A N D R O G E Ü S M I L I T A R I S K o c h & B e r .
Tab. U I . F ig . 17.
V o r d e r l e i b g r o s s , f i l z a r t i g r a u h ; H i n t e r l e i b l ü n g l i c h e i f ö r m i g ; B e i n e e tw a s
k u r z , f e i n b e h a a r t , m i t n u r e i n e r K n i e - u n d e i n e r S c h i e n b e i n b o r s t e . — Län g e des V o rd e rleibs
1 ' " , des Hinterle ibs 1 % ' " .
Die zwei v o rd em A u g e n s teh en an d e r S p ilz e des Kopfes in nicht Augenbreite von einander
e n tfe rn t und sind g rö s se r als die ü b rig e n ; die zwei h in le rn befinden sich an d e r S eite des Kopfes weit
z u rü ck steh e n d , das vorde re d ie se r beiden is t ein wenig a u sse r d e r L in ie etwa s w e ite r e inw ä rts ; das zweite
ist seh r klein und befindet sich etwas auswärts von d e r g eraden Richtung und ist kaum zu finden.
D e r K o p f g eh t in den T h o ra x san ft ü b e r , eine T re n n u iig sfalte ist kaum b em e rk b a r; e r e rw e ite rt
sich h inten uud s te llt ziemlich einen vorn abge stumpften K e g e l v o r; seine AVölbung is t kaum h ö h e r als d e r
T h o rax .
D e r T h o r a x ist b r e it, g ew ö lb t, k u rz , an den S eiten g e ru n d e t und mit einem filzartigen U e b e rzuge
bedeckt.
Die T a s t e r des männlichen T h ie re s sind lan g , im V e rh ä ltn iss je d e r ände rn G a tlu n g s e h r lang.
Das Wurzelge lenk ist k u rz , doch ü ber den Kopfraiid an den S eiten v o rs te h e n d ; das zweite Ge lenk lang,
weit ü b e r den Kopfrand h e rv o rs te h e n d , ein wenig geschwungen und wa lzenförmig; das d ritte k n ie artig
uud etwas k ü rz e r als das fo lg en d e ; das v ie rte gegen die S pitze etwa s e rw e ite rt und ein wenig
aufwärts geschwu n g en ; das muschelförinigc Endgelenk ist lan g e r als die zwei vo rh e rg eh e n d en Ge len k e
zusammengenommen, gewölbt und d ie Genita lien deckend.
Die B r u s t is t b re it, flac h , fast kre isru n d .
D e r H i n t e r l e i b is t e ifö rm ig , ziemlich hoch gewölbt, ü b rig en s ohne b e so n d e re s Merkmal.
Die s e h r kurz en S p i n n w a r z e n s teh en rosenförmig beisammen.
Die zwei V o rd erp a are d e r B e i n e u nd das H in te rp a a r sind ziemlich g le ich la n g , doch scheinen das
zweite und vie rte ein wenig k ü rz e r zu s e in ; das d ritte P a a r ist merklich k ü rz e r als das v ie rte ; alle sind
ziemlich dicht b eh a a rt und die H ä rch e n vou gewöhnlicher Länge . Von den S ta ch e lb o rsten sind, n u r die
K n ieb o rs te und d ie obere Schienbe inborsle b em e rk b a r, beide re chtwinklich abstehend und seh r fein.
Die F ä r b u n g des V o rd e rle ib e s, d e r T a s te r und d e r B e in e is t ein gelbliches G ra u b ra u n , die des
H in te rle ib e s ein gelbliches W e iss . Von d e r u rsp rü n g lich e n F ä rb u n g liess sich nichts w a h rn ehm en , doch
v e rm u th e n , dass d e r Vo rd erleib mit den T a s te rn und Beinen ein a u f’s S chwa rze ziehendes B rau n war und
d e r H in te rle ib eine h e lle re F a rb e h alte.
A n m e r k , « e r S te in , in welclieiii sicli ilas cinaig-c Ex em p lar e in g esc lilosseii lliu ict, is t von oben rein mnl b e ll, von unten aber
von wolkiger Einmiscliimg- e tw as trü b e . Die F re s sw c rk a e iig e unil die Kinnladen können niclit g c seb e n w e rd e n , aiicli die B ru s t a e ig t
sich nicht b esonders k la r , eben so d e r Hinterleib von iin ten ; alles üb rig e is t deullicli an beobachten.
[B em . Ungern mnclie ich hier eine Bemerkung, welche die Zuverlässigkeil des sonst so gewissenlmfien und genauen Verfassers in Finge stellen
kSimle. Die oben gegebene Beschreibung und die Abbildung Tab. III. Fig- 17. ist nach einem Bxem|ilar angeferligt, dus nach meiner Ueberzeugung
kein Androgens sondern eine Gea ist. Es sind daran nur die Slirimugcn und unsicher nnch die Sclieilelniigen zu sehen, son.sl ist der Kopf und das
Rückenschiid durch die an den Leib gezogenen Füsse verdeckt. Es ist nber noch ein zweites kleineres Exemplar, kaum halb so gross als das
Beschriebene, d a , vermulhlieh ein junges Th ie r, das in allen Theilen von ihm verschieden, aber ohne Zweifel ein Androgens ist. Vielleicht sind die
ändern zwei Augen nach diesem zugeselzt, vielleicht auch hat Kocli, der um diese Zeit schon kritnkllcii war uud in Biiefeii nn Berendt sich oftmals
über die zunehmende Schwache seiner Augen beklagt, sie so zu sehen geglaubt; denn ein kleines LtiflbhUchen kann, zumal wenn die Stücke
nicht eben und parallellliicliig geschliffen sind, leicht zu einer solchen Tüusclinng führen. Bei dem kleinern Exemplare stehen die Stiruniigen nahe
zusammen auf einem dreieckigen, zwischen den Augen jedoch <|uerabgeschnillenen Vorsprung fast kugelig vorragend; sie sind weil kleiner als die
übrigen und sehen elwns seilwilrts nach vorne. Die etwas grösserii Schcilelaugen stellen in weiter Entferuung in den Seilen des Dreiecks hinler
denselben und sind seitwärts elwns nnch oben gerichtet. Die Aclise der Seltenaugen ist ganz horizontal gerichtet, so dass man von oben mir einen
schwachen Schein der Fläche h a t, von der Seile ab e r, wie von unten, ist das Tliier so von Luftblasen umhüllt, dass in dem sclilechlgeschliffenen
Steine nicliis zu sehen ist. Die vordem Seiienaiigcn stehen hinter- und seilwilrts lief unler den Slirnaugen , eben so in noch grösserer Entfernung
die hintern in Bezug auf die Scheitelaugen. Diese sind von allen die grössten. Der dreieckige Kopftlieil geht sanft und oline Absalz in das nach-
gewölbte Rückenschiid Ober. Dieses ist liinglicli vorn in den abgerundeten Kopftlieil übergehend, liinleii vom Hinterleibe verdeckt, auf der Ober-
fliiche sparsam mit nach vorn gericlilelen Haaren besetzt. Der Hinterleib liinglicli eiförmig, etwas flach, mit vielen iinregelinilssigen ttuerrniizeln,
die jedoch zufllllig zu sein scheinen, auf der Oberfläche und mit licht stellenden kurzen Haaren besetzt. Die Haare sind auf der obern Fläche alle
nach vorne gerichtet, an der Seile jedoch und nm hinlern Ende rückwärts, so dass diese verkehrte Richtung ohne Zweifel durch die Ruiizelung
bewirkt ist. Oberkiefer klein, fast horizontal nach vom gerichtet, zum grössten Tiieil verdeckt, Füsse ku rz, ziemlich gleich lang, dns drilte Paar
etwas kürzer, keins so lang als der Leib, mässig b eh aa rt, ohne sichtbare Krallen an den Endgliedern, grösstentheils verhüllt. Das ganze Thierchen
elwa 0,7 lang. Vorderleib bräunlich, Hinterleib grau. Mir scheint die Gattung den Thomisiden nm nächsten verwandt zu sein. M.J
A N D R O G E Ü S T R IQ U E T E B K o c h & D e r .
T ab . XVI. F ig , 134.
V o r d e r l o i b . T a s t e r u n d B e i n e d u n k e l f a r b i g . H i n t e r l e i b g e 1 b 1 i c h g r a u w c i s s . a u f
d em R a c k e n e i n r o s t b r a u n e s , d u r c h z i e h e n d e s , s e i t l i c h z a c k i g e s I . ä n g s b a n d ; d e r K o p f
v o r n d r e i e c k i g z u g e s p i t z t , d a h e r d i e z w e i V o r d e r a u g e n s e h r g e n ä h e r t . — Län g e 2
Die A u g e n haben von den des And. militaris etwa s abweichende Ste llu n g und bilden ziemlich ein
gleichse itiges D re ie ck , in zwei schiefen Reihen an den S eilen des Kopfes bis zu r S pitz e lieg en d ; die zwei
v o rd em liegen nah e beisammen und sind bloss durch eine kleine K e rb e von einander g e tre n n t, die bintcrii
hingegen befinden sich hinten an den K opfse iten a u f e in e r s eitwärts vorsteh en d en Ecke und zwischen diesen
und den v o rd em das M itte lp a ar ziemlich in d e r M itte ; die zwei v o rd em sind die k le in e rn , dio zwei mitllern
merklich g rö sse r als d ie s e , die zwei h in te rn etwas g rö s se r als die mittlern.
De r K o p f is t oben wenig gewölbt, fast flach, gegen den V o rderrand kegelförmig zuge spitz t und
zwischen den Augen jed e sm a l ein wenig eingedrückt. De r H in te rk o p f g e h t in dio F lä ch e des T h o ra x ohno
sch a rfe G ren z e ü b er.
D e r T h o r a x ist b re it und dem S e iten um risse nach ziemlich regelmässig g e ru n d e t, d ah e r etwas
kugelförmig gewölbt.
Die m ä n n l i c h e n T a s t e r sind k ü rz e r als bei And. militaris ziemlich von derselben F o rm , an
d e r In n e n seite des En d g lied es ab e r mit einem la n g e n , sichelförmigen H aken bewaffnet.
D e r H i n t e r l e i b und die B e i n e sind ohne wesentlichen Unterschied wie bei jenem.
Die F a r b e des V o rd e rle ib s, d e r T a s te r und d e r B ein e n ä h e rt sich dem dunkeln R ostbraun und
d eu te t beim lebenden T h ie r e a u f s gemein D u n k e lb rau n e ; stellenwe ise glaubt man hellfarbige H ä rch e n in
g ew isse r Ric h tu n g zu sehen. D e r H in te rle ib ist g ra uw e iss, etwas a u f’s Ge lbliche zie h en d , a u f dem Rücken
befindet sich ein fast die ganze R ü ck en b re ite e in n e hm e n d e r, vom Vo rd e rran d e bis zu den Spinnwarzen
z ie h e n d e r, an den S eiten g ez ack te r L ä n g s s tre if, aus einem dichten Ha arfilz e b e s teh e n d , mit welchem
üb e rh au p t d e r ganze H in te rle ib bede ckt ist. Die Spinnw arz en ziehen a u f’s Braune.
A n H ie r k . A u d i vo n d ie ser se h r me rkw ü rd ig geformten Spinne is t Lis jc tx t blos das Miinndicn und von diesem mir ein Exemplar
vorgekommen. Die B ru s t und die Genitalien sind mit einer sd ilmmc lartigcn Ma sse b e d e c k t und nicht s ic h tb a r: ü brig en s ist das
Stcinclien s e h r klar und rein.
[B e Dieses Tliierclien geliört iinzweifetliafl mit dem vorliiii bescliriebeneii i ist aber der Art iiacli verscliieileii. Die
Slirnaugen sieben nälier wisammen und ihr Durchmesser ist kleiner als der der Scheilelaugeii. Die vordem Seiienaugen oder vielmehr die Slelle,
wo sie vermnililicb sie b en , ist durcli Scliimniel verdeckt. Das Riickenscliitd ist behaart. Der llinierleib isl läiigücli-eiförmig, dicht iiiiil fein behaart!
Der oben beschriebene Lüngsstreifen ist nichts anders als ein Flüssigkeiisflcck, der die Luft verdrängt lial und die natürliche Faibe hervorlreten
lässt. Die verdrängte Luft bildet den zackigen Rand nnd viele flacbgedrückle Bläschen. Die Füsse sind ku rz, dick, und ausser den feinen Haaren
auf allen Theilen, auf Schenkel, Knie, Schiene und Lauf noch mit starken nbstelienden Borsten besetzt. An den Tastern Ist das vierte Glied umgekehrt
kegelförmig, mit der breitem Basis gegen die Kolben gekehrt. Die Kolben ungeineiii gross. Der Deckel bogenforini-' stark gekriiinmi
elwa viermal länger nls breit, an der Innenseite fast der ganzen Länge nach begleitet von einem sich nnlegendeii sichelförmigen Haken Di^
Zeichnung 13J. stellt die Kolben ungenau und auch nn der Aussenseile einen Haken d a r, der nicht da isl. Der Hnisiräcken zeigt einen schönen
bläulidien Schiller, der aber von der dünnen überziehenden Lufischichl liervorgebraclit wird. — In meiner Sammlung befindet sich ein scliöne«
Exemplar von Androgens iriqueter: Mir scheint die Gattung mit Poltys illepidus Koch. Arach, Bd. 10. p. 97. fig. 821. am nächsten verwandt zu sein
und den Krebsspinuen näher als den Kreuzspinnen zu stehen, M.]
4. Fam. T H E R I D I D A E .
(S u n d e v a ll consp. A ra cb . p . 1 3 .)
G a tt. F L E G IA . K o c h & B e r .
F L E G IA L O N G IM A N A K o c h & B e r .
T ab . II I. F ig . 18.
K o p f k l e i n u n d g e w ö l b t ; T h o r a x k r e i s r u n d ; H i n t e r l e i b s c h m ä l e r , l ä n g l i c h -
e i f ö r m i g , k u r z b o r s t i g . B e i n e u n d T a s t e r s e h r l a n g . — Län g e des Vordcrleibs des
H in te rle ib s 1 " ' , d e r T a s te r l ' / a ' " , d e r Beine
ti