B eren d t T . P ic tetii genannt. Ich rechne 15 Stü ck e h ie rh e r; in einem I6 te n sind n u r 2 F lü g e l vorhanden,
die obwohl verschieden g e b a u t, vorläufig als V a rie tä t beigefügt bleiben. E inige Stücke sind wunderschön
erhalten.
B e s c h r. F ü h le r 2 4 g lied rig , kräftig, fa st so lang als K o p f und B ru stsch ild ; die beiden Gru n d g lied e r
gleich lang, cy lindrisch, das e rs te d ic k e r, die drei folgenden von g leich e r G rö sse , s e h r klein, kugelig und in
einander g e d rä n g t, die übrigen elwas g rö s s e r, k u g e lig , jed o c h mehr abgesetzt, die S pitz englieder k leiner und
mehr ausgezogen, alle gegen die S p itz e dünn behaart. L ip p e n la s le r mit s e h r kurzem G ru n d g lied e , das zweite
länge r und d ick e r, die nufgetriebene S p itz e nach innen schräg ab g e sch n itte n , das d ritte und längste sp in d elförmig,
etwas dünner. K ie fe rla ste r mil zwei seh r kurzen G ru n d g lied e rn , die d re i än d e rn d o p p e lt so lang,
gleich g ro s s , walzenförmig. Die T a s te r fein behaart. Ob e rlip p e g ro s s , stark v o rsp rin g e n d , fa st so lang als
bre it, vorn und seitlich a b g e ru n d e t, w u lstig , die Basis etwas v e re n g t; epistoma k ü rz e r und b r e ite r , seitlich
schräg abge schnitten. K o p f gross, b re it und kurz, fast so b re it als lang, hinten ab g e ru n d et und etwas erweitert,
so dass die grösste B re ite dicht h in te r die Augen fä llt; vorne fast ge rad e abgeschnitten, Vorderwinke l etwas
abge rundet, h in te r dem Vo rd erran d e ein Qu e reiiid ru ck ; S ch eitel flach gewölbt mit einem undeutlichen Q u e reindruck
in d e r Mitte. Die Augen stehen dem H in le rra n d e n äh e r als bei den übrigen A r te n , Nebenaugen
fehlen. Bru stsch ild p la tt, v o rn beinahe so b re it als d e r K o p f , nach hinien wenig schm ä le r, Vorderrand
g erad e, die Vorderecken bilden fa st einen re chten, wenig abge rundeten W in k e l; S e iten und die Hinterwinkel
ab g e ru n d et nnd durch eine gleichmässig fortlaufende K u rv e g e b ild e t, so dass d e r Vo rd erran d den bre ite ste n
T h e il des B ru stsch ild es bildet, d er H in te rra n d kaum merklich ausgeschnitten. Die Oberfläche des Brustschildes
ist glatt, d e r V o rd e r- und S eiten ra n d aufgebogen, nach dem Vorderwinke l zu jed e rse its ein k u rz e r, schräger
Eindruck, d e r H in te rran d in d e r Mitte nied e rg eb o g en , eine feine L än g s rife v e rlä u ft in d e r Mitte des ganzen
Brustschildes und ist am H in le rra n d e besonde rs deutlich. Das von P ic te t beschriebene und gez eichne te
Original zeigt eine R eih e k le in e r, regelmässig ge la g e rte r Körnchen längs dem H in le rr a n d e , und einige au f
d e r Oberfläche selbst. E s sind dies jed o c h (die Arl wurde deshalb T . granulicollis genannt) sich er Luftblasen.
Die R ückenpla tte d e r Mitte lb ru st ist h erzfö rmig , mit langer S pitz e und ein e r feinen L än g srife in d e r Mitte.
D e r H in te rle ib ist kurz und dick, die app. anales lang, dich t b eh a art, kegelförmig, sechsgliederig. Die beiden
S p itz en d e r Männchen sind sta rk b e h a a ri; d e r H in te rle ib d e r We ib ch en is t länge r und e ifö rm ig , mit
ab g e ru n d e te r L eg e k lap p e. B e in e lang und d ü n n ; die Schenkel g e r a d e , seitlich a b g e p la tte t; S chienen dünn
und rund, an d e r S pilz e drei sta rk e Dornen, d e r hintere länger. Die Mittelschienen innen mit drei deutlichen
D o rn e n , d e r e rs te fast in d e r Mitte d e r S ch ien e , die beiden ände rn n äh e r d e r S p itz e ; die H in te rsc h ien en
gleichfalls mit drei Dornen innen, jedoch alle drei d e r S pitze g en ä h ert. T a rse n v ierg lied e rig (die Abbildung
s te llt sie fälschlich dre ig lied e rig d a r ), die drei e rste n G lie d e r mit e in e r S o h le , zwischen den Klauen ein
gegen die ab ge rundete S p itz e hin elwas e rw e ite rte r Ha ftla p p en . F lü g e l kurz und bre it, die S p ilz e ab g e ru n d e t;
die S ch u p p e mit schwach gebogenem A u ssen ran d e , ih re S pitz e fa st ge rad e abgesehnitten. Das G e ä d e r seh r
k rä ftig und d e u tlic h , besonders die dunklen hornigen R an d a d e rn ; die subcostalis en tfe rn t sich ziemlich weit
von d e r c o sta lis, läu ft zue rst gerade und macht an d e r S p itz e einen B o g en ; gegen die costalis sen d e t sie
ungefähr acht schräge Zw e ig e , von denen die beiden e rste n schon a u f d e r S ch u p p e e n tsp rin g e n , und die
letzte n mitunte r gegabelt sin d ; a u f d e r In n e n seite sen d e t sie u n g efäh r d re i m eh r o der minder deutliche
unregelmässige Zweige zu r mediana ; die mehr dem Aussenrande des Flü g e ls g en ä h erte mediana g ab e lt sich
bald h in te r d e r Mitte und g eh t bogenförmig zum H in te rra n d e ; die submediana ist flach gewölbt und sen d e t
ungefähr e ilf gerade meist einfa che Zweige s trahlenförmig zum H in te rra n d e ; d e r S p itz en th e il des F lü g e ls und
besonde rs die zwischen subcostalis und submediana gelogene P a rlh ie , ze ig t ein fe ine s unregelmässiges Netzw
e rk , ist jed o c h in d e r Abbildung von T . Bremii etwas zu fein und zu regelmässig d argeslellt.
Die F ärb u n g des K o p fe s , F ü h le r, T a s te r ist schw arzb rau n ; die F ü s se , d ie Basis und d e r Aussenrand
d e r Flüge l k a s tanienbraun, d e r R e s t des F lü g e ls wohl malt und ungefärbt.
Einzelne Stücke sind g rö sse r als die ä n d e rn , jedoch is t h ie r keine G e sch lech tsd iffere n z, denn ich
e rk en n e deutlich Männchen und We ibchen u n te r den g rö ssten In d ividuen. Bei einigen e rsch e in t das B ru s tschild
nach hinten verschmälert, was jed o c h durch die mehr o der wenige r sta rk e seitliche He rab b eu g u n g d e r
R än d e r bew irk t wird. Bei einem zähle ich n u r 22 F ü h ie rg lied e r. E in schönes Männchen coll. Mg. h at die
F lü g e l v e r lo r e n , alle übrigen sind geflügelt.
V e rw . Die Form des Brustschildes und das G e ä d e r d e r Flüge l unterscheiden diese Arl leicht von
den vorigen. Un ter den fossilen Arten bei H e e r steh en ih r T . spec labilis und insignis n a h e , sind jedoch
meh r als d o p p e lt so gross. Von lebenden Arten s te h t ih r T . v iato r Burm. am n ä c h s te n , jedoch is t die
F lü g e lsp ilz e h ie r mehr oval und wenige r ab g e ru n d e t, d e r Ve rlau f d e r submediana s e h r kurz, da sie fasl vor
d e r Mitte des H in te rra n d e s ende t (bei Bremii n äh e r d e r F lü g e lsp itz e ), die mediana frü h e r gegabelt und der
Mitte des H in te rra n d e s mehr g en ä h ert e n d e n d ; die app- anales k u rz , dick und rudimcntae r.
Zwe i kleinere F lü g e l coll. Mg. I I '/a mill. lang, schienen mir frü h e r ein so diffe rente s G e ä d e r zu
b e s itz e n , dass ich sie ein e r eigenen Art T . deciduus zuschreiben mochte. S ie sind im Ve rh ältn iss zur Kürze
b re it und mit ab g e ru n d e te r Spilze. Beim Oberflügel is t die B asis gerade abgebrochen (d ie S pitze d e r
Sch u p p e is l also g e ra d e ) und halb so b re it als die g rö sste B re ite d e s F lü g e ls. Beim Unterflügcl ist wie
immer die Basis schmäle r und d e r H in te rran d mehr abgerundet. Die Adern sind stark und k rä ftig , die
subcostalis und ihre Zwe ig e hornig und dunkelbraun. Die subcostalis v e rlä u ft d er costalis ziemlich parallel
(b e so n d e rs in d e r e rs te n H ä lf te d e r F lü g e l) jedoch so weit von ih r e n tfe rn t, dass das Randfeld fasl den
d ritten T h e il d e r ganzen F lü g e lb re ite in Anspruch nimmt. S ie sen d e t gegen die costalis hin u n g efäh r sechs
schräge Zw e ig e , die beiden ersten entspringen au f dem Oberflügel schon aus d e r Schuppe. Na'ch innen zu
gegen den H in te rran d en tsp rin g en von ih r v ie r sta rk e Zw e ig e , d e r e rs te a u f dem Oberilügel fast in d e r
Mitte d e r subcostalis, und gehen gegabelt zum H in le rran d e . Auf dem Unterflügcl entspringen sie mehr der
S pitze g en ä h e rt in g e rin g e re r Anzahl und sind unregelmässiger gegabelt und v e rä ste lt. Es wird also das
ganze G e ä d e r d er F lü g e lsp itz e und d e r angränzende Th eil des H in te rran d e s von d e r subcostalis bestritten.
Die mediana fehlt vollständig. Die submediana ist d e r subcostalis g en ä h e rt und v e rlä u ft in seh r flachem
Bogen zum H in te rr a n d e , a u f ih re r Innenseite mit fü n f einfachen S trah len zw e ig en ; im Ilin te rflü g e l ist sie
etwas län g e r, und z ä h lt sieben mitunte r gegabelte Zweige. Die subcostalis und submediana sind an der
Basis durch einen und a u f dem U n terflügel gegen die S p itz e hin noch durch zwei schräge kurze Zweige
verbunden. Ein Männchen coll. Mg. zeigt denselben V e rlau f d e r A d e rn , so weit es das etwas undeutliche
Stück e rkennen lä s s t, und sonst alle Kennzeichen von T . B rem ii, die g e ringe re G rö sse ausgenommen. Das
Brustschild ist nicht s ichlbar. Seine ganze Län g e ist lö mill. Da überdie s bei ein e r Anzahl Stücke nichl
unbedeutende Differenzen im G e ä d e r eines F lü g e ls sich vorfinden, wä h ren d die ände rn normal geb ild et sind,
so nich t selten die mediana e r s t auf dem F lü g e l selbst (ausserha lb d e r Schuppe) aus d e r subcostalis entspringt,
und dann die submediana einen viel k ü rz eren Bogen m a c h t, so will ich vorläufig eine T re n n u n g d e r Art
nich t vornehmen. Das lockere fast schaumige Gewebe d e r Termitenfiügel e rle ic h te rt bei dem plötzlichen
Saftschuss, d urch welchen sich die u nverhältnissmässig grossen F lü g e l ausbreiten müssen, und bei dem grossen
Lumen d e r sichtlich nicht s c h a rf begränzten K an äle zwischen den Membranen des F lü g e ls ein Vorkommen
von bedeutenden Differenzen in d e r V e rb re itu n g selbst d e r bedeutejideren Adern, H ä tte mir nicht eine so
beträ chtliche Anzahl von Stü ck en in e in e r ununterbrochenen Stufenfolge Vorgelegen, so würde ich unbedenklich
aus T . Bremii zwei Arten gebildet haben. Gegenwä rtig beschränke ich mich d a rau f hinzudeulcn , dass hier
möglicher W e ise noch eine n ah e ste h en d e Art v erborgen i s t, deren nähe re Bestimmung mir nicht gelingen
wollte.
Zu T . Bremii g eh ö rt unbezweifelt die L a rv e T ab . V. Fig. 2. b. c. coll. Mg. Es ist dies die einzige
mir zu G e sich t gekommene L a rv e . Sie ist in klaren B e rn ste in schön gelagert, le id e r jed o c h durch den SchHff
etwas läd irt. Die Abbildung is t in v ie le r H in sich t unvollkommen und unrichtig. Long. corp. 8 mill.
F ü h le r u n v o llstä n d ig , n u r a u f d e r re chten S e ite sind 12 G lied e r (d ie Abbildung zeigt nur ¡1 ; ich
erwähne die we ite ren Unrichtigke iten n ic h t, da sie meine B eschreibung erg än zt); die e rste n drei sind länger
und cy lindrisch, das zweite elwas kü rz e r in d e r Milte ein g e sch n ü rt. Dann folgen zwei kurz e runde Gliede r,
und h ie ra u f sieben g rosse kug elfö rm ig e , alle b eha art. L ip p e n ia s tc r abgeschliffen. Von einem K ieferta ste r
sind zwei kurze G ru n d g lied e r und zwei länge re cylindrische e rh alten . Ob e rlip p e gross und b re it, die Basis
etwas v e r e n g t, vorn und seitlich ab g e ru n d et (e in g rö sse r T h e il des V o rd erran d es fe h lt) . Epistoma kürz er
und b re ite r, seitlich schräge abgesehnitten. K o p f g ro s s , b re it und k u rz , fast etwas b re ile r als lang, hinten
stark abge rundet und e rw e ite r t, so dass die grösste B re ite in das letzte Drittel Oillt; vorn fast gerade abge-
s ch n ilten , Vorderwinke l a b g e ru n d e t, h in te r dem Vorderrande ein Q u e rein d ru c k ; Scheitel flach gewölbt; eine
ge rad e Naht a u f dem H in le rh a u p te sen d e t je d e rs e its h in te r die F ü h le rg ru b e einen schrägen Zweig. Augen
fehlen bes tim m t, obwohl sie die Zeichnung angiebt. B rustschild wie bei T . B rem ii, jed o c h etwas kürzer,
die Vorderwinke l sch ä rfe r und sp itz e r, d e r ganze Rand abgesetzt und aufgebogen. Die S ch ild er d e r Mittelbrust
etwas g rö s s e r, a b g e ru n d e t, nach vorn v e r e n g t, so (lass die Vorderwinkel s tum p f werden. Der Leib dick
und vollständig e ifö rm ig , n eu n g lied rig ; die seitlichen Stigmen d e r B ru s t und des H in te rle ib e s d urch v o rtre tende
L u ftb lasen mark irt. Unten v o r d e r S pilz e die la n g e n , cy lin d risc h e n , b eh a a rte n , sechsgliedrigen app.
anales. Zwischen denselben stehen zwei krä ftige nach unten g e ric h te te S p itz en , genau so wie sie bei den
Männchen d e r Imago angetroffen w e rden. F ü s s e wie bei d e r Imago; die S pitz e d e r S chienen mit drei Dornen,
einem oben und zwei u n te n , von denen d e r h in te re länge r und k rä ftig e r als d e r vo rd e re ist. Die Dornen in
d e r Mitte d e r Schienen d e r Mittelfüsse fe h le n ; T a rs e n wie hei d e r Imago a b e r ohne Ha ftla p p en . Das ganze
T h ie r ist wenig b e h a a rt, d ie F ü s s e und die S p itz e des H in te rle ib e s etwas mehr. Nach d e r Gegenwa rt d er
S pitz en am H in te rle ib e (die ich ähnlich auch bei L arv en von T . ochraceus sehe) zu urlh eilen , isl das T h ie r
eine männliche La rv e .
Es
4 . T e r m e s g r a c i l i c o r n i s . P ic te t. T a b .V . F ig. 4. (b , c. d .)
Lo n g . 0. alis 25 mill. Lo n g , co rpor. 12 mill.? L o n g , alae 19 mill. E-xp. alar. 3 9 mill,
n u r ein z e rs tö rte s Stück coll. B e r. vor. P ic te t b em e rk t, dass deshalb seine Abbildung
B e tre ff d e r Fo rm en wen ig e r zuve rlässig sei, doch schienen die Kennzeichen zu deullich um die Bildung der
Art zu re chtfe rtigen.