a u f eine besondere Art gründen zu können; immerhin ab e r soll dieses Vorkommen d e r Aufmerksamkeit der
Naturforscher hicinit empfohlen werden.
Ud ler den mir bekannten Coniferen kommt diese A rt u n se re r P in u s P ic e a und P . Abies seh r nahe,
j a unterscheidet sich eigentlich fast n u r durch die g erin g e re Zahl d e r in einem Markstrahle v ereinigten Zellen,
und durch die in ein e r lle ih e g estellten und in ih re r Form etwas abweichenden P o re n o der T ü p fe l, U n te rscheidungszeichen,
welche im Allgemeinen, so unbedeutend sie auch erscheinen mögen, doch bei d e r geringen
iMenge d e r sich hier d a rbie tenden cha rakte ristischen Merkmale als wesentlich fe stzuhalten sind-
T a f .I . F ig .20 ist ein Que rschnitt von P in u s Abies. Man sieht bei a die älte ren o der we iten Holzzellen,
bei a a die jü n g e re n des Jah rrin g e s, bei a b die P o re n o der T ü p fe l d e r Holzzcllen, welche sich in d e r Regel
n u r a u f den b e id e n , dem V e rla u f d e r Maikstrahlen parallelen W a n d u n g e n , zuweilen ab e r auch a c und besonders
in den engeren Holzz ellcn, au f d e r nach aussen o der nach d e r Rin d e zu g erich teten Wa ndung be-
fiiiden; a d die durch Intcrcc llularsubstanz ausgc füllten In te rc e llu la rg än g e , a c die Kanäle d e r zwischen den
Markstrahlen und don enge ren Holzz ellen vorkommenden T ü p fe l o d e r P o re n ; endlich bei b die g etüpfe lten
Mark slrah leii, welche ineistentheils aus e in e r R e ih e v ie rse itig e r langgezogener Parcnchymze llen bestehen.
T af. I. F ig . 22 ein R indenlängsschnitt, dem älteren T h e ile des Ja h rrin g e s entnommen. Die prosenchyma-
tösen Holzzellcn bei a h ie r und da mit dem ausnahmsweise vorkommenden T ü p fe l, entspre chend F ig . 20 a c ,
welche sonst gewöhnlich h ie r zu fehlen pflegen. Auch sind je n e T ü p fe l gewöhnlich cUvas kleiner als die
normalen a b ; die T ü p fe l entspre chend F ig . 20 a b im Qu e rsch n itt; a d S te lle n , wo sich zwei Holzz ellen an-
einanderlegc ii; b die Ä larkstrahlen, welche gewöhnlich n u r aus e in e r R eih e zu 1 — 32 ü b erein an d e rstch en d e r
Parenchymzellon gebildet w e rd e n , nich t selten a b e r, wie bei b b , aus m eh re re n R eih en b e s te h e n , welche
einen grossen H a rzg a n g b c in d e r S litte e in sch liesse n ; c ein Ha rzg a n g m it horizontalen Wandungen.
T a f .I . F ig . 21 ein Sia rkslrahlenlängsschnitt desselben H o lz e s , a die we ite ren und a a die enge ren P ro s e n -
chymzetlen mit ih re n T ü p fe ln a b , die mit e in em , o ft auch mit zwei H ö fen umgehen s in d ; bei a c einzelne
l 'ü p f e l , die a u f d e r d e r Rinde zugekehrten S e ite d e r Pro sen ch ymz ellen zuweilen Vorkommen,
entspre chend F ig. 20 a c und 21 a c . B e i b die Mark strah len mit ih ren b b h o rizo n ta le n , b c v ertika len und
b d seitlichen Wandungen, die sämmtlich g e tü p fe lt s in d .— E in a u f T a f . I . F ig . 19 abgebildeles Stück R o th -
tanncnholz (P i:;u s A b ie s) soll z e ig en , dass im In n e rn desselben ( a ) , wie auch bei an d e ren jetztwe ltlichen
C o n iferen , zwischen den Jah re s rin g en g ro s s e , mit H a rz e rfü llte Lü ck en o der S p a lte n , ähnlich wie bei dom
Beriistoinbaumc, Vorkommen. Dcmohngeachtet ist die Ha rzabsonderuiig doch bei allen mir bekannten Conife
ren unendlich g e r in g e r, als sie bei jen em s la ltfa n d , worin ebenfalls ein w e sen tlich er Unterschied beg
rü n d e t liegt. N u r eine einzige d e r bis je tz t bekannten C o n ife re n , die Dammara a u s tra lis , sch e in t einen
ähnlichen H a rzreich lh u in zu besitzen. H e r r B a ro n v. H ü g e l , dem ich diese Notiz v e rd a n k e , fand nicht
selten an d e r Pfahlwurzel dieses a u f N e u se e lan d häufigen B aumes 20 — 30 P fd . schwere Ha rzmassen vor.
Dies le tzte re V e rh ä ltn is s, welches auch H e r r v. 31 a r t i u s in B rasilien bei den Copalbäumen beobachtete,
indem e r g rosse 3iassen Copal in d e r E rd e um die AVurzelii liegen sah, fand auch wohl bei dem B e n is te in -
baume Sta tt, wohin ich insbe.sondere die ß e rn s te in s tü c k e rechnen möchte, welche aus e i n e m G u sse entstanden
m e h r o d e r m i n d e r g r o s s e k u g l i g e o d e r l ä n g l i c h r u n d e 3 I a s s e n au sm ac h en , während d i e
c o n c e n t r i s c h - s c h a a l i g e u a u f d e r R i n d e , d i e p l a t t e n f ö r m i g e i i im I n n e r n d e r S t ä m m e
e n tw e d e r in c o n c e n t r i s c h e r R i c h t u n g z w i s c h e n d e n J a h r e s r i n g e n , o d e r in e x c e n t r i s c h e r
d i e s e l b e n d u r c l i s e t z e n d , g e s e s s e n h a b e n . A u f d i e s e s d r e i f a c h e H a u p t v o r k o m m e n lassen
sich auch in d e r T h a t, den bisherigen Beobachtungen zu fo lg e , die R o h b e r n s t e i n e d e r ä u s s e r n F o rm
n a c h zurückbringen, vorausgesetzt, dass sie nicht etwa durch H in - und H e rro lle n , o d e r ande rwe itige äusse re
zufällige Ein flü s se , Abänderungen e rlitte n haben.
3Vas nun die v e r s c h i e d e n e n F a r b e n d e s B e r n s t e i n s betrilTt, so glaube ic h , g e s tü tz t a u f
die oben ange führten Beobachtungen ü b e r das V'orkommen verschiedenfarbigen H a rz e s in ein u nd demselben
Holzstäminclien, dass sie weniger durch sp ätere Einwirkungen entstanden sin d , als vielmehr beim
He rausfliessen aus dem Baume grösstentheils schon die Farb cn n ü an cen z e ig te n , welche wir noch an ihnen
wahrnehmen. Auch lelu-t die Beobachtung, dass das Ha rz u n se re r Fichten, nach den verschiedenen L eh e n s-
sladien d e r B äum e , den Einflüssen des Bodens u. dgl. v e rsd iie d e n fa rb ig , bald wie im F rü h lin g e u a s s e rh e ll
und d u rchsichtig, im Iiochsonimcr dagegen halb d u rc lisich tig , milchweiss o d e r in verschiedenen Nuancen
gelblich und bräunlich g efärb t e rs c h e in t, j e nachdem sieb im Verlauf des Vcgelationsprozcsses anderweitige
Bestandtlieile des B aum es, wie Ge rbestoif, Eiweissstoff oder Schleim, auch s e lb st Eisen o x y d mit den Säften
desselben v ermisch en , wobei ich den hierbei so wesentlich mitvvirkenden Einfluss d er Atmosphäre zunächst
gar nicht in Anschlag bringen will. Wenn C h em ik er, diese Andeutungen b e rücksichtigend, die verschieden
gefärbten S o rten des B e rn ste in s ein e r vergleichenden Untersuchung u n terw erfen w o llten , w ürde man seh r
bald a u fh ö re n , dio Ursache je n e r F arb c n n ü an ce n unseres ü b e rau s intere ssanten verweltlichen P ro d u k te s fü r
ein unauflösbares R ä th se l zu h a lte n , wie dies hie und da ausgesprochen worden ist. Als ein k leiner
B eitrag zu d ie se r U n te rsu ch u n g , d eren F o rts e tzu n g mir meine gegenwärtigen Ve rh ältn isse leid er nicht
g e s ta tte n , und zugleich auch als ein B ewe is fü r meine eben ausgesprochene A^ermuthung, diene folgende
Beobachtung: 80 G ra n undurchsichtigen weissen kre ide artigen S e e -B e rn s te in s w urden in einem P orze llanmörser
zum feinsten P u lv e r g e rie b e n , mit destiilirtcm VVasser anha ltend g e sc h ü tte lt, d ig e rirt und dann
filtrirt. Dies V e rfa h ren lie fe rte ein F i l t r a t, aus we lchem, wohlbcdeckt d e r S e lbstve rdünslung überlassen
bis d e r Rückstand n u r nocli etwa 40 G ra n b etru g , sowohl d urch starken AVeingcist, als auch durch neutrales
essigsaures B le io x y d weisse F lo ck en gefallt wurden. AVenn man einen T h e il jen e s Rückstandes a u f einem
Uhrglase stark c in tro c k n e te , so blieb e in undu rch sich tig e r ü e b e rz u g z u rü c k , we lcher durch conc cntrirte
S chwefelsäure, wie durch E rh itz e n , schwarz wurde. A u s d i e s e r U n t e r s u c h u n g g e h t h e r v o r , d a s s
d e r u n o n d l i c l i l a n g e A u l 'e n t h a l t d e s B e r n s t e i n s in W a s s e r n i c h t im S t a n d e g e w e s e n i s t ,
a l l e o r g a n i s c h e n B e s t a n d t l i e i l e z u v e r n i c h t e n , w e l c h e s i c h e i n s t d em H a r z e a u s d e n
S ä f t e n d e s B a u m e s b e im i s c h t e n u n d , u 'i e i c h w o h l s c h o n j e t z t m i t R ü c k s i c l i t a u f d i e
o b e n a n g e s t e l l t e n v e r g l e i c h e n d e n B e o b a c h t u n g e n b e h a u p t e n d a r f , v o r z u g s i v e i s e
s e i n e v e r s c h i e d e n e n F a r b c i i n ü a n c e n b e d i n g e n h a l f e n .
E s d ü rfte auch h ie r d e r O rt s e y n , ein e r merkwürdigen Ve rände rung zu g e d e n k en , welche ich bei
dem L an d b e rn stein u n te r d e r v e rw itte rten K ru s te , die ihn bekanntlich immer zu bedecken p fleg t, häufig
wahrnahm. Die Rinde löset sich nämlich von d e r Oberfläche in unregelmässigen, sechseckig erscheinenden
säulenförmigen Stücken a b , u n te r welchen Absonderungen (Ta f. 341. F ig .2 0 a ) man ein mehr o der minder
regelmässig sechseckiges, b ienenzellenartigcs Gewebe bemerkt. In d e r 3Iitte eines jed e n zc llenartigen Raumes
befindet sich eine warzenartige kleine halbrunde Erhöhung, wie d e r Abschnitt eine r kleineren Kugel, manchmal
an d e r Ste lle derselben auch eine ähnlich geformte Ve rtie fung, um welche 3 — 4 erhabene kreisförmige
L in ien lau fe n , die nicht im m e r, wie z. B. noch a u f einem 8 Unzen schweren prä chtigen Stücke B a s ta rd bernsteins
(L . ()31) mit dem sechseckigen Rande in ein e r F lä ch e , sondern zuweilen auch (L. 1066) in einer
3'^ertiefung lieg en , so dass die zollciiartige Umfassung sie ü berragt. — Die auf diesen B ild u n g e n , welche
durch ih re Rcgcimässigkcit an die Oberfläche mancher Pflanzen, z. B . an S tigmaria e r in n e rn , liegende
Rinde zeigt a u f ih re r u n te re n F lä ch e den Abdruck dieses zc llenartigen G e fü g e s , so dass die concentrisclien
e rhabenen K r e is e , wie auch die halbrunde in d e r 3 iitte befindliche E rh a b en h e it u nd ih re zelleiiartige Um
lassmig in v e rtie fte r Form a u f derselb en erscheinen. Jed o c h ist diese Art d e r u n o r g a n i s c h e n A b s o n d
e r u n g au f den B e rn ste in nicht b e sc h rän k t, sondern schon frü h e r von H e rrn P ro f. 3 V c i s s ( K a r s l e n ’s
Archiv 1837) a u f ein e r B rau n k o h le zu Zeglingen im Canton Basel, und sp ä te r von mir auch au f d e r Gagai-
kohle aus E n g la n d , a u f d e r Braunkohle zu 3Ven ig -Ra ckwitz in S chlesien (L. 741, 742) b e tra ch te t worden.
3V^cim man Eiweiss in einem flachen G e fä s se , etwa in einem Uhrglase, eintrocknen lä s s t, so bilden sich
ganz ähnliche F ig u r e n , wie mir mein F re u n d H e rr P ro f. P u r k i n j e jü n g s t ze igte . Ich g lau b e , dass diese
Beobachtungen auch g ee ignet sind ü b e r die Bildung d e r kugeirörmigen Absonderungen im Basalt Aufschluss
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