
 
        
         
		daraus  entnehmen  zu  können.  P o lly x c n u s   conformis  Koch & B er.  z e ig t,  gleich  dem  heutigen  P .  L ag u ru s ,  
 an  jun g en   Individuen  wenige r  Ringe  als  an  e rw ac h sen en ,  und  ju n g e ,  z u r  G a ttu n g   Acarus  gehörende  
 urw eltliche  Milben  krochen  v o r  ih re r  e rs te n   H ä u tu n g   ebenfalls  n u r  au f  sechs  B ein en   umher.  Aufgcplatzte  
 und  abgestreiftc  H ä u te ,  welche  die  ausge schlüpften  T h ie re   h in te rlie s s e n ,  kommen  von  S p in n e n ,  Aphididen,  
 B la ttid en   und  E p h em e ren   zwar  zahlreich  v o r ,  gewähren  von  d e r  F o l g e   d e r  Entwicke lungsstufen  ab e r  kein  
 genügendes  B ild ;  eben  so  stellen  die  Ga ttu n g en   T e ttig o n ia ,  P so u d o p b an a ,  P h y to c o ris ,  A rad u s,  T erm es,  
 Embia  und  *Pseu d o p erla ,  n u r  einen  l e t z t e n   Durchgangszustand  d a r ;  dagegen  lassen  sich  b e i  den  B la ttid en   
 und  Locustinen  durch  hinlänglich  vorhandene  E x em p la re   die  einzelnen  S tadien  sc h a rf  von  ein a n d er  trennen,  
 wobei  in  numerischer  und  in  morphologischer  Beziehung  w ied e r  die  grösste  Uebereinstimmung  mit  der  
 Ge g enw a rt  h errsch t.  —  Auch  die  Erscheinungen  im  Augenblick  des  zufälligen  T o d es  stimmen  m it  denen,  
 die  w ir  u n te r  ähnlichen  Umständen  an  den  analogen  heutigen  In se k te n   b em e rk en ,  s e h r  genau  überein.  
 Die  Anobien  und  einige  B ostric iden  zogen  d en   K o p f  eben  so  u n te r  das  kapuzenförmige  H a lssc h ild   zurück,  
 wie  je tz t;  alle  meine  u rw eltlich e n   Carabicinen  sta rb e n   mit  von  sich  g e s tre c k te n ,  dagegen  fa st  alle  
 C lav ico rn ien ,  E la te rid e n   u nd  die  zu r  G a ttu n g   T h ro sc u s  gehörenden  K ä fe r  mit  so  dicht  angezogenen  B einen,  
 dass  ih re   u n te re   K ö rp c rsc ite   bisweilen  fa st  so  eben  und  g la tt  als  die  obere  ersch ein t 
 Ich  habe  mir  mehrmals  selbst  die  F ra g e   g e s te llt,  ob  es  nicht  möglich  se y n   so llte ,  aus  den  üb rig gebliebenen  
 vegetabilischen  F ra gm e n te n ,  aus  den  Bntw ickelungszuständen  d e r  In se k te n   und  aus  dem  
 Nebeneinanderliegen  s e h r  diffe rente r Ge schöpfe  in  e i n e m   Stücke,  mit Zura theziehung  des  heutigen  In se k te n -  
 C a le n d e rs ,  d i e   J a h r e s z e i t   ausfindig  zu  m ac h en ,  in  we lc h er  u n se r  P in ite   sein  H a rz   e rg o s s ?   Die  häufig  
 v orkommenden,  bisweilen  einander  noch  d ec k en d e n ,  o d e r  mit  ih re n   Sp itz en   noch  v e re in ig te n ,  mehrentheils  
 etwas  v e rtro c k n e te n ,  also  b ereits  abgeworfenen  K n o sp e n -  u nd  S c h u p p e n -B lä tte r,  d e ren   einige  a u f  T ab .  IV.  
 F ig .  4 2— 49.  abgebildet  s in d ;  das  in  schieferigen  Stücken  neben  allen  Ein sch lü ssen   e in z e ln ,  o d e r  auch  in  
 lockeren  Klümpchen  vorhandene  sternförmige  P flan z e n h a a r,  welches  d e r  W in d   wahrscheinlich  von  v e rd 
 o rrte n   Knospenhüllen  und  Blu tlien stcn g e ln   u rw c ltlich e r  E ich e n   tren n te   und  d urch  die  L ü fte   tru g ;  einige  
 männliche  und  weibliche  ju n g e   P in u s -K ä tz c h e n   (Tab. H L   F ig .  1 ,4  & 6) ,   hauptsächlich  ab e r  die  ebenfalls  in  
 m e in e r  Sammlung  befindliche  B iü th e   d e r  E p h c d ra  (T a b . IV. F ig . 8 bis  10 un d  T ab . V. F ig .  1 .),  die  männlichen  
 B lü th e n   von  Cupressus  (Tab. IV.  F ig .  13 &  1 4),  Ju n ip e ru s   (F ig .  17 &  1 8 ),  T h u ja   (F ig . 21 & 2 5 ;  T ab . V.  F ig .  
 2—7),  Carpinus (T a b . IV . F ig . 29),  Quercus (F ig . 33),  F a g u s  (?),  p rä se n tire n   ganz  entschieden  das B ild   d e r  v o rgerü 
 ck ten   F rü h lin g sz eit,  w'obei  noch  zu  beachten,  dass  fa s t  ausschliesslich  n u r  abgefallene  männliche  B lü th e n   
 vorhanden  sind.  Das  noch  zweifelhafte  Vorkommen  von  Samenkörne rn  und  das  überau s  seltene  E rsc h e in en   
 k leiner Schoten,  geben  keinen Gegenbew’cis,  und  eben  so  wenig  die B’ru c h t  eines Taxodium (T a b . V. F ig . 8  & 9),  
 da  d ie s e ,  wie  alle  F rü c h te   d e r  Zapfenbäume  e r s t  im  zweiten  J a h r e   re if t,  u nd  das  A lte r  d e r  vorliegenden  
 nicht  sch a rf  genug  bestimmt  we rden  kann.  S omit  h ä tte   d e r  B o t a n i k e r   seinen  Ausspruch  rasch  gelhan,  
 d e r   beobachtungsreichere  E n t o m o l o g   sp rich t  ab e r  ein  ande res  U rth e il  aus.  Die  frü h e re n   Stände  d er  
 In se k te n   geben  in  sy stem atisch er  H in sich t  selten   d irek te   Kennzeichen  an.  E i e r ,  vo n   denen  dies  vorzüglich  
 gilt,  und  P u p p en   finden  sich  s e lte n ;  je n e   wurd en   von  ih re n  M ü tte rn ,  so  d a r f  man  annehmen,  n u r  an  sicheren  
 Orlen  ab g e se tz t,  und  diese  ohne  Zwe ifel  an  geschützten  S te lle n   b e fe s tig t;  kein  M^under  a lso ,  wenn  sie  
 dem  heutigen  In q uirenten  sich  entziehen.  Aus  d e r  Zahl  d e r  hauptsächlich  in s   Auge  zu  fassenden  L a rv e n   
 scheiden  z u e rs t  diejenigen  a u s ,  welche  mit  S ich erh e it  a u f  keine  In s e k te n -G a ttu n g   z u rü ck g e fü h rt  werden  
 können:  von  K ä fe rn ,  T in e id en ,  T o rtric id e n ,  kleinen  S p an n ern   u.  s.  w .;  sodann  alle  d iejenigen,  deren   vollkommene  
 Ge schöpfe  im  B ern stein   b ish er  ä u s se rs t  s e lte n ,  o d e r  g a r  n ic h t,  gefunden  w u rd e n ,  und  cndlicli  
 diejenigen,  d eren  Durchgangsperioden  uns  dunkel  bleiben  müssen,  weil  die  in  B e tra ch t  zu  ziehenden  nächsten  
 V en v an d ten   zum  T h e il  u n te r  we il  e n tfe rn ten   Himm elsstrich en   zu  H a u se   sind.  H ie rh e r  gehören  die  L a rv en   
 d e r  G a ttu n g e n   T ettigonia  (ih r e   F req u e n z   v e rh ä lt  sich  zu  d e r  des  vollkommenen  T h ie re s   etwa  wie  1 0 :   1),  
 P scu d o p h an a ,  H a lo b a te s ,  Em b ia ,  * P s e u d o -P e r la ,  welche  i c h   zu  den  Nemouren  z ä h lte ,  F i e l e t   aber  
 zwischen  O rth o p te ren   und  N e uropteren  s te llt  und  den  P hasmiden  v e rw an d t  h ä lt;  desgleichen  die  Tormos- 
 L a rv e n ,  die  mir  jed o c h   so  s elten   b eg c g n e tcn ,  dass  ich  n u r  Eine  a u f  30  bis  40  gellügelle  T e rm ite n   in  
 Anschlag  bringen  k a n n .')  E s   scheiden  endlich  auch  noch  diejenigen  a u s ,  d e ren   P liasen  nicht  an  gew isse  
 Tahreszeiten  gek n ü p ft  s in d ,  z.  B.  die  zahlreichen  P o ly z o s te ria -  und  B la t ta -L a r v e n ,  die  wahrscheinlich  aus  
 allen  Vcrwandelungsständen  m it  vollkommenen  T h ie re n   eben  so  familienartig  le b te n ,  wie  heute.  Wa s  die  
 nuiiinchr  n u r  noch  üb rig   bleibenden  L a rv e n   mit  heimalhlichcrcm  H a b itu s   betrilTt,  so  fä llt  die  Dauer  ih re r  
 successiven  Entwicke lung  b e i  den  Ga ttu n g en   P h y to c o ris   (d a s   numerische  Ve rh ältn iss  zum  vollendeten  Geschöpfe  
 ist  h ie r  ge rad e   um g ek e h rt,  e tw a   wie  1 0 : 1 ) ,   Cixius  (wie  1 : 6 ) ,   R e d u v iu s ,  Aradus  und  Hy d rome tra,  
 bei  den  P h ry g a n id e n ,  P e rfid e n   u nd  Lib ellu lin e n   (Gomphus  L e a c h )   in  die  e rs te n   S omme r-Monate ;  dagegen  
 weisen  die  aus  allen  S tadien  gleich  zahlreich  vorhandenen  L o c u s tin e n -L a rv e n   und  das  fast  eben  so  häufig  
 erscheinende  vollkoiiimene  T h i e r ,  wiede r  bezeichnender  a u f  den  S pätsomme r  hin.  Durch  das  L arv en -L cb cn   
 sehen  wir  also  die  D a u e r  d e r  Ausschwitzung  weit  ü b e r  die  F rü h lin g sg rcn z c   hinaus  geschoben.  Dasselbe  
 findet  beim  Vorkommen  d e r   vollkommenen  In s e k te n   S ta tt:  die  häufigen  H y le s in e n ,  Anobien,  Staphiliniden  
 und  H a ltic a e ,  desgleichen  dio  u n te r  d e r  R in d e   üb erwin te rn d en   D rom iu s -  u nd  A r a d u s -A r te n   bezeichnen  
 mehr  die  F r ü h l i n g s - M o n a t e ,   die  Bo stric id en ,  Clavicornien,  G a lle ru ca e  und  Coccincllcn  d a s   F r ü h j a h r   
 u n d   z u g l e i c h   d e n   H e r b s t ,   die  B u p re s tid e n ,  Curculioniden  un d   C erambic inen,  die  meisten  Myriapoden  
 und  Arachniden  (u n te r  denen  jü n g e re   Männchen  se lten e r  als  b ega ttungsreife  s in d ),  die  O p ilio n id e n ,  Po d u ren   
 und  L ep ism id en ,  die  meisten  H ym en o p te ren   u nd  D ip te re n   (d ie   C e ra lo p o g o n -  u nd  C h iro n om u s -P ä rc h e n )  
 d e n   S o m m e r ;   die  C arabicinen,  die  G a ttu n g   F o rfíc u la ,  die  Vespiden  und  G ry llid en   schon  m eh r  d e n   a n n 
 ä h e r n d e n   H e r b s t .   —   No c h   u n zuve rlässiger  sind  d i e   R e su lta te ,  welche  man  aus  d e r  zufälligen  
 Nachbarschaft  so lch er  In se k te n   zu  gewinnen  h o fft,  d eren   L eb e n sz e it  nach  dem  h eu tig en   Calender  zusammen  
 fä llt,  o der  we it  v on  einander  g e tre n n t  lieg t.  Das  v e rw eh c tc   sternförmige  P flan z c n h a a r,  so  wie  die  kahnförmig  
 zusammengebogenen,  pfriemenförmig  zuge spitz lcn  S c h u p p e n b lä lte r,  d e ren   ähnlich  geformte  man  an  
 frischen  B u ch en trie b en   h e rabhangen  sieh t  un d   die  man  folglich  als F rü h ü n g s a bw u rf  b etra ch ten   da rf,  kommen,  
 so  weit  meine  B eobachtung  r e ic h t,  th e ils  als  B e g le ite r  d e r  frü h e sten   entoinologischen  Enlwickelungsslufen,  
 theils  neben  v ielen   vollkommen  ausgebilde ten  In s e k te n   vor.  V ie r  solche  Schuppen  liegen  mit  zwei  E x em plaren  
 des Agrión  in  e i n e m   S tü c k e ;  in  einem  ande ren  zwei Schuppen  und  daneben  unzähliges  sternförmiges  
 Pflanzcnhaar,  1  P o ly s tic h u s ,  1  C y p h o n ,  1  E u p le c tu s ,  1  C ix iu s ,  1  T e rm e s ,  m eh re re   T ip u la ria c   fungicolae,  
 einige  Dolichopoden  u.  s.  w .;  in   einem  d r itte n :  1  P e r l a ,   1  C ix iu s ,  l   A th e rix   und  k e i n   P flanzenhaa r.  
 Z ahlreichere  B e isp ie le   sche inen  die  Sache  e h e r  zu  v e rw irre n ,  als  aufzuklären.  E s   lä s s t  sich  meiner 
 Ansicht  nach  aus  so  d iv e rg ircn d en   E rsc h ein u n g en   nichts  Ande res  fo lg e rn ,  als  dass  die  Ausschwitzung  des  
 H a rzsa ftes  schon  im  F rü h lin g e   begann  und  don  ganzen  Sommer  hindurch  fo rld a u c rle .  W a h rsch e in lich   war  
 das  heutige  G e se tz ;  „ z u r   Z e it  d e r  meisten  B lü th e n ,  die  meisten  In s e k te n “ ,  schon  damals  das  geltende. 
 Ob  das  M e n s c h e n g e s c h l e c h t   z u r  Z e it  d e r  B e rn ste in  -  Bild u n g   schon  e x is tirt  haben  mag?  
 ist  eine  F r a g e ,  die  sich  ohne  R ückhalt  wohl  durch  n e i n   beantworten  lä s s t;  meines  W issen s  wenigstens  
 is t  noch  nie  ein  P ro d u k t  von  Menschenhand  im  B e rn s te in   gefunden  w o rd e n ,  wodurch  allein  eine  solche  
 Ve rmuthung  co n s ta tirt  we rden  könnte.  Dagegen  glaube  ic h ,  dass  d e r  Sleiisch  z u r  Z e h   d e r  B e rn s te in -  
 V e r b r e i t u n g ,   während  u n se r  heutiges  P re u s s c n   sich  allmählig  aus  dem  Mee re  e rh o b ,  einzelne  S triche  
 unseres  jetzig e n   L an d e s   schon  b e su c h t,  o der  auch  bew o h n t  haben  mag.  Die  kleine  Glocke  u n te r  d e r  
 be rn stc in fü b re n d en   E rd sc h ic h t  b e i  B ran d e n b u rg   (s.  S.  23)  w iderspricht  m einer  Ansicht  eben  so  w e n ig ,  als  
 die  in  d en   Adern  zwischen  rohem  B e rn s te in   bisweilen  gefundenen  K orallen  und  ein  kleines  E isen d ra th -  
 Fragmont,  an  welchem  mir  ein s t  bei  dem  Durchsägen  eine s  B c rn slein stü ck e s  die  S äge  brach.  Die Schichten  
 des  B in n e n lan d e s ,  durch  we lche  ehemalige  Meeressäume  (B o rn s te iiia d c rn )  z ie h e n ,  sind  weil  jü n g e re n   ü r - 
 I 
 'J   W o   in  S.uiinihiiig'cn  „ /.a lilre ic lie   Slilckc  von  ihnen  an g efü llt  s in d “   ( s .  B u n n e i s t e r   Handbuch  d e r  Entomologie  Be rlin   1S3 2 .  
 Bd.  I.  S .  6 3 7 ) ,   da  lie g t  g ew is s   ein  Irrtlium  aiini  G ru n d e ;  da  wird  die  in v olvircndc  Ma sse   wohl  wieder  C o p a l,  ab er  n icht  
 B e rn s te in ,  sey n .