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B E T U L A C E A E .
A L N I T E S G o e p p e r t .
A L N I T E S S U C C IN E U S G o e p p . & B e r . T a b .V . F ig . 55.
Unmittelbar an das eben erwähnte schliesst sich ein v e rw an d te s, le id e r auch n u r unvollständiges
E x em p la r , in welchem jedoch die Blattsubstanz noch vorhanden ist (L . 1139). Die schwach erhabene
Mitlelrippo des mit d e r un teren S e ite aufliegendes B la tte s is t in d e r Län g e von 11 L in ie n und in d e r
H a llte d ie se r L än g e noch in S u b sta n z, in den übrigen n u r im Abdruck erh a lten . R ech ts vom Mitte lne rven
gehen d re i, aus spitz en Winke ln sich erh eb en d e S e iten rip p en a in d e r Län g e von 2 bis 3 L in . ab, die jed o c h
n u r am un teren T h eile in d e r Näh e d e r H a u p trip p e noch mit etwa s Bla ttsubstanz b bede ckt erscheinen.
Vollständiger is t die linke S e ite noch vorhanden c , indem h ie r das d e r halbrunden F o rm des B e rn ste in s
sich anschmiegeiidc B la tt etwa in 6 L in . B re ite und eben so viel Län g e in Substanz e rh a lten ist. Die d re i
bis an den gleichfalls unvollständigen Rand yeriaufendeii S e iten rip p en tre te n im Ganzen nicht s e h r hervor,
sind nicht s ta rr gradlinig, sondern etwas gewunden und werden, durch p arallele ebenfalls etwas schlaffe nicht
in gleiche E n tfe rn u n g en von ein a n d er verlaufende und sich u n te r gleichen W in k e ln einmündende S eiten rip p en
mit ein a n d er v e rb u n d en , zwischen denen w ied e r zahlreiche S e iten n erv en das s e h r dichte B la tln e rv e n n etz
vervollständigen h e lfe n , a u f welchem die Z e llen d e r Oberfläche bei hin reich en d s ta rk e r Ve rg rö sseru n g
deutlich h e rv o rtre te n . ( F i g .5 6 a die N e rv e n , b die Z e lle n .) Die ungewöhnlich g u te E rh a ltu n g könnte
vielleicht die Meinung e rw e c k en , dass die Bla ttsubstanz irg en d eines Bla tte s h ie r b e trü g e risch e r W e ise
auföeklebt sei. Jed o c h kommt nach E n tfe rn u n g derselb en imme r d e r d e r F o rm entsp re ch en d e Abdruck in
dem B ern stein selbst zum Vorschein. D a m a n n u n b e k a n n t l i c h k e i n M i t t e l b e s i t z t , d e n B e r n s
t e i n o h n e Z e r s t ö r u n g s e i n e r ä u s s e r e n B e s c h a f f e n h e i t z u e r w e i c h e n , d a s v o r l i e g e n d e
S t u c k a b e r s i c h ü b e r a l l u n v e r ä n d e r t v o n g e l b l i c h e r F a r b e u n d d u r c h s i c h t i g e r B e s
c h a f f e n h e i t z e i g t , s o i s t IVO h l a n d e r w a h r h a f t f o s s i l e n N a t u r d i e s e s V e g e t a b i l e s n i c h t
z u z w e i f e l n . Schwierig e r ist die En tsch e id u n g d e r F r a g e , we lc h er P flanze es wohl in d e r J e tz tw e lt
am nächsten kommt. Dass d ieses fa st led e ra rtig e fe s te B la tt von einem Baume stam m t, läs s t sich wohl
nicht b ezweife ln , eben so ab e r a u c h , dass es wegen d e r wen ig e r sta rre n Bescha ffenheit d e r S eiten n e rv en
nicht zu F a g u s , Ulm u s, Carpinus g erech n e t we rden kann. Den B lä tte rn mancher Alnus-Arten kommt cs
am nächsten.
Anhang zu den Dicotyledonen.
H ie rh e r bringe ich eine Anzahl b l a t t l o s e u n d b e b l ä t t e r t e Z w e i g e , e i n z e l n e B l ä t t e r ,
S c h u p p e n , B l ü t h e n - u n d F r u c h t t h e i l e , welche wohl Dicotyledonen angehören, von denen sich ab e r
n u r vermulhungsweise etwas ü b e r ih re Abstammung sagen lässt. E s schien mir zweckmä ssige r, sie hier
zusaminenzustellen, als sie u n te r diejenigen F am ilien zu v e rth e ilc n , zu denen sie vielleicht g erechne t werden
könnten. G e rn werde ich je d e Beleh ru n g ü b e r diese R e s te em p fa n g en , die dem Scharfsinn des Bo tan ik ers
ein grosse s F e ld zu vergleichenden Untersuchungen darbie ten. G e lin g t es, die Analogie des einen oder des
ändern ganz unzweifelhaft festzuste lien, so mag man auch einen Namen d a fü r bestimmen; vorläufig hie lt ich
e s für angemessener, um das ohnehin n u r zu grosse H e e r d e r Synonymen nicht zu verme h re n , sie namenlos
au fzu fü h ren , jed o c h möglichst genau abzubiiden und zu beschreiben. Dadurch setzen w ir, wie ich auch
schon an einem anderen O rte n äh e r au s fü h rte , die Geognosten in den Stand, sich ih re r als Anha ltpunkte zu r
Vergleichung d e r verschiedenen, hinsichtlich ih re r Id e n titä t oft schwierig zu bestimmenden jü n g e re n F o rm a tionen
zu bedienen. So lange w ir ab e r so wenig als b ish e r die N e rv e n v e rb re itu n g in den B lä tte rn d e r
einzelnen Familien d e r Je tz tw e lt ken n en , also die fiÄsilen Dlco ty led o n en b lälte r zu bestimmen vermögen,
erscheint es am zweckmässigsten, wenn man eben n u r durch Vergleichung e rm itte lt, dass sie d e r gegenwärtigen
F lo r a des L a n d e s , wo sie Vorkommen, o d e r, wo ein vollständige re s Material zu Gebote s teh t,
europäischen F o rm en ü b erh au p t nicht e n tsp re c h e n , durch welche negative Bestimmung man unstreitig den
Geognosten g rö sse re Dienste leistet, als wenn man ohne einen sichern Anha ltpunkt v e rsu ch t, sie mit irgend
eiu e r tropischen F am ilie zu vergleichen und a u f diese W e ise ihre Abstammung festzuste lien. Auf dieses
wichtige V e rh ältn iss hab e ich überall Rücksicht genommen u nd sp re ch e cs im Voraus summarisch a u s , dass
ich fü r alle h ie r zu erwähnenden F ormen, mit Ausnahme e in ig e r S chuppen, keine Analogie in u n se re r gegenwärtigen
deutschen F lo r a iiachzuweisen vermag.
Ich bringe sie u n te r drei H a u iilrn b rik e n : A. V é g é t a t i o n s - , B. B l ü t h e n - und C. F r u c h t -
t h e i l e , d e re n e rs to re w ied e r in m ehre re Untcrabtheilungen ze rfa lle n , nämlich: a. blattlose Zwe ig e , b. beblätterte
Zweige, C. S chuppen u nd sch u p p en artig e Organe.
A. V B 6 E T A T I O N S T H E I L K.
a. B l a t t l o s e Z w e i g e .
Em e in z e ln e r, b la ttio se r, 9 L in . lange r Zw e ig in weinklarem B c rn s fc in , T ab . VI. F ig. 8 etwas
v e rg rö s se rt ab g eb iid e t; insofern nicht u n in te re s sa n t, als sich an demselben deutlich die abwechselnd gegenüberstehenden
o der kreuzweise g estellten kleinen rundlichen Narben von abgefalienen B lä tte rn wahrnehmen
lassen. In d e r F am ilie d e r Ja sm in e a e , wie z. B. bei Ligustrura v u lg are und bei den Caprifolicae kommt
eine ähnliche B la ttste liu n g häuflg v o r , wohin v ielleich t d ie se r Zweig gehören möchte. — In demselben
B e rn stein slü ck befindet sich noch ein e , ab e r entschieden nich t dazu g eh ö ren d e , 2 Lin. lange und I Vi L in .
bre ite Schuppe.
b. B e b l ä t t e r t e Z w e ig e .
Tab. VI. F ig . 4. E in k le in e r Zweig in n a tü rlich e r Grösse mit abwechselnden, wie es scheint etwas
dicklichen, Im ien -la n zettfö rn iig e n B lä tte rn ( s . die V e rgrösserung F ig. 5 ) , d eren anatomische S tru k tu r sich
nicht unterscheiden lie s s , d ah e r ich auch nicht im Stande b in , etwas Nähere s ü b e r die Analogie desselben
mitzutheilen. Das Original befindet sich in d e r Sammlung dos H e rrn A y c k e . .
C. S c h u p p e n u n d s c h u p p e n a r t i g e O r g a n e .
S chuppen kommen im B ern stein häufig v o r , cs läs s t sich ab e r ü b e r ih re Abstammung bei d er
geringen Menge ausge zeichneter Merkmale, welche sie darbieten, n u r wenig mit Bestimmtheit angeben. Die
sternförmige Beschaffenheit d e r H a a r e , welche ich a u f den Blüthenzweigcn d e r fossilen Eiche entdeckte,
gaben in d ie se r Beziehung einen willkommenen A n h a ltp u n k t, indem ich vielleicht in F o lg e d ie se r Beobachtung
mich berech tig t h alten d a r f, die mit solchem Ueberzuge v erseh en e n S c h u p p en , wenn auch nich t eben
dieser, so doch ein e r verwandten E ich e n a rt zuzuzählen. Jed o c h ist es mir durchaus nich t u n b ekannt, dass
sternförmige H a a re auch noch v ielen anderen baum- und krau ta rtig en Pflanzen eigenthümlich sind. Immerhin
mögen also vorläufig die mit sternförmigen H a a re n bedeckten S ch u p p en , T a b .IV . F ig . 42 & 4 5 , desgl.
Tab. VI. l i g . 9 & 1 0 fü r Ausschlagsschuppen von Eichen g eha lten werden. Ve rschieden von diesen, obschon
ebenfalls mit sternförmigen H a a re n b e se tz t, erscheint T ab . VI. F ig . 12 in n a tü rlich e r Grösse , F ig . 13 v e rgrösse
rt. l a s t vollkommen g la tt und n u r hin und wiede r am Rande mit einzelnen H a a re n v e rs e h e n , sind
la b . VI. F ig. U & I 5 ; „¡(-ht als Ausschlagsschuppeii, sondern mehr a lsB ra k te e ii anzusehen, sind F ig. 16, und
die an dei B asis mit schw ä rz lic h -g län z e n d e r F a rb e erhaltene Fig. 17. Die beiden letzte ren bestehen aus
einem zarten, weichen, durch s e h r v e rlä n g e rte P arenchymze llen gebildeten G ew eb e ; F ig . 16 ist völlig unbehaa
rt, l i g . 17 mit s e h r v erein ze lt stehenden H a a re n Suf beiden Flä chen besetzt.
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