n r
ZU ertheileii. Jen e s Knötchen in d e r Mitte e n tsp ric h t d e r Kuge l a u f d e r Basaltsäule. Bestätigung d ieser
Ansicht finde ich in den W e rk en von Dr. P u c h s (ü b e r die Venetianischen Alpen) un d von D r. J . R o th .
(Die Kugelfortn im Mineralreich und deren Einfluss au f die Absonderungsgestalten d e r Ge ste in e . Dresden
und Leipz ig 1844. Taf. VI.) — Regelmässige warzige Bildung zeigt sich manchmal auch a u f d e r Obe rfläche
des Landberjisteins, wie a u f T a b .L F ig . 21. (L . 6 5 9 )
Wenn ich b ed e n k e , dass ich im Verhältniss zu d e r ung eh eu eren Qu an tität B e rn s te in ,” die alljäh
rlich gesammelt w ird , n u r s e h r wenig zu un tersu ch en G e le g en h e it h a tte und doch eine Menge nicht
u n in te re s sa n te r, sich a u f die Abstammung des B e rn s te in s b ez ieh en d e r le h rre ic h e r Stücke auffand, so zweifle
ich keinen Augenblick, dass man u n te r Berücksichtigung d ie se r Beobachtungen gewiss bald viel vollständige re
Ex em p la re entdecken dürfte . Vielleicht glückt es auch noch an d e r p reussischen K ü ste , in der; Nähe d e r
G e b u rtsstä tte des B e rn s te in s , die mein g e e h rte r F re u n d als solche überzeugend nachgewiesen h a t, g rö sse re
B ru ch s tü ck e , wohl g a r ganze Stämme des B e rn ste in b a ume s, zu en td e ck en , da es sich nicht voraussetzen
lä s s t, was auch die eben beschriebenen Ex em p la re z e ig en , dass a l l e s H o l z v om B e r n s t e i n b ä u m e
v e r r o t t e t e u n d n u r i n d e r F o rm v o n b r a u n e r p u l v r i g e r S u b s t a n z , w i e in d e n s o g
e n a n n t e n B e r n s t e i n a d e r n , e r h a l t e n b l i e b .
D a s d em B e r n s t e i n b a u m e a n g e h ö r e n d e f o s s i l e H o l z v e r b r e i t e t b e im A n z ü n d e n
e i n e n w a h r e n B e r n s t e i n g e r n c h , w e l c h e r v o n d em d e s g e w ö h n l i c h e n b i t u m i n ö s e n
H o l z e s , o d e r d e r B r a u n k o h l e , s e h r v e r s c h i e d e n i s t . E in H a uptme rkmal wodurch es sich v o rläufig
erkennen lä s s t, bis die mikroskopische Untersuchung v ollständige ren Aufschluss erthe ilt.
Un te r den ans eine r kleinen Braunkohlenbank bei R edlau, unwe it Danzig, durch H e rrn Dr.
B e r e n d t , aus dem Samlandc durch H e rrn P ro fe s so r M e y e r u nd H e rrn Dr. T h o m a s , so wie
aus den B e rn ste in g räb e re ien von Ostrolgka durch H e r rn A y c k e mir zugekoramenen fossilen H ö lz e rn *)
befinden s ic h , ausse r E x em p laren , d e ren S tru k tu r sich von P in u s P ic e a und Abies fa st durch nichts u n te rscheiden
lä s s t, auch unserem heutigen Lerchenbaum und unserem T ax u s nahe steh en d e S täm m e , welche
insofern s e h r in tere ssa n t s in d , als ich dieselben auch in ande ren Brau n k o h len lag ern Deutschlands auffand.
Die Beschreibung derselben folgt in d e r nachstehenden systematischen Üeb ersich t sämmtlicher in un d mit
dem Bernstein beobachteten fossilen vegetabilischen Reste.
' ) Diesen Hölzern und n icht dem Ber in , d e r Beschreibung- z u fo lg e , auch die fo ssilen Baume a n , d e re n der
versto rb en e M e d id n alra lh D r. H a g e n g e d en k t. ( S . d e ssen Be schreibung d e r F rü c h te und d e s fossilen H o lz e s , welche sich
in den Bcmsic in g räb e re ien Pre u s s cn s v o rfinden, in Gilb e rt’s Annalen 1 8 0 5 . Bd. 14. S . 1 8 1 .J H a g e n -¿«eifclt nicht an dem
Vorhandensein vo n J a h re s r in g e n , obschon man sic nur schwe r zu e rkennen v e rm ag und b emerkt noch, da ss d a s d o rt g e fundene
fo ssile Holz Leim Anziinden n icht mit Flamme brenne, so n d e rn n u r glimme, wobei e s einen s ta rk en , widerlich riechenden Rauch,
dem vo n geb ran n ten thierischen Su b s tan z en ä h n lich , entwickele.
üebersicht der bis jetzt bekannten in und mit dem Bernstein
verkommenden vegetabilischen Reste.
H. B. G o e p p e r t.
B e i meinen U ntersuchungen ü b e r fossile P flanzen h a lte ich es fü r n o thw en d ig , mich nicht bloss mit
Bestimmung un d B e schreibung derselb en zu b e sc h ä ftig en , sondern auch wo möglich d i e A r t u n d W e i s e
z u e r m i t t e l n ; w i e s i e i n d e n f o s s i l e n Z u s t a n d g e r i e t h e n u n d u n s i n d e m s e l b e n a u f b
e w a h r t w u r d e n . D ie Torlreffliche E rh a ltu n g d e r organischen R e s te im B e rn s te in fo rd e rt uns d oppelt
a u f , d ie se n , wie ich g lau b e , mit vollem R e c h t zu machenden Anforderungen zu genügen. E h e ich dahe r
zu d e r B e sch re ib u n g derselb en s c h r e ite , s e y es mir g e s ta tte t, einige Bemerkungen ü b e r den Z u s ta n d , in
welchem sich d ie organischen K ö rp e r, besonde rs die P flan z e n , im B e rn s te in b e fin d e n , voranzuschicken.
1. lieber den Zustand, in welchem sich die organischen Körper, besonders
die Pflanzen, im Bernstein befinden.
W e n n eine P flan ze in das eben dem Baum en ts tröm en d e , also noch ganz flüssige H a rz gerie th ,
welches wahrsche inlich dieselbe Consistenz h a tte , wie das H a rz u n se re r C o n ife re n , so w urde die organische
F o rm , o d e r d e r Umfang d e rs e lb e n , nich t durch Druck v e r ä n d e r t, weil die E rs ta rru n g des H a rz e s nnr
allmählig e rfo lg te , u nd d e r G e h a lt an äthe rischem Oele so gering w a r , dass d e r Umfang d e r E in sch liessungsmasse
n u r wenig V e rrin g e ru n g e rlitt. D a h e r kommt e s , , dass w ir die P flanzen o d e r thierischen
T h e ile , wie z. B . die F lü g e l und F ü s s e d e r In s e k te n , nich t zusammengepre sst, sondern meistens noch in
ih re r n a tü rlich e n L a g e , m eh r o d e r minder a u sg e b re ite t, im B e rn ste in vorfinden. W a ren die Pflanzonlhe ile
fr is c h , und namentlich seh r n a s s , was man doch auch voraussetzen k a n n , so entwickelte sich eine grosse
Monge L u ftb lase n ans d en s e lb e n , d ie sich v e r lo r e n , wenn die E rs ta rru n g langsam e rfo lg te , aber blieben,
wenn dies sch n e lle r g e sc h ah , un d dann viel dazu b e itra g e n , das Inclusum undeutlich erscheinen zu lassen.
Bei g e tro c k n e ten und ü b e rh a u p t m in d er saflreichen T h e ile n tra te n diese Ersch ein u n g en in geringerem
G rad e ein. D urch den G e h a lt an äthe rischem O e le , w e lc h e s , wie mir meine schon vor län g e re r Zeit
bekannt gemachten Ve rsuche z e ig en , das C h lo rlp h y ll b rä u n t, wurden die im B e rn s te in eingeschlossenen
T h e ile ebenfalls g eb räu n t nnd sp ä te r t r a t , entschieden b eg ü n stig et auch wohl durch Einwirkung der ü b e ra ll
in den E rd ia g e rn vorhandenen v e rd ü n n te n S chw e fe ls äu re , auch die Verwesung umfangsreicher in n e re r
18