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zum T h e il so gefärbt. Die in P ic te ts Abbildung F ig . 7. c. an g e d eu tetea viereckigen F le ck e und d e r dunkle
P u n k t an d e r S pilze d e r Sclienkel Fig. 7. b. sind nur S te llen , an welchen die eigentliche F a rb e des T h ie re s
durch die B ern stein - F a rb e nichl verdeckt ist.
Vei-Av. Dass diese Art sich er zu P e rla g e h ö re , beweisen die S chw a n zb o rsten , die T a s te r und die
g eringe Anzahl von Q ue eradcrn d e r F lüge l. F e rn e r ist es klar, dass sie zu P e rla im enge ren S inne (P ic te t
P e rlid e s Pag. 1 4 7 .) zu stellen sei, denn das ilin te rfe ld d e r HinterlUigel ist gross und g e fa lte t, d e r Endlheil
des S u bm a rg in a l-F e ld e s d e r Vorderilügel ist ohne Q u e e ra d e rn , d e r accessorische Zweig d e r Subcostalis ist
re g e lm ä ssig , und die letzte Randzelle ze ig t drei Que eradern (d ie Abbildung F ig. 7. d. fälschlich v ie r) . Die
G e s ta lt des Hin terle ib e s lässt P . prisca als Miinnchen e rk e n n e n , sie muss also mit den bekannten Männchen
d e r Lfntorgaltung P e rla verglichen werden. Dor nacb hinten v eren g te P ro th o rax und seine wenig scharfen
Ecken, die dün n eren Scbnaiizborste ii enlfc riien P . prisca von P . bipunctata, impuiictata und pallida, bei welchen
überdiess d e r accessorische Zwe ig d e r Subcostalis mehr v e rä s te lt ist. Mit P . cep h alo to s, deren Männchen
n u r ru d im en täre F lü g e l b e s itz t, lässt sich noch weniger ein Vergleich an s te llen , n u r bei P . marginata und
abdominalis finden wir einen analogen Bau. Doch aucb hier g eh t die Aehniichkeit nicht bis zur Id e n tität,
sondern sch e in t v ielm eh r zu bew eisen, dass P. prisca eine eigene sich er zu tren n e n d e Art b ild e te , denn die
R än d e r des letzten Hin terle ib -Se gm en tes erhoben sich nach oben mehr als bei allen bis j e tz t bekannten Arten,
und d e r accessorische Zweig d e r Subcostalis hat bei P. marginata, bei P . abdominalis und selbst bei P . bipuncta
ta fast in allen untersuchten Stücken ste ts mehr als eiue Gabel. Die übrigen D iffere n zen , welche P ic te t
aus d e r F ärb u n g des Hin terle ib e s und d er F ü s se h e rg e le ite t h a tte , fallen aus frü h e r erw äh n ten G rü n d en
fo rt, jed o c h scheinen die ange führten g en ü g e n d , um P . prisca A rtre ch te zu sichern.
Die sämmtlichen folgenden zu P e rla gehörigen S tü c k e gehören z u r fünften G ru p p e d e r Ga ttu n g P e rla
im enge ren Sinne (P ic te t P e rlid e s Pag. 244.). Das einzige Stück ein e r g rösse ren offenbar eigenen Arl (coll.
Menge. ) ist nur in d e r V o rd erh ä lfle e rh a lte n , und selbst hier so g e trü b t, dass ich eine nähe re Beg rü n d u n g
u n terla sse . S ie ist etwa von d e r G rö sse von P . riviilonim uml im übrige» den beiden folgenden Arten durch
Bildung von K o p f, P ro th o ra x und F üssen nahe verwandt.
2 . P e r l a r e s i n a t a . Hagen. Tab. V i l i . F ig . 1.
Long-. C. alis 12 mill. Lo n g . corp. mill. Exp. alar. 21 mill.
Es lagen 5 S tü ck e v o r , d a ru n te r 2 Nymphenhäute.
B e s c h r . F ü h le r lang und d ü n n , ü b e r 40 G lie d e r, wenig kü rz e r als d e r L e ib , die beiden G ru n d g
lied e r s tä rk e r. K ie fe rta ste r la n g , d ü n n , cy lin d risch , fein b e h a a rt, das letz te Glied etwa s länge r als die
H ä lfte des vorletz ten. L ip p e n ta s te r von g leich e r F orm, das letz te G lied wenig k ü rz e r als das v o rh e rgehende.
K o p f herzförmig p la tt, vorne mit zwei schrägen L e is te n , welche beim vo rd e ren Nebenauge u n le r spitzem
gegen die L ip p e hin offenem Win k e l zusammenstossen. Am inneren Rande d e r grossen Netzaugen in einer
Lin ie mit dem vo rd e ren Nebenauge je d e rs e its eine kleine knopfformige E rhabenhe it. P ro th o ra x gross, b re ite r
als lang, wenig schmäler als d e r Kopf, die S eiten stark, die Ecken mässig ab g e ru n d et; eine v e rlie fle ringsum
laufende Linie setzt den Rand sch a rf a b , und zwar vorn merklich b re ite r als seitlich und h in ten ; die Oberfläche
gewölbt, in d e r Mitte durch eine feine, eingedrückte L än g srife g e th e ilt; je d e rs e its von ih r ein b re ite r,
p la tte r, nach hinten kaum e rw e ite rte r S tre if, und noch we ite r nach aussen Andeutungen von unregelmässigen
Län g se in d rü ck en o d e r eigentlich n u r Unebenheiten. F ü s se lang und dünn. H in te rle ib lan g , p la tt, fast
gleich b re it, das letzte Bauchsegment löffelförmig, aussen mit einem erhabenen K ie l, d e r gegen die S pilze
etwas schmäler wird. Die nich t vollständig e rh alten en Schwanzborsten sind fast so lang als d e r K ö rp e r und
bestehen aus sehr la n g e n , mittelmässig s ta rk e n , an d e r S pilz e b eh a arte n G lied e rn . Die Oberflügel länger
als d e r H in te rle ib , bald nach d e r Basis etwas c in g e zo g en , vor d e r eiförmigen S pitz e e rw e ite r t, durchsichtig
und wohl u n g e fä rb t; das G e äd e r fe in , jedoch seh r d e u llic h , ist dem von P . fe n estrata (P ic te t 1. c. Tab. 31.
Fig. 4 . ) analog gebildet. E s verein ig t sieh nämlich P ic tets „ lig n e p rin cip a le des tra n sv e rs e s “ mit d e r
subcostalis d a, wo die accessorische Ader d e r costalis in einen kleinen Q u e era st endet. So n st isl das Ge äd e r
dem von C h loroperla nicht unähnlich. Die bre iten Ünterllügel haben ein grosse s H in le rfe ld und zeigen am
Vo rd erran d e dieselbe Ve rbindung d e r „ligne p rin cip a le des tra n sv e rse s“ wie im O b e rflügcl; in d e r Randzelle
finden sich zwei (b e i einem Stücke sogar d r e i) Q u e erad ern .
So we it eine Beu rth e ilu n g möglich i s l, sche int das T h ie r braun g e fä rb t gewesen zu sein.
V e rw . Dass P . resinata wirklich zu P e rla g e h ö re , is t nach d e r Bildung d e r T a s te r und d e r Ran d zelle
ausse r Zweifel. Die übrigen Eigenthümlichkeiten des G e äd e rs nähe rn sie Clilorope rla und zwar den
von P ic te t beschriebenen drei Amerikanischen Arten P . G u e rin ii, maculata und fe n e stra ta . Ob diese Arten,
d ie , wie P ic te t b em e rk t, ein Mittelglied zwischen P e rla und Chloroperla b ild en , gleichfalls das letzte Glied
d e r K ie fe rta ste r v e rlä n g e rt ze ig en , finde ich nicht angegeben. Von P. G u e rin ii u n te rsc h e id e t sich P . resinala
durch die G r ö s s e n -V e rh ä ltn is s e , von P . fe n e stra ta durch d ie ungefärbten F lü g e l, P. maculata ist zu u n \o ll-
s tändig b ek a n n t, um einen Vergleich zu e rlauben. De r Umstand, dnss bei P . resinafa die cellula hasalis
p o ste rio r mehr Q ue eradern en th ä lt ( 7 ) als die a n te rio r ( 5 ) . e n tfe rn t sie gleichfalls von Cliloroperla.
Nach d e r Bild u n g des letzten Bauchsegments zu schliessen sind die beschriebenen Stü ck e Männchen.
Eines derselben (coll. Ber.) ist so eben d e r dicht d a ru n te r liegenden Nymjihe en tsch lü p ft, die sämmtlichen
Organe etwa s v e rk n itte r t, die F lü g e l bilden noch zwei p latte hohle S ä c k e , in die man durch eine seitliche
S palte hineinseheii kann. Es zeigt dies interessante' S tü c k , dass a u f d e r oberen und u n te re n Flä che des
F lü g e ls (wie bei den Odonaten) ein gleich geformtes Adernctz verläuft.
Die dabei liegende Nymphenhülle zeigt die von P ic te t angegebenen Merkmale, alle Organe sind plumper
und d ic k e r, besonders F ü s s e , F ü h le r und die kurzen eiförmigen L ip p en ta s te r. Die Fussklauen sind ohne
Ha ftta p p en , F ü s se und Flü g e lsch eid en fein b eha art. Vielleicht ist dies Stück, bei welchem d e r letzte H in le r-
leibsring nicht ganz deutlich v o r lr itt, ein We ibchen. Die Imago ist etwas grösse r als die beschriebenen
Mätinclien, und d e r letzte H in te rle ib s rin g ih re r Nymphenhaut ge rad e abgesehnitten. Eine ande re lee re
Nymphenhaut (coll. Mg.) g eh ö rt offenbar h ie h e r, die Schwanzborsten zeigen dieselbe» Längen»erhältnisse
d e r G lied e r wie bei d e r Imago.
3 . P e r l a s u c c i ii i c a . Hagen.
L o n g . C. alis 1 3 ~ 1 6 mill. Lo n g . antennae D — 1 2 mill. E x p . alar. 2-1 - 2 8 mill.
E s lagen 5 Stücke v or, d a ru n te r eine Nymphenhaut. E in ig e sind selir sctiön eiha lle ii.
B e s c h r . Es ist diese Art d e r vorigen seh r äh n lich , ab e r sicher v e rs ch ied e n , g rö s s e r, die G e s ta lt
gedru n g en er, die F lü g e l b re ite r. K o p f kü rz er und b re ite r, die grossen Augen mehr vorspringend, die hinteren
Nebenaugen n äh e r zusammenstehend. P ro th o ra x seh r b re it und k u rz , noch einmal so b re it als lan g , wenig
schmäler als d e r K o p f; die Vorderwinkel s c h a rf, die h in tern ab g e ru n d e t; oben je d e rs e its s e h r deutliche
H ie ro g ly p h e n . Die b re ite ren F lü g e l haben in d e r cellula basalis a n te rio r mehr (7) Qu e erad ern . Die G lied e r
d e r S chwanzborsten sind viel k ü rz e r, das achte kaum zweimal so lang als b re it, während es bei P . re sina ta
mindestens viermal so lang als b re it ist.
Ich vermag hievon zwei g rö sse re S tü ck e nicht zu tre n n e n , bei welchen d e r e rs te G a b elast der
subcostalis noch eine Gabe! bildet, die Randzelle drei Q u e e ra d e rn fü h rt (zwei bei den übrigen), d e r Vo rd erwinkel
des P ro th o ra x und die H ie ro g ly p h e n wen ig e r deutlich mark irt erscheinen.
Drei d e r Stü ck e sind Männchen und zeigen dieselbe gekie lte Bildung des letzten H interle ibs-Segmentes
wie P . re s in a ta , und zwar die Klappe länge r und ih re Fo rm en s ch ä rfe r ausgeprägt. Ein M eibchen (zu den
g rösse ren gehörig) hat das letzte Bauchsegment an d e r S pitz e gerade abgesehnitten.
V e rw . Die Län g en v erh älln isse d e r Schwanzborsten sind so au g e n fä llig , dass schon nach denselben
allein sich diese Art leich t von d e r vorigen trennen lässt. U n te r don lebenden möchte ih r P . annulicauda
am nächsten stehen, doch tre n n t sie leicht die bei P . succinica g erin g e re Zahl von Q u e e ra d e rn in d e rU a iid -
zelle und die S k u lp tu r des Kopfes, je n e r bei P . re sin a ta d u rchaus ähnlich.
H ie h e r ziehe ich eine z e rs tö rte le e re Nymphenhaut (coll. Mg.), die sich bei sonst ähnlichen N erhältnissen
von jen e n d e r P. re sina ta durch plumperen Bau und k ü rz e re G lied e r d e r Schwanzborsten absondert.
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N e m o u r a . Latr. CSemblis Bnrm.}
Obgleich diese Arten von den j e tz t lebenden spccifisch verschieden s in d , so tren n en sie sich doch
n ich t durch M erkma le, welche bedeutend genug sch e in e n , um die Bildung n eu e r Untergattungen zu re chtfe
rtigen. S ie lassen sich im Gegentheil u n te r die d re i von mir aufgestellteii und in meiner Na turgeschichte
d e r P e rlid en beschriebenen Untergattungen vortrefflich e inre ihen. E s haben also T a e n io p te ry x , L c u rtra und
Nemoura u n te r den B e rn s te in -In sek ten ihre R e p rä s e n ta n te n , und diese zeigen nicht allein die noth n en d ig en
Hauptme rkmale d e rs e lb e n , sondern ü b erd ie s auch den grö ssten T h e il d e r u n terg eo rd n e ten Charaktere d e r
jetzig en Arten. (P ic te t.)
P ic te t konnte n u r 6 Stücke zu v ie r Arten g ehörig u n te rsu c h en , und erwäh n t ein siebentes ohne es
zu beschreiben. Mir lagen 36 vor, d a ru n te r eine le e re Nymphenhaut. Die Abbildung von N. affinis scheint
n ich t von P ic te t g efertig t, wenigstens fe h lt sie in den Original-Zeichnungen und im T e x te gänzlich. ahrscheinlich
h a t s ie , wie die d e r Heme robiden Erichson besorgt. E s ist diese Ga itung fü r die Bearbeitung
s chw ie rig er als die übrigen, da die Art Kennzeichen se lb st d e r lebenden nicht sich er b egründet scheinen.
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