Gleich den von einem fa llenden K ö rp e r h e rrü h re n d en W a s s e rk r e is e n , d ie , j e Aveitor sie dringen,
immer u n deutliche r Averdcn, bis sie völlig verscln v in d en , nimmt auch d e r B e rn ste in als ÄlecresausAvurf ab,
j e Aveitcr man sich vom Centrulpunkte seines V o rkommens, d e r Geg en d zaa¡sehen Palmnicken und G ro ss -
Iliib c iiic k en , Hingst d e r K ü s te en tfe rn t. E s b ed a rf kaum d e r ErAvähnung, dass b e i Annahme nördliche r
Ü ilu v in l-F lu th e n n u r ein VerscliAvcmmcn in südlichem Kreisbogen ged a ch t Averden kann. SchAvedens K ü s te
ist fa st b e rn s te in le e r, da S trömungen von S ü d en nach Norden crAveislich nicht ex is tirten und S e e s lü rm e allein
eine so Avcile Ve rschleppung ansehnlicher Massen zu vermitteln n ich t im Stan d e sind, üm s c h re ite n Avir
zue rst die S pitze bei B rü s te ro r t, so sehen Avir, dass Samlands n ö rd lich e r S tran d sclion aulTallciid Avcnig
empfiingt; noch Aveniger die kurische Nehrung, ln Ku rla n d bleibt e r Avegen seines sparsamen E rsc h ein en s
schon e in G em e in g u t, un d j e h ö h e r nach N o rd e n , desto ä rm e r d e r S tran d . W e n d en Avir uns v on jen em
re ich bc<^abtcn P u n k te südAvestlich, so finden Avir ihn Aviedcr häufig an d e r K ü s te d e r frischen Nehru
n g , merklich abnehmend h in te r Dan zig , noch sp ä rlic h e r in P om m e rn , und so imme r s e lte n e r, bis sich
h in te r R ü g e n , an Dänemarks nördlich a u fste ig en d e r K ü s t e , die S p u r auch Aviedcr allmählig v e rlie rt.
A b e r se lb st Englands Ostküste blieb nicht b e rn ste in le e r. Ic h habe faustgrosse S tü ck e g e s e h e n , Avelche man
in d e r T h em se fa n d , Avohin sic von Mee resströmen g e fü h rt sey n m ögen, als Dänemark noch u n te r den
F lu th en lag. D e r Avcite T ra n sp o rt ru n d e te durch Reibung a u f dem sandigen Mee resg rü n d e die E cken und
K anten d ie se r Stücke völlig ab und gab ih re r Oberfläche das Ansehen eines mattgeschlilTenen Glase s. —
D e r südliche H a lb k re is seines heutigen Vorkommens am S tran d e is t durch das p ro g re s s iv e AnAvacbsen des
L an d e s immer k leiner geAVordcn u nd d eh n t s ic h , d u rc h den Saum d e r K ü s te im O sten m eh r b e e n g t, je tz t
Aveiter gegen We sten aus.
Im B innenlande nimmt das q u an titativ e V e rh ältn iss mit Avachsender E n tfe rn u n g vom Mitte lpunkte
ebenfalls allmählig ab. Auch das Volumen d e r e rra tisch e n Blöcke s te ig t, j e n ä h e r man ihrem Ausgangsh
e e rd e kommt. Demungc achte t sind P re u s s c n s südliche P ro v in z en und se lb st d ie ihnen angrenzenden
L ä n d e r nicht entblösst, und re ic h e F u n d g ru b en kommen, obgleich sp a rsam e r, aucli in en tfe rn te ren Gegenden
vor. Tn O s t - u nd W e s t-P r e u s s e n e x is tirt, nach B o c k , nich t leich t ein D o r f, in dessen F e ld e rn nicht
schon B e rn ste in gefunden Aväre, Avogcgen A y c k e beme rkt, dass sogar in d e r Nähe d e r R ü s te in meilen-
Aveiten S trecken keine S p u r b eme rkbar Avird. — Man findet ihn in O s t- und im nördlichen T h e ile W e s t-
P re u s s e n s in allen Schicliten des jü n g e re n Diluviums und des Allu v iums, soAvohl a u f B e rg e s rü c k e n , als in
N iede rungen und Wie sen. In den reichhaltigen S amländer Schichten (ic h sp re ch e h ie r von zusammenlie-
g endcn g rö sse ren Q u a n titä te n , nicht von einzelnen S tü c k e n ) ru h t e r th e ils in fast g le ich e r H ö h e mit dem
Mee resspiege l, th eils 30 F . ü b e r demselben, und 70 bis 140 F . u n te r d e r Bodenflä che; im pommerellischcn
P la te a u 2 00 bis 300 F . und noch h öher ü b e r dem Meere und bald n u r 2 , bald bis 50 F . u n te r d e r Ackerfu
rc h e ; im ju n g e n Wa ldbodcu bei Weichseltnüiide th eils im J lc e re s iiiv c a u , th e ils 5 bis 10 F . u n te r ihm ;
in d e r T u c h e ie r H a id e in d e r R eg e l n u r 2 F u s s u n te r d e r Oberfläche. — B e i KoAvail, eine Meile von
D an zig , wurde v o r einigen J a h r e n die L an d s tra s se mit Baumen bepflanzt. B e i dem G rab en eine s d ie se r,
kaum 2 F . tiefen , L ö ch e r stie ss man a u f ein seh r re ic h e s B e rn ste in n c st. G ü n stig e Zeich en veraiilasstcm ein
Aveiteres G r a b e n , un d mau fand in e in e r E n tfe rn u n g von etwa ein h u n d e rt S c h ritte n , a b e r e r s t in eine r
T ie fe von u n g efäh r 30 F . , ein so ergiebiges L a g e r , dass d e r B e s itz e r des F e ld e s aus d e r gcAvonnenen
B eu te sein G ru n d stü c k schuldenfrei machte. Aelmliclie Glücksfälle kommen in je n e r Geg en d Öfter vor,
Aveshalb in den F e ld e rn m eh re re r angrenzenden D ö rfe r fast a lljäh rlich , u nd zAvar mit bald m e h r, bald
m in d e r, günstigem E rfo lg e gegraben Avird. — E in z e ln e , häufig auch m e h re re , S tü ck e zog man zufällig in
F isc h e rn c tz en nicht blos aus dom Mee re, sondern auch aus Binnenseen, F lü s se n , T e ic h en und 8 0 F . liefen
B ru n n en h e rv o r, bisAveilen m eh r B e rn s te in , als F isc h e . ') Vorn bcAvegten W a s se r g eh o b e n , sp ru d e lt e r in
I) I l a r tm a i n i a . a . 0 . S . 6 3 .
Quellen a u f (b e rü hm t war ein s t eine Quelle bei B a rte n ste in ) und F lü s s e fuhren ihn, zumal beim Eisgänge,
w ied e r dem Meere zu. ') — E s orlielll aus diesen Beispielen seine Froiiiionz, seine allgemeine Ve rb re itu n g
in unserem L an d e und das seh r Unbestimmte se in e r Ablagerung.
Völlig re g ello s is t das Vorkommen co n c o n lrirt-lio g o iid e r Massen ab e r dennoch nielit. Wenn man
a u f e in e r K a rte von P re u s s e n aus den cn tfe rn lero n Hauptruiidorton Liuiou nach dem ehemaligen geographischen
Mitte lpunkte z ie h t, so trc llo n diesolhen a u f m eh re re d urch ihren Rcichthuin bekannt gewordene
O r te , ein ev id e n te r B ew e is , dass die Verschwemmuag s t r a h l e n f ö r m i g aus e in e r Gegend erfolgte. Es
blieben a u f d e r we iten S tre ck e zwischen dom Ausgangspuiikto a. und d e r enlfornteston L a g e rs 'ä tio b.
re ichliche Quanlilätou d e r verschwemmtou Masse en tw e d er au eia zelnen submnriuen n ö h o u z ü g c n , Riffen,
B änken n. s. w. zu rü c k , u nd w urden d o rt vom Meeressande b e d e c k t, o der cs empflugen und b ehielten die
S tationen c. d. e. ih re n jetz ig e n Reichthum e r s t sp ä te r , als sie bereits K ü s ten strich e b ild e te n , also zu e in e r
Z e it, da den k b a re r W e ise b. dem Binnonlaudc angehörte u nd vielleicht schon hoch mit Sand und Gc rölle
b e sc h u lte t wa r. So w urden durch occasionello Vc rhällulsse auch h ie r und da Ablagerungen v o r und
ü b e r e in a n d e r bewirkt. Die einzolncu Sla tiouen würd en g eh a ltre ich e r geblieben und ih r heutiges Auf-
findeu noch b e lo h n e n d e r s e y n , wenn das bei c. d. e. abge lagerte H a rz nicht durch vieirä llige sp ätere
Stü rme häufig wiede r au se in a n d er geworfen u nd mehr v e rb re ite t worden w ä re. In Anschlag ist auch zu
b rin g en , dass d e r S tran d gewiss s e h r ungleich gegen Norden wuchs u nd dass manche Mcorosbucht noch in
viel sp ä te re r Z e it l ie f ins L an d hineingoragt haben mag. E s fü h rt eine d e r eben erwähnten L in ie n , noch
in P o le n , von O s lro lfk n nach Mysczenicc, Iriift im O rtc lsb u rg e r K re ise die P u p p en sch e und die S o rq u iltc r
F o rs t, F ried ric h sfe ld e , F ried ric h sh o f, sodann Scliwanfcld, B a rle n stc in und zuletzt, scheu am Haff, P n lo rso rlh .
E in e zweite L in ie, eine F lu th aus m eh r we stliche r Richtung bezeichnend, zie h t sich aus d e r G umbinncr G e gend
au f S chlopacken, IVehlau, die P r e g e l- In s e l Anke r, Quodnau, M a rg en und llu b e n ic k e n ; eine d ritte von
den Ufern des Goplo a u f T h o rn , L e s s e n , den D rn u se n , das Hockerlaiid un d Kerbswaldo bei E lb in g , wo
mau einst 700 P fu n d in wenigen T ag e n fa n d ; eine v ie rte endlich trifft aus d e r T u rh o lc r H a id e , in welcher
fa st unaufhörlich nach B e rn ste in gegraben w ird , südwestlich das enlfe rnle Mnskau, u nd nordösllicii im
P oinmc rcllischeu Ho ch lan d e den ergiebigen S la rg a rd lc r K r e is ." ) Die durch das Centrum n o rdw ärts v erlä n g erten
Lin ien d eu te n die Richtungen a n , in welchen das lu so lla n d von mohrmaligcu n ordischen Strömungen
successiv getroffen wa rd . W o a b e r R ad ien Zusammentreffen, sollte da kein Mitte lp u n k t s e y n ? — D e r c L u
erwähnte S tric h im Pomme rellischcn P la lco u is t au m ehre ren Ste llen ü b e r eine Meile b re it, und biotol in
einer Länge von G bis 8 M e ilen , schon se it mehr als h u n d e rt J a h r e n , unzählige F u n d g ru b en dar. E r geht
aus dem S la rg a rd le r und Dirschauor K re ise in den Danziger ü b e r , läuft h ie r d urch die H ü g e l, F e ld e r und
Wiesen d e r Dorfscha fteu G is ch k a u , B elk n u , L iib la u , B an k n u , K ow a ll, M o n n eb c rg , Ne n k au , S d iü d d e lk au ,
Karczemken, K o k o sk o n , L e c s e n , C zap p e ln , M a lte rn , B is s a u , P ompau und v e rlie rt sich allmählig h in le r
Bernadowo. Ic h h a lle diesen Bezirk fü r den bornslein - re ichsten im Binnenlande, Die B re ite dieses
wcslproussisehcn S tric h e s ist gegen O .N .O . g e ric h te t; dagegen lag an d e r S amländer K ü s te bei K rax te-
pellou eine 7 00 F . lange reichlialligo S lra tc gegen W e s te n ( H a g e n ) , ein G eg en s a tz , d e r durch die Lag e
IC n a ila ia ic siillliU In dem lic r in td n r e ld ic n poraiiicrrliisd icn P la lc a ii, J iird i w d clic.s sie s ld i In v id f a d ie n H’inilnngen Iiiiisinlil,
Minai mir Km i,n¡ r d s s c iije iii Strom e, v iele Bcrnsloinslüekelien loa nnd sd iw c inm t d ie sellcn mit s id i fori. Der g re .s .le
lei ICS Ita J a n iic -IV a .s se rs wird in einem ICanale I J Meiien weit von P ra n s t naeli Ilan s ig g c n lir t. Diese H-asscrieiliing.
d n i 'r y” ! " . " ' ’( ' ' ' “ '" ''K '''' Aersan d n iig e iner j.álirlidien I ld iilg o n ir, an deren Vollv.ielinnit iimn den Strom im Sommer für
Sl " t r " ' "*'""*'‘*'Kes Helte Iiringt. .Mit dem aitsjreseliaiilelten San d e werden viele Ile rn s td n b ro e k en , selten g rö ssere
u c . c , au das Uler g ew o r ln i, imd eine S d i a a r von Kindern snnimelt w ieder im .alten Kliissäelte die Kramen a a t , solinid der
S e rc in ig lc Kanal den Strom r.nmek ciiiprniigl.
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