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ih re Haupikonnzeichen dem P . T ig u rin i und einigen schlecht gekannten lebenden Arten s e h r nahe , jed e n falls
kenne ich ab e r keine, mit welcher sie v erwech selt werden könnte. Ich besitze eine neue bei G e n f gefangene
Arl von beinahe g leich e r F ä rb u n g d e r F lü g e l, und gleiche r F o rm d e r F ü s s e , sie u n tersc h eid et sich jedoch
durch bed eu ten d ere G rö sse und k ü rz ere F ü h le r von schw arz er F a rb e . P ic te t.
Da P ic te t von P . latus n u r zwei nicht besonders gut e rh alten e Weibchen Vorlagen und das Männchen
ilim unbekannt b lieb , so musste ihm die nahe Verwandtschaft d ie se r beiden Arten entgehen. Ih r Hab itu s
ist kaum v ersch ied e n , doch ist P . guttu la tu s etwas schlanke r gebaut und die Vorderflüge i etwas schmäler.
Die weissen T upfen d e r O be rflügel, d e r braune Raum dazwischen is t mit dunklen Ha a re n b e se lz l, sind
k le in e r und weniger regelmässig g e stellt als bei P . latus. Do rt bilden sie bei gut e rh a lten en Stücken drei
geschwungene B in d e n , bei P . guttula tus stehen sie z e rs tre u t, und n u r in d e r Mille des F lü g e ls is t eine fast
gerade Queerbinde deutliche r. De r K o p f neb st F re s sw e rk z e u g en , und F ü h le r , T h o r a x , F ü s s e , G e ä d e r der
F lü g e l ist genau wie bei P . latus, n u r die app. anales zeigen Unterschiede, welche mich bestimmen, P . g u ttu latus
als eigene Art anzuerkennen. Die oberen appendices sind k ü rz e r, schm ä le r, ab g e ru n d e t (b e i P . lalus
mil s ch a rfe r Spilze), bei den unteren app. tritt d e r oben abgekniffene L ängsw ulst aussen und innen zahnförmig
vo r (b e i P . latus is t e r aussen ab g e ru n d et und stump fe r).
3 . P o l y c e n t r o p u s b a r b a t u s . P ic te t. Tab . V II. F ig . 17. ( b . )
Lo n g . C. alis 7 — 9 mill.
Ks lagen ü b e r 30 Stücke v or. P ic te t b eschreibt diese A rt so : „H y d ro p s y c h e barbata. Die T a s te r
und d e r Mangel des Mltle lspornes d e r V o rd erfü sse bestimmen seh r sich er die Ste llung d ie se r Art. Kopf
m itte lg ro ss, stark b eh a a rt; F ü s s e lan g ; F lü g e l re ch t b r e it, am R an d e s e h r stark g e fran z t, die H interflügel
scheinen vollständig gefaltet gewesen zu sein. F a rb e des K ö rp e rs dunkelbraun, V orderflüge l kastanienbraun,
H in terfiü g el hellgrau, F ü s se falb mit braunen S chenkeln. Diese Art s te h t d e r H . occipitalis, columbina und
dives s e h r n ah e , und g eh ö rt den Hau p tk e n n ze ic h en nach durchaus zu d ie se r G ru p p e . Die B eu rth e ilu n g d e r
Formen ist bei den B e rn stein -In sek ten zu schwierig, um h ie r eine s tren g e Vergleichung a u f dieselben gründen
zu kön n en ; die F ä rb u n g a b e r, so weit man sich d a rau f v e rla ssen k a n n , sch e in t eine von d e r j e tz t lebenden
durchaus verschiedene A rt zu bezeichnen. Ich kenne wenigstens k e in e , bei we lc h er die V e rsch ied en h eit in
d e r F ä rb u n g d e r O b e r- und U n terflü g el so bedeutend wäre. Üeberdies kenne ich keine Art mit so s ta rk e r
Behaa rung. “ P ic te t.
Die Untersuchung d e s von P ic te t abgebildeten Männchen ergab, dass an dem einen von P ic te t gezeichneten
V orderfuss d e r Mitle lsporen zwar vorhanden ist, ab e r seh r dich t anliegt. Bei dem ände rn V orderfuss
is t e r so deullich, dass verbunden mit den übrigen Merkmalen ü b e r die Ste llu n g des T h ie re s bei P o ly c en tro p u s
kein Zwe ifel obwalten kann. Ein an d e res von P ic te t als H . b arb ata b ezeichnetes Stück g eh ö rt zu P . latus.
B e s c h r . E s ze ig t diese Art in B e tre ff des Kopfes und se in e r T h e ile , des T h o r a x , d e r F ü s s e , der
F lü g e l und ihrem G e ä d e r genau die bei P . latus beschriebene Bildung, doch is t das T h ie r in allen V e rh ä ltnissen
etwa s schlanker. Die B eh aa ru n g ist kaum s tä rk e r als bei je n e r Art. Die app. anales obwohl analog
geb a u t bieten sichere Unterschiede . S ie ü b errag e n das abgestutzte Abdomen n u r wenig. Die oberen app.
bilden ein seitlich steh en d e s , k u rz e s , bre ite s B la tt mit a b g e ru n d e te r S p ilz e. Die un teren app. sind grösser
in F o rm eines gewundenen B la tte s , vorn und wo sie an ein a n d e r stossen ( in n e n ) gerade abgesehnitten. Es
bieg t sich d ieses B la tt längs dem lelzten Hin te rle ih sg lied e nach oben in die H ö h e und schlägt sich dann u n te r
spitzem Winkel plötzlich nach innen um , in einen kurzen scharfen Zahn e n d e n d , d e r die H ä lfte d e r B re ite
des B la tte s nicht erre ic h t. E s lässt sich dies B la tt am deu tlich sten mit ein e r schmalen säbelförmigen F e d e rm
esserk lin g e , deren S pitz e plötzlich a u f die F lä ch e gebogen i s t, verg le ich en . Oberhalb des P e n is , dessen
stumpfe S pilz e stark v erd ic k t ist, tre te n je d e rs e its die scharfen S p itz en d e r etwas gekrümmten app. in term ed .
h e rv o r. Das abgerundete Ende d e r kürz eren und b re ite ren app. s u p e r ., die vorn und innen gerade abgeschnittenen
app. infer. neb st dem kurzen und u n te r spitzem Winke l dagegen g ek eh rten Zahn unterscheiden
diese Art sich e r von P . latus. P . gu ttu la tu s ist d urch die F o rm d e r übrigens viel schmäleren app. in ferio res
und deren scharfen Aussenzahn gleichfalls leicht abzusondern.
Bei zwei S tü ck en liegen Männchen und We ibchen so zusammen, dass bei d e r Uebere instimmung der
übrigen Merkmale ein Zusammengehören wahrscheinlich ist. Die Weibchen sind elwas grösse r, sonst ganz ähnlich
gebaut, die Mittelfüsse nich t erw e ite rt. Die L eg e k lap p e bilden zwei schmale, an d e r B asis g e tre n n t sich en d e , schräge
gegen ein a n d er lau fe n d e , zuge spitz te B lä tte r; d a rü b e r d e r gesp a lten e A f te r, je d e rs e its mit kurzen Spitzen.
Die F ärb u n g d e r meist ganz abgeriebenen Männchen ist k affeeb rau n , n u r bei einem wird eine S p u r
von weisslichen F lüge lflecken sichtbar. E inige besse r erh a lten e Weibchen zeigen die F lü g e l b ra ungrau, dicht
mit rundlichen weissen F le ck e n in regelmässigen Reihen zwischen den Adern besetzt. Die A rt war gemein.
4. P o l y c e n t r o p u s v e t u s t u s . Germ.
S y n o n .: P . x a n t h o c o m a . P ic te t. Tab. VII. F ig . 9.
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E s lagen 15 Stücke vor. P ic te ts B eschreibung la u te t: „P . xanthocoma. Ich habe d ie se r Art keinen
neuen Namen gegeben, weil sie so schlecht e rh a lten ist, dass ih re Ve rwandtschaft und Unterschiede sich nicht
mit geh ö rig e r S ic h e rh e it bestimmen lassen. Ich kann keinen merkbaren Unterschied zwischen ih r und der
kleinen von Kollar P . xanthocoma benannten A rt finden. Das fossile E x em p la r ist h aa rlo s , doch is t dies
wahrscheinlich nur zufällig. Fo rm en und Kennzeichen wie bei P. atra tu s und xanthocoma. Flüge ) mit
kleinen gelben und dazwischen liegenden schwarzen P u n k te n bedeckt, F ü h le r ziemlich gerin g e lt, F ü s se falb.“
P i c t e t .
Wahrsche inlich ist d e r lebende mir unbekannte P . xanthocoma Kollar n u r ein Sammlungsname. Das
von P ic te t gez eichne te S tück ist ein Männchen, z u r Beschreibung ziemlich brauchbar, abgerieben jedoch nicht
völlig nackt. De r Ve rgleich mit d e r T y p e von P h ry g an e o lith a vetusta. Ge rra a r. Magaz. Tom. I. Pag. 17.
h a t die Id e n titä t b eide r Arten zweifellos gemacht. Es v e rb le ib t ih r also d e r ältere Name.
B e s c h r . Das kleine T h ie rch en zeigt in B e tre ff d e r F ü h le r, T a s te r , K ö rp e r, Flüge l genau die bei
P . latus beschriebenen F ormen. K o p f , T h o ra x und die Basalh ä lfte d e r F lü g e l ist dicht b eh a a rt, d e r Rest
des F lü g e ls abgerichen. Ob die F lü g e l gefleckt gewesen s e ie n , läs s t sich nicht e n tsch e id en , doch scheinen
einige S te ile n derselben dies wahrscheinlich zu machen. P ic te ts Angabe d e r gefleckten F lü g e l is t einem
an d e ren Stücke en tn om m en , das e r als P . xanthocoma b e z ettelt h a t, obwohl die differenten app. anales es
ein e r ändern Art sichern. Bei P . v elu stu s tragen die S chienen d e r H in te rfü s se aussen einen seh r deutlichen
H a a rsa um , und die F ü s se und Schenkel sind ü b erh au p t mit d ich ten , k u rz e n , anliegenden Ha a re n bedeckt.
Das letzte Glied d e r L ip p e n ta s te r ist d eu tlich e r als so n st p erlsc h n u rartig g e g lie d e rt, und b esteh t aus etwa
10 G lied e rn . Die S pilz e des H in te rle ib e s ze ig t eine eigenthümliche F o rm . De r obere Rand des lelzten
Segments ü b e rrag t den After lap p en fö rm ig ; d e r L ap p e n ist in d e r Mitte a u sg e sch n itte n , und seine seitlichen
R än d e r sind nach unten um g e ro llt, so dass e r tutenrörmig ersch e in t. Die app. super, sind k le in , in Form
ku rz er schmale r Blä ttchen mit eiförmige r S p itz e ; die app. infer. sind viel g rö s s e r, und enden u n te n , wo sie
zusammen s to s s e n , in eine k u rz e stumpfe Spitz e. Seitlich senden sie einen langen hakenförmigen Zahn aus,
welcher halbkreisförmig nach oben und innen längs dem Rande des lelzten H in terle ih segm en tes hinläuft und
v o r den app. sup. endet. Die abge rundete S pitz e trä g t innen einen Ha a rsa um. Zu beiden S eiten des P en is
liegen s e h r d ü n n e , sp itz e , nach un ten und aussen gekrümmte app. intermed.
Von einem schön e rh alten en Stücke (coll. T h .) Hegt ein Männchen und Weibchen v e rk eh rt und nahe
bei einander. Die Schienen d e r Mittelfüsse sind weniger e rw e ite r t als v ielm eh r gegen die S pitz e hin elwas
v e rd ic k t, und trag e n aussen einen deutlichen H a arsaum. De r Afte r ü b e rra g t das letzte S egm en t, ist an der
S p ilz e gespa lten und einem zusammen gekniffenen B la tte äh n lich , oben a b g e ru n d e t, etwas g esä umt, nach
unten etwas sch ie f ausge schnitten. Die L eg ek lap p e bilden zwei schräg von aussen nach innen gehende
B lä ttc h en mit schm äle rer Basis und ab g e ru n d e te r Spitze. Sie ü b errag e n ein wenig das letzte Segment.
5. P o l y c e n t r o p u s a n t i q u u s . Hagen.
L o n g . C. alia S '/a mill.
E s lagen 12 Stücke v or. Diese kleine niedliche Art ist P . v etu stu s seh r ähnlich gebaut. Die b eträ ch tliche
Anzahl von S tü c k en , welche ich g e s e h e n , und die ste ts gleiche F o rm d e r app. anales bewegen mich
ih r A rtre ch te einzuräumen. In B e tre ff d e r übrigen K ö rp e rth e ile habe ich bis je tz t, die K le in h e it abgerechnet,
keine U n tersch ied e g e fu n d en , doch möchten die F lü g e l k ü rz e r und b re ite r sein. Die u n te re n app. anal,
zeigen im Bau eine ähnliche Anlage wie bei P . v e tu s tu s , jed o c h sind sie u n te n , wo s ie zusammen stossen,
in einen länge ren kegelförmigen Z ah n ausgezogen. Das d a rau f folgende Milteistück v e rlä u ft nicht in einfacher
sondern etwas we llenförmiger K u rv e , und is t ru n d lic h , sein E n d e in eine S p itz e ausgezogen. In einem
g rossen S tü ck e lagen neben den Männchen einige T h ie re , welche ich für Weibchen halte, doch kann ich das
H in te rle ih se n d e nicht sich er entziffern. Die F ü s se sind wie bei P . v elu s tu s gebaut.
Ich kenne noch zwei an d e re g rö sse re A rten, die P . v etu stu s nahe steh en . E in e sichere B e schreibung
erlauben die Stü ck e nicht.