■' itr is t r i i.
i l i ^
F ie d e rä s le , o der F ie d e rn eines F a rro n k rau te s , welches, wenn man aus d e r parallelen L ag e d e r F ie d e rn sich
einen Schluss erlauben nnd voranssetzen darf, dass sie zu einem W e d e l gehören, zw ei- o der dreifach gefled
e rt wnr. Die links gelegene F ie d e r a , 8 L in ien la n g , ist am vollständigsten e rh a lte n ; die S p in d e l oder
Rhachis derselben ungewöhnlich d ic k , die F ie d c rb lä ltc h en abwechselnd ( a u f d e r linken S e ite a c h t, a u f d e r
re chten n u r se c h s, weil bei c eines fe h lt) in einem mässig spitzen Winke l abstehend, mit d e r bre iten Basis
fe stsitze n d , einander g en ä h e rt, doch nicht an d e r Spinde l h e ra b la o fe n d , e iförmig-länglich, n u r wenig spitz ,
vollkommen ganzrandig. De r H a u p t- o der Mitte lne rv d e r F ie d c rb lä ttc h en is l gebogen n nd th e ilt sich in
gegen die S pitz e hin allmählig g erin g e r we rdenden A b stän d e n , im Ganzen in 6 — 7 , in spitz en W in k e ln
abgchcndo S eiten n e rv en , welche wieder in zwei G a b eläste sich s p a lte n , die schwach gekrümmt m it d e r
konkaven S eite sich etwas gegeneinande r neigen. Wnhrscheinlich erre ic h t e in , wenn auch s e h r schwacher
Ast des Mitte lne rven auch die Spitz e, obsclion man dies, wegen d e r d o rt gewöhnlich noch e rh alten en dicklichen
und undurchsichtigen Blattsubstanz nicht deutlich sehen kann. Das F a rre n k ra u t is t nämlich in mace-
rirtem o d e r fa st sk eletirtem Z u s ta n d e , wie man dergleichen B lä ttch en zuweilen in Ameisenhaufen flndof,
(u n d Ameisen we rden nich t selten u n te r den in B e rn s te in eingeschlossenen In se k te n an g e tro ffen ) in den
B e rn s te in g e ra th o n , indem fa st ü b e ra ll, mit Ausnahme wenige r P u n k te , die in den v e rg rö s se rte n F ig .2 , 3
und 4 mit a bezeichnet und s e h r dunkel gehalten s in d , das P a re n ch ym fe h lt u nd n u r entweder die Obe rhaut,
oder g a r n u r die Ne rven b noch vorhanden sind, an welchen einige B e s te des P are n ch ym s o der d e r Obe rh
aut sitzen. Die N e rv en sch e in e n , wie dies nach häufig hei den F a rr e n d e r J e tz tw e lt d e r F a ll is t, n u r aus
v e rlängerten gestre ckten Zellen zusammengesetzt zu s e y n , n nd keine T rep p en g e fä s se zu fü h r e n , F ig . 21 b
Auch die O b e rh au t, deren S tru k tu r ich schon frü h e r im fossilen Z u s ta n d e an einem F a rr e n k ra u t aus d e r
S leinkohlenformation, bei N e u ro p te ris aculifolia, (s. die Ga ttungen d e r fossilen F a rr e n k rä n le r T a b .IV . F ig . 6,
7 und 8 ) beoba chtete, we icht von dem B an d e r gegenwärtig noch lebenden F a rr e n nich t a h , indem sie
gänzlich aus flachen, mit wellenförmig gebogenen Wandungen v erseh en e n Z ellen b e steh t, F ig . 21 und stä rk e r
v erg rö ssert F ig . 2 2 , wo man bei a noch eine Andeutung d e r Ila u tp o r e n o d e r S tomatien w a h rn imm t, die
jed o c h nirgends so deutlich wio an d en a u t T a b .V . abgebildeten Dikotyledonen-Blä ttchen zum Vorschein
kommen. Das zweite F ie d e rä s tc h e n , F ig . 19, is t etwas k le in e r, ab e r s e h r in te re s sa n t, weil se in e le id e r
etwas beschädigte S pitze c e r s t in d e r Entwicke lung begriffen is t und ih re B lä ttch en noch spiralförmig zusammengerollt
s in d , wie dies h e i d en F a rr e n d e r Je tz tw e lt slattflndet und von mir auch b e i m eh re re n in d er
alleren und jü n g e re n Rohlenformation verkommenden Pflanzen d ie se r Familie schon beobachtet worden ist.
( s . die fossilen F a rre n k rä u te r T ab . 34. L a , T a f. 3 8 , F ig . 4 , desgl. die G a ttu n g e n d e r fossilen Pflanzen
H e ft 1 & 2. T ab . 1. F ig .3 ) . Man e rk en n t noch ziemlich deutlich in d e r V e rgrösserung F ig . 19 c die
einzelnen B lä ttchen, welche nach innen die weniger entwickelten verhüllen.
W a s n un die Ve rwandtschaft des vorliegenden in tere ssan ten Vegetabiles mit den bis je tz t bekannten
F a rr e n betrifft, so gestehe ich gern, dass ich keine einzige Art kenne, mit we lcher ich sic n u r einigermaassen
passend vergle ichen k ö n n te, j a dass sie ü b erh au p t zu denjenigen A rte n g e h ö r t, d eren Ga ttu n g sb estim -
mnng selbst b eso n d e rer Schwierigke it u n te rlie g t, weil F ru k tiflk atio n en fehlen und man d ah e r gänzlich a u f
d en H a b itu s und die Beschaffenheit d e r N e rv en angewiesen is t, die h ie r aber auch selbst v e re in t nich t re ch t
ausreichen wollen. Nach d e r Beschaffenheit des hin nnd h e r g ebogenen, sich in T h e iln n g en bis zu r S pitz e
fa st auflösenden Mittelnerven, würde u nsere Pflanze, stren g genommen, zu d e r Ga ttu n g S phonopte ris gebracht
werden m ü s s e n , während d e r Hab itu s und die an d e r B a sis nicht verd ü n n ten , o der g ar gestielten, sondern
mit b re ite r Basis an d e r Spinde l sitzenden F ie d e rb lä ttc h en an P e co p te ris e rinne rn. Da ich glaube a u f die
le tz te re n , imme r vo rh a n d en en Kennzeichen in solchen zweifelhaften F ä lle n mehr W e rth legen zu müssen,
als a u f die N e rven, die häufig undeutlich erscheinen, so bra chte ich sie z u r G a ttu n g P eco p te ris . E in e neue
G a ttu n g d a rau f zu gründen, hielt ich nicht fü r angemessen, weil es an solchen dubiösen Mittelformen le id e r
nicht fe h lt, die B r o n g n i a r t schon veran lassten eine Abtheilung d e r P e c o p te ris - Arten Sphenoptcroide s
zu nennen, worin ihm P r e s l mit d e r Aufstellung d e r G ru p p e Sphenopecopteris gefolgt ist.
Divisio II. Plantae cellulares s. acotyledones.
S u b d a s s i s i,
F OL I ACE AE .
E s liegen einz elne R ep rä s en tan ten b eide r F am ilie n , sowohl a. d e r L au bm o o se , Musei fro n d o si,
als b. d e r L eb e rm o o se , Musei h e p a tic i, vor.
a. MüSCI FRONDOSI. Laubmoose.
N u r unbedeutende kleine R e s te hatten w ir bis j e tz t G e le g en h e it zu beo b a ch ten , die a b e r unbe-
zweifelt zu d ie se r F am ilie gehören.
M U S C I T E S B r o n g .
H a b i t u s m u s c o r u m v i v e n t i u m .
M U S C I T E S A P IC U L A T U S . G o e p p . & B e r . T ab . VI. F ig . 32.
M. c a u l e — , f o l i i s o b i o n g o - i a n e e o I a t i s i n t e g r i s u t r i n q u e a t t e n u a t i s a p i c e i o n g e
a c u m i n a t i s , n e r v o s u b o b s o l e t o .
Das in s e h r k la rem , h ie r u nd da sternförmige H a a re enth a lten d en B e rn ste in eingeschlossene
Blä ttchen is t offenbar in vertro ck n e tem Zustande in den B e rn s te in g e r a th e n , indem es a u f einem grossen
Theile d e r einen F lä ch e noch mit weisslich - g ra u e r F a rb e , a u f d e r ande ren s e h r geschwärzt erscheint.
E s is t lä n g lic h -la n z e ttfö rm ig , vollkommen g anz randig, v e rlä n g e rt sich nach unten in einen ziemlich breiten
S tie l, nach oben in e in e g ra n n en artig e S p itz e , in welche auch d e r einz ige , in d e r Mitte des B la tte s v e rlaufende
Ne rve hineingeht. D e r Ne rv e b es teh t aus verlä n g erte n Z e lle n , die sich von den Zellen d e r
Bla ttsubstanz durch ih re F o rm unterscheiden, we lche sich übrigens n u r a n f d e r oben erwähnten weisslichen
F lä ch e wahrnehmen lassen. F ig . 33 lie fe rt eine g e tre u e Da rstellu n g d ie se r F lä che .
Unter unseren einheimischen Moosen sind es wohl a u sse r A rte n d e r Ga ttu n g B a rb u la (B. gra cilis
S c h w ., domestica B r., caespitosa S c h w . , apiculata H., microcarpa S c h u l t z , muralis T im ., Vahliana S c h .,
aestiva S c h . , Dicksoniana S c h u l t z , crinita S c h ., membranifolia S c h .) und S y n tric h ia (S. subulata W. & Sch.,
mucronifolia D r . , laeviga ta B r . ) noch A rte n von B ry um , insbesondere B r. c a p illa re , deren Mittelnerve
so bedeutend v e rlä n g e rt e rs c h e in t, wie es bei den oben erwähnten fossilen zu sehen i s t, jed o c h stimmt die
anatomische S tr u k tu r , indem h ie r grösstentheils weitmaschige Zellen angetroffen w e rd e n , nicht mit der
d e r fossilen überein.
M U S C I T E S S E R R A T U S . G o e p p . & B e r . T ab . VI. F ig . 27.
M. c a u l e f i l i f o r m i , f o h i s i n f e r i o r i b u s s u b p a t u l i s s u p e r i o r i b u s c o n n i v e n t i b u s e n e r v i i s