Siibgenus Ta e n i o p t e r y x . P i c t e t ,
i . T a e n i o p t e r y x c i l i a t a . P ic te t. T ab . VI. P ig. 8. (b . — g .)
L o n g . c. alis 1 0 mill. L o n g . corp. 6 V2 mill. E x p . a lar. 1 6 mill.
Es lag n u r das eine (coll. B e r.) von P ic te t beschriebene und abgebildete Stück v o r. Den Namen
T . ciliata fü h rt diese Art s e h r mit U n re ch t, denn die verme intlichen langen F ran z en um die F lü g e l, welche
die Abbildung F ig. 8. g. z e ig t, sind B e rn s te in -T ä u s c h u n g , und b estehen aus ziemlich regelmässigen kurzen
S p a lten oder S ch ramm e n , die nicht selten angetroffen w e rd en , wenn das T h ie r im Todeskampfe die F lü g e l
o d e r F ü s se noch hin und h er bewegte. De r F lü g e lran d von T . ciliata is t gla tt und unbehaart.
B e s c h r . Die dünnen fe inbehaa rten F ü h le r überragen kaum den H in te rle ib . Die V e rh ältn isse der
Kie fe r und L ip p e n la s te r zeigt die Abbildung richtig. P ro th o ra x länge r als b r e it, vorn u nd hinien etwas
sattelförmig erhaben, und zwar hinten stärk e r. Die langen und dünnen F ü s se zeigen d ie d re i G lied e r des
T a rsu s fast von g leich e r Länge . De r gleich b re ite H in te rle ib en d e t unten mit einem p latten ovalen Segment.
Die Appendices anales sind kurz und dünn, man sieh t jed o c h von denselben gerade n u r so viel um ü ber ihre
Ge g enw a rt a u sse r Zwe ifel zu sein. Die gegen die S pitz e erw e ite rte n F lü g e l zeigen das G e ä d e r wie in d e r
Abbildung F ig . g . , doch erre ic h t die accessorische Ader d e r costalis frü h e r den R a n d , und zwar genau da
wo sie den kleinen Ast zu r subcostalis sendet.
Die F a rb e ist einförmig schw arzb rau n , d e r H in te rle ib wohl etwa s h e lle r , die durchsichtigen F lü g e l
ohne S p u r ein e r Binde.
Ve r w. E s g eh ö rt diese Art offenbar zur U n te rg a ttu n g T a e n io p te ry x , die F o rm d e r T a rs e n deren
zweites Glied beinahe so lang ist als das e rs le F ig. f ., und das G e ä d e r d e r F lü g e l, In welchem die Q u e e rad
e rn nicht das cha rakte ristische d e r Nemouren b ild en , lassen keinen Zw e ife l d a rü b e r (cf. P ic te t P e rlid e s
p . 343). ü e b e rd ie s h a t sie die gewöhnliche H a ltu n g d e r T a e n io p te ry x , ih ren v e rlängerten P ro th o r a x , ih re
dünnen S chienen und die F o rm ih re r F lü g e l. Verglichen mit den lebenden Arten weicht sie von allen
bekannten ab. Sie h at verhältnissmässig viel k ü rz e re F lü g e l als T . nebulosa und trifa sc ia ta , von denen sie
sich überdie s d urch den Mangel d e r fa rbigen Binden au f den F lü g e ln und durch die kleinere G e s ta lt u n te rsche
ide t. Die F ü s se sind ande rs g efärb t als bei T . p ra e te x ta ta , deren P ro th o ra x ü berdie s k ü rz e r, deren
F lü g e l schmäler an d e r Basis und mit einem s e h r deutlichen F lecken versehen sind. Aehnliche Merkmale
lassen sie nicht mit T . fasciata und maura aus Nordamerika verwechseln.
P ic te t, dessen W o rte ich mit Ausnahme des Ha arsaume s d e r F lü g e l, h ie r u n v e rän d e rt wiedergegeben
habe, hält das einzige S tü c k offenbar d e r H in te rle ib ssp ilz e wegen fü r ein Weibchen.
2. T a e n i o p t e r y x e l o n g a f a . Hagen. Tab. VIII. Fig. 4.
L o n g . C. alis 1 2 mill. L o n g . corp. 8 mill. E x p . a lar. 2 1 'A mill.
Das einzige Stück (coll. B e r.) liegt in trübem und unreinem B e rn stein . P ic te t e rw äh n t es in ein e r
Anmerkung als eine g rosse L e u c tra von d e r F o rm und Na tur d e r L . cy lin d ric a , jed o c h abweichend durch
einen kürz eren m eh r viereckigen P ro th o ra x , F ü h le r ohne Bo rsten an d e r S p itz e d e r G lie d e r, und dunklere
F ä rb u n g d e s Körpers.
B e s c h r . F ü h le r d ü n n , so lang als das T h ie r , fein b e h a a rt, die E n d en d e r kurz en G lied e r ohne
B o rsten . R ie fe rta s te r mittelmässig lang, das d ritte Glied am längsten und etwas gebogen. L ip p e n ta s te r seh r
kurz. K o p f gro ss herzförmig, die Augen stark vorsp rin g en d . P ro th o ra x etwas schm ä le r, v ie re ck ig , so lang
als b re it, die Ecken s c h a rf re ch tw in k lig ; die Oberfläche gewölbt, rauh, jed o c h ohne e rh ab en e Linien. F ü s se
lang u nd d ü n n ; das e rs te und d ritte Glied d e r T a rse n gleich lang, das zweite etwa ‘/s k ü rz er. L e ib gleich
b re it, p la tt, das letzte S egment uuten mil ein e r ovalen E n d k la p p e , oben je d e rs e its ein d ick e r fast eiförmiger
ap p e n d ix von d e r Län g e des letzten Gliede s, fein beh a a rt, a u f se in e r S pitze schräge nach aussen ein kleines
Knöpfchen als letzte s rud im en täres Glied. F lü g e l lang, zu samm en g ero llt; ih r G e ä d e r n u r theilweise deutlich
sche int zwischen T a e n io p te ry x und Nemoura in d e r Mitte zu s te h e n , doch fe h lt d e r obere äu sse re Schenkel
des ch a rak te ristisch e n X. So we it es möglich war is t es abgebiidet.
Die F ä rb u n g des ganzen T h ie re s ist dunkel s c hw a rz b rau n , die durchsichtigen F lü g e l (w ie es scheint)
ohne Binden.
V e rw . Die schlanke G e s ta lt und die aufgerollten F lü g e l, die F 'ü h le r ohne B o rs ten , P ro lh o ra x ohne
E rh a b e n h e ite n , die langen dünnen F ü s s e , deren m ittleres T arsalg lie d zwar kü rz er als die än d e rn , aber viel
län g e r als bei L e u c tra und Nemoura i s t, und endlich die Anhänge des H in te rle ib e s sichern T . elonga ta den
P la tz bei T a e n io p te ry x . Das G e äd e r d e r F lü g e l und die Bildung d e r T a r s e n bezeichnen sie als ein Mittelglied
je n e r G a ttu n g e n , fü r welches ich u n te r den bek an n ten lebenden Arten keinen R ep rä sen tan ten finde.
Da die F lü g e l in dem einzigen beobachteten S tü ck e aufgerollt sind, ist die Abbildung eigentlich nur schematisch
zu n en n e n , und in B e tre ff d e r Form und Ve rh ältn isse kaum sicher. Die Ve rtheilung d e r Adern habe
ich so genau als möglich angegeben, d e r Basaltheil ist weniger sicher.
Von allen bekannten Arten ist T . elongata durch das G e äd e r d e r F lü g e l, die Verhällriisbe d e r T arsalg
lieder und die F o rm d e r appendices anales hinlänglich unterschieden.
Subgenus Leuc t r a . Steph.
3 . L e u c t r a g r a c i l i s . Pic tot. T ab . VI. F ig . 9. (b. — f . ), — T ab . VIII. F ig .2 .
Loag-. C. alis 8 mitl. Long-. corp. 5 mill. E x p . a lar. 1 3 mill.
Es lagen 6 S tü ck e v o r , Männchen und Weibchen. P ic te t hat n u r eins gesehen.
B e s c h r . K o p f mässig g ross, g länz end; F ü h le r wohl nicht ganz vollständig, dünn, wenigstens 6 mill.
lan g , und fast bis zum E n d e des L eib e s re ichend, mit wenigen Borsien an d e r S p ilz e d e r G lied e r. Kiefer-
ta s te r lan g , c y lin d ris c h , g e ra d e , die d re i S p ilz en g lied er von gleiche r G rö ss e , das zweite um die Hä lfte
k ü rz e r, das e rs te s e h r klein. L ip p e n ta s te r s e h r kurz und dick. P ro th o ra x so b re it als d e r K o p f ohne die
Augen, wenig länger als b re it, mit abgerundeten V o rd e rw in k e ln , fa st g eraden S e ite n , und ringsum sch a rf
abgesetztem R a n d e ; au f d e r Mitte stehen drei wenig erhabene, nicht g ekörnte Längslinien, die mittlere weniger
mark irt und g erade, die seitlichen etwas nach aussen gebogen. Bei einigen Stücken sind diese L inien wenig
deutlich. F ü s se d ü n n , nackt, das zweite T a rsa lg lie d seh r viel k leiner als die übrigen. F lü g e l etwas länger
als d e r L e ib , die S pitze eifö rm ig , G e äd e r ähnlich dem bei P ic te t 1. c. T ab . 42. F ig . 5. mit wenigen Differe
n z e n , welche meine Abbildung T ab . VIII. F ig . 2. angiebt. Dahin g eh ö rt hauptsächlich die cellula basalis
p o s te rio r; sie en th ä lt 9 Q u e e ra d e rn , von denen die äusse rn sta rk geschwungen und seh r lang sind. Die
accessorische Ade r d e r costalis ist etwas lä n g e r, und ende t bei d e r V e rb in d u n g s -Q u e e ra d e r mil der subcos
ta lis ; die d ritte und v ierte S p itz en ad e r (die costalis m itge rechnet) verbinden sich zu eine r Gabel. H in terle ib
lang und p la tt; beim Männchen am lelzte n Segmente je d e rs e its eine ru d im en täre S chw a n zb o rste; ein cylin-
d risch e s , gerades Glied etwa von d e r L än g e des letzten S egm en te s, an d e r S pitz e mit einem seh r kleinen
Knöpfchen (wohl ein zweites Glied) versehen. Das letzte Rückenschild is t in d e r Milte etwas ausge schnitten;
gerade u n te r dem Ausschnitte ra g t ein ku rz er cy lin d risch e r Stummel h erv o r. Es re p ra e sen tirt d erselbe
offenbar die m ittle re S chwanzborste d e r E p h em e ren und ist als ein b ish er bei den P e rlid en nicht erwähntes
Organ d oppelt merkwürdig. Vom letzten Bauchschilde h e r g eh t ein la n g e r, dün n er, cy lin d risch e r P en is, wie
es sche int aus zwei dicht nebeneinande r liegenden T h e ilen g e b ild e t, schräge nach oben. Die Bauchseite
liess sich leid er nicht genau beobachten, namentlich bin ich ungewiss, ob das d rittle tz te Glied die bei ändern
Arten beschriebene kleine K lap p e fü h rt. Von d e r H in te rle ib ssp itz e d e r Weibchen konnte ich n u r die Bauchseite
sehen. Das v orletz te Bauchschild bildet eine g ro s s e . e ifö rm ig e , weit ü b erg reifen d e L e g e k la p p e ; aus
dem le tz te n , ge rad e abge schnittenen G lied e ra g en zwei s tum p fe , dicht nebeneinande r lieg en d e , dreieckige
F o rts ä tz e , welche wohl den Afte r zwischen sich sch lie ssen ; je d e rs e its steh t von denselben eine kurze, cylindrische
S chw a n zb o rs te , an d e r ich ein Knöpfchen nich t zu e rkennen vermochte.
Die F a rb e ist durchweg schw a rz b rau n , vielleich t die F ü h le r h e lle r ; die F lü g e l durchsichtig und hell.
V e rw . Diese Art g eh ö rt offenbar zu L e u c tra , denn das zweite T a r s u s -G lie d ist seh r k u rz , die
Q u e e ra d e rn bilden mit d e r costalis kein X, d e r H a b itu s und selbst die erhabenen Reifen des P ro th o ra x sind
genau wie bei den lebenden Arten. Sie steh t L . cylindrica, nigra und fusc iventris am nächsten, kann jedoch
mit k eine r derselben v e rw e c h se lt werden. Das s ich e rste Merkmal zu r Vergleichung bildet h ie r der P ro th o ra x ;
e r h a t u n g efäh r dieselben erhabenen Reifen wie bei L . n ig ra , isl jedoch merklich länge r als bei d ie se r Art.
E r ist v orne viel b re ite r als d e r P ro th o ra x von L . cylindrica und seine Reifen stehen weniger nahe beisammen
und ist endlich viel wenige r g ra n u lirt als bei L . fusciventris. Die übrigqn Merkmale bestätigen diese Ve rschiedenhe
it. L . gracilis is t viel k le in e r als L . cy lin d rica und grösse r als die beiden ändern A rte n ; die F ü h le r
sind s e h r viel wenige r b e h a a rt als bei L . cy lin d ric a , und die ganze F o rm des T h ie re s viel schlanker und
g ed e h n te r als bei jen e n Arten.
4 . L e u c t r a l i n e a r i s . Hagen. T ab . V III. F i g . 3 .
L o n g . C. alis 7 — 9 mill. L o n g . corp. 5 — 7 mill. Ex p . alar. 1 3 — 1 5 mill.
Es lagen 9 Stücke vor. Zweimal Männchen und W'eibchen in einem S te in. P ic te t h a t diese Art
nicht gesehen.
B e s c h r . Es ist diese Art d e r vorigen s e h r äh n lich , ab e r wohl sicher verschieden. Die H a u p tmerkma
le , welche mich bestimmen, sie »on L . gracilis a b z u tren n e n , sind folgende. Sie isl schlanke r und
wenigstens die Männchen kleiner. Die Oberfläche des P ro lh o ra x isl fast eb e n , nur gegen die Flügel hin
bemerkt man die S p u ren d e r zwei erhabenen Seitenlinien, welche jed o c h die .Mitte des P ro lh o rax nicht üb cr