Art und H . macúlala u n tersc h e id e t sich
H . labialis leich t durch den gänzlichen Mangel d e r F lü g e lfleck e und die App. anales, von H . albicans d urch
g e rin g e re G rö sse und die App. anales.
. E in k leineres Männchen (coll. Ü n .) b ild e t wahrsche inlich eine n eu e A rt von H y d ro n au tia . Da von
den F ü h le rn n u r die Basis e rh a lten s in d , die App. ana les und an d e re wichtige T h e ile g a r nich t gesehen
w e rd en kön n en , habe ich es nicht n äh e r beschreiben mögen. Die S p o ren 2, 8 , 4 , die L ip p e n ta s te r sind
länge r un d d ü n n e r als bei H . labiale s, die F lü g e l behaart.
S e r i c o s t o m u m ? h y a l i n u m . Hagen.
' Long-. C. alis S 'A tnill.
' E s lagen 2 S tü c k e v or, mas. -
B e s c h r . M ännchen, wie e s s c h e in t, sta rk a b g e rie b e n .. K o p f g ro s s , k rä ftig , oben wu lstig , n a c k t;
Nebenaugen v o rh a n d en ; Augen halbkugelig. F ü h le r von d e r L än g e d e r F lü g e l, d ick , gegen die S pilz e hin
langsam abnehmend, th eilweise noch dicht b eha art, in serire n g e tre n n t von ein a n d er a u f dem Scheitel. G ru n d glied
k u rz , etwa noch einmal so lang als dick, etwas g ek rüm m t, wenig s tä rk e r als d ie ü b rig en ; das zweite
Glied s e h r k le in , k ü rz e r als b r e it, das d ritte cylindrisch von d e r L än g e des G ru n d g lie d e s , die übrigen
allmählig k ü rz er. D e r Basalthell d e r F ü h le r n a c k t, wohl abgerieben. K ie fe rta sle r zw e ig lie d e rig , kurz,
i; f
cy lin d risch , dicht an den K o p f g ek rümm t, kaum bis an die Basis d o r F ü h le r re ic h en d ; Grundglied seh r
klein, das zweite lang d e r Krümmung d e r S tirn folgend mit stump fer S p itz e ; d e r R e st se in e r H a arbekle idung
z e ig t, dass es dicht und ziemlich lang b eh a a rt gewesen sei. L ip p e n ta s te r d re ig lied e rig , cy lin d risch , dünn
b eha art, etwa so lang als die K ie fe rta ste r, Gru n d g lied kurz, das zweite noch einmal so lang, das d ritte etwas
länge r u nd kaum d ü n n e r. T h o ra x a b g e rie b e n , schmäle r als d e r Kopf. F ü s s e lang und dünn, nackt, S p o ren
1. 2. 2 .; S chienen mit einigen s e h r fe inen Dornen, S p o ren etwa ein Drittel so lang als das e rs te T a rsa lg lie d .
F lü g e l lang (4Vj m ill.), etwa ein D ritte l so b re it, e llip tisc h , S pitz e etwas g e s c h ä rft, stark ab g e rieb e n , doch
liegen H a a re unordentlich um h e r, Adern b re it und deutlich. Subcosta und r. subcostalis laufen einfach und
ziemlich nahe beisammen, gegen die S pitz e etwas w e ite r g e tre n n t; r. discoidalis sp a lte t sich in d e r Mitte
des F lü g e ls, sein v o rd e re r Ast gieb t eine Gabel in d e r H ä lfte se in e r Länge , d e r hintere bleibt einfach. Das
dazwischen lie g e n d e , lange und schmale e rs te Disco id al-Fe ld e rre ic h t nicht die Gabel des v o rd e ren Astes.
D e r r. th y rife r en d e t in eine einfache etwas länge re G a b e l, deren v o rd e re r Ast genau in die F lü g e lsp itz e
m ü n d e t, und ist mit dem r. discoidalis durch eine Anastomose in d e r Spilzcngegend des ersten Discoidal-
F e ld e s v erb u n d en . De r r. clavalis en d e t in eine kurz e d o p p elte G a b e l und anastomosirt mit r. th y rife r und
cubitus. E s sind also n u r d re i Apical-Zellen vorhanden. Unterflügel kaum elwas k ü rz er, V o rd erran d g erade,
S pilz e g e ru n d e t, Basis b r e ite r , g e fa lte t; G e ä d e r nicht deutlich. H in te rle ib lang ru n d lich , appendices nicht
ganz d eu tlich ; die obern schmal und lang, striemena rtig, etwa s nach innen g ek rümm t; die u n te rn mit b re ite re r
Basis und ein e r nach oben gekrümmten schmalen S p ilz e , dazwischen die k u rz en app. intermed. mit säbela
rtig e r Spitze.
Das Männchen g eh ö rt sich e r h ieh e r, es ze ig t Kopf, T h o ra x , F ü sse , Kie fe rta sle r, F lü g e l dich t b eh a art,
die F lü g e l hinten b re it g esä umt, das G ru n d g lied d e r F ü h le r fast nackt.
Ve rw. Die K ie fe rta s le r stellen diese Art sich e r zu den S ericostomiden. Die Z a h l d e r S p o ren findet
sich bei k e in e r lebenden G a itu n g , das G e ä d e r ist gleichfalls diffe rent. Ich h ab e , bis mehr und bessere
S tü ck e v o rlie g e n , k e in e neue G a ttu n g begrü n d en mögen, und lasse es d ah e r u n te r dem Gruppennamen
Sericostomum.
Menges Sammlung en th ä lt noch ein g rö sse res Männchen (IV 2 mill.) mit derselben Sporenz ahl, gleichen
K ie f e ria s te rn , F ü h le rn und G e äd e r. Die app. anal, sind nich t s ic h tb a r, die F lü g e lsp itz e vielleicht etwas
m eh r geru n d et. B e s se re S tü c k e sind nothwendig um diese Art zu begründen.
1
Unterfamilie 4. Hy d r o p t i l i d e n . Stephens.
Ich habe noch nich t G e le g en h e it g e h a b t, leb en d e o der frische In se k te n aus d ie se r Familie zu u n te rsuchen,
und v erg eb en s mich bemüht, an den trockenen Stü ck en meiner Sammlung die Mundtheile zu entziffern.
K o len a ti b e h a u p te t, die Männchen trü g en 4glied erig e K ie fe rta s te r, und ste llt diese Ga ttu n g d ah e r zu den
H e te ro p a lp e n . P ic te t s ch reib t denselben in beiden Ge sch lech te rn ögliederige K ie fe rla sle r zu. Jed e n fa lls sind
sie von den S ericostomiden zu tren n en und in eine eigene F am ilie zu v e reinen. Von den beschriebenen
lebenden Arten möchte Na ry c ia elegans S tep h . und H y d ro p tlla ambigua Z e lt, wohl zu den Microlepidopteren
gehören. E s wa r mir von grossem In te re s s e diese niedlichen T h ierch en im Bernstein zu e n td e ck en , und
zw a r in 8 S tücken. Sie bilden 2 Ga ttu n g en und 2 Arien.
Hydrorchestria. Kolen. fAgraylea Ciirt.)
1. H y d r 0 r c li e s t r i a s u c c i n i c ¡
Lo ng . C. alis mill.
Hagen.
Es lagen 3 Stü ck e v o r , mas e t femina.
B e s c h r . Männchen. Z ah lre ich umherliegende H a a re b ew eisen , dass e s zum T h e il abgerieben ist.
K o p f ziemlich g ro s s , Scheitel wulstig a b g e ru n d e t, Augen mässig v orspringend. Ueber die Anwesenheit d e r
Nebenaugen bin ich nich t durchaus s ic h e r , doch scheinen sie vorhanden. De r K o p f ist a b g e rieb e n , das
H in te rh a u p t lang b eh a art. F ü h le r wenig län g e r als das halbe T h ie r (1 Vs m ill.), d ic k , k u rz , 21gUederig;
Gru n d g lied g ross, bauchig, dicker als die ü b rig en ; das zweite etwas k ü rz er, die folgenden cylindrisch, sch a rf
ab g e se lz t, wenig länge r als b re it, das le tz te mit kege lförmiger Spitz e. H in und w ied e r sind einige kurze
H a a re sichtbar. K ie fe rta ste r 4 g lied erig , u ngefähr so lang als d e r K o p f , c y lin d risc h , das G ru n d g lied kurz,
die übrigen von ziemlich g leich e r L ä n g e , das zweite und d ritte gegen die S pilze etwas d ic k e r, das IcUte
eiförmig, die S p itz e d e s dritten sch räg abgeschnitten. L ip p e n ta s te r Sgliederig, das Gru n d g lied kurz und dick,