F e r n : A m e n t a s q u a m i s im b r i c a t i s .
im b r i c a t i s a p i c e h a n d d i l a t a t i s .
F r u c t u s ; S t r o b i l u s o b l o n g u s c um s q a n i i s
•i« F O L I A
A B I E T I T E S O B T U S I F O L IU S G o e p p . & B e r . T a b .V . F ig . 4 1 — 45.
A. f o l i i s s o l i l a r i i s l i n e a r i b u s o b t u s i s b a s i n v e r s u s s u b a t t e n u a t i s ( m a r g i n e s u b r e -
v o l u t i s ) s u b t u s a l b i d i s . I n zwei E x em p laren bis je tz t beobachtet.
Das B lä ttc h e n , Ä'/a L in . la n g , kaum % L in . b r e it , v on b ra u n e r F a r b e , an beiden R än d e rn
schwach zu rü ck g ero llt, ziemlich lang g e s tie lt, von einem deutlich au sg e sp ro ch e n en , in ein e r rinnena rtigen
Ve rtiefung lieg en d e n , a u f d e r R ü ck seite n u r wenig h erv o rtrete n d en Mitte lne rven durch zo g en , an d e r S pitze
stumpflich allmählich in den S tie l verlaufend und, wie man m it grö sse r Bestimmtheit erk en n en k a n n , nich t
a u sg e ra n d e t, wie dies bei den B lä tte rn d e r W e issta n n e (Abies pectinata De C.) d e r F a ll ist, welchen dieses
B la tt sonst u n te r unseren einheimischen C o n iferen -B lättern am nächsten kommt. D urch diese Beschaffenheit
d e r S pitze weicht es ab e r nicht n u r von d ie se r A r t , sondern ebenso von den B lä tte rn von Abies canadensis
L k . , Abies balsamea M i c h . , A. F ra s e ri P i n e t . W o b u r n a b , und n ä h e rt sich d e r mexikanischen Abies
re ligiosa H u m b . , wiewohl ich natürlich weit davon en tfe rn t bin, hieraus a u f eine g rosse A ehniichkeit mit d ie s
e r Art auch in anderen Stücken schliessen zu wollen. Rücksichtlich des anatomischen Baues stimmt es mit
den B lä tte rn d e r genannten Arten insofern ü b erein , als es, wie man T ab . V. F ig .4 3 . s ie h t, wo die Ansicht eines
verg rö sserte n T h e ile s d e r u n te re n F lä ch e desselben gegeben i s t , zu beiden S eiten d e r Mitte lne rven a, auch
b in Län g sreih en g estellte weissliche S tomatien o d e r H a u tp o re n b e s itz t, die bei den B lä tte rn von Abies
pectinata und den genannten Coniferen die weisslichen L in ien b ild en , welche zwischen dem Mitte lne rven
und dem Rande schon von dem unbewaffneten Auge wahrgenoramen we rd en k ö n n en ; c bezeichnet die
Zellen des Bandes unseres Bla tte s.
Ein zweites B la tt derselben Art, n u r in allen T h eilen etw'as g rö s s e r, aber ohne Stie l, übrigens in
den genannten wesentlichen T h e ilen üb e re in stim m en d , e rh ie lte n w ir vom H e rrn O b e rleh re r M e n g e zu
D a n z i g . (T a b .V . F ig . 44 und v e rg rö s se rt F ig . 45.) Ob a u f d e r R ü ck seite neben dem Mitte lne rven sich
zwei weisslich gefärbte Lin ien v o rfin d e n , konnte ich nicht unterscheiden, da beide F lä ch e n in ten siv braun
g efärb t sind. A u f d e r Oberfläche scheinen H a u tp o re n zu f e h le n , au f d e r Rückseite sind sie gegenwärtig
n u r an wenigen Ste llen noch zu unterscheiden', waren ab e r wohl überall vorhanden.
Z u einer d e r vorigen v erw an d ten , ab e r wohl nicht zu derselben Art, gehören die Bru ch stü ck e d e r
B lä tte r , welche ich im B e rn s te in mit mehre ren ande ren vegetabilischen R e s te n , z. B . sternförmigen H a a re n ,
zu ein e r cylinderförmigen Bildung vereinigt f a n d , welche offenbar ein e r P h ry g an id en la rv e zu r H ü lle diente,
wie denn das T h ie r selbst noch darin steckt. Tab, V. F ig . 46 sieht man dies Stück in n a tü rlich e r Grö sse ,
F ig. 47 v e rgrössert. Die anatomische S tru k tu r d ie se r ebenfalls mit ein e r Carina v erseh en e n B lä ttc h en
stimmt mit d e r F ig . 35 gegebenen Abbildung ü b e re in , n u r ist d e r Ran d nicht g e z ä h n t, woraus u n te r ände rn
die specifische Verschiedenheit von d e r vorigen A rt h e rv o rle u c h te t; demungc achtet erschienen sie mir doch
zu u n v o llstä n d ig , um eine cha rakte ristische Diagnose davon entwickeln zu können.
f f F L O R E S .
* F L O R E S M A S C U L I . M ä n n l i c h e B l ü t h e n .
A B I E T I T E S R E IC H IA N U S G o e p p . & B e r .
N u r ein einziges männliches Blüthenkätzchen , welches sich in d e r Sammlung des H e rrn P ro fe s so r
D r. R e i c h in B e r l i n befindet nnd mir v on demselben zu r Untersuchung und Abbildung g ü tig st ü b erla ssen
w u rd e , habe ich bis j e tz t gesehen. Es ist in b ra u n g e lb en , ab e r ziemlich durchsichtigen B e rn ste in ein-
so dass man mit grösse r Deutlichkeit seine S tru k tu r beobachten kann. T ab , I I I . F ig . 4 zeigt
es mit dem dasselbe umhüllenden B ern stein in n a tü rlich e r Grösse . Es ist 3 Lin. lang und 1 Va L in . breit,
von elliptischer F o rm , unterha lb und gegen die Mitte hin etwas b re ite r, oberhalb zugerundet und an d e r
Basis noch mit Schuppen umgeben, welche es bis zum dritten T h e ile sein er Län g e umhüllen. Wenn man
es mit unbewaffnetem Auge beobachtet, d ü rfte man gene igt s e y n , es fü r ein weibliches Kätzchen im frü h e sten
Zustande d e r Entwickelung zu h a lle n , obwohl auch h ie r schon die schlaffe hin- und hergebogene
Beschaffenheit d e r unteren, fa st dreilappigen, am Rande uiiregelinässig eingeschnittenen Schuppen sehr auffällt.
Die oberen liegen nah e an e in a n d e r, so dass man sie nich t so vollständig zu übersehen v e rm a g , wie die
unteren, bei d enen man schon bei massiger Ve rgrösserung erkennen k an n , dass sie nicht wie Schuppen von
weiblichen Kätzchen sich nach d e r Achse hin v e rb re ite rn , sondern v e rschm älern , Tab. III. F ig . 5, während
d e r Rand zu beiden S eiten halbge rollt erscheint. H ie rau s e rg ie b t s ic h , dass wir ein männliches Kätzchen
e in e r Abietina v o r uns sehen, dass jen e s schuppenähnliche Organ fü r das kammartige, verb reiterte Connecti-
v um , und die zu beiden S eiten des verschm älerten T h e ile s befindlichen zurückgerollten F o rtsätze fü r die
geöffneten zurückgerollten Antherenfä che r zu betra chten s in d , welche d e r Länge nach anfspriiigen und h ie r
ih re s Gehaltes sich auch zum T h e il schon entledigt zu haben scheinen. Da die a u f Tab . III. F ig . 4 & 5
befindliche Abbildung von dem S taubfaden n u r das Connectivum darste lit, so habe ich von unserem akademischen
Z eic h n er W e i t z noch eine Abbildung dieses merkwürdigen Stückes in vergrössertem Zustande an-
fertigeii la s sen , aus welcher man sich gen a u e r von d e r Richtigkeit d e r eben gelieferten Beschreibung zu
überzeugen v e rm a g , T ab . V. F ig .40. Man sieh t bei a das Connectivum, bei b die zurückgerollten Rän d er
d e r schon geöffneten A n th e ren fä ch e r, in dem oberen T h eile bei c aber A n th e ren , deren Säcke noch mit
P o lle n gefü llt sind. Das aus la u te r ziemlich langgestreckten P arcnchymze llen gebildete Connectivum stimmt
in se in e r S tru k tu r mit denen d e r je tztwe ltlich en Coniferen s e h r ü b e re in , am meisten mit d e r Ga ttu n g P ic e a
L i n k und in d e r Grösse vorzüglich mit dem von P ic e a excelsa L k . (P in u s Abies L.) Jed o c h weicht es in
sein er F o rm auffallend ab, indem das Connectivum d e r letzte ren A rt zwar auch einen unregelmässigen Rand
besitzt, ab e r nicht fa s t dre ilappig erscheint, wie dies bei jen em d e r F a ll ist, woraus wenigstens so viel h e rv o rg
e h t, dass je n e s Kätzchen v o n e i n e r A r t h e r s t a m m t , w e l c h e g e g e n w ä r t i g n i c h t m e h r in
P r e u s s e n u n d a u c h w o h l n i c h t m e h r i n D e u t s c h l a n d a n g e t r o f f e n w i r d . Ob sie zn d e rjenigen
Art geh ö rt, von welcher die nachstehend zu beschreibenden jü n g e re n weiblichen Kätzchen abstammen,
wage ich nich t zu en tsch e id en , wiewohl d ie s e , wie w ir bald sehen w e rd e n , merkwürdigerweise denen von
P in u s A b ie s, o der P ic e a exc elsa L k . d e r J e tz tw e lt noch n äh e r s te h e n , als das eben beschriebene fossile
männliche Kä tzchen. Inzwischen g e statte ich mir die trefflich e rh a lte n e , so eben beschriebene B iü th e nach
ihrem E n td e c k e r, u n te r dem Namen A b i e t i t e s R e i c h i a n u s G 'S e p p . & B e r . u n s e re r systematischen
ü e b e rs ic h t einzureihen.
Ausge tretene P ollenkörnchen sind in dem das Kätzchen umhüllenden B ern stein nicht w'ahrzunehmen.
Sonderba r is t jed e n fa lls d e r Umstand, dass ich mit Gewissh e it im B ern stein bis j e tz t noch keinen von der
Ga ttung P in u s stammenden P o lle n zu entdecken vermochte, d e r wegen se in e r eigenthümlichen F orm, indem
sich an jed em E n d e des v e rlängerten Kornes ein halbkugelförmiges Segment befinde t, leich t zn erkennen,
und von E h r e n b e r g und von mir auch schon im fossilen Zustande beobachtet worden ist ( G o e p p e r t
üb e r das Vorkommen von P o lle n im fossilen Z u s ta n d e , in v. L e o n h a r d u nd B r o n n N. J ah rb . d. Min.
Geognos. u. P e tre fk t. 1842. S . 338). N u r diese halbkugelförmigen Segmente glaubte ich zuweilen in manchen
Bernsteinstücken zu sehen. W e n n man sie aber nicht im Zusammenhänge fin d e t, kann man sie nich t mit
Bestimmtheit d a fü r e rk lä re n , da solche kugel- und halbkugelförmige Bildungen eben so g u t den mit Staub
erfüllten L u ftb lasen ihren Ursp ru n g v erdanken können.
* * F L O R E S F E M I N E I , W e i b l i c h e B l ü t h e n .
A B I E T I T E S W B E D E A N U S G o e p p . & B e r .
Nur zwei weibliche von B e rn s te in umschlossene Kätzchen sind mir bis je tz t bekannt geworden,
deren eines sich in d e r akademischen Min era lien -S am m lu n g zu König sb erg , das andere in B e r c n d t ’s
lii