•Vnmei-k Von A rc li.'p a r a d o x a sind vii-r E x rm p lare v o rlianden, zwe i weibliclie iiml zwei männliclie. S c lia d e , dass die Genitalien
eines der Iclztciv, wclciica bei g c g enw iirtig c r Bcsc lircib u n g b cmilz t werden k o n n te , nicbl so deutlich zu erselicn sin d , a ls e s zur
f estem Beslinnnting- erlördcrlich is t ; auch is t die Uückenfliiche d e s Hinterleibes d ieses niiinnlichen Ex em p lars mil einem messin-arlig-en
Schmelze b e d e c k t, wciciier den Z u g d e r Eurclien niclit e rkennen la sst. - Die zwe ite A rt befiudet sieh in dem Museum des Herrn
Grafen v o n S l c r n h e r g zu P r a g . Der H e rr Gra f w a r so g c fö llig , mir das e in zig e E xem plar d e r Sammlung mitzntlicilcn
und d ieser zuvorkommenden Gefälligkeit v e rdanken wir g e g e nw ä rtig e Aufz ah lu n g d e r zwe iten A rt. Diese sch ein t an Se lten h eit
e rs te rc zn iibertreffen und is l n n r auf eine abwciclicndc W e is e eben so ode r nocli so n d e rb a re r g eb au t. Fo rm e n , wie d ie s e , kommen in
d e r lebenden N a tu r, so weit solche b ekannt i s t , nlciit mehr v o r ; sie nahem sich keiner d e r üb rig en Spinnenfamilien nnd steh en als
e i-c n e für sich allein d a : ü b rig en s baben sic allo Cliarac le re d e r O rdnung d e r S p in n en , wovon sic nicbl g e tre n n t werden k ö n n en , viei-
nichr mil Heclit in d ie ser die e rste Stelle behaupten. Die L a g e d e r A rch . conica im S tein is l s o , d a ss die Kinnlade und die T a s te r
niciit deutlich sich tb a r s in d , auch sind die Fang k rallen der F rc s s z a n g en c iiig e zo g e n , dalier diese Kö rp e rth eilc in d e r Abbildung n.cbl
b e s s e r v o rg e s te llt und in d e r Bcscliroibiiiig ih re r.n ic lit mil d e r g e h ö rig e n Priioision crwiilinl werd en konnte. Von nnlen is t die Steile
mil einer sc lia itig en Stelle des S te in s v e rfin s te rt, welches die Beobaclitnng d e r Form der B ru s t v o rliin d c rtc; alle übrigen Merkmale
ab er sind k lar a n sg ed rü ck t.
iB em Von .trcli, imradox.-i enllililt meine Sammlung sieben Exemplare, 2 Miiuuclicii und 5 Weibclien; eine .so .selir grosse Sehenbeil isl also
(las Thier in der Vorwelt niflii gewesen. An den mannticlieu Tastern ist das fünfte oder Deckelglied stark gewölbt, fasl kuppelförmig und von den
Uebcrlrn8un»sor»Hnen sielit bei dem einen Exemplare ein Hiickclien aus der innern nülilung hervor; bei dem ändern Exemplare isl die llohlm.g
durch braune Bmschen, die sich aus der iuriickgeiialieiien Luft §ehlldel habeii7geschlossen: die Luft, welche an körnigen, narbigen oder haarigen
OherflHchcii wenn die Körper in eine Fliisslgkeil geratlien, gern haften bleibt, spielt bei allen Berii.slehi.Einschlüssen eine grosse Rolle, und kann
leicht zn Tliuschtiimen Anlass geben. Der niessii.ggelbe ü e b e rzu g , von dem Koch mehrmals spricht, isl ein Luftöberziig, dem der bedeckende und
siel. Ecnau anschliessende Bernstein Politur und Meiallglanz verleiht. Oftmals nber haben sich mcb.ere Lalibliischen durch slürkere .sicliiliche Zasamtnen.
driick .in -zu einem fisclisclitippenilhnlichen Bliiticlien (Tlinzen der Bcrn-sleinarbeiler), oder einzelne Blilschen haben sich zu fein-kegelförmigen
llöliliin-cn nu.s-edeliiit die wenn sie nocli mit ftirhender Flüssigkeil aiigefiiiit wurden, Borsten und H.tareii sehr iliiulicii sehen. An der rciahöckeiigen
oder auch narbigen KÖrperoberfliidie scheinen solche Täuschungen vielfach vorzukommcii. Eins der erwHlinle.i Müniichen hat niillcn über den Kopf
eine Art Millme aus braunen Haaren gebildet mnl nur durcli nielirfaches Drehen und Wenden erkennt man die Fliuzc. Bei ciiieiii ändern Exemplar
gehen vom Hinlorliauple zwei lange, riickwäris gerichtete Borsten aus, aber uiiler dem Mlcroscop erkennt mau die eine als leer und als Luftblase.
Die Filigranziiee Koch’s sind kleine, .abgestumpft kegelförmige Höckerchen, die in der Milte eine kleine Vcriiefiing und eine Borste Irngen und in
netzarii-en oder veriislelien Reihen sieben, welclie durch dazwischen befindiiclie Luft das Ansehen von glänzenden unnnicrbrochenen Linien erlialleu
haben °Au f Stirn und Minierliaiipl stehen die Höckerchen dicht, aber oline Ordnung. Der Hinterleib ist auch bei dem MJlnnclien auf der oberii Seite
mil Furchen überzogen, die mit dem Seitenumriss des Hinterleibs parallel laufen und nur ein kleines, liinglicli - viereckiges Feld oben in der Milte
frei lassen Die Zwisclienleisten sind bei Mümidien und Weibchen mit ein oder zwei Reihen kurzer Borslen-beseizt, die sich walirsclieiniicli leicht
lösten, an manchen Stellen fehlen und in der Beschreibung nicht erwähnt sind. Auch die Schenkel der Füsse sind wie die übrigen Glieder mil
sparsamen -eradcn Elärclien besetzt. Von Arch. conica und laevlgaw habe ich keine Exeiii|dare, dafür drei andere Arten. Arcli. spliinx unlersclieidel
sich von paradoxa dadurch, dass der hochgewölbie eiförmige Hinterleib nur am Ende lief uiileii nn den Seilen einige schwache, bald ve.'wischle
Furchen hat und das vierte Tasierglied an der Innenseite kammartig mit kleinen Vorr.-igungen versehen ist. Länge l,ü 3 Weibchen, Arcli.
incomta Kopf und Rückenschiid nur mit einzelnen Höckerchen und Borsten besetzt, ohne die nelznviigen IlÖckeneilien; Iliiiierieib eiförmig, fnst
k u a ell-'’ mit Paralleifurclien, Füsse nn allen Gliedern mit gebogenen Härchen versehen, L. I 2 W. Arch, liyperopiica. Kupfiheil e rh ö h t,
halbk.rgelförmi", hinten nilmiilig ohne deuilicheii Absatz (was also in den Gaituiigsnierkninlen zu streichen wäre) in das ansteigende Riickenscliitd
über«ehend. Stirn iind Gesicht ziemlich flach. Augen wenig erhöht. Hinterleib durch ein dünnes Siielclien von der Brust getrennt, eirdrmig, fast
ku-eM.', parallelfurchig und behaart. Spinnwarzen über den Ailerriug vorragend. Kiefer mässig l^ ig , Füsse mil gekrümmten Härchen dicht besetzt.
Die von Koch melirfacli Lervorgehobene starke Abweicliung dieser Spiunengallung von noch lebenden kann ich nicht finden. Die Trennung des
Kopflheils des Vorderleibes ist bei Myrmica nigra deutlicher bezeichnet nls bei Arcliaea, und die langen Oberkiefer oder Fangklauen kommen bei
Salticns, Teiragnalha und ändern Gallungen vor. Die Stellung der Augen ist aus der Erliöliiing des Miitelihelfs des Kopfes l.ervorgegangen und finden
sich bei Wicriplianles und Bolyplianle.s, vou denen viele Arten einen erliölilen Kopftlieil trugen, eben so bedeutende Abweicliungen. Nach tler ganzen
Körperforni und Haltung, so wie durch die ziemlich liorizonial wie zur Lauer a.isgebrcilelen Füsse, sdicint sie mir Tetrngnaiha nnd somit der Familie
der EpeYritlen am nächsten zu stehen. Unler den übrigen im Bernstein eingesclilossetien Spinnen zeigt Antopia obscura m. (Gen obscur.a K.) eine
Ì Aniiälieruiig. M.]
2. Fam. E P E I R I D A E .
G a tt , G E A R o c i i & D e r .
K o p f : Ziemlich la n g , sich rü ckwärts bis fast in d ie H ä lfte des B ru s trü ck e iis z ie h e n d , mit ziemlici»
deutlichen Scheidungsfalten.
A u g e n : 8 ; die zwei v o rd em Mittelaugen seh r g ro s s , rückwärts s eh e n d , ein a n d er fa sl dicht g e n ä h e rt; die
zwei h in tern Miltelaugen kaum halb so gross im Q u a d ra t mit den v o rd em s teh en d und aufwärts
se h e n d , die Seitenaugen ziemlich dich t g e n ä h e rt, sch ie f s te h e n d , gleich g ro s s , nich t g rö sse r als die
zwei h in te rn M itte la u g en ; das v o rd e re ziemlich nahe an den v o rd em Miltelaugen.
F r e s s z a n g e n : G e g en die B ru s t g e d rü c k t, etwas kurz und schw a ch , ziemlich walzenförmig, von oben
nich t sichtbar.
T a s t e r : Die zwei v o rd em Ge len k e d ü n n , das zweite la n g , die zwei folgenden kurz und ziemlich dick,
das E n d g lied schmal, la n g , sich ü b e r die männlichen Genita lien d e r ganzen L än g e nnoli zielieiid.
T h o r a x : ¡Nicht h öher als d e r K o p f, vorn so b re it als h inten mit scliwach gerundeten S eiten und mit eine r
Ilückengrube .
B r u s t : S e h r g ro s s , b r e it , herzförmig.
H i n t e r l e i b : Nicht besonde rs g ro s s , eiförmig mit dem Vo rd e rran d e ü b e r den H in te rtlie il des B ru s trückeiis
h erv o rs teh en d mit s e h r kurzen S pinnwarzen.
B e i n e : E tw a s la n g , von ganz gew öhnlicher G e s ta lt , ohne b esonde res Merkma l, S c h e n k e l, Knlee und
Schienbeine von gewöhnlicher S tä rk e , F e rs e n und T a r s e n merklich d ü n n e r; das e rs te P a a r am
lä n g s te n , das zweite n u r wenig k ü rz e r; das v ie rte k ü rz e r als das zw e ite , das d ritte merklich k ü rz e r
als das v ie rte . A u f den Schenke ln ziemlich lange S ta c h e lb o rs te n , dergleichen an den Schienbeinen
und einzelne an den F e r s e n ; die gewöhnliche K n ieb o rstc und die gewöhnlichen zwei Bo rsten aul
den Schienbeinen re chtwinklich abstehend und etwas fe ine r.
G e n i t a l i e n : Die männlichen von dem Endgliede d e r T a s te r d e r Län g e nach b ed e ck t, eckig und
höckerig.
^ A n m e r k . Die zwe i liielicr g c liörendcn A rten sind in den Hauptmerkmalen g a n z übereinstimmend, nur t'elilen d e r einen die
b ta clielb o rslen d e r B e in e , wclcIie scliwerliclt durch Zufall a b g esto s scn sin d , indem die o b e re Linie und y cliicnbcinborsicii vorhanden
sind. Diese Abweich u n g is t ü b rig en s zur F e s tle g u n g einer e igenen G a ttu n g niclit liinrcicbeiid.
G E A E P E iR O ID E A K o c h & B e r .
Tab . II I. F ig . 12.
V o r d e r l e i b e tw a s l ä n g l i c h , g e w ö l b t , T h o r a x v o r n s o b r e i t a l s h i n t e n ; H i n t e r l
e i b k a u m g r ö s s e r a l s d e r V o r d e r l e i b , b o r s t i g , d i e B e i n e m i t S t a c h e l bo r s t e n b e s e t z t .
Die acht Augen sind wie sie bei den G a tlu iig sch aracte ren vorge tragen s in d ; die zwei h in lern der
vie r m ittlern bilden mit den h in tern d e r S eitenaugen eine schwach gebogene Reihe in ganz gleichen
AbsLänden von e in a n d e r, alle sind s ta rk vorsteh en d .
D e r K o p f Ist ziemlich g ro s s , länger als b re it, g ew ö lb t, vorn etwas spitz g e ru n d e t, beide rseits
mit zwei ü b e r die S eitcnaugen vorsteh en d en Borsten.
D e r T h o r a x ist u ngefähr so b re it als la n g , gewölbt, mil e in e r ziemlich tiefen Rückengrubo,
b eid e rseits d ie se r beulona rtig e rh ö h t, alsdann rund gegen die S e iten rä n d e r abgedacht. Die S e iten rä n d e r
zwar ziemlich g e ru n d e t, doch vorn in d en Ko p fran d nicht v e rlo ren e in g e sc hw e ift, v ielm eh r gewlssermassen
ein g e ru n d e te s E ck v o iste lle n d .
Das Wu rzelge lenk d e r T a s t e r ist s e h r klein und v e rb o rg e n , das zweite walzenförmig wenig
geschwungen, zwar la n g , doch n u r wenig ü b e r die Kopfspitze v o rs te h e n d ; das d ritte und v ie rte k u rz , nicht
länge r als dick und an e in an d e rg ed rä iig t; das E ndgelenk so lang als die männlichen G e n ita lie n , g ew ö lb t, diese
muschcirörmig d e c k en d ; dich t b e h a a rt; das d ritte Ge le n k oben mit w e n ig e r, das vie rte mit m eh re rn langen
B o rs ten besetzt.
D e r H i n t e r l e i b wölbt sicli vorn ziemlich hoch ü b e r den T h o ra x , ist kaum etwas länger als d e r
\o r d e r l e ib , eiförmig und mit rü c kwärts stehenden B o rsten besetzt.
Die S p i n n w a r z e n sind k u rz , stehen ro senförmig und ra g en n u r s e h r ivenig ü b e r die Spinii-
warzeuöfihung (d e n H in te rle ib ? M.) hervor.
Die H ü f t e n sind k u rz , a n e in an d e rg ed rä n g t, das Wu rzelg lied n u r mit d e r S pitz e ü ber den T h o ra x
vorstehend.
Die S c h e n k e l d e r B ein e sind wenig g ew ö lb t, kaum ein wenig g e schwungen, von m iltlc re r Stärke
mit den gewöhnlichen S ta che lborsten a u f dem R ü ck en ; die Kniege lenke k u rz , etwas d ick e r nls die Schienbe
in e , n u r mit d e r untern B o rs te v e r s e h e n ; die Schienbe ine ziemlich w a lz en fö rm ig , gegen die S pilze wenig
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