M IC R I P H A N T E S IN F U L A T U S K o c h & B e r .
Tab . IV . F ig. 29.
D e r K o p f k e g e l i'ö r in ig , s e h r e r h ö h t m i t v o r w ä r t s g e d r ü c k t e r S p i l z e , a u f w e l c h e r
d i e A u g e n s t e l l e n ; d e r H i n t e r l e i b v o r n e b u c k l i g e r h ö h t u n d e tw a s b e h a a r t . B e i n e
d ü n n . — F a s t eine Lin ie lang.
D e r K o p f und T h o r a x bilden zusammen ein solches G a n z e , dass eine T h e ilu n g slin le zwischen
diesen beiden nich t zu erkennen is t; e r s te re r e rh e b t sich ü b e r dem V o rd e rran d e s e n k re c h t, bis zu ein e r
H ö h e , welche die Länge des Vordorleibs ü b e rtrilft; ü b e r den Rücken is t so lch er bis zum H in te rra n d e von
d e r S pitze an sanft gewölbt und e rh ä lt dadurch die F o rm e in e r sogenannten S tu rm h a u b e ; die S pilz e selbst
ist vorwärts gebogen und auf ih r stehen die acht A u g e n .
D i e s e befinden sich in regelmässiger S te llu n g , n u r sind die zwei S eiienaugen k le in , einander
etwas mehr als gewöhnlich g en ä h ert und etwas v o rw ä rts g esc h o b en , doch wie gewöhnlich sch ie f liegend.
Die F r e s s z a n g e n sind k u rz , klein und etwas verste ckt.
Die T a s t e r haben keine ungewöhnliche B ild u n g , das zweite Ge lenk is t la n g , die zwei folgenden
sind k u rz , das fünfte als Decke d e r Genita lien u n d eu tlich , die Genita lien wie gewöhnlich höckerig.
D e r kurze H i n t e r l e i b s te ig t ü b e r die liln le n k u n g , wie d e r K o p f , sen k re ch t in die H ö h e , ist
ab e r nicht so hoch als d ieser und ü b e r den R ücken von dem v o rd em H öhenwinkel an bis zu den S p in n -
Warzen sanft abwärts gewölbt; die Flä che ist mil s e h r feinen Hä rch e n licht besetzt.
Die S p i n n w a r z e n stehen rosenarlig und sind s e h r k u rz , doch deutlich sichtbar.
Die B e i n e haben nichts B e so n d e re s , sind dünn und ziemlich lang.
Die F a r b e ist ein etwas dunkles Messinggelb, an der V o rd e rse ite des Kopfes in’s Dunkelbraune ü b e rg
eh e n d ; letz le re s d eu te t au f die u rsp rü n g lich e F a rb e h in , welche ein dunkles Braun o der S c hw a rz , wie bei
den je tz t nocb vorkommenden A r te n , gewesen zu sein scheint. Die B ein e waren wahrscheinlich hellfarbig.
A n i n c r k . D e r Bau des Vo rderleibcs is t a licrdiiigs so n d e rb a r, docli nielli be frem d en d , indem solebe Formen und initiiiiter nocb
a u f f a lle n d e r e b e i den je t a t nocb vorkoinmenden A rten d ieser aalilreicben Gattu n g au seh en sin d ; doch stimmt diese A rt mit keiner der
bekannten überein. Das e ln alg e E x em p la r, welch e s b is je t z t gefunden w o rd e n , is t ein männliclics Tliierclien und befindet sicli in cineni
s e h r k la re n , g an z un g e trü b ten Stcinclien.
[B em . Dieses, zum Bischof crliohene, Tliiei'chen der vonveltiiclieii Zwergspinnen ist gewiss eine gute Art. In der B e re n d f s c b e n Sammlung
befinden sich zwei Miinncliei» lind isl also wohl spiiier eins zugekommen, in d e rin e in ig en ein Milnnclien und ein wahrscheinlich dazu gehöriges
Weibclien mit wenig erhölitem Kopfe. Ausserdem noch zwei Arien M. lurriliis ii. M. globnlns und eine neue Gattung Enryopiis. bei der die Stirnaugen
vorn am Kopfrnnde hreil nnseinanderslehen, die Scheiteiaiigeo mit den Seiienaugen weit nacli liinten gerückt sind. E. gracilipes. M.]
G a tt. L I N Y P H I A .
(W .ilc k . (abl. d c s a r a n . p . 7 0 . )
L IN Y P H IA O B L O N G A K o c h & B e r .
Tab . IV . F ig . 30.
V o r d e r l e i b u n d B e i n e d u n k e l f a r b i g , d e r K o p f a u f g e w o r f e n , d e r B r u s t r ü c k e n
m i t e i n e m l i e f e n L ä n g s e i n d r u c k ; H i n t e r l e i b l a n g , d ü n n , f e i n b e h a a r t . B e i n e l a n g . —
L än g e des Vord erleib s % des H in te rle ib s I ‘A d e r Vord erb e in e fa s t 5
Die S te llu n g d e r A u g e n e n tsp ric h t d e r d ie se r G a ttu n g vollkommen: Die zwei v o rd em Miltelaugen
stehen seh r nahe beisam m en , die zwei hintern in m eh r als Augenbreite von einander und bilden
zusammen ein abge slulz te s Dreieck oder T ra p e z . Die Seitenaugen sind ein a n d er dich t g e n ä h e rt, liegen schief
und haben d ie G rö sse d e r Mitlelaugen.
D e r K o p f ist etwa s k u r z , a u f dem Rücken ru n d g ew ö lb t, je d e rs c its durch eine lie fe , am H in te rk
o p f zusammentreffende F a lte von dem T h o ra x abgesondert.
D e r T h o r a x is t k re is ru n d , mit den S e ilen rä n d e rn mitte lst e in e r zicmlicli tiefen Schwingung in
den Ko p fran d ü b e rg eh en d ; d e r Rücken is t h o chgewölbt, mit ein e r tiefen Rin n e d e r Län g e n ac h , b eid e rseits
d ie se r d e r Rücken hoch backenförmig aufgetrieben.
Die v o rd em G e le n k e d e r T a s t e r sind d ü n n , das d rille und v ie rte Glied k le in , das Endglied die
männlichen G e n ita lie n n u r zum T iieil bede ckend; einzelne B o rsten am d ritte n und vierten Ge len k e ziemlich
la n g , fein und gekrümmt.
Die männlichen G e n i t a l i e n dick und s e h r höckerig.
D e r H i n t e r l e i b d ü n n e r als d e r V o rd e rle ib , län g lich , d ah e r s c hm a l-e ifö rm ig und fein behaart.
Die S p i n n w a r z e n s e h r k u rz , von oben s ic h tb a r, n u r wenig ü b e r die Oeffnung v o rs te h e n d , in
ro senförmiger Ste llung.
Die B e i n e s e h r la n g , seh r d ü n n , das e rs te P a a r am lä n g s te n , das zweite und v ie rle zicmlicli
gleich la n g , etwas k ü rz e r als das e r s te , das d ritte merklich k ü rz e r als das v ie r te ; alle z a rt b e h a a rt, einzelne
Sta che lborsten a u f den S ch en k e ln , e in e rechtwinklich abstehende a u f den K n ie e n , zwei solche a u f den
Schienbeinen und eine fe in e re a u f dem F erse n g elen k e .
Die F ä r b u n g des V o rd e rle ib s , d e r T a s te r und d e r B ein e ist ein sch ö n e s , etwas dun k les Braun
mit inessingfarbigem G la n z e ; d e r we issliche H in te rle ib zieht wenig a u f s Messinggelbc. Auf die ursprüngliche
F a rb e ist nich t wohl ein S chluss zu ziehn.
A i im c r k . Die B r u s t, T a s te r und Bauchseite des Hinterleibs is t bei zwei vorhandeiien niännliclicn Spiiiiicii mit vollkoiiiiiien auag;
ebildetcn T a s te r n , mit dicbtcin Schimmel b e d e c k t; alles Ucbrig-e is t g'ul zu beobachten.
L IN Y P H IA C H E IR A C A N T H A K o c h & B e r .
T ab . XVI. F ig . 137.
D e n v o r h a n d e n e n S p u r e n n a c h d u n k e l f a r b i g , V o r d e r - u n d H i n t e r l e i b v o n n i c h t
u n g e w ö h n l i c h e r G e s t a l t ; B e i n e z i e m l i c h l a n g , b e h a a r t , m i t f e i n e n S t a c h e l b o r s t e n
e i n z e l n b e s e t z t ; o b e n a n d e n m ä n n l i c h e n G e n i t a l i e n e i n r e c h t w i n k l i c h a b s t e h e n d e r ,
e tw a s g e b o g e n e r D o r n . — L än g e des V o r d e r- und H in te rle ib s zusammen 1 ‘A
Die A u g e n haben die d e r G a ttu n g eigenthümliche S te llu n g ; s ie sind ziemlich gleich gross.
Auch d e r V o r d e r - und H i n t e r l e i b zeigen nichts Besonderes.
Die m ä n n l i c h e n T a s t e r sind etwas k u rz , besonde rs das d ritte und vie rte G lie d , das Endglied
is t fa st ganz zwischen den Hö c k ern d e r G en ita lien verste ckt. Diese sind gross und nach allen Richtungen
hin k n o tig ; ab e r v o r dem E n d e befindet sich ein rechtwinklich h e rv o rtre te n d e r, etwas g ebogener sp itz e r
D o rn , nicht ganz von d e r L än g e d e s E n d g lie d e s , ab e r s e h r deutlich sichtbar.
Die B e i n e sind ziemlich lang und fein b e h a a rt, a u f den Schenkeln zeigt sich eine einzelne
S ta c h e lb o rs te , eben so die übrigen in d e r gewöhnlichen S te llu n g an den folgenden G lie d e rn , alle S ta ch e lb
o rsten ab e r sind d ünn ge rad e ausstehe iid.
Das ganze Spin n ch en is t von dem gewöhnlich vorkominenden raessingfarbigen Schmelze bedeckt,
doch sche int eine dunkle F a rb e h e rv o rzu s te c h en , besonde rs ze ig t sich d ieses an den G iied e rsp itz en d e r Beine.
A n 111 e r k. Nur ein Ex em p lar und zwa r ein inamilichcs is t bislier zu Händen gekommen. D ie ses befindet sicli in einem zwarliellen
S te in e , ab er die O b erse ite des Hinterleibs und ein T iie il des T lio rax is t von einer trü b en M a sse b edeckt und nicht deullicli siclilbar,
a uch die Un le rse ile Ist e tw as v e rsch imme lt; d e r Kopf mit den A u g e n , die T a s ie r mit den Genitalien h in g eg en lieg en in einer reinen
klaren M a sse und können mit a lle r Gen au ig k e it b eu rth e ilt werd en .