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1. P s o c u s a f f i n i s . Pictet. Tab.V. Fig. 9. (b .c .) Fig. 12.
L o n ^ . C. alia 3V j mill. Lo o g . anteonae 3 mill. E x p . alar. 7 mill.
E s lagen 24 Stücke vor.
B e s c h r . F ü h le r d ü n n , fast so jla n g als die F lü g e l, fein und lang b e h a a rt, lS g lie d rig , die beiden
Gru n d g lied e r s e h r k u rz , dick, cy lin d risch , d e r übrige T h eil, die Geissel, dünn, g erade, IJg lie d rig , das e rs te
Glied am län g s ten , die drei folgenden ziemlich gleich la n g , d e r B e s t k ü rz e r. K ie fe rta ste r k u rz , die S pitz e
v e rd ic k t, das e rs te und d ritte Glied s e h r k u rz , cy lin d risch , das zweite das längste, das v ie rte etwas kürz er,
eiförmig. Die scharfen Spitzen d e r K ie fe r etwa s g ek rümm t, wenig v o rragend. K o p f dick und k u rz , Stirn
und H in te rh a u p t blasig aufgclrieben, Scheitel p la tt mit d re i etwas erh ö h t gestellten Nebenaugen. H in te rh a u p t
mit drei flachen Längse indrücken, die Augen mässig v orspringend. Obe rlippe gross, seitlich abge rundet, p latt.
Mesothorax gross und b re it, durch zwei seitliche, e ingedrückte in d e r Mitte sich b erü h ren d e K urven in vier
gewölbte P a rth ien g e th e ilt, zwei g rö sse re se itlic h , eine v orne und die kleinste hinten. Metathorax kürzer,
ab e r ähnlich geformt. F ü s se ru n d , mittelmässig d ick , wenig behaart. T a rse n 2 g licd rig , das zweite Glied
halb so lang als das e r s te , und beide zusammen wenige r als halb so lang als die S ch ien e ; an den H in te rfüssen
is t das zweite Glied d e r T a rsen noch etwas k ü rz e r. F lü g e l mit eiförmig g e ru n d e te r S pitz e und
schmäle rer B a s is ; die Vorderflügel kurz v o r d e r bre ite n S p itz e hinten etwas ausgeschnitten, am Vo rd erran d e
mit grossem dunkelbraunem, dreieckigem P te ro stigma , dessen äu sse re S eite die k ü rz e s te ist. Das G e ä d e r ist
in F ig. 12. gut dargcstelit. Die gerade mediana gabelt sich v o r d e r H ä lfte d e r F lü g e l, ih r o b e re r Ast bildet
eine stark gebogene Ku rv e, deren convexe S e ite dem V o rd erran d des F lü g e ls zu g e k eh rt ist, und sp a lte t sich
u n te r d e r S pitze des P le ro stigm a in eine schräg zum Vo rd erran d e und d e r Aussenseite des P te ro stigma
p a ra lle l laufende G a b e l; ih r u n te re r Äst is t länge r als ih r S tiel (die Kurve). D e r u n te re Ast d e r mediana
is t k u rz , gerade und g eh t zu r H in te rse itc d e r trape zoidalen cellula analis, (u n te r diesem Namen beschreibe
ich nämlich B u rm e is te rs h in te rste ß a n d z e lle , sie ist en tw e d er eckig und dann wie h ie r durch einen Ve rbindungszweig
m it dem unteren Aste d e r Gabel v e rb u n d e n , o d e r ohne diese Verbindung und dann meist eine
Isolirte P a ra b e l, wie bei den folgenden Arten). Die subcostalis giebt kurz v o r dem P te ro stigm a einen unteren
Ast ab, d e r den oberen Zweig d e r mediana (die Ku rv e) bogenförmig durchsetzt, zu r oberen S e ite d e r cellula
analis gehl, und dann in dem S p itz en th eil des H in te rran d e s ein o d e r zwei kleine Gabeln bildet. E s is t nämlich
die e rs te d e r cellula analis zunächst gelegenen Gabel oft durch eine einfache A d e r (F ig . 12.) v e rtre ten ,
und se lb st bei dem von P ic te t (F ig . 9 .) abgebildeten S tü ck e zeigt d e r re ch te F lü g e l h ie r eine G a b e l, d e r
linke eine einfache Ader. Das G e ä d e r d e r L n terflügel ist analog n u r ein fa ch e r; die Abbildung s te llt e s richtig
d a r , n u r is t dase lbst die subcostalis anzugeben v ergessen. S ie läu ft d e r costalis nahe und parallel und v e rb
indet sich im zweiten D ritth eil des F lü g e ls mit derselben, ohne daselbst eine Ausbuchtung zu bilden. H in terle
ib k le in , fast k u g elig , wohl 9gliedrig. D e r äu sse re an d e r H in te rle ib ssp itz e Hegende und mehr o der
minder eingezogene G e sch lecb tsa p p ara t ist s e h r komplizirt. Das le tz te Rückenschild bildet eine stumpfe
S p itz e ; d a ru n te r Hegt je d e rse its ein ziemlich lan g e r, schmaler, b la tta rtig e r, zu g e sp ilz te r ap p e n d ix ; je d e rse its
zwischen dem ap p e n d ix und d e r S pitz e des letzten Rückenschilde s tr itt ein kleiner, halbkugeliger, stark punktir
te r W u ls t wie bei Osmylus v or. A u f d e r B auchse ite des T h ie re s findet sich am E n d e des siebenten (?)
Bauchschiides eine schmale zungenförmige P l a t t e , ü b e r we lcher d e r eine feine S pilz e bildende und unten
m it e in e r länglichen Bla se ve rseh en e P en is a u s lritt und schräg nach oben geht. Zu je d e r S e ite des P en is
Hegt eine g e r a d e , schmale, bandförmige K la p p e ; ih r E n d e is t gerade a b g e seh n itte n , jed o c h die nach aussen
Hegende Eck e in eine scharfe S pitze ausgezogen. Icb h a lte alle untersuchten Stücke fü r M än n c h en , obwohl
sie zwei kleine Klümpchen an die F lü g e l g eh e fte t tru g e n , die bei den lebenden Arten fü r eingewickelte
E ie r (?) gehalten sind.
V e rw . P ic te t v erg le ich t diese Art mit P . strigosus und quadripunc tatus gewiss irrth üm lich , da sich
beide durch den langen g eraden Gabelzwe ig merklich unterscheiden. Sie g eh ö rt zur sect. C. B u rm e is te r’s,
zeigt eine dem P . n ervosus ähnliche F lü g e lb ild u n g , und g eh ö rt durch einfarbige ungefleckte S tirn in die
subsect. a. Die F a rb e dieses T h ie re s sch e in t einförmig b ra u n , d e r K o p f d u n k le r gewesen zu s e in , ohne
F le ck e o d e r Linien. Die F lü g e l sind w a s se rk la r, das P te ro stigm a bei unausge färblen Stücken h e ll, wird
sp ä te r dunkelbraun und zwar von den Rändern a u s , so dass m itunte r seine Milte einen helleren Spiegel
z e ig t, u nd meistens die braune F ä rb u n g die das P te ro stigm a begränzende Ader ü b erragt. Auch die übrigen
Adern zeigen oft an den Knotenpunkten o d e r wo sie am Kande des F lü g e is münden, eine mehr oder minder
sta rk e braune F ä rb u n g d er Membran. De r F lü g e l ist dann gefleckt wie in F ig. 12.
2 . P s o c u s p r o a v u s . Hagen. T ab . v n i. Fig. 7.
L o n g . C. alls 4 '/2 mill. Lo n g , antennae S 'A mill. E x p . a lar. 8 mill.
E s lagen 24 Stücke vor. P ic te t h a lte n u r eines derselben u n te rsu c h t und kurz als neue Art angedeutet.
B e s c h r . F ü h le r dünn a b e r k rä ftig er als bei d e r vorigen A r t, kü rz e r als die F lü g e l, fe in b e h a a rt;
Zahl u nd Ve rhältnisse d e r G lied e r wie bei P . affinis, F ressiv erk zeu g e ebenfalls. Kopf, T h o ra x , F ü s se , wie
bei P . affinis. H in te rle ib mehr eiförmig, unten v o r d e r S pitz e eine stumpfe dreieckige K la p p e , we ite r nach
d e r S p itz e zu d e r H in te rle ib durch eine L än g ssp a lte g eth e ilt. Ich halte alle Stücke für Weibchen. Porm
d e r F lü g e l wie bei P . affin is, das G e äd e r different. Das braune P te ro stigma h a t die äu sse re S e ite kürz er
als bei P . affinis, und seine d e r F lü g e lb asis zugekehrte S pitze e rw e ite rt; die Gabel des oberen Astes der
mediana ist w e ite r und k ü rz e r, ih r u n te re r Ast kaum so lang als ih r S tie l; die elliptisch ab g e ru n d ete cellula
analis ist mit dem unteren Aste d e r subcostalis nicht verbunden, also frei.
Die F a rb e is t wie bei P . affinis; einige etwas g rö sse re Stücke sind nicht davon zu tren n e n , da zahlre
ic h e Mitte lstufen Vorkommen. Ande re S tü ck e sind k le in e r als die angegebenen Maa sse, die wohl die n o rmale
G rö sse bezeichnen.
V e rw . Ve rgleichen wir das G e ä d e r von P . p roavus mit dem von P . affinis, so finden wir dieselben
D ifferen zen , welche We stw ood als sexue ll beansprucht. Da überdie ss von P . affinis sich n u r Männchen,
von P . p ro av u s n u r We ibchen vo rfin d en , so lag die Ve rein ig u n g b eide r als Männchen und Weibchen nahe.
D e r Umstand je d o c h , dass P . affinis nur zweigliedrige T a rs e n z e ig t, während Westwood's Männchen drei
besitzt, fe rn e r die sichtlich k rä ftigeren F ü h le r, lassen mich vorläufig sie ause inander hallen.
H ie h e r g eh ö rt wohl ohne Zweifel eine weibliche Nymphe coll. B e r. T ab . V. F ig . 8. b. und eine ähnliche
coll. Mg. Sie ist 2 mill, la n g ; die beha arten IS gliedrigen F ü h le r sind elwas länger als das T h ie r, ihre
Gru n d g lied e r grö sse r und d e u tlic h e r, die G lied e r d e r Ge isse l kürz er. Die K ie fe rta ste r zeigen dieselben
Ve rhältnisse wie bei d e r Imago, sind jed o c h kü rz e r und d ich te r zusammengedrängt. Die grossen Ncizaugen
stehen dicht am gewölbten H in te rh a u p te ; Nebenaugen fehlen. Die k rä ftig en F ü s se haben die Ve rhältnisse
d e r Imago. Je d e rs e its re ichen zwei F lü g e lh ü lle n bis ü b e r die H ä lfte des 9gliedrigen kolbigen H in terle ib e s.
3 . P s o c u s c i l i a t u s . P ic te t. T a b .V . F ig . 10. ( b . — e .)
L o n g . C. alis 6 mill. L o n g , antennae S '/a inill. E x p . alar. 6 mill.
E s lagen 17 Stücke vor, Männchen und We ibchen und 2 Nymphen.
B e s c h r . F ü h le r k rä ftig , wenig län g e r als die F lü g e l, s e h r dicht und lang b eh a a rt, lS g lie d rig ; die
beiden Gru n d g lied e r k u rz , d ic k , kolbig; d ie Ge isse l dünn, ih re ersten 4 G lied e r lang, die übrigen allmählig
k ü rz e r. K ie fe rta ste r lan g , d ü n n , cy lin d risch , 4 g lied rig , das Gru n d g lied k u rz , das zweite das längste e t» a s
nach innen gebogen und gegen die S pitz e s tä rk e r, das d ritte wenig län g e r als das erste , cylindrisch, das vierte
etwa s k ü rz e r als das zw e ite , eifö rm ig , mit k u rz e r S pitz e und ein wenig nach innen gekrümmt. Die Spitzen
d e r K ie fe r sta rk v o rs te h e n d , ih r e rw e ite rte s E n d e nach oben und innen geb o g en , und etwas schräge nach
innen abgeschnitten. U n te rlip p e fa st quadratisch, nach v o rn etwas e rw e ite rt, je d e rs e its mit einem eiförmigen
sch ie f angesetzten T a s te r. Ob e rlip p e g ross, wulstig, Vorderwinke l und S eiten etwa s abgerundet, in d e r Mitte
mit eine r halbz irkelförmigen, eingedrückten Rife. E pistoma k ü rz e r, seitlich schräg abgestutzt. K o p f gross
und kräftig, re la tiv etwas schmäle r als bei P . affinis, stark behaart, die S tirn seh r au fg e trieb e n , das H in te rhau
p t w e n ig e r, d e r Scheitel fa st ein wenig v ertie ft. In d e r 31itte des H in te rh a u p te s ist eine s e h r deutliche
L än g sn a h t, zu j e d e r S e ite derselben ein u n deutliche r E indruck. Die Netzaugen gro ss und v o rsp rin g e n d , auf
d e r S tirn d re i Nebenaugen. T h o ra x beh a a rt, die E in d rü c k e schwach, doch in gewöhnlicher W e ise v erth e ilt.
F ü s se lang und dünn, Schenkel etwa s dicker, T a rs e n 2gUedrig, das e rs te Glied etwa dreimal län g e r als das
zw e ite , beide zusammen länge r als d ie halbe Schiene. F lü g e l g ro s s , v o r d e r eiförmig abge rundeten Spitze
am b re ite s te n ; P te ro stigm a lang und schm a l, eiförmig g e ru n d e t, u n g e fä rb t, bisweilen leich t bräunlich; der
S tie l d e r e rste n Gabel so lang als ih r u n te re r A s t; die zw eite Gabel mit einem unten schräge zum
H in te rra n d e laufenden A s te , d e r mitunte r auch gegabelt i s t; ce llula analis eiförmig, schräg abgesehnitten und
frei. Unterflügel sp itz e r mit ein e r oberen Gabel und unterem einfachen .Ast. H in te rle ib d ick , kugelig mit
stumpfer Spitze. B e i den Weibchen isl das le tz te Rückenschild elwas löffelförmig v e rlä n g e rt und aufgebogen,
d a ru n te r s te h t je d e rs e its eine s en k rech te Aflerklappe. Auf d e r B auchse ite s te h t eine grosse ovale Klappe ,
welche eine klein ere ähnliche fa st bedeckt. In d e r Mitte des S p ilz enrandes d e r letzte ren stehen zwei dünne
sp iessartig e S ch eid en ta stc r. B e i dem einzigen Männchen (coll. B e r.) sehe ich einen Ap p a rat dem von P .
affinis fa st gleich gebildet.
Die F a rb e wa r v ielleich t einförmig braun, S tirn u nd T h o ra x wohl d u n k le r, F lü g e l hellbräunlich.
V e rw . E s u n ters c h e id e t sich diese Art durch G rö s s e , stark e Behaa rung, das eiförmige Pterostigma,
die ce llula analis und die F ussgHeder deutlich und sch a rf von den fr ü h e r beschriebenen Arten . Unter den
lebenden s te h t sie P . la sio p te ru s B u rm . (fu sco p teru s L a tr.) am nächsten. Es is t dies die einzige bekannte
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