Die B e i n e haben ganz die G e s ta lt d e r vo rh e rg eh e n d en A rte n , sind lang und haben lange
S ta chelborsten au f den S chenke ln, eine lange K n ie b o rs te , dergleichen B o rsten unten und oben an den
S ch ien b e in e n , kurze an den F e r s e n ; alle G e len k e sind übrigens fein beha art.
Die ganze Spinne ist nnt einem messinggelben schmelzarligen Ueberzuge b ed e ck t, u n te r welchem
s tellenweise die eigentliche dunkelbraune F a rb e h e rv o r sticht.
[U e n i. NbcI) Form un.l Liinge der Tusler und nnch dem, was sich von den Angen erkennen liissi, wiirde ich mich diese Arl eher zu Pythonissa
rechnen. In meiner Sninmiung zwei, wie ich gimibe, unzweifeiiinfle Arien von Philodromus, Pli. repiniis und redrogrndus. Eine neue Galt. Anatone hui die
Augen eben so geslelll nls Philodromus, aber die Stirn- und vordern Seiienaugen sind kaum halb so gross nls die Scheitel- und hintern Seitenaugen.
Davon 2 Arten: A. s p in i p e s mit zwei Reihen, auf kleinen Höckerchen stehenden Dornborsten an den Schienen und ersten Tarsen der beiden
Vorderfiisspaare und eine starke abstehende Dornborsle nn den Schenkeln des erslen Fusspaars, Diese Stachelborsten geben der Art einige
Aehniichkeit mil Pythonissa nffiiiis, aber die Augen sind wie bei Philodromus und der Ilinterleib ist helianrt. Die andere Art A. m a r g i n n la mit
zwei weissen Uaarilreifen beiderseits Idngs den Rändern des Riickenscliiides. M.]
G a tt. O C Y P E T E .
(Ko c li. Üeb e rs . des AraclinidensysL p. 2 7 .)
O C Y P E T E C R A S S I P E S R o c h & B e r .
T ab . IX. F ig . 79.
V o r d e r l e i b b r e i t , f e i n b o r s t i g , a u f d em B r u s t r ü c k e n e i n e t i e f e h i n t e n e r w e i t e r t e
L ä n g s f u r c h e ; A u g e n g r o s s ; H i n t e r l e i b k l e i n u n d b o r s t i g ; B e i n e g r o s s , d i c k , b e h a a r i
m i t S t a c h e l b o r s t e n b e s e t z t , — Län g e des Vo rd erleib s 2 ' / a d e s H in le rle ib s etwas k ü rz e r; der
Vorderbe ine 7V a '" .
Die A u g e n d e r vorde rn Reilie stehen fast in g e rad e r R ic h tu n g , kaum dass das äu sse re ein
wenig v o rs te h t; diese vier sind gleich g ro s s , g rö sse r als die d e r hintern R e ih e , die zwei mittlern vorwärts,
die äussern etwas abwärts s e h e n d , alle vier gleich we it und nicht in Augenbreite von ein a n d er entfe rnt.
Die v ie r d e r hintern R eih e stehen v iel w e ite r aus ein a n d e r, ebenfalls in ein e r geraden L in ie , sind merklich
kleiner als die Vo rd e ra u g en , die zwei mittlern a u fw ä rts , das S eitenauge ab e r sch ie f rü c kw ä rts sehend.
D e r K o p f ist b r e it, d ick , oben flach gew ölbt, zwischen und h in ter den Augen mit v orw ärts
gebogenen B o rsten besetzt.
De r T h o r a x ist b re it, d ic k , an den S eiten g e ru n d e t, g ew ö lb t, doch nicht h öher als d e r Kopf,
sammetartig b e h a a ri, mit e in e r seh r tie fe n , schmalen L ä n g s fu rc h e , welche hinten in eine flache G ru b e
e rw e ite rt is t; b eid e rseits d ie se r G ru b e is t eine gewölbte F lä ch e backenförmig aufgeblasen.
Die F r e s s z a n g e n sind s ta rk , d ic k , o hngefahr so lang als die B re ite des Kopfes am V o rderrande,
an d e r W u rz e l g ew ö lb t, elwas aufgeblasen, gegen das Ende kegelförmig auslaufend. Die F an g k ra lle kurz
ab e r stark.
Die T a s t e r sind ziemlich la n g , walzenförmig, das W u rz e lg lied s e h r k u rz , das zweite weit über
den Vo rd erran d des Kopfes h e rv o rs te h e n d , das d ritte k u rz , k n ie a rtig , das v ie rte etwas lä n g e r, das
E n d g lied so lang als das zw e ite , alle b e h a a rt, das E n dglied dicht behaart.
Die B r u s t flach, h e rz fö rm ig , hinien sp ilz ausgehend.
D e r H i n t e r l e i b an dem vorhandenen E x em p la r z e rd rü c k t und k le in , ziemlich dich t beha art.
Die B e i n e sind lang und d ic k , die S chenkel von d e r W u rzel an d e r L än g e nach ü b e r den
Rücken gew ölbt, und mit paarweisen starken S ta che lborsten b ese tz t; die Kniege lenke k u rz , an d e r Wurzel
d ü n n , an d e r S pitz e stark e rw e ite r t, mit d e r gewöhnlichen, ab e r s e h r feinen B o rs te an d e r S p itz e ; die
Sch ien b e in e , F e rs e n und T a rsen sind ziemlich walzenförmig, stufenweise d ü n n e r , das Tarsen g ele n k kaum
halb so lang als das F e rse n g e le iik , a u f den Schienbeingelenken die gewöhnlichen B o rs te n , a b e r eben so
fein wie an dem Kn ieg e len k e ; unten an den Schienbeinen p aa rwe ise und an den F erse n einzelne lange,
sta rk e S ta ch e lb o rste n , übrigens die Beine elwas zottig behaart.
A n m e rk . Diese anselinlictie Spinne is l ein Weibclien und lie g t in einem bellen S l c in e , hat aber darin solclie L a g e , d a ss der
Briistriickcn von oben nicht g u t g e seh e n werden kan n : deutlicher a e ig l sich durch die T ie fe d e s Slcins die B ru st. Augeii,
F r e s s z a n g e n , T a s te r und Beine können se h r g u t beo b ach tet werden.
[B em . Diese Spinnenarl gehört zu den grössten , die mir bis jetzt im Bernstein vorgekomineii sind. Obgleich sic in der Körperforni, der
Behaarung und den langen auseinnncler stehenden Fiisskralien mit der Gallung Micromniata Walk, oder Sparassus K. übereinslimmt, so weichen
doch die Augen ab und sind ganz wie sie Koeli bei Ocypete angegeben linl. In meiner Sammlung sind von dieser Art zwei weibliclie Exemplare.
Dns der Berendfsclion Sammlung scheint nur die abgestreifie Ilü lb eines geliilutcten Thiers zu sein, die Füsse sind gegen die Brust zusammengelegl,
der Hinierleib besteht nur aus einem zusammengefallelen Ilaulkliiinpclien und es wilre, um Täuschung zu vermeiden, wohl besser gewesen
denselben in der Zeiclinimg 7 9 'bloss durch Punkte anzudeiilcn. Der Hinterleib isl länglich, wenig schinlller als die Brust, vorn etwas breit, seitlich
abgerundet Linien sich zuspilzend, dicht, fast saininelartig, behaart. Die vordern und hintern Spinnwarzen sind fast gleich lang und gleich slnrk und
stehen über die Hiiilerleibsspilze vor. Anf den Fnssschenkeln sieht man eine oder auch zwei Borsten, nicbl so viele wie die Zeichnung darstelit,
die untern Schienbeinborslen sollten theilweise aber länger nnd die sogenannten obern Knie- und Schienbeinborslen gar nichl angedeutet sein. In der
Sammlung von Berendt befindel sieb noch die Hülle eines eben gehäuteten Tbiers, welclies jedoch Kocii nicht gesehen Lat. M.j
O C Y P E T E D E C U M A N A K o c h & B e r .
Tab . IX . F ig . 80.
K o p f b r e i t , f l a c h g e w ö l b t , B r u s t r ü c k e n z i e m l i c h k r e i s r u n d , f l a c h g e w ö l b t m i t
e i n e r r i t z e n a r t i g e n L ä n g s f u r c h e ; d i e A u g e n w e n i g e r g r o s s ; H i n t e r l e i b l ä n g l i c h e i f ö rm ig ;
d i e B e i n e w e n i g e r s t ä m m ig , m i t k u r z e n S t a c h e l b o r s t e n v e r s e h e n . — Län g e des Vorderleibs
I ‘/ a " ' , des H in te rle ib s d e r Vord erb e in e 4'/a
Die v o rd e re A u g e n r e i h e h a t die S te llu n g wie bei d e r v orhe rgehenden A r t, n u r sind die Augen
merklich k le in e r, auch steh en s ie etwas w e ite r au s e in a n d e r; dasselbe Ve rh ältn iss ist auch bei d e r hintern
Augenreihe.
D e r K o p f is t b r e it, oben flach gew ölbt, an den S eiten von dem B ru strü ck e n wenig u n terschieden.
D e r T h o r a x ist ziemlich k re is ru n d , ebenfalls flach g ew ö lb t, mit den S eitenkanten in den Kopfrand
n ah e u n te r den Augen in ein e r kurzen Schwingung ü b e rg eh en d ; a u f dem Rücken eine s e h r schmale
ritz e n äh n lich e , den H in te rra n d nich t e rre ic h en d e L än g s fu rch e , Seitenfa lten sind nicht sichtbar.
Die F r e s s z a n g e n haben ganz die G e s ta lt d e r v o rhe rgehenden A r t, sind eben so s ta rk ,
weitschichtig mit B o rs ten b e se tz t und eben so lang.
Die T a s t e r sind etwas d ü n n e r als bei d e r v o rh e rg eh e n d en A r t, übrigens eben so gestaltet,
w en ig e r dich t beha art.
D ie flache B r u s t ist o v a l, h in ten in eine S pitze verlän g ert.
D e r H i n t e r l e i b ist etwas schmäle r als d e r V o rd e rle ib , ziemlich g ew ö lb t, länglich e iförmig, mit
ku rz en H ä rch e n bedeckt.
Die B e i n e la n g , nicht so stämmig wie bei d e r v o rh e rg eh e n d en A r t, von derselb en G e s ta lt,
fe in e r b e h a a rt, die S ta ch e lb o rsten k ü rz e r und dün n er.
Die F a r b e b e s te h t wie bei d e r vo rh e rg eh e n d en Art aus einem leichten messinggelben L ebe rzuge,
u n te r welchem die eigentliche F ä rb u n g nicht h e rv o rsieh t. Auch d ie se r A rt sche int ursp rü n g lich eine helle
F a rb e eigenthümlich gewesen zu sein.
A n m e r k . Ebenfalls eine w eiblicbe S p in n e , von welclier nur ein Ex em p lar vorlieg-t. Diese befindet sicli in einem niclit g an z
reinen S te in e , doch können alle T lie ile des T liiers mit erw ü n sch ter Sch ä rfe b cobaclilet w e rd e n ; nur die Spinnwarzen sind von oben
v e rf in s te r t, vo u unten ab er deutlicli zn sehen.
[B em . Dns beschriebene Exemplar geliört der pliysiknliscbeii Gesellscliafl in Königsberg .an, doch sind zur Berendfsclieii Sammlung später 2 Ex.
ziigekommen. Die Oberkiefer sind stark borstig, Kopf und Rückenschiid sind fein filzig behnaiT, und die Längslinie des Rückens geht mitten durcli
die Augen bis zum vordem Kopfrande; die Stim- und vordem Seitenaiigen aber stehen nn dem abschüssigen vordern Kopfiande; im Uebrigen stimmt
das Tliier mil der Beschreibung. Ausserdem Imt meine Sammlung noch zwei Arten O. angnslifions und 0 . marginata; letztere mit aufwärts
umgebogeiiem schmalen Rande des Bückeiiscliildes. M.J