48 1768. iTJonatß dlugtiß b e n 2oßm bis aaßem 1
©ie Blaufärber bereiten nicßts, ais bie in gana Stuf*
Ianb jur gemeinen 3Beibertrad)t am rneißen gebräudflicße blauer
Seinwanb (2\rajd)cnina). Stan färbt aueß, obwolfparfamer.
fd)maleS Baumwollenaeug ( 2\tratfa ) , moüon aud) ijt in
SirfamaS einige SabriFen angelegt finb. ©ie Einftcßt ber ßte#
figen Särber crßrccFt fieß nid)t weiter, als einen Blaufeßelan#
jttfefeen, (wobet) ße in ber Proportion bes 3 nbigS ober Sßaib#
färbe unb ber Sßaibafcße nicßt feßr ßreng »erfaßten,) unb
ißre Sßaare mit ßolaernen-Klößen p glätten unb p wäßetn,
tnbem fíe bie feud)t aufgerollte Seinwanb über einen ftßmalett
Blocf fdflagen. ©iefes Klopfen gefdfleßt aueß »or ber Sarbe,
weil bie Seinmanb aisbenn weniger Sarbe. »erbtaueßen foU. .—
Siit ber wilben Slötße, weid)e auf bem Sanbe ßäußg gefammlet
wirb, färben.nur einige Sßetber in ber ©tabt; welcße aueß
woßl bie blauen Sauget in .einem Kodßel oon BííFenawéigett,
mit Silaun, au grünen ttmfärben.
Sille. biefe unreinliche Profefionen werbet) in ber ©fabt:
felbß ausgeubt, woraus ntatt eines :Sßet{s auf bie Stenge ber
Seuersbrttnße, anbert» Sßeils aber auf ben! gußanb ber Suft '
in benen oßneßin engen unb Fotßigen ©trafen feßließen Fann.’
Sillen Slbgang unb llnratß ber ©erberep unb ..©eifenftebetet):
wirft man oßne BebenFen in bie potbepflteßenbe, Sjofcßa, ba
man boeß , in Ermanglung guter Brunnen , Fein- anbreS:
SBaßer aum ©ebraud) ßat, als was ans felbiger/'unb einem'
Fleinen, burd) bie ©tabt au jenen fließenben Bad) ©d)amFa
gefd)opft wirb.
Siuffer obigen SabriFen War man lat nod) mit Einricß#
tung einer,.naeß ber neuen Berfaßung anaulegenben Potafcß#
fabriF befeßaftigt, wie benn aud) ßier bie 3 nfpection über alle
CronS#@amoben, wo Tat Potafcße bereitet wirb,'ftd) bejmbet.
3 n ber Slnßöße worauf SirfamaS liegt brießt ein feßer
KalFßein, oon grauer ober gelber Sarbe, weld)er in jtemlid?
orbentlicße BrucßßucFe feßiefert, mtb pm Kalfbrennen feßr
tueßtig iß. ©aruber liegt rotße Sßonerbe, womit aueß bie
oberßen KalFlagen bureßfloßen ftnb. Bon Berßeinerungen iß
ßier nießts ff fpuren. hingegen ftnb bie oßlicß oon ber ©tabt
gelegnen £ößen, unb ber ganae Sanbrttcfen, welcßer fteß awifeßen
ber Sjofcßa unb Pjana erßebt, unb überall ein gleicßeS rótfíd)#
lettfgtes
1768. iTJonacl) Sluguß Öen 2oßen bis 22ßett. 49
lettigtes Erbreid) ßat, »oll baeon. ©ojdgt ftd) unter bem 2ltfama$. 3
©orfe 'litjanon'o, welcßes nur ein paar SBerße »on ber ©tabt
an ber Sjofcßa ßerattf liegt, ein Sinbrucß oon mürben KalE#
feßiefer, weld)er ans lauter Stufcßelfanb beßeßt; faß nid)ts
aber tß unter bem ©emenge aerriebner ©cßaalen unb Fleiner
Eorallen Fenntltcß, als unaaßltge Stummer oon bem Steacoral
(Retepora) unb einigen anbern ber Siittellanbifcßen ©ee be#
fonbers eignen.Stilleporen; beren Stenge burd) bas ganae ati
bie Pjana gränaetibe KalFgebúrge allgemein unb feßr merFwfir#
big iß. ■ ' -
Unter ben ©ewadßen, bie fteß in ben bergigten -jöoi#
aungen um SirfamaS antreflren laßen, iß befonbers bas Sllraun#
Fraiif (Mandragora) mecFwúrbtg, wooon id) aum SlranefgebraM)
gefammlete SBuraeln unter bem Stamen 2löamov*a (Boloxra
(ébaméfopf) bei) einem ßiefigen Duacf falber fanb, Welcßer
feine metße guoerfteßt bet) ßartnäcFigen unb langwierigen KranF#
ßeiten auf biefe, bie SBurael bes SBolfsFrautS (Aconitum Ly-
coclonum) welcßes er 5ar#tnwa nennte, unb bie fjtieswura
( Veratrom album) fcgtC. Siud) biefeS Ieate Kl’Ültt jCÍgt .ftd)
allererß in biefer ©egenb, unb man fteßt es fortan bis über
bie Sßolga ßinaus in allen feueßten ©runben. Es iß bem
Sanbmann, wegen feiner ©cßäblid)Feit, bureß gana Stuflanb
unter bem (Uamen JEfeßemerija woßl beFannt unb wirb bet)
ber $euernbte forgfältig aitSgelefen urtb weggeworfen. Sßeil
aber bie pflanae eben um bie Seit reife ©aamen .ßat, fo brei#
tet man bas Uebel baburd), baf man ße liegen läß unb nicßt
etwann »erbrennt,- ober in ber SBurael ausrottet, immer meßr
ttnb meßr aus. ©te allgemeine Erfaßrung bes. ßanboolfeS bie#
fer ©egenben iß, baf biefeS Kraut oft jung im Süßling oon
unerfaßrnen ßämmern genoßen wirb, weld)e ßaoon unfeßlbar
umFommen. Unter bem $eu foll es auweilen »on ßungrigen
Pferben mit etnaefreßen werben, wobureß ein ßeftigeS ©arm#
reißen unb ©d)äumen bet) felbigen »erurfadß wirb, ©erätß
eine folcße Pßanae unter bem «fpeu auf ein ©eßößte, fo ßirbt
nicßt feiten oon ben genoßenen ©aamen alles S^betoieß Weg.
©te Bauten graben unb troefnen bie SBittjel ttnb beßretten
mit bem Pulver baoon bie ©eßwäre, welcße im ©ommer bep •
bem Stinboieß. oon gewißen Staben (U g n ) eines Oeftrus ent#
@ ßeßeti,